THEMA:

Hallo liebe Kollegen!

Bitte um einen Rat.. Ich bin seit gut einem Jahr an der HD. 5 Stunden. Eigentlich gefällt mir mein Zentrum, aber fühlen könnte ich mich besser- Schwäche, Antriebslosigkeit, schläfrigkeit, ständig müde, alles tut weh, obwohl ich nur 51 bin, komme ich mir wie ein 80-jähriger an. Befor ich in der Dia gelandet bin, sah es noch ganz anderes..

Was denkt Ihr? Wird vielleicht ein übergang zur Langzeitdia einen einbisschen aufmuntern?
Allerdings wird es da ein logistisches Nachteil geben-bis zum nächsten Zentrum, der sowas anbietet sind fast 50 Km
zu fahren. Un zum jetzigen-knapp 30... Wird da die Kasse mitspielen? Und überhaupt, rentiert sich dann das ganze??

Für jede Meinung vielen Dank im Voraus,

Igor.

Hallo Igor,

Nachtdialyse ist meistens schonender und effektiver, so dass Du Dich vermutlich
besser fühlen wirst.

Vielleicht wäre die Heimdialyse für Dich auch ein Thema, da kannst du dann selber
entscheiden, wann und wie lange Du dialysierst.

Schöne Grüße,

Boris

Servus,

das längere Dialysezeiten gesünder sind, das weißt du sicher selbst.
Stellt sich vor allem die Frage, ob Du mit der Nachtidalyse klar kommst.
Ich habe es 3 Monate lang versucht - leider waren bei mir nie mehr wie ein paar Stunden Schlaf möglich.
Mit dem Erfolg, dass es mir mit der Nachtdialyse unterm Strich schlechter ging als vorher.

Probiers es aus, die KK sollte mitspielen, wenn das der nächstmögliche Nachtplatz ist, Du nach wie vor arbeitest und z.B. damit begründest, dass Du deine Arbeitsfähigkeit auch weiter erhalten möchtest (oder wieder erreichen möchtest ..)

Dann ist da noch die Heimdia, wie Roland schon geschrieben hat. Wenn du dafür die örtlichen Voraussetzungen hast, dürfte das das Beste sein, was dir passieren kann. Wenn ich die Grundrenovierung meines Hauses fertig hab, werde ich genau das versuchen.

Gruss PArzival

Hallo Igor,

ich bin schnellstmöglich in die Nachtdialyse gewechselt. In der Frühschicht mit 4 Std. Dialyse erging es mir nicht nur sehr schlecht, sondern meine Werte haben sich auch verschlechtert. Ich sollte relativ schnell neue Medikamente bekommen, da Kalium und Phosphat angestiegen sind. Ich habe das abgelehnt und darum gebeten die Nachtdialyse abzuwarten. Inzwischen bin ich seit 1,5 Jahren in der Nacht, mein Kalium und mein Phosphat sind im Normbereich, ich konnte andere Medikamente auch reduzieren. Ich bin voll berufstätig, was ich in einer anderen Schicht nicht gekonnt hätte und habe wieder Kraft.
Die Umstellung auf Nacht ist gewöhnungsbedürftig, aber ich habe - teilweise mit Ärger vom Personal - für Bedingungen gekämpft, die ein Schlafen an der Dialyse ermöglichen.
Gruß ME
P.S. Vor der Dialyse habe ich bereits mein Interesse an Nachtdialyse immer wieder meinem Nephrologen mitgeteilt. Dieser meinte, es würde keinen Bedarf geben. Aus keinem Bedarf ist eine volle Nachtdialyse geworden und eine Warteliste. Vielleicht lohnt sich eine Nachtdia auch in Deinem Zentrum. Viel Glück!

Hallo,
ich bin seit 17 Jahren Dialysepatient und mache seit 4 Jahren Nachtdialyse. Nachdem ich mich an die Umstellung meines Tagesrythmus gewöhnt hatte, ging es mir wesentlich besser. Meine körperliche Leistungsfähigkeit ist extrem gestiegen, ich brauche auch wesentlich weniger Medikamente. So benötige ich nur noch ganz selten ( 1-2 mal im Jahr) EPo und auch mit dem Abnehmen geht natürlich in 7,5 Stunden schonender.
Auch zeitlich sehe ich einen Vorteil, da ich von Freitag morgens bis Sonntag 22:00 Wochenende habe.
Ich würde nichts mehr anderes machen als Nachtdialyse.
Allerdings wird das dann zur Quälerei, wenn man nicht an der Dialyse schlafen kann. Auch ist der Schlaf dort nicht wirklich erholsam. Wenn ich 5 Stunden bei der Dialyse geschlafen habe und morgens um 6:30 nach Hause komme schlafe ich immer nochmal bis 11:00.
In meinem Zentrum werden immer wieder Neupatienten in die Nachtdialyse geschickt, die dann damit nicht klarkommen.
M.E. muss man erstmal lernen überhaupt an der Dialyse zu schlafen, bevor man einen Versuch mit Nachtdialyse macht. Man muss auch schlafen können, wenn ein anderer Patient noch 2 Stunden Fernsehen oder lesen will. Auch das es öfter mal einen Alarm gibt und ein Patient vielleicht schon eine Stunde vor einem abgeschlossen wird, darf einen nicht stören. Auch die Beleuchtung und die Geräusche der Dialysegeräte stören einige.
Ich selbst bin erstmal sehr durcheinander gekommen mit meinen Tagesablauf, habe mich aber nach 8 Wochen daran gewöhnt und würde mich heute immer wieder für Nachtdialyse entscheiden.
Einige Mitpatienten haben allerdings nach 4 Wochen wieder abgebrochen weil sie nicht schlafen konnten bei der Dialyse und morgens wie gerädert waren.
Gruß.... Krischan