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Angst 02 Nov 2012 15:26 #488072

  • Willi
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Hallo
Wenn man Eure Geschichten und Erfahrungen liest bekommt man ja Angst transplantiert zu werden .Warte nun 7 Jahre schon ,weiß nicht wieviele es noch werden müßen ?Es gibt ja nur Probleme wärend der Dialysezeit und nach der Transplation in diesen Foren zu lesen .Mir würden mal interessieren von denen Transplatierten die es Super danach ging ohne Komplikationen im Krankenhaus und danach zu Hause.Gibt es überhaupt solche Patienten wo alles glatt geht ? Berichtet doch mal gute Sachen die man gern hört oder liest das würde denen in der Seele gut tut die noch nicht vorbereitet sind oder alles noch bevorsteht.An der Dialyse habe ich auch schon einiges erlebt,was kommt eigentlich danach?Mit was muß ich oder andere noch erwarten?Wie geht es nach der Transplatation weiter?Wie oft muß man dann zur Untersuchung?Drei mal im Monat oder wieviel?Darüber weiß ich noch garnichts, wie oft muß man zum Arzt ?Man kennt zwar Patienten die bei uns transplantiert wurden und jeder findet es anders.Deshalb würde ich auch mehr erfahren in diesen Foren und lese auch stendig die Berichte nach dem wir mit er Frau das erste mal beim Treffen dabei waren in Herford und uns dann auch das Internet anschaften . Dank des Beuteltier ,das er uns dazu verholfen hat.

Viele Grüße von Willi aus den Spreewald

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Re: Angst 02 Nov 2012 16:17 #488074

  • Gerd
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Willi schrieb:
> Hallo
Es gibt ja nur Probleme (...)
> nach der Transplation
> in diesen Foren zu lesen .Mir würden mal
> interessieren von denen Transplatierten die es
> Super danach ging ohne Komplikationen im
> Krankenhaus und danach zu Hause.Gibt es überhaupt
> solche Patienten wo alles glatt geht ? Berichtet
> doch mal gute Sachen die man gern hört oder liest
> das würde denen in der Seele gut tut die noch
> nicht vorbereitet sind oder alles noch
> bevorsteht.An der Dialyse habe ich auch schon
> einiges erlebt,was kommt eigentlich danach?Mit was
> muß ich oder andere noch erwarten?Wie geht es
> nach der Transplatation weiter?Wie oft muß man
> dann zur Untersuchung?Drei mal im Monat oder
> wieviel?Darüber weiß ich noch garnichts, wie oft
> muß man zum Arzt ?Man kennt zwar Patienten die
> bei uns transplantiert wurden und jeder findet es
> anders.Deshalb würde ich auch mehr erfahren in
> diesen Foren und lese auch stendig die Berichte
> nach dem wir mit er Frau das erste mal beim
> Treffen dabei waren in Herford und uns dann auch
> das Internet anschaften . Dank des Beuteltier ,das
> er uns dazu verholfen hat.
> ...

Hallo Willi,

das erste Jahr nach Tx war die Hölle für mich. Depressionen und Verlustängste (betr. der neuen Niere) bestimmten den Tag und die Nacht. Eine Virusinfektion (CMV) brachte mich mehrere Male für Wochen uind Monate ins Krankenhaus (damals - 1995 - gab es noch nicht die Medikmente dagegen, die es heute gibt). Es sah so aus, als ei alles umsonst gewessen - mein Zustand war erbärmlich. Ich wünschte mich oft wieder an die berechenbare und vergleichsweise ereignislose Dialyse zurück.

Nach etwa eim Jahr hatte ich keine Kraft mehr, zu gar nichts. Mir wurde alles egal - Dialyse oder Tx. Alles war wurscht und ich dachte, was solls....

Plötzlich (und ohne dass ich bis jetzt genau wüßte, warum) verflog diese düstere Stimmung und ich sah den Himmel wieder, die Natur - und ich bekam wieder Lust aufs Leben. Ich ging zurück an meine Arbeit und es ging mir zusehends besser. Ich hatte gelernt, zu leben ohne mich zu grämen, ohne stets an das Ende der Niere zu denken und ich begann wieder, Pläne zu machen.

Ich traute mir wieder zu, meiner Lieblingsbeschäftigung - dem REISEN! - nachzugehen... Zuerst ein paar mal Türkei, dann die USA, später südliches Afrika... und mehr... und viel mehr. Mein Radius wurde groß und größer und ich begann, mich an meiner neuen Freiheit zu erfreuen.

Und - das ist so geblieben... bis heute. Ich bereue die Tx nicht, trotz aller anfänglichen Turbulenzen. Ich habe Glück gehabt, es sah anfangs alles andere als danach aus.

Heute glaube ich, dass jede Nach-Tx-Zeit anders ist... eine ganz und gar nicht vorhersagbare Entwicklung. Ich glaube aber auch, dass die Mehrheit der Txler es heute noch einmal gerade so machen würde und dass sich das Wagnis Transplantation für die meisten auszahlt... Die Alternative ist eben nur die Dialyse, und das lebenslang...

Noch schnell zu deiner Frage Wie oft zum Arzt nach Tx:

Mein Prozedere (ist bei anderen möglicherweise anders) - Im ersten Jahr nach Tx häufig, später, bei stabilem Verlauf alle 6 Wochen zum Hausarzt (Blutwerte) und etwa alle 9 Monate zur Kontrolle in die Tx-Klinik; ansonsten regelmäßig Hautarzt und so manches mehr... insgesamt hält es sich jedoch in Grenzen.

Grß, Gerd
_____________

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Re: Angst 02 Nov 2012 16:37 #488075

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Hallo Willi,

ich gehöre wohl zu den Glücklichen, bei denen während und nach der Transplantation alles ohne Komplikationen verlief. Ich bin nach vier Jahren Dialyse im August 2007 transplantiert worden und habe bis heute keine Probleme. Meine Werte sind alle im grünen Bereich und ich blieb bisher von Nebenwirkungen und Depressionen verschont. Mir geht es einfach gut, ich verreise so oft ich kann und genieße meine Freiheit. Wenn ich nicht täglich Tabletten nehmen müsste, würde mich nichts an meine Krankheit erinnern. Hoffentlich bleibt das noch lange so !!!
Dir wünsche ich, dass du bald den ersehnten Anruf bekommst und dass ebenfalls alles gut läuft.
LG tara

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Re: Angst 02 Nov 2012 17:16 #488077

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Hallo Willi, hier noch eine positive Geschichte: Ich habe 1993 mit einem jungen Mann zusammen in einem Zimmer dialysiert. Er ist damals nach nur 2 Jahren Wartezeit transplantiert worden und hat die Niere bis heute, also bald werden es 20 Jahre. Es gab nie Komplikationen und er lebt seitdem so, als ob er vollkommen gesund wäre. Das macht doch Mut, oder?
Alles Gute für Dich,
Klatschmohnalisa

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Re: Angst 02 Nov 2012 17:54 #488079

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Hallo Wolfgang,
zunächst erstmal ganz liebe Grüße in den Spreewald :)
Tja das ist bei solchen Foren leider so. Die, denen es so richtig gut geht, sind hier kaum vertreten. Aber es gibt jede Menge davon!
Ich bin 13 Jahre transplantiert und natürlich habe ich mal hier und da ein Problemchen gesundheitlicher Art, aber meine gesunden Freunde haben das auch ab und zu (vielleicht das Alter....grins). Aber ich war in den ganzen Jahren nicht ein einziges Mal wegen nierenbedingten Problemen in der Klinik, also ich denke da kann man wirklich von erfolgreicher TX sprechen.
Ich kenne jede Menge Leute, die (fast) ganz normal leben nach TX, arbeiten, Familie haben, Kinder bekommen haben, reisen - aber die haben kein Interesse an diesem Forum.
Also lass dich nicht runterziehen von negativen Berichten. Und mal ehrlich: Geht es uns, bis auf wenige Ausnahmen, nicht allen so, dass man eher im Forum schreibt, wenn es einem nicht so gut geht..............

Ich schicke dir viele gute Gedanken

Liebe Grüße
Bärbel

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Re: Angst 02 Nov 2012 17:58 #488080

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Hallo Willi,
meine NTx verlief wie im Lehrbuch. Nach 14 Tagen bekam ich eine Blasenentzündung und eine Nierenbeckenentzündung. Musste 1 Woche länger bleiben. Durfte dann nach Hause. 2 Tage später wieder rein. 1. Abstossungsreaktion. Biopsie gemacht. Wieder nach Hause. 3 Tage später wieder rein, Krea 5, zweite Abstossungsreaktion.Wieder biopsiert worden. Nach insgesamt 6 Wochen durfte ich heim. Zehn Wochen später wieder 12 Tage KH (Durchfall ohne Ende und CMV). Mitte Oktober diesen Jahres wieder 1 Woche KH, Magen Darm Virus.
Nach NTx anfangs jede Woche zum Nephrologen zur Blutentnahme plus 24 h Urin, mittlerweile nur noch alle 6 Wochen. Einmal jährlich ins Tx Zentrum und alle 3 Monate zum Nephrologen zur Kontrolle (EKG, Ultraschall, körperl. Untersuchung).
Komplikationen können bei jeder OP auftreten. Bei einer Tx ist ein fremdes Organ in einem fremden Körper. Das darf man nicht vergessen.
Alles erdenklich Gute und das DER Anruf bald kommt.

Michaela

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Re: Angst 02 Nov 2012 19:55 #488082

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Hallo Willi!

Willi schrieb:

> Wenn man Eure Geschichten und Erfahrungen liest
> bekommt man ja Angst transplantiert zu werden

Ich bin jetzt seit 3,5 Monaten transplantiert (Lebendspende) und kann guten Gewissens sagen: das ist das Beste, was mir jemals im Leben passiert ist. (OK, die Geburten meiner Kinder waren auch nicht schlecht, aber sonst....) Ich fühl mich wie ein völlig neuer Mensch und habe erst jetzt gemerkt, wie schlecht es mir vor allem in der Prä-Dialyse-Zeit gegangen ist.
Ich hatte weder bei der OP noch hinterher irgendeine Komplikation, auch die Medikamente vertrage ich gut. Von Depressionen keine Spur - eher das GEgenteil. Ich hatte so eine leicht manisch angehauchte, hyperaktive Dauereuphorie. Aber jetzt, wo das Cortison weniger ist, gibt sich das wieder! Mein Kreatinin pendelt beharrlich rund um 1,0.
Die paar Problemchen, die es noch gibt (Wundschmerzen, Gewichtszunahme, noch ein paar wildgewordene Blutwerte, die allgegenwertige Unsicherheit) sind tatsächlich nur Problemchen. Jegliches Problem relativiert sich für mich alleine durch den Gedanken: hauptsache keine Dialyse mehr! Dafür würd ich noch unendlich mehr Unannehmlichkeiten auf mich nehmen. (dass das nicht notwendig ist - umso besser!)

Es gibt ja nur Probleme
> wärend der Dialysezeit und nach der Transplation
> in diesen Foren zu lesen

Da hast du völllig recht. das ist mir früher schon immer aufgefallen. Damals hatte ich mir schon fest vorgenommen: wenn bei mir alles gut gegangen ist, werd ich das hier dann auch posten. Aber wies so kommt... irgendwie fehlts frau dann plötzlcih an Zeit. Auch hat frau ein wenig Hemmungen, ihre guten Erfahrungen herauszutrompeten... Ich möchte ja nicht die vor den Kopf stoßen, denen es weniger gut ergangen ist.

Wie oft muß man
> dann zur Untersuchung?

Bei mir war das das erste Monat jede Woche, dann jede zweite Woche... oder so. Irgendwie kommt der Rhythmus ja dann doch durcheinander. Aber es wird immer weniger, bis letztendlich ein Mal im Quartal. Und einmal im Jahr das komplette Durchchecken.

lg, Anni

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Re: Angst 02 Nov 2012 22:53 #488084

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Bei mir ist es eher anders herum mit einer ähnlich düsteren Vorhersagung.

Ich habe mich ja nie mit der Dialyse angefreundet oder mich dran gewöhnt und schon gar nicht gelernt die Dialyse als Geschenk anzusehn. Daher ist die TX für mich das Licht am Ende des Tunnels.

Im Moment sehe ich eher den Prozess dahin als Herausforderung und der Gedanke, dass es nicht klappen könnte oder danach andere Probleme kommen. Der Supergau wäre es, wenn keine TX möglich wäre - warum auch immer!

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Re: Angst 03 Nov 2012 08:29 #488086

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Ich hatte nun schon zwei Spendernieren und würde die Transplantation eher wie eine Geburt betrachten - eine schwere OP mit (zumindest bei mir) reichlich Komplikationen, die man aber danach wieder vergisst (ansonsten hätte ich mich wohl nicht mehr auf die Liste setzen lassen haha). Entscheidend für mich war immer die Zeit danach - und die war einfach supermegetoll ! Meine letzte Niere hat es zehn Jahre mit mir ausgehalten und hat mich auf viele Reisen begleitet. Am Anfang musste ich recht oft zu Kontrollen in´s TX-Zentrum fahren, auch Arztbesuche waren alle zwei Wochen angesetzt. Aber nachdem alles so gut lief, bin ich nur noch alle drei Monate zum Arzt und habe mich (trotz der Medis) wirklich wie ein komplett gesunder Mensch gefühlt. Ängste oder Depressionen hatte ich nie. Ich wünsche dir, dass du bald ein passendes Organ bekommst !

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Re: Angst 03 Nov 2012 08:37 #488087

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Moin Moin Willi,
im laufe der dialyse ging es mir körplich immer schlechter,so das meine Frau und ich uns für eine Lebendsende entschieden haben.
wir haben jetzt eine so schöne Zeit und ich bereue es keinen Augenblick die Straparzen auf mich genommen zu haben.

Denke immer positiv und nicht immer an Deine Krankheit,lasse das negative nicht an Dich heran,denn das zieht einen runter.



Mfg Balou

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Re: Angst 03 Nov 2012 13:46 #488092

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Hallo,
bin jetzt seit 10 Wochen transplantiert und meine Werte sind super. Ich selbst kämpfe noch mit leichten Depressionen. Außerdem erhoffte ich mir einen Aha-Effekt, der bisher noch nicht eingetreten ist, aber Geduld war noch nie meine Stärke. Bei der OP ging alles glatt. Ins Zentrum muß ich noch 1x die Woche. Wird aber weniger, wie die anderen schon beschrieben.
Alles Gute für Dich
Drea

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Re: Angst 03 Nov 2012 14:49 #488095

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Hallo Willi,
mein Mann wurde am 07.11.2010 nach fast 6 Jahren Peritonealdialyse transplantiert. Seit dem hat sich sein und damit auch unser Leben total zum Positiven verändert.
Er musste nach der Transplantation nur 2 Wochen im Krankenhaus bleiben. Dann noch 2 kurze KH-Aufenthalte zur Entfernung des PD-Katheters und der Harnleiterschiene.
In den ersten Monaten musste der Sandimunspiegel oft überprüft werden. Inzwischen werden die Kontrollen alle 3 Monate beim Nephlogogen gemacht. Natürlich achtet er auf sich und ist nicht immer frei von einer gewissen Sorge. Depressionen hatte er aber bisher noch keine. Für Ihn war die neue Niere das größte Geschenk seines Lebens.
Gruß Mago

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Re: Angst 03 Nov 2012 16:22 #488096

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Hallo, Willi :)

Auch ich bin seit fast einem Jahr transplantiert - und lese fast täglich in D-O ... schließlich bin ich zwar transplantiert, aber ich werde meine Dialysezeit niemals vergessen.

Nicht, weil sie so schön und unkomliziert war !!>:D<

Und so nahm ich das Wunder - für mich war es DAS Lebensgeschenk!- der Transplantation gerne an.

Ich hatte einen unkomplizierten KH-Aufenthalt, meine Wehwehchen ließen nach wenigen Wochen vollkommen nach.

Welche?
Z.B. die Medikamentendosis, die zu zitternden Händen und Beinen, zu Hungergefühl und leichte Aggression führten.
Die OP-Narbe schmerzte und ich hatte das Gefühl ein Brikett sei mir eingepflanzt worden.
Mein Bauch war nach 2,5 Jahren PD ausgeleiert und nicht sonderlich attraktiv.
Nachts musste ich bis zu 8x zur Toilette.
Na endlich - habe ich gedacht.
Besser aufstehen nachts, als weiter Dialyse zu machen.

Und so vergingen einige Wochen, in denen mein Zustand immer etwas besser wurde.
Wenn ich in mich hineinhorchte, merkte ich, dass meine Leistungsfähigkeit immer besser wurde.

In der letzten Woche habe ich mir meinen Shunt weg operieren lassen.
Mein Arm ist beim Anwinkeln immer eingeschlafen, es war sehr unangenehm.
Ich weiß um die vielen Stimmen hier, einen funktionierenden Shunt niemals aufzuheben.
Meine Ärzte rieten mir aber dazu - und so ist er jetzt weg.

Das war im Grunde das letzte körperliche Detaille, das mich an meine Dialysezeit erinnerte...

Mir geht es gut - die Untersuchungen bei den Ärzten - anfangs 2x wöchentlich, nach 6 Wochen 1x wöchentlich, nach 6 Monaten alle 3 Wochen, nun, nach fast einem Jahr alle 8 Wochen empfinde ich als große Unterstützung.
Ich hatte immer das Gefühl, dass auf mich und meinen Körper besonders gut geachtet wird.

Natürlich half mir auch das Lesen in diesem Forum - ich konnte meine Unsicherheiten hier klären

Ich werde niemals frei von Ängsten werden, diese meine neue Niere zu verlieren.
Die Angst um mein Leben geht weiter.
Aber das hab ich im Griff.

Ich denke nur, ich lebe nicht mehr so unbedarft, wie vor meiner Erkrankung...

Dir wünsche ich alles Gute ---und viele Grüße aus Westfalen :)

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Re: Angst 03 Nov 2012 17:00 #488097

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Lieber Willi

Ich bin seit Februar 2011 transplantiert, nach 7 1/2 Jahren Dia. Nach einer Woche war ich zu Hause und mir gings bisher - bis auf ein paar kurze Ausnahmen - super gut. Aus meiner Dialysezeit kenne ich drei Personen, die ebenfalls kurz vor oder nach mir transplantiert wurden und es geht allen gut! Mit ein paar Abstrichen muss man sich abfinden, wie regelmässige Arztbesuche (die aber immer weniger werden), den Immunsuppressiva, die ich aber sehr gut vertrage, und vielleicht den einen oder andern Infekt. Dass hier im Forum niemand gross Fragen stellt, dem es gut geht, ist eigentlich ziemlich logisch. Deswegen: freue dich auf eine neue Niere, ich wünsche dir, dass es bald soweit ist.

Grüsse aus der Schweiz
rubin

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Re: Angst 04 Nov 2012 08:58 #488105

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Hallo Willi,

es gibt viele Teilnehmer in diesem Forum die auf ihrer Hompage sehr genau das Procedere ihrer NTx und auch das Danach geschildert haben.
Gruß

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Re: Angst 04 Nov 2012 12:19 #488110

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Hallo Wolfgang,

da Du mich ja kennst, kennst Du sicher meine Geschichte dazu:

Nach der Transplantation 3 Monate KH-Aufenthalt und ausschließlich Probleme nur mt der Bauchspeicheldrüse. Niere war super! Keine Probleme bis heute. Na klar schwanken die Werte ab und an mal aber alles im Rahmen. Auch muß ich nicht mit Depressionen kämpfen.

Alle 3 Monate muß ich zur Kontrolle ins TX-Zentrum nach Berlin dazwischen nach Luckau, also ca. alle 6 Wochen Blutuntersuchung. Einmal im Jahr große Kontrolle in Berlin (Jahres-Check!). Das wars!

Mein Fazit: Jederzeit wieder TX. Auch wenn die Bauchspeicheldrüse Probleme gemacht hat, die Freiheit jetzt ist einfach nur unbeschreiblich schön!

Bei Dir ist ja die Bauchspeicheldrüse nicht das Thema! Kpf hoch, das wird schon! Optimistisch an die Sache ran gehen, das ist wichtig. Die innere Einstellung muß stimmen und die Einstellung zum Leben muß positiv sein. Das hilft ungemein und gibt Kraft!




Gruß Björn, alias beuteltier.

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Re: Angst 04 Nov 2012 18:20 #488119

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Hallo
An alle die mir geantwortet haben vielen Dank!
Wir waren am Samstag zur unseren Patiententreffen der Dialysepraxen Dr.Dschitzig.
Dort wurde uns berichtet das Dialysepatienten mit der Blutgruppe B ca.8 Jahre ,A 8-10 Jahre und 0 10-12 Jahre
auf einer Transplatation warten müßen in der heutigen Zeit,aber es gibt Ausnahmen.
Das Referat hielten Referenten der Charite Berlin Virchow die mit der Vergabe der Transplantate zu tun haben.

Viele Grüß Willi

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Re: Angst 05 Nov 2012 08:43 #488142

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Willi schrieb: aber es gibt Ausnahmen.


Ja, ich habe Blutgruppe B und warte jetzt schon 8,5 Jahre :(

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Re: Angst 05 Nov 2012 10:20 #488152

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Hallo Willi,

ich hoffe meine Geschichte kann Dir etwas Mut machen.

Ich wurde vor nunmehr ca. 15 Jahren transplantiert, lag damals
2 1/2 Wochen im Krankenhaus und bin nach drei Wochen wieder
ins Büro gegangen, in der ersten Zeit war ich morgens noch etwas
müde, hab dann an den Tagen wo ich vorher zur Kontrolle zu meine
Nephrologen musste noch eine halbe Stunde im Auto auf dem Park-
platz nebenan geschlafen. Kurz nachdem ich wieder zuhause war
hatte ich eine CMV Infektion die mit Infusionen (morgens und abends
in der Praxis) schnell wieder beseitigt war. Weitere Probleme hatte
ich in den folgenden elf Jahren nicht.
Es hat etwas gedauert, bis die Niere angesprungen ist, das war ein
wenig Stress, ich musste noch etwas über eine Woche nach Tx
dialysiert werden, dann war aber auch alles OK. Ich in schon in
der ersten Woche nach Tx gerne mal nachmittags vom Klinikgelände
runter und in die Stadt gefahren und habe auch sonst meistens so
gelebt als wäre ich nicht krank, ich habe drauf geachtet mir
die Hände häufiger zu waschen und mich nicht zu sehr irgendwelchen
Keimen auszusetzen, was nicht immer einfach war, da ich im Aussen-
dienst gearbeitet habe. In den ganzen elf Jahren habe ich keine
grossartigen Infektionen gehabt, gelegentlich eine Erkältung und
einmal eine Norovirusinfektion.

Ich vermute die Masse an schlechten Nachrichten im Forum liegt
einfach darin begründet, dass diejenigen, bei denen sowohl mit
Dialyse, als auch nach Tx alles wunderbar läuft einfach weniger
Fragen haben und deshalb viel weniger schreiben.

Ich habe weder an der Dialyse noch nach der Tx irgendwelche
grossartigen Probleme gehabt. Ich lebe, als wäre ich gesund
und sehe die Dialyse (den aktuellen Zustand) als eine Ein-
schränkung, wie z. B. Diabetes, die mein Leben eher nicht
beinträchtigt, sondern einfach zwei/drei Verhaltensweisen
notwendig macht,. um nicht zu einem Problem zu werden.
Ich muss eben dialysieren, aufs Kalium achten und darf
nicht allzuviel trinken, kann aber alles machen was ich
sonst auch machen würde, einschliesslich verreisen,
auch wenn der Planungs-/Organisationsaufwand manchmal
etwas höher ist als ohne diese Einschränkung. Dies schliesst
natürlich nicht aus, dass es mir auch mal schlecht geht,
aber die Dialyse/Tx schränkt mein Leben nicht so sehr ein,
als dass sie mein Leben bestimmt.

Schöne Grüße und alles Gute,
Boris

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Re: Angst 05 Nov 2012 18:03 #488178

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Hallo Willi und für alle, die positive Nachrichten mögen:

Ich war auf meinem Klassentreffen, 60er Feier. eine Ehemalige habe ich seit über 40 Jahren nicht mehr gesehen. ir kommen inst Gespräch, quatschen über dies und das von früher, bnebenbei erzähle ich von meiner NTX vor 8 Jahren und - man glaubt e nicht - da fällt ihr ein, dass sie seit 32 transplantiert ist und keine Medis wg. Absoßung nimmt. Lebensfroh und aktiv - wenn das nicht ein Ansprotn ist. Grüßle hemago

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Re: Angst 05 Nov 2012 18:32 #488181

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hemago schrieb:
man glaubt e
> nicht - da fällt ihr ein, dass sie seit 32
> transplantiert ist und keine Medis wg. Absoßung
> nimmt.

Lebendspende vom eineiigen Zwilling? Denn anders könnte ich das beim besten Willen nicht glauben. (das mit keine Medis, nicht die 32 Jahre)

lg, Anni

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Re: Angst 05 Nov 2012 23:54 #488192

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Hallo Anni, so ähnlich wie Dir ging es mir anfangs auh - ungläubiges Staunen. Ich weiß absolut sicher, dass sie kein Zwilling ist und es war keine Lebenspende.
Auf meine Frage nach den nicht mehr zu nehmenden Immunsuppresivas erklärte sie: Nach 10 Jahren wurden die Medis systematisch reduziert, es gab keine Abstoßugen und nach 30 Jahren meinten die Docs, dass die Niere so gut vom Körper angenommen wurde, dass sie die Medis absetzen konnte. Und es läuft weiterhin sehr gut.

Wir hatten vor einiger Zeit im Forum einen Thread über die Frage von Medis. Und da gibt es doch den einen oder anderen TX`ler, die nur noch ein Medi in sehr geringer Dosis nehmen.

Ich werde sie gelegentlich mal treffen und dann kann ich ausführlicher berichten. Alles Gute hemago

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Re: Angst 06 Nov 2012 10:19 #488201

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Hallo,

ich bin richtig froh, dass es dieses Thema mal gab.
Auch ich habe angenommen, dass eine Transplantation in den wenigsten Fällen gut geht.
Klar, meistens wird über das geschrieben, was nicht gut geht. Daran habe ich aber nicht gedacht.
Vielen Dank, Sophie

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Re: Angst 06 Nov 2012 10:52 #488210

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Hallo Sophie,

ich bin aus meiner Erfahrung und der Beobachtung vieler meiner Mitpatienten
über viele Jahre eher der Meinung, dass die durchschnittliche Nierentransplantation
ein voller Erfolg ist, auch wenn manchmal noch einige Monate der Anpassung
notwendig sind. Mir ist in der ganzen Zeit (über 20 Jahre) nur zwei fehlgeschlagenen
Transplantationen bekannt geworden, im einen Fall lag es an einer massiven Entzündung
eines Zahnes die viel zu spät festgestellt wurde, dass nach einem Jahr die Niere
den Betrieb einstellte, im anderen Fall hat der betreffende Patient im Jahr nach
der Tx so sehr Gas gegeben dass er seine Medikamente nicht mehr nahm,
was auch zu Transplantatverlust führte. Alle anderen Transplantationen sind
ein grosser Vorteil für den Patienten gewesen.

Schöne Grüße,

Boris

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