THEMA:

Hallo!
Dieses thema hatte ich schon einmal angeschnitten, aber keine befriedigende Antwort
bekommen.

Mein Problem ist: sobald ich mich hinlege und schlafen will, erfasst mich eine innere
Unruhe und ich kann nicht mehr ruhig liegen. Bei der Dialyse ist das genauso.Dort
nehme ich dann 15 Tropfen Tilidin und nach 30 Min. ist Ruhe im Karton. Weil ist das schon
einige Jahre mache, hält die Wirkung naturgemäß nicht lange an, höchsten 2 Stunden. Um
die Dialyse zu Ende zu bringen nehme ich nochmals 15 Tropfen.
Dadurch bin ich natürlich den ganzen Tag sehr müde, es kann also nicht so weiter gehen.
Wer weiss Rat?

Hallo Moischen,

ich weiß nicht, ob das bei Dir dieselbe Ursache hat aber ich hatte das auch mal so, als mein Calcium-Phosphat-Stoffwechsel durcheinander war und auch das PTH angestiegen. Ich konnte abends nicht mehr einschlafen, hatte auch so eine innere Unruhe und verstärkt RLS. Kurzfristig half mir damals Restex (und natürlich eine Anpassung der anderen Medikation in Bezug auf Calcium-Phosphat), das habe ich nach einer Weile wieder abgesetzt, die Werte waren dann auch wieder in Ordnung und ich konnte wieder schlafen. Vielleicht schaust Du mal nach, ob es das bei Dir sein könnte.

LG
Sabine

Hallo Moischen,

in Absprache mit dem Arzt Levodopa-Präparat probieren (Madopar, Restex, Dopadura o.ä. - alles gleiche Wirkstoffe). Falls Du sowas noch nie hattest und es wirkt, spricht viel für RLS.
Es gibt dann noch andere Präparate von Gabapenthin bis Lyrica. Je nachdem wirken sie bei dem einem mehr oder weniger. Lyrica hatte bei mir auch nach Gewöhnung z.B. arge Nebenwirkungen, anderen hilft es. Auch solltest Du einen Neurologen mit zu Rate ziehen, falls es eine Neuropathie ist.
Also zusammen mit dem Arzt muss man eben manchmal etwas herumprobieren, bis die geeigneteten Mittelchen gefunden sind. Leider sind manche Nephs auf ein zwei Medis spezialisiert. Das blöde ist bei fast allen Medis die helfen, dass sich nach einiger Zeit die Wirkung abschwächt.

Viele liebe Grüße
Hati

schon mal versucht, nach der Dia zu schlafen und nicht während? Kanns dir doch die Diazeit mit anderen Dingen beschäftigen und dann zu Hause schlafen, wo Du mehr zur Ruhe kommst.

LG

hallo hui ! hast du irgendwelche erfahrungen bezüglich dieser beschwerden ?????wegen dieser unruhe kann man an der dia nicht schlafen und auch zu hause nicht......wo du mehr zur ruhe kommst---grade diese bemerkung ist hier mehr als fehl am platz !!! bitte nur was posten wenn man auch weiß um was es geht...lg taffi

ist doch ein öffentliches Forum, wo jeder seine Meinung äußern kann...

Hallo Moischen,

ich habe mir eben nochmal Deinen Beitrag in Ruhe durchgelesen. Das was Du schreibst erinnert mich auch an RLS wie andere schon geschrieben haben.
Zu RLS gibt es hier im DO-Lexikon auch einen Stichpunkt.

Mir kam jetzt aber noch ein anderer Gedanke.
Seit etlichen Jahren habe ich zunehmnd immer wieder Symptome von Polyneuropathie. Ausserdem hatte ich immer öfter Probleme beim einschlafen was ich so bisher noch nicht von mir kannte. Vor einigen Monaten ist mir aufgefallen, dass mein Puls relativ hoch ist. Seit ich ein weiteres klitzekleines Pillchen nehme ist der Puls wieder etwas runter gegangen und ich schlafe wieder besser ein. Ich hatte keine spürbaren Beschwerden wie Schmerzen oder so durch den leicht erhöhten Puls, es war nur das mit dem einschlafen.

Jetzt hast Du mehrere Möglichkeiten. Vielleicht trifft ja eine auf Dich zu.


Alles Gute wünscht

Limo

Warum bekommst du denn ein Schmerzmittel gegen innere Unruhe ?

Hallo, Bluestar,

wahrscheinlich unter der Annahme eines RLS. Grundsätzlich gibt es ja 2 Behandlungsschienen, einmal die dopaminerge (Therapie erster Wahl), also L-Dopa und Dopaminagonisten, und die Morphinschiene, beginnend mit Tilidin, Tramal u. ggf. Stufe 3-Morphinanaloga. Allerdings ist die Datenlage hier nicht so valide, engesetzt werden Opioide gerne bei Augmentation unter L-Dopa.
In letzter Zeit werden auch häufiger Antikonvulsiva wie Gabapentin und Pregabalin eingesetzt, die allerdings für diese Indikation nicht zugelassen sind (off label).
Wichtig wäre auch der Ausschluß eines Eisenmangels (Ferritin unter 50 µg/l).

LG Antonio

Habe ich natürlich nicht. Ich habe es zufällig festgestellt , dass
dieses Medikament hilft

Hallo Moischen,
also meiner Meinung nach ist das eindeutig RLS. Bekam ich auch zu Beginn der Dialyse. Die gleichen Symthome. Ich bin fast verrückt geworden und hatte kaum noch Schlaf. Damals (1995) wurde erst angefangen das zu erforschen. Ich wurde die erste Zeit immer für depressiv gehalten, bis ich dann die eindeutige Diagnose durch den Besuch eines Schlaflabors erhielt.
Das Opioide die Symthome lindern, spricht eindeutig für RLS!
Zuerst solltest Du mit Deinem Dialysearzt sprechen und Dir Restex ( L Dopa Präparat)verschreiben lassen. Hat der Arzt keine Ahnung von RLS bei Dialysepatienten, weist Du, das er die letzten 20 Jahre keine Fortbildung mehr betrieben hat.
Wenn das Restex, wie bei mir, nicht wirklich hilft, kommen die Opioide ins Spiel. Wie Du auch mit dem Tilidin, habe ich per Zufall heraus bekommen, das die sehr gut helfen. Allerdings sind 15 Tropfen da sehr wenig und es ist kein Wunder, das die Wirkung nicht lange anhält. Wahrscheinlich wollte da ein Arzt mit einer minimalen Dosis anfangen. Als ich noch Tilidin oder Tramal Tropfen genommen habe, brauchte ich mindestens 60 Tropfen um eine ausreichende Unterdrückung der Symthome zu erreichen Genau kenne ich mich aber mit Tilidin nicht aus, ich nehme Tramal. Da die Tropfen, sowohl Tilidin wie auch Tramal, meist zu Übelkeit führen, nehme ich eine 200mg Tramal Retard Kapsel jeden Abend und die Beschwerden sind vollkommen verschwunden. Nehme ich jetzt schon über 5 Jahre. Nebenwirkungen hab ich keine ( eventuell bin ich schon abhängig, aber das Problem gehe ich nach einer Transplantation an)
Gruß Krischan

Abhängig kannst du von Tilidin nicht werden, die süchtig machenden Substanzen wurden eliminiert.
VLG Rena

Das ist aber ein Irrtum.
Google mal nach Tilidinentzug, da wirst Du einige Horrorgeschichten finden.

Zitat:Tilidin besitzt ein hohes psychisches Abhängigkeitspotenzial,
euphorisierende Effekte treten schon bei 25 bis 50 mg auf, das
beigemischte Naloxon wird aber erst bei 300 bis 400 mg Tilidin
(oral) wirksam, d.h. es besteht kein Schutz vor einer primären
Tilidin-Abhängigkeit. Tilidin wird von den Konsumenten
als antriebssteigernd und angstlösend wahrgenommen.

Du meinst das Naloxon was da drin ist. Das soll verhindern, dass sich Drogenabhängige das Tilidin als Heroinersatz spritzen können. Opioide können grundsätzlich alle zu einer Abhängigkeit führen. Allerdings ist das bei therapeutischen Gebrauch eher zu vernachlässigen. Eine Abhängigkeit entsteht meist nur, wenn man das missbräuchlich nimmt um eine bestimmte Stimmungslage zu erreichen.
Im Übrigen fällt die Verschreibung von Tilidin seit neuesten unter das Betäubungsmittelgesetz. D.h. man benötigt ein spezielles BTM Rezept. Tramal gibt es weiterhin auf normalen Rezept.

In solch einer Diskussion sollte man Anfangs wohl zuerst die Begriffe klären, damit man weiss wovon man redet:

Sucht auf der einen Seite und Abhängigkeit auf der anderen.

Bisher hat sich nur mein Bauchgefühl damit beschäftigt.

Wenn ich mir ein Bein gebrochen habe, bin ich von einem guten Fachmann abhängig, der die Verletzung richtig versorgt. Sollte ich diesen Fachmann nicht finden, wird langfristig gesehen vermutlich nur mein Wohlbefinden darunter leiden wenn die Knochen nicht richtig zusammen wachsen.


Vermutlich wesentlich schlechter geht es einem langjährigen starken Alkoholiker dem z. B. sein ganzes ehemals geregeltes Leben vollkommen entglitten ist. Der sich nicht mehr regelmässig halbwegs vernünftig verpflegt und reinigt, dessen gesundheitliche Versorgung zu wünschen lässt und der schlussendlich nicht nur seine Wohnung sondern auch noch den Grossteil seiner sozialen Kontakte (incl. Familie) Umfeldes verloren hat.
Sein ganzes Leben wird nur noch durch seine Sucht bestimmt. Der Sucht nach der nächsten Flasche oder so. Ohne einen bestimmten Level kann er z.B. nicht mal mehr einen normalen Satz halbwegs geradeaus sprechen.

Der Mensch mit dem Beinbruch ist nur abhängig - von dem Knochenfachmann.

Der Alkoholiker ist süchtig nach dem Alkohol, denn aprupt ohne wird es ihm vielleicht noch schlechter gehen. Er benötigt zwingend den Nachschub.


Jedenfalls ist das meine ganz persönliche Definition. Sie muss nicht richtig sen, vielleicht sind es auch einfach nur die falschen Beispiele. Ich lasse mich auch sehr gerne hier belehren.

Ich denke, das Eine ist die körperliche Abhängigkeit, und das Andere die psychische Sucht.

So gesehen sind wir alle von diversen Medikamenten abhängig, aber wahrscheinlich sind nur einige von uns z. B. Alkohol bzw. Nikotinsüchtig.


Limo

Limo, was willst Du jetzt damit sagen ????

Als mir mal ein Arzt gesagt hat, er verschreibe mir kein Schlafmittel mehr, davon werde man abhängig; habe ich auch geantwortet,: In erster Linie bin ich von der Dialyse abhängig. Alles andere sind Nebenschauplätze die sich wenn die Abhängigkeit von der Dialyse nicht mehr besteht von alleine lösen.

Hab übrigens einen Entzug von 30 mg Diazepam/ Tag auf Null nach meiner Transplantation innerhalb von 8 Wochen durch runterdosieren erreicht. Ohne irgend welche Probleme. Eben gerade weil ich keinen Medikamentenmissbrauch betrieben habe, sondern es nur therapeutisch eingesetzt wurde.

Gruss Krischan

Hi Krischan, da muss ich dir recht geben. Ich nehme tilidin schon seit
einigen jahren, ohne abhängig zu sein. Und was die Foren hier im Internet betrifft: man kann nicht alles glauben, was
dort zusammengeschrieben wird!

Hallo Krischan,

ich meine damit einfach nur, dass es sowohl die körperliche Abhängigkeit und die psychische Sucht gibt.

Weil ich durchschlafen wollte habe ich annähernd 7 Jahre lang jeden abend das gleiche Schlafmittel genommen. Nach meinen Dialysejahren habe ich es abgesetzt und nach wenigen Tagen war es auch nicht mehr nötig. Und es geht mir meistens wie vorher, ich schlafer nicht durch.

Seit etlichen Jahren nehme ich wechselnde Opiate. Natürlich nehme ich sie nicht aus langeweile sondern gegen extremste Schmerzen.

Schon bei den Schlafmitteln wie auch jetzt bei den Opiaten wurde ich schon von verschiedenen Ärzten auf den Suchtfaktor hingewiesen.

Ich muss aber zugeben, dass mich ein gewisser Suchtfaktor solange nicht im geringsten interessiert, wie ich keinen konkreten z. B. organischen Schaden davon habe.

Der Vorteil / Nutzen steht für mich absolut im Vordergrund.

Limo