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Schmerzmittel 10 Sep 2012 10:55 #486932

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Hallo Zusammen,

habe mal folgende Frage: habe gerade Zahnschmerzen und meine Zahnärztin ist im Urlaub. Welche Schmerzmittel (für den Fall der Fälle) darf man denn als Dia-Patient nehmen. Weiß nur Paracetemol 500. Wie sieht es denn mit Ibuprofen aus ??

Danke euch für die Infos.

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Re: Schmerzmittel 10 Sep 2012 12:41 #486935

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Mein Arzt sagte als Diapatient kann man auch Ibuprofen nehmen. Das wird ja alles bei der Dia wieder raus gewaschen.

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Re: Schmerzmittel 10 Sep 2012 18:30 #486944

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Also ich nehme Ibuprofen öfters, auch bei Zahnschmerzen. Allerdings sollte man aufpassen, wenn man einen empfindlichen Magen hat wobei bei einmaliger Einnahme sollte es da keine Prbleme geben.
LG

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Re: Schmerzmittel 10 Sep 2012 21:16 #486947

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Hallo,
auch ich habe einmal wegen starker Schmerzen Ibuprofen verschrieben bekommen (ich mache PD). allerdings habe ich die Tabletten dann doch nicht genommen.
Liebe Grüße, Chris.

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Re: Schmerzmittel 11 Sep 2012 16:10 #486967

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Hallo secret,

Ibuprofen sollte man auf keinen Fall nehmen, wenn man noch eine Nierenrestfunktion hat. Mein Nephrologe hat mir ausdrücklich nur Paracetamol erlaubt, weil ies über die Leber verstoffwechselt wird. Alle Schmerzmittel, die über die Nieren vestoffwechselt werden, können die Nieren noch weiter schädigen.

LG und gute Besserung!

Jette

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Re: Schmerzmittel 11 Sep 2012 23:19 #486981

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Hallo!

Paracetamol ist ein Wirkstoff der Stufe I. Damit kommt man nicht weit.

Selbstverständlich gibt es auch andere (stärkere) Wirkstoffe, die über die Leber verstoffwechselt werden. Daß selbst Nephrologen solche kurzsichtigen Ansagen (ausdrücklich nur Paracetamol) von sich geben, macht mich wütend. (Was soll der Nierenpatient machen, wenn etwas echt weh tut?) In den zurückliegenden 10 Jahren war bei mir jeweils die unterirdische Beratungsqualität im Hinblick auf Schmerzmittel im Kontext der Nierenschwäche ein wichtiger Indikator dafür, ein Krankenhaus und drei Fachärzte, darunter auch einen Nephrologen, künftig nicht mehr aufzusuchen. Nun weil da jemand zu faul ist, sich gezielt über andere Wirkstoffe und notwendige Dosisanpassungen zu informieren, wird in Kauf genommen, dass ich unnötig Schmerzen erleide wegen der Nieren oder eine ungeeignete Wirkstoff-/Dosierungempfehlung bekomme, die die Nierenfunktion gefährdet.

WHO-Stufenschema

Ich nehme Metamizol, wenn nötig. Das steht auf derselben Stufe wie Ibuprufen (Stufe II), gehört aber nicht zur Wikstoffgruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika z.B. auch ASS und Dicofenac). Ohne Rücksprache mit einem Arzt meines Vertrauens würde ich kein Schmerzmedikament ausprobieren. Die meisten sind aber sowieso verschreibungspflichtig. Für einen geplanten Krankenhausaufenthalt, bei dem eine OP ansteht (= hinterher tut mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas weh), würde ich mir in Zukunft ein Haus aussuchen, in dem sich die Anästhesisten auch auf den normalen Stationen um die Schmerzlinderung der Patienten kümmern dürfen. Die können das nämlich richtig gut, sind aber meist nur bis zum Aufwachraum oder auf Intensivstationen tätig. Inzwischen gibt es mancherorts Projekte wie Schmerzfreies Krankenhaus oder postoperative Schmerzvisite , wo man dann nicht mehr den nicht selten undifferenziert informierten Schwestern und Ärzten auf der Station ausgeliefert ist.

Für chronische Schmerzen verweise ich - wie Limo - gern auf Schmerztherapeuten. In der Regel sind auch dies Anästhesisten.

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: Schmerzmittel 12 Sep 2012 10:51 #486985

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Besten Dank für Eure Antworten.

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Re: Schmerzmittel 12 Sep 2012 14:26 #486989

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Hallo, Fabienne,

Paracetamol ist genauso wie Ibuprofen etc., auch Metamizol der Gruppe 1 zugeordnet.
Wie weit man damit kommt, kann man nicht pauschal sagen.
Wichtig ist zunächst einmal eine Schmerzanamnese und möglichst genaue Zuordnung der Schmerzen
(Bewegungsapparat, neuropathische Schmerzen, Bauchschmerzen, etc. etc.)
Danach kann eine Auswahl der Schmerzmittel erfolgen.
Richtig ist sicher, dass man bei einer Nierenrestfunktion mit NSAR vorsichtig sein bzw. darauf verzichten sollte.
Aber auch Metamizol ist in der Anwendung nicht sicher, auch wenn es in Deutschland beliebt ist.
Es können Agranulozytosen auftreten, d.h., das Knochenmark stellt die Produktion von Abwehrzellen ein, so daß man auch an einem harmlosen Infekt mal eben sterben kann. Die notwendigen Blutbildkontrollen werden gerne versäumt. (s. u.)

Sicher kennen sich Anästhesisten mit Schmerztherapie aus, nach meiner Erfahrung aber nur in bestimmten Bereichen, schwierig wird es gerne bei neuropathischen Schmerzen, hängt aber vom einzelnen Arzt ab. Leider kennen sie sich mit Niereninsuffizienz schlecht aus. So muß man eben einen möglichst guten Kompromiss finden und sich die einzelnen Empfehlungen genauer anschauen.

Hier nochmal ein Link . Die grafische Darstellung des Stufenschemas ist gut; auch wenn es um geriatrische Patienten geht, passt es recht gut, da im Vordergrund die Multimorbidität steht, und Niereninsuffizienz verschiedener Stadien sehr häufig ist und berücksichtigt werden muß.

LG Antonio
wegen der Länge am Ende (Hervorhebungen von mir):
Bewertung Metamizol aus dem Arzneitelegramm:
Umstrittenes Therapieprinzip. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Pyrazolon-Analgetikums Metamizol-Natrium erachten wir wegen des besonderen immunogenen Potenzials mit zahlreichen Organmanifestationen (Haut, Leber, Lunge, Niere), insbesondere aber wegen tödlich verlaufenden Hypersensitivitätsreaktionen vom Vaskulitis-Typ und Agranulozytose, als ungünstig. Hinzu kommen Hautreaktionen bis zum lebensbedrohlichen LYELL-Syndrom (Syndrom der verbrühten Haut), Moschcowitz-Syndrom oder thrombozytopenische Ereignisse sowie hämolytisch urämisches Syndrom. Leber- und Nierenschäden werden beobachtet.
Das in Deutschland seit 1921 erhältliche Metamizol darf seit 1987 in Apotheken nur noch gegen Rezept abgegeben werden. In relevanten Staaten wie Großbritannien, Schweden, USA, Kanada oder Australien ist das Analgetikum nicht auf dem Markt. Wohl kein Schmerzmittel ist so umstritten wie Metamizol. Es wirkt schmerzstillend und fiebersenkend, bei allerdings sehr dürftiger Dokumentation seiner Wirksamkeit. Bei Spannungskopfschmerzen und Migräne wirkt Metamizol besser als Plazebo. 0,5 g oder 1 g Metamizol sind 1g Azetylsalizylsäure bei Spannungskopfschmerzen nicht unterlegen und bei akuten postoperativen Schmerzen, beispielsweise nach Zahnextraktion ähnlich wirksam wie NSAR oder Opioidanalgetika. Eine Überlegenheit bei starken Schmerzen gegenüber Analgetika wie Azetylsalizylsäure oder Parazetamol und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) ist nicht belegt. Zur Behandlung akuter Nierenkoliken ist nach einem Cochrane Review parenterales Metamizol wahrscheinlich gleich wirksam wie andere Schmerzmittel, wobei es i.v. gegeben besser wirkt als i.m. Die fiebersenkende Wirkung von peroralem beziehungsweise intramuskulärem Metamizol entspricht in einer kleinen Studie mit 75 Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter im Einfachblindvergleich der von Ibuprofen. Hinreichende Belege für spasmolytische und entzündungshemmende Wirkeigenschaften finden wir nicht.
Das Risiko der Agranulozytose liegt nicht bei 1 pro 1 Millionen Anwenderwochen, wie vom Hersteller angegeben, sondern bei 1:20.000 bis 1:30.000 Anwendern, wenn Daten aus Spontanerfassungssystemen ausgewertet werden. Bei einer typischen Melderate von etwa 5% würde dies einer Inzidenz von 1:1.000 entsprechen. Die schwedischen Behörden haben die Inzidenz 1999 auf der Basis von Nebenwirkungsmeldungen auf 1:1.700 geschätzt. Nachdem Metamizol in Schweden 1974 wegen eines Agranulozytoserisikos von 1:3.000 zunächst verboten wurde, folgte 1995 die erneute Zulassung aufgrund der Daten der IAAS-Studie (International Agranulocytosis and Aplastic Anemia Study). 1999 wurde Metamizol dann zum zweiten Mal und endgültig in Schweden vom Markt genommen, nachdem erneut Agranulozytosen aufgetreten waren. Hierzulande gehen stetig steigende Verordnungszahlen mit parallel steigenden Verdachtsberichten zu Agranulozytosen einher, die bei der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft erfasst werden.
Häufiger als mit Agranulozytosen ist mit anaphylaktoiden Reaktionen einschließlich Bronchospasmen und Angioödem zu rechnen. Anaphylaktische Schocks und isolierter Blutdruckabfall kommen vor. Bei einer Tagesdosis von 3 g finden sich bei jedem Vierten Schleimhautläsionen bis hin zu Ulzera im Magen beziehungsweise Duodenum.
Die deutsche Zulassungsbehörde ordnete 1986 Indikationseinschränkungen an auf akute starke Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen, Koliken, Tumorschmerzen und sonstige starke Schmerzen, wenn andere therapeutische Maßnahmen kontraindiziert sind, sowie auf hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht. Zuletzt erinnerte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2009 und 2011 daran, die Indikationseinschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen (u.a. ist der Patient über Risiken zu befragen) zu beachten. Die Verwendung von Metamizol bei nicht zugelassenen Indikationen wirft im Schadensfall rechtliche Probleme auf.

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Re: Schmerzmittel 12 Sep 2012 17:37 #487000

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Hallo,
wie schon angesprochen, gehört die Schmerzbehandlung bei Dialyse- u. NTx Patienten in die Hand eines erfahrenen Schmerztherapeuten.
Hier in Kurzform die Dosierungen u. Nebenwirkungen der angesprochenen Präparate.

Präpat/Einzelds.(mg)/Dosisinterv.(Std)/Nebenwirkung

Paracetamol/500-1000/4-6/Lebertoxizität (>10g/Tag)
Iboprofen/400-600/6-8/Hemmung Thrombozytenaggregation
Metamizol/500-1000/4-5/Agranulozytose

Grüße

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Re: Schmerzmittel 14 Sep 2012 00:41 #487021

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Hallo fabiene,

ich könnte Dich glatt zu Boden knutschen!

Nein nein, nicht für die Erwähnng am Schluss Deines Beitrages sondern für den Inhalt des selbigen.

Was ich hier bei Do manchmal so zu lesen bekomme wie mancheiner mit Schmerzmitteln umgeht bzw. was mal so eben empfohlen wird, lässt mir manchmal fast die Haare zu Berge stehen. Das scheint mir manchmal recht leichtsnnig zu sein.
Ich hoffe zwar immer das ich es nur falsch verstehe weil z. B. eine Empfehlung nur sehr locker formuliert wurde, bin da aber eben nicht sicher.
Denn gerade die Einnahme von Schmerzmitteln sollte auf keinen Fall mal so eben erfolgen und schon gar nicht wenn man sich die möglichen Langzeit- oder Spätfolgem vor Augen führt.

Langjähriger Schmerzmittelmissbrauch kann u. a. auch z. B. zum Verlust der Nierenfunktion führen und das passiert wohl nicht ebn sehr selten.
Übrigens zählt auch der langjährige Gebrauch von verordneten Schmerzmitteln zum Schmerzmittelmissbrauch. Es geht eben nicht nur um Junkies oder so (so dachte ich das jedenfalls anfangs).

Auch ich habe da so meine Erfahrungen gemacht mit Krankenhäusärzten die von der Schmerzmedikation offensichtlich nicht sehr viel Ahnung hatten bzw. sich nicht wirklich Gedanken darum gemacht haben.

Ein Beispiel: Bei einem kurzen (ca. 5 Tage) Krankenhausaufenthalt einige Monate nach meiner TX war mir eines meiner Schmerzmittel (Targin) ausgegangen. Während der Visite bat ich den Oberarzt um Nachschub. Er kuckte kurz auf mein Beistelltischchen auf dem meine Medis standen, sah ein Fläschchen Novaminsulfon (Wirkstoff Metamyzol) stehen und meinte nur kurz, dass ich eben mehr aus der Flasche nehmen solle und wenn die leer sei würde die Schwester eine neue bringen.

Ich war völlig von den Socken. Achja ich muss dazu sagen, dass ich auf einer nephrologischen Station lag.

Später sprach ich die mich behandelnde Ärztin an und die schickte mir eine Ärztin aus der Psychosomatik die dann auch mit der Vorgabe kam, dass ich gar keine realen Schmerzen hätte. Nachdem ich dieses Gespäch sehr schnell abbrach habe ich darauf bestanden, dass eine der Schmerztherapeutinnen kommt die mich seit Jahren kennen.
Die wiederum konnte das Problem gar nicht verstehen und sagte auch meiner Ärztin, dass ich das Targin bekommen solle. Meine Ärztin hat sie mir trotzdem nicht besorgt. Schlussendlich habe ich mir das Medikament von zu Hause kommen lassen nachdem ich inzwischen bereits den ganzen Tag über höllische Schmerzen ertragen musste.

Was mich am Oberarzt so geschockt hat ist ganz einfach: Ich wusste von den möglichen Nebenwirkungen von Metamyzol, gerade bei längerer Einnahme (Antonio hat es ausführlich in seinem Beitrag dargestellt.
Deshalb nehme ich das Zeugs auch nur bei zusätzlichen akuten Schmerzschüben weil die Tropfen sehr schnell wirken. Ausserdem ist die Einnahme auch sehr begrenzt. Anfangs 3 mal 10 Tropfen pro Tag und inzwischen max. 3 mal 30 Tropfen am Tag aber besser weniger.

Noch ein Nachsatz zu meinen Schmertherapeuten. Wie Du schon schriebst sind sie alle Anästhesisten und haben auch sehr viel mit transplantierten zu tun und meine zuständige ist auch noch mit einem Nephrologen verheiratet (Da besteht ein extrem kurzer und unbürokratischer Dienstweg).
So gesehen kann ich es gar nicht besser haben. Ich bin eben ein wirkliches Glückskind und das ist absolut nicht ironisch gemeint.


weiterhin alles Gute wünscht
Limo

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Hi :)

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