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unterschiedliche Gfr-Bestimmungsmethoden 24 Feb 2013 15:04 #491075

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Hallo,
ich bin bis jetzt noch nicht an der Dialyse, habe vor 2 Wochen aber schon einen Shunt eingebaut bekommen. Da ich laut meines Nephrologen nun kurzfristig dran bin, seine Aussagen aber häufiger nicht so ganz schlüssig waren und ich auch diverse Falschinformationen zum Thema Transplantationsliste bekommen habe, entschloss ich mich eine 2. Meinung einzuholen.
Die Werte liefen bei beiden ziemlich auf das Gleiche hinaus, einzig die Bestimmung des Gfr war ganz unterschiedlich. Mein bisheriger Neph. hat die Werte immer nur über Gfr2 bestimmt und lag damit bei 9 (Stadium 5) bei der letzten Untersuchung. Der Vergleichsneph. hat die Gfr über Cystatin bestimmt und kommt zu einen Wert von 24 und damit zu einer Einstufung ín Stadium 4. Er sagte er hätte auch über MDRD bestimmt, da sei er auch bei 9, das sage aber zu wenig über die tatsächliche Restfunktion der Niere aus. Seine Einschätzung ist, dass ich noch ca. 10% Puffer bis zu Dialyse habe, was durchaus noch 1-1,5 Jahre ausmachen könnte.
Ich war doch sehr überrascht über die doch sehr unterschiedlichen Aussagen. Bisher fühle ich mich auch noch ganz gut und fit, so dass ich natürlich super happy bin noch nicht an die Dialyse zu müssen. Eine gewisse Unsicherheit aber bleibt doch.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann mir etwas mehr zu den Unterschiedlichen Methoden der GFR Bestimmung sagen?

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Re: unterschiedliche Gfr-Bestimmungsmethoden 24 Feb 2013 17:55 #491078

  • rewendi
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so weit ich es erinnere ist die Bestmmung über cystatin c exakter. besonders im Anfang einer Nierenerkrankung. es gibt da einen creatininblinden Bereich... Das labor cystatin c ist aber sehr teuer, daher wird das nicht andauernd bestimmt.

die Feststellung wann jemand dialysepflichtig ist, ist nicht nur vom gfr abhängig.
es gibt pat die schon mit einer gfr von 14 mit der dia beginnen, andere können auch noch bei einer gfr von 6 keine oder nur geringe Probleme haben.
Solang Du wirklich ohne Probleme lebst, ist es gut dass es schon einen shunt gibt, er kann in Ruhe reifen und stabil werden.
ich kenn auch Pat die das endgültge Ja zur Dialyse über 2 Jahre verschoben haben!
viele Pat (incl z B mir..) behaupten aber ganz lang: es geht mir gut es geht mir gut... obwohl das eine reine Notlüge ist.. bei mir wars letztlich gut, als ich endlich mit der Dia begonnn hab..
es hat dann auch einige Monate gedauert, bis ich wieder gut dabei war!
Dir in den letzten Wochen oder (hoffentlich) Monaten noch eine schöne zeit!

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Re: unterschiedliche Gfr-Näherungsformeln 04 Mär 2013 23:15 #491231

  • fabienne
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Hallo!

Die GFR, die man aus Cystatin C errechnet, ist laut meinem Laborzettel nur bis zu einem Cystatin-C-Wert bis 3 mg/l evaluiert.
Da dürftest Du darüber* liegen, so daß die Formel für Dich möglicherweise nicht mehr angewendet werden kann, zumindest ists noch nicht zuverlässig abgesichert.

Neben der MDRD-Formel (= Gfr1; aus Kreatinin i.S.; Referenzwert > 60 ml/min) und neben der Cystatin-C-GFR (aus Cystatin C i.S.; Referenzwert 0,5-0,96 ml/min) findet etwa seit Mitte 2012 die überarbeitete CKD-EPI-Formel (aus Kreatinin i.S.; Referenzwert 90-140 ml/min) eine weitere Verbreitung zur Bestimmung der Glomerulären Filtrationsrate (GFR).

Bei mir lagen MDRD- und Cystatin-C-GFR vor Jahren manchmal ziemlich weit auseinander (> 10 ml/min) und die MDRD-GFR-Werte waren immer besser als die vom Cystatin C. Daraus schloß ich dann, daß diewahre Nierenfunktion irgendwo dazwischen liegt und war beruhigt. Inzwischen liegen die Werte oft nahe beieinander und haben ihr Verhältnis zuletzt sogar umgekehrt (meint: aus Kreatinin nun eine bessere GFR als aus dem Cystatin C). Das könnte daran liegen, daß ich mich mehr bewege (mehr Muskelstoffwechsel erhöht das Kreatinin, ohne daß es den Nieren schlechter geht). Nun ist das Cystatin C länger nicht bestimmt worden, weil den Behandlern jetzt die CKD-EPI-Formel geeigneter erscheint. Die GFR aus dieser Formel lag bei der Bestimmung von allen dreien aus einer Blutabnahme exakt dazwischen. Insofern paßts ja.

Fazit: Ich denke, auch bei Dir trifft keine der beiden Angaben des Pudels Kern. Zum Abbau der Unsicherheit könnten die Berechnung mittels CKD-EPI und/oder eine GFR-Bestimmung aus 24-h-Sammelurin beitragen.

Freundliche Grüße,
fabienne

* Inwieweit sich das Geschlecht auswirkt, überblicke ich nicht. Bzw.: Ob Du ein Mann bist, weiß ich ja gar nicht. Mich irritiert folgendes: Eine Cystatin-C-GFR von 24 ml/min, wie Du sie angibst, habe ich bei einem Cystatin C-Wert von 2,54 mg/l. Meine GFR aus Kreatinin (sowohl mit MDRD als auch mit CKD-EPI) ist dann aber ebenfalls deutlich im 20er Bereich. Was bist denn Du für ein Muskelprotz, daß Cystatin C-GFR und Kreatinin-GFR so gigantisch weit auseinderklaffen? (-;

PS:
° CKD-EPI & MDRD STUDY EQUATION CALCULATOR
° Rechenprogramme

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