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Dialyse und Karriere 25 Apr 2013 21:30 #492240

  • inawhiteroom
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Hi Folks,

ich bin Hämodialysepatient und praktischerweise pünktlich zum Abschluss des Studiums an die Dialyse gekommen.
Nun hat sich damals die Jobsuche als sehr schwer erwiesen, was ich zu einem nicht geringen Teil der Dialyse in die Schuhe schiebe. Mein damaliges Traum-Jobangebot musste ich auch wegen der Dialyse absagen.
So, nun habe ich zwar einen Job, aber wirklich erfüllen tut er mich nicht. Eigentlich würde ich gerne sowas wie eine Karriere beginnen. Hört sich blöd an, aber ich denke, ihr wisst was ich meine ;)

Meine Frage ist: Ist es realistisch sich berufliche Ziele wie Projektmanager, Consultant, Abteilungsleiter etc. ins Auge zu fassen, oder lieber den Tatsachen ins Auge blicken und froh sein, überhaupt einen Job zu haben?
In meiner Firma aktuell gibt es keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten. Das liegt nicht an mir, sondern an der Arbeitsverteilung etc. im Hause.

Gibt es hier vielleicht Leute, die trotz Dialyse in höhere Positionen gestiegen sind/Karriere gemacht haben?

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Re: Dialyse und Karriere 25 Apr 2013 22:36 #492242

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Ich denke, es ist sehr individuell. Schauen Sie-was paralympics-Sportler, z.B., leisten!
Wenn sie jung sind, und es richtig wollen, und dazu noch nötge Kräfte haben-warum dann nicht? Und, denken sie daran: Dialyse ist eine langfristige Sache. Mit der Zeit werden Sie sich
anpassen, an sie gewöhnen, sich damit abfinden und es wegstecken. Aber dann kann es zu spät sein, an die Karriere zu denken. Und es wird viel schwieriger. Deswegen-fangen Sie lieber gleich an.
Und-Sie sind ja jung, ich wunsche Ihnen, dass Sie baldmöglichst eine neue Niere bekommen.

Grüß,
Igor.

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Re: Dialyse und Karriere 25 Apr 2013 23:03 #492243

  • inawhiteroom
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Danke für die Antwort.
Es war vielleicht nicht deutlich genug formuliert von mir. Also dass ich fit genug wäre, bezweifle ich nicht.
Ich frage mich nur eher, ob die Dialyse die potentiellen Arbeitgeber abschreckt und ich nicht auf Grund dessen froh sein sollte, überhaupt etwas zu bekommen.
Sprich, ein Arbeitgeber wird grundsätzlich eher einen gesunden Arbeitnehmer einstellen, ist ja klar. Und bei anspruchsvolleren/wichtigeren Arbeitsplätzen wie eben Projektmanager etc. um so mehr.

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Re: Dialyse und Karriere 26 Apr 2013 05:05 #492246

  • Geierlein
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Wenn du eine Firma findest die sozial gut aufgestellt ist, kannst du auf dem Behindertenticket durchaus Karriere machen! Es soll Firmen geben, denen Förderung von Behinderten wichtig ist und auch Fördermittel winbringt. Welche das sind, dürfte man bei den Sozialverbänden erfahren.

Bei mir hat die Krankheit eine mögliche Karriere zerstört, ein Grund warum ich auch nach über 9 Jahren noch keinen Frieden mit der Dialyse geschlossen habe! Dazu einen Lebenstraum völlig aus dem Kurs gebracht - und ich weis noch nicht ob ich ihn auch nach ner TX wieder auf Kurs bringen kann!

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Re: Dialyse und Karriere 26 Apr 2013 07:15 #492248

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Servus,

also ich kann Dir von meiner Situation berichten.
Zeitgleich mit eintreten der Dialysepflicht sollte ich eigentlich an einem Aufstiegsprogramm meines Arbeitgebers teilnehmen.
Als die Leitungsebene von meinem Problem erfuhr, wollten Sie mich aus dem Auswahlverfahren für 1-3 jahre raus nehmen damit Sie sich erst mal auf die neue Situation einstellen können.

Ich habe dann in einem sehr langen und offenen Gespräch deutlich gemacht, dass ich genau das nicht brauche, sondern eine Orientierung in die Zukunft sehr viel wichtiger für mich sei. Und sollte ich das Auswahlverfahren (rund 300 Bewerber um 2 Stellen) nicht überstehen, so sei dass auch kein Beinbruch, ich war mir der geringen Aussicht auf Erfolg durchaus bewußt.

Das überzeugte und ich durfte am Auswahlverfahren teilnehmen - und kam durch. Auch die darauf folgende 2 jährige Ochsentour mit Lehrgängen und verschiedenen Praktika und einer knackigen Abschlussprüfung konnte ich bewältigen- mit dem Ergebnis, dass ich heute, rund 7,5 Jahre später noch immer an der Dialyse bin, aber nicht mehr Sachbearbeiter in einem Projektreferat, sondern Leiter Finanzen, zentrals Controlling und damit die Finanzverantwortung für das ganze Haus habe (rund 420 Mio. Euro).

Das geht, wenn Du es willst und hatnäckig bleibst. Wie Geierlein schon sagte, Suche Dir einen Arbeitgeber, der eine gute Rahmenvereinbarung mit der Schwerbehindertenvertretung hat, da kann die das Versorgungsamt sicher helfen.
Solche Arbeitgeber sind oft glücklich, engagierte und Karrierebewußte kranke Menschen zu fördern.

Schreib mir mal, was Du eigentlich studiert hast, was deine räumlichen Vorstellungen sind, mein Haus sucht ständig neue Mitarbeiter/Innen und über die Chancen habe ich Dir ja gerade berichtet.

Gruß Parzival

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Re: Dialyse und Karriere 26 Apr 2013 08:46 #492250

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Hallo,
ich wurde leider nicht gefördert, im Gegenteil, 1/2 Jahr vor meiner Altersteilzeit wurde ich freigestellt und war vorher dazu gedrängt worden, Stunden zu reduzieren obwohl ich dann immer Überstunden machten musste, um die Arbeit zu schaffen - ich hatte auch eine Leitungsfunktion und bin/war im öffentlichen Dienst. Und ich wollte diese Freistellung überhaupt, nicht ...
LG., Chris

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Re: Dialyse und Karriere 26 Apr 2013 08:58 #492252

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Hallo,

ich muss parzival aus meiner eigenen Erfahrung Recht geben. Ich hatte gerade meine Studium beendet und meinen ersten Job angefangen als ich dialysepflichtig wurde (unvorhergesehen). Kurze Zeit später wurde die Abteilungsleiterstelle frei und ich habe mich darauf beworben. Auch bei meinen Vorgesetzten wurden Zweifel geäußert... mein Vorschlag war dann, eine Befristung/Probezeit einzurichten, die etwas länger als vorgesehen war. Das hat geklappt und ich habe dann16 Jahre mit Dialyse diese Abteilung ganz gut geleitet. Jetzt arbeite ich gerade an dem nächsten Aufstieg. Meine Meinung: Versuch macht klug. Bewerb dich doch einfach mal!

Gruß
Mena

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Re: Dialyse und Karriere 26 Apr 2013 10:12 #492255

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Hallo,

genau wie Mena schreibt, bewerb Dich auf für Dich geeignete Stellen mit Dir zusagender Position, die Du denkst bewältigen zu können. Schau selber nicht immer nur auf deine Dialysepflichtigkeit und enge Dich dadurch nicht selber ein. Du darfst Dich bewerben wie jeder andere, natürlich die Schwerbeschädigung nicht verschweigen. Vielleicht wird die Suche etwas länger dauern, als bei Gesunden. Aber nur, wenn Du Dich auf den Weg begibst, kannst Du die Postion finden, die Du im Stillen für Dich suchst.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: Dialyse und Karriere 26 Apr 2013 19:15 #492267

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Hallo inawhiteroom,


es geht schon.
Zu anfang meiner Dialysepflicht (vor 22Monaten) war ich in nem Unternehmen als Messtechniker in der Probezeit Angestellt. Bin dann nach 2Monaten wieder Arbeiten gekommen und war für neu Projekte (so mal eben 6 Stück) verantwortlich. Dazu war ich dann irgendwie nebenbei noch für die Qualitätsplanung zuständig. Und das wo ich an 2 Tagen zur Dia 2h eher gehe. Aber die Kundentermine sind alle Realisierbar.

In der Zwischenzeit hab ich noch mal gewechselt und bin bei nem Zulieferer für Automotiv/Luftfahrt/Millitär als Qualitätsbeauftragter oben in der Befehlskette. Termine werden entweder passend gelegt oder notfalls von zuhause gemacht. Heimdia wird mir ja verweigert.

Projektmanager, Abteilungsleiter,... sind also machbar.
Machbar ist alles. Ziel nie aus dem Auge verlieren. Die Suche kann schwer werden aber nie Aufgeben.

Gruß

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Re: Dialyse und Karriere 29 Apr 2013 20:11 #492315

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Hallo,
Ich kann gut nachvollziehen, wie frustrierend das ist. Man hat ein gutes Studium abgeschlossen, seinen Traumberuf in Aussicht und dann macht einen diese blöde Nierenerkrankung einen Strich durch die Rechnung.

Ich selbst habe in meiner Prädialysephase, nach meinem Studium als Consultant ( furchtbares Wort, ich habe immer Unternehmensberater gesagt) bei einer der heutigen Big Four Beratungs- und Prüfungsgesellschaften gearbeitet. Ohne es wirklich zu forcieren, habe ich dort in den 5 Jahren bis zu meiner Dialysepflicht eine kleine aber sprunghafte Karriere hingelegt. Allerdings durfte damals schon keiner wissen, daß ich Nierenkrank bin.
Ich war Projektleiter bei einigen Großkunden,so auch damals als Manager bei der Treuhandanstalt tätig.
Als ich dann 1995 dialysepflichtig wurde, war auch schlagartig die Karriere vorbei. Hab dann noch ein paar Jahre im zweiten Glied gearbeitet und dann noch 3 Jahre halbtags und dann ging es gar nicht mehr.
Ich denke, wenn man an der Dialyse ist, ist es kaum möglich eine Karriere, so wie Du es vor hast zu planen.
Gerade im Bereich der Unternehmensberatung, (aber auch bei anderen leitenden Positionen)wird von den Hochschulabsolventen durchaus eine 50- 60 Stunden Woche erwartet. Hinzu kommt, daß man als Consultant im Prinzip nur im Aussendienst tätig ist. D.h es kann vorkommen, daß man mal 3 Monate in einer anderen Stadt arbeitet und nur am Wochenende mal zuhause ist. Oder auch jeden Tag woanders innerhalb eines Umkreises von 100km. Manchmal auch ne Woche Fortbildung irgendwo in Deutschland.
Das alles ist m.E. nur schlecht mit der Dialysepflicht zu vereinbaren. Und wer nicht absolut flexibel diesbezüglich ist, wird wohl auch kaum erst eingestellt.
Was aber beinahe noch schlimmer ist, ist die Konkurrenz unter den Mitarbeitern. Die wollen alle aufsteigen und wenn jemand da eine persönliche Schwäche zeigt, wird das hemmungslos für die eigene Karriere ausgenutzt. So war ich nach Beginn meiner Dialysepflicht ganz schnell durch Intrigen usw. den Teamleiterposten los. Wenn was mal nicht funktioniert hat, so wurde halt schnell mal gesagt, der Herr ...ist halt nicht so belastbar und daran hat es wohl gelegen.
Frustrierend war dann insbesondere, daß man mich im Innendienst mit einer wenig anspruchsvollen Aufgabe beschäftigt hat, die mich eigentlich unterfordert hat. Eine Chance zum weiteren Aufstieg war ausgeschlossen. Selbst wenn meine Transplantation nach 7 Jahren besser gelaufen wäre, der Zug wäre abgefahren gewesen. Es waren dann ja auch schon wieder Jüngere am Werke.
Da ich aber aufgrund meiner Schwerbehinderung nicht entlassen werden konnte, hat man mich dann halt so lange gemobbt, bis ich irgendwann freiwillig aufgegeben habe. Einen neuen Job zu bekommen war auch nicht möglich. Für leitende Tätigkeiten wurden keine Schwerbehinderten eingestellt und bei anderen Bewerbungen wurde mir gesagt, ich sei eigentlich überqualifiziert.

An Deiner Stelle würde ich zusehen, daß ich den Job den ich habe, so gut wie möglich ausfülle. Wenn dort Verständniss für Deine Situation herrscht und das Betriebsklima insoweit i.o. ist, würde ich mich auf keine Experimente bzgl. neuen Job und Karriere usw einlassen.
Vor allem erst einmal ein paar Jährchen Berufserfahrung sammeln. Wenn Du dann vielleicht mal transplantiert bist und auch eine gewisse Berufserfahrung mitbringst, ist vielleicht auch noch mal ein guter Wechsel oder aber ein Aufstieg dort möglich.
In den Bereichen, die Du genannt hast wird es sehr schwer sein. Das ist ein riesiges Haifischbecken, in dem die Schwachen und Kranken hemmungslos auf der Strecke bleiben (und nicht nur die).
Gruß.... Krischan

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Re: Dialyse und Karriere 29 Apr 2013 21:22 #492318

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Hallo Krischan,

schade zu hören und zu lesen, dass viele von Euch so ##Pech hatten im Haifischbecken.

Allerdings ist deine Schilderung aus meiner Sich das eine Extrem - Firmen oder Behörden die Schwerbehinderte auch noch optimal fördern sind das andere Extrem.
Dazwischen aber ist ganz viel Raum, und es gibt sicher das eine oder andere Stück, in dem wir problemlos mitspielen können.

Erfahrungsberichte anderer sind immer eine Bereicherung, aber ganz gleich in welche Richtung sie gehen, dürfen wir sie nicht verallgemeinern.
Es gibt eben auch Arbeitgeber, die einem eine Chance geben, nur die zu finden ist nicht so trivial.

Die ggroßen global Player gehören wohl eher nicht dazu, da herrschen aber auch nach dem was ich von geschassten Freunden hören durfte, nicht wirklich solche Arbeitsumstände vor, die ich als Menschenwürdig und achtungsvoll und repektvoll bezeichnen würde.

Dieses spezielle Arbeitsklima ist schon für Gesunde nicht einfach zu handhaben, da haben wir keine Chance.

Ich kann jedem nur raten nicht aufzugeben und nach der Perle in all den leeren Muscheln suchen, den Arbeitgeber, der uns um unserer Qualitäten willen einstellt und die Begleitumstände schlicht und einfach akzeptiert. Diese sind sehr sehr rar, ohne Frage, aber es gibt sie.

Ich hatte das Glück bei einem solchen Arbeigeber gelandet zu sein, der viel respektvoller seinen Mitarbeitern gegenüber ist, als das Bild in der Allgemeinheit dies annehmen lies - und ich kenne ein paar Arbeitgeber in Deutschland auf die ähnliches zutrifft.

Was noch dazu kommt ist aber auch das Anspruchdenken von Mitarbeitern. Selbst bei uns sind manche Behinderte unzfrieden, wl angeblich nicht genug für sie getan würde.
Allgemein würde uns allen, gleich ob gesund oder krank ein bischen natürliche Bescheidenheit und etwas weniger Anspruchdenken nicht schaden. Dankbar sein für das was wir haben und nicht immer gleich nach oben schaun da will ich auch noch hin dadurch verpassen wir nur das, was gerade ist, und das ist schade.

Du kennst aus dem Beartungsbereich sicher die Technik des KAIZEN, als Wandlung in kleinen, angemessenen Schritten. Bezogen auf Karriere kann soetwas möglich sein, aber eben nicht bei jedem Arbeitgeber.

Ganz ehrlich, es gab eine Zeit in meinem Leben da wollte ich auch bei einem bedeutenden Arbeitgeber arbeiten, habe neben Wirtschaftswissenschaften noch Verhandlungsführung und Arbeitspsychologie studiert - doch wozu?
Mit inzwischen fast 50 Lenzen habe ich die Erfahrung gemacht, dass wirklich bedeutende Arbeit ganz woanders geleistet wird, was ich früher nicht erkannt hatte.

Gruss Parzival

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Re: Dialyse und Karriere 29 Apr 2013 22:03 #492319

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Ich kann zu dem Thema nicht viel sagen. Aber eins möchte ich los werden... Ich bewundere alle die es schaffen, trotz Dialyse, ganz normal arbeiten gehen zu können. Ich weiß nicht wie ihr das macht. Ich fühle mich dazu gar nicht in der Lage. Ich hab oft schon mit kleineren Sachen Probleme die ich mir vornehme. Ich versuch es zwar trotzdem durchzuziehen aber eigentlich würde ich am liebsten kräftemäßig den ganzen Tag im Bett liegen bleiben... :?

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Re: Dialyse und Karriere 30 Apr 2013 13:52 #492326

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Hallo,
ja das meine ich ja auch. Sich einen Arbeitgeber suchen, der auch die Einschränkung eines Schwerbehinderten akzeptiert. Man kann durchaus seinen Job erledigen trotz Dialyse.
Aber der Themensteller spielt mit dem Gedanken sich in die Karrieremühle als studierter Wirtschaftswissenschaftler zu begeben.
Bei solchen Karriereplänen kommt es aber oft vor, daß man sich in einer Sackgasse befindet und dann muss man um weiter zu kommen auch mal den Arbeitgeber wechseln. Meine Studienkollegen haben in jungen Jahren teilweise alle 2-3 Jahre nach oben gewechselt. Und das ist halt für einen Dialysepatienten kaum möglich. Man wird halt für nicht voll belastbar gehalten und hat so gut wie keine Chancen gegen Mitkonkurrenten.
Also mein Tip ist halt einen Job zu finden, der einen ausfüllt und den man auch auf Dauer bewältigen kann. Das kann einen dann auch ausfüllen, wenn man trotz Einschränkung durch Krankheit ein positives Feedback von seiner Arbeitsumwelt erhält. Eine gewisse Kontinuität im Arbeitsleben halte ich da für Dialysepatienten extrem wichtig.

Dennoch ist natürlich ein Aufstieg auch nicht ausgeschlossen.
Ich habe mal einen Dialysepatienten kennen gelernt, der war erfolgreicher EDV- Berater.
Auf meine Frage, wie er das denn mit seiner Krankheit vereinbaren könne, bekam ich die Antwort, in seiner Firma herrscht Verständnis, sein Chef sei selbst Dialysepatient. Der Mann hatte Glück.

Die Karrierenummer in internationalen Unternehmen , bei denen schon die meisten Gesunden psychisch auf der Strecke bleiben ist eh nicht wirklich erstrebenswert. Ich hab da Leute richtig vor die Hunde gehen sehen. Wenn ich heute mit ehemaligen Kollegen oder Studienfreunden spreche,die diesen Weg gegangen sind, kann ich die manchmal nur bemitleiden.
Inzwischen sehe ich es eben auch so, daß es im Leben wichtigere Dinge gibt als Tag und Nacht zu arbeiten um möglichst viel Geld zu verdienen und den Rest des Tages dann krampfhaft zu überlegen wie man es wieder ausgeben kann.

Gruß... Krischan

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Re: Dialyse und Karriere 01 Mai 2013 07:01 #492340

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Halo Eileen,

genauso geht es mir! Und wenn ich dann auch noch lese, dass manche einen halben Marathon laufen,
verstehe ich die Welt nicht mehr.

LG, Sophie

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Re: Dialyse und Karriere 03 Mai 2013 10:24 #492351

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Hallo
Wer mit dieser Krankheit noch arbeiten kann mit der Dialyse ist nicht so krank.Ich bin froh das ich so durch den Tag komme ohne Probleme,dann kann ich mir gleich einen Totenschein ausstellen lassen.
Vieleicht haben wir denen das zu verdanken das gekürzt wird!

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Re: Dialyse und Karriere 03 Mai 2013 10:50 #492352

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Hallo Willi.

Willi schrieb:
> Hallo
> Wer mit dieser Krankheit noch arbeiten kann mit
> der Dialyse ist nicht so krank.Ich bin froh das

Aus meiner Erfahrung (und das sind mittlerweile zwanzig Jahre)
heraus sind fast alle Dialysepatienten
die noch deutlich vom Rentenalter entfernt sind fit genug
um zumindest einer Teilzeittätigkeit nachzugehen, Ausnahmen
mit vielen Neben- und Folgeerkrankungen sind natürlich nicht
ausgeschlossen.

Bei älteren Patienten in der Nähe des Rentenalters sieht das sicherlich
anders aus, statistisch ist der durchschnittliche Dialysepatient sicherlich
auch eher nicht arbeitsfähig, aber der grösste Teil ist eben auch schon
über das Renteneintrittsalter hinaus.

> Vieleicht haben wir denen das zu verdanken das
> gekürzt wird!

Du willst doch nicht ernsthaft andeuten, dass die fitteren Dialysepatienten
für die Kürzung der Kostenpauschale verantwortlich sind???


Schöne Grüße,

Boris

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 14:29 #492353

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Hallo Willi,

den Spruch Zitat Vieleicht haben wir denen das zu verdanken das gekürzt wird hättest Du Dir verkneifen müssen. Ich hoffe, Du denkst vor Deinem nächsten Beitrag und schreibst erst dann und nicht mehr so einen sehr dummen und unüberlegten Sch....

Finde ich persönlich sehr anmaßend von Dir, oder kennst Du alle Dialysepatienten persönlich und kannst sie einschätzen.

Ich bin froh, dass ich arbeiten kann trotz oder wegen der Dialyse und nicht nur zu Hause rumhängen muss/kann/soll.


Keine netten Grüße an Dich X( X(

Tom

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Re: Dialyse und Karriere 03 Mai 2013 14:31 #492354

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Vieleicht haben wir denen das zu verdanken das gekürzt wird!)(td)(td)(td)(td)

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 15:42 #492357

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Hallo
Es gibt Patienten die Arbeiten gehen und haben das Vermerk im Schwerbeschädigtenausweiß das G.
Ich kann nicht arbeiten und habe das G nicht bekommen .Habe auch Wiedersprüche eingelegt und Wiederholungsanträge gestellt keine Chance bei diesen Bürograten. Das ist doch wiedersprüchlich das Sie das G haben.Aus diesem Grunde bin ich sauer und es ist zum heulen .
Vielen Gruß

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 15:55 #492358

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Hallo
Habe mich einbischen kraß ausgedrügt .Entschuldigung !

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Re: Dialyse und Karriere 03 Mai 2013 16:01 #492359

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Muss dazu mal meinen Senf abgeben. Ich habe vor einer Zeit mein Studium abgeschlossen. Nun steht aber bald die Trans an. Ich kann nun schlecht sagen, wenn eine Stelle angeboten komme, ich falle dann gleich mal paar Monate aus. Ich fühle mich allerdings im Moment echt nicht ausgelastet. Wenn nicht bald die Trans wäre, würde ich mir durchaus zutrauen, eine Stelle anzutreten. Gut, Vollzeit ist mit Dia echt stressig, aber Teilzeit wäre machbar.

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 16:33 #492360

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Nein Willi, nicht gehen können ist kein Grund nicht arbeiten zu können und vice versa!

Frag mal einen Querschnittgelähmten, die bekommen in der Regel aG und viele arbeiten.

Arbeitsfähigkeit ist für die Vergabe des Merkzeichens G oder aG kein Bewertungsmassstab,
es geht ausschliesslich um die Bewegungsfähigkeit im Strassenverkehr! Wenn Du nicht laufen
kannst, dass solltest Du den Widerspruch über das Sozialgericht durchfechten, ansonsten ist
es aussichtslos. Näheres hier

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 17:16 #492362

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Hallo Willi,

dafür dass Du kein G bekommen hast, können aber die Patienten nichts, die eins haben. Die Vergabe ist sicher manchmal sehr undurchsichig. Du bist im Moment sicher zu Recht frustriert, doch schaue bitte genau hin, wen Du dafür verantwortlich machst.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 20:55 #492366

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hallo Willi ! für die gehbehinderung gibt es klare meßwerte (2 km in einer stunde,wenn ich mich recht erinnere)---und sei mal schön froh,wenn du keine entsprechenden befunde hast und also ohne größere probleme in der stadt überall hinkommst ,auch ohne parkplatz dirkt in der nähe....die mit dem G wären dankbar und würden es liebend gerne dafür wieder abgeben taffi

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Re: Dialyse und Karriere :X 03 Mai 2013 21:01 #492367

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Hallo,
ich habe festgestellt, dass Patienten, die zum Zeitpunkt der Antragstellung einen niedrigen Hb Wert haben ein G bekamen. Das die nach einigen Wochen EPO dann wieder bessere Werte hatten spielte keine Rolle. Selbst bei einer Verlängerung des Schwerbehindertenausweises nach 5 Jahren wurde das G ohne weitere Prüfung beibehalten. Ich hätte damals mal vor der Beantragung eine Weile auf EPO verzichten sollen;)
Krischan

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Re: Dialyse und Karriere :X 04 Mai 2013 07:51 #492375

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Hallo taffi,

es kommt aber keiner vom V.-Amt und mißt, wieweit wer noch gehen kann. Zu meiner PD-Zeit gab es auch das Phänomen, die Patientin, welche die meisten Gehprobleme hatte bekam partout kein G, auch nicht nach Widerspruch, andere schon so ganz selbstverständlich von anfang an und ohne es explizit beantragt zu haben (also den Ausweis schon). Alle dieselbe Ärztin, dieselben Formulierungen....Keine Ahnung wieso diese Pat kein G bekam, obwohl sie wirklich starke Probleme beim Laufen hatte. Vielleicht war wie Krischan sagte der HB nicht niedrig genug.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: Dialyse und Karriere :X 05 Mai 2013 13:01 #492393

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Lieber Willi !

Auch ich gehe arbeiten (halbtags) und habe das G im Ausweis. Was ist daran widersprüchlich ?
Was versprichst Du Dir denn von dem G ?
Die Zuteilung der Merkzeichen ist in den entsprechenden Gesetzestexten (§146 Abs. 1 ) geregelt.
Ausserdem geben die Versorgungsämter auch persönlich Auskunft über die Zuteilungskriterien. So kannst Du die Bescheide besser verstehen.

LG, Luisa

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Re: Dialyse und Karriere :X 05 Mai 2013 13:09 #492395

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Hallo
Mit dem G erreicht man eine KFZ Steuerermäßigung oder Fahrpreisermäßigugen.

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Re: Dialyse und Karriere :X 05 Mai 2013 15:40 #492399

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Hast Du das wirklich nötig ??

Du in deinen Alter bekommst noch eine gut EM-Rente, da wird Dich
jeder jünger der wegen Dialyse nicht mehr Arbeiten kann beneiden.

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Hi :)

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