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Sendung Meine Niere für Dich 03 Feb 2014 14:31 #498075

  • kilowatt
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Hallo zusammen,

bis jetzt war ich immer sicher, wenn mein Mann an der Dialyse ist und meine Niere passt, daß ich ihm diese spende.
Wir führen eine gute Ehe und die Nierenspende war für mich selbstverständlich.
Ich dachte, daß ich nach einiger Zeit nach der OP wieder normal weiterleben kann.
Jetzt habe ich gestern die Sendung Tag 7-Meine Niere für Dich gesehen und bin ziemlich verunsichert.
In der Sendung waren die Nierenspender nach der OP nicht mehr so leistungsfähig, chronisch erschöpft, es kamen
so Anmerkungen wie leer oder körperlich ausgeweidet.

Gibt es unter Euch jemanden, der von seinem Partner oder einem anderen nahen Angehörigen
die Niere bekam und mir sagen kann, ob der Spender wieder vollkommen fit ist?
Vielleicht ist hier auch jemand im Forum, der seinem Partner oder Familienangehörigen die Niere gespendet hat.
Wie geht es Euch jetzt. Seit Ihr wieder körperlich leistungsfähig wie früher?
Oder habt Ihr gleiche Erfahrungen, wie oben aufgeführt, gemacht?

Vielleicht ist der Bericht auch etwas einseitig und den meisten Spendern geht es wieder gut.
Es würde nichts nützen, wenn ich hinterher die Kranke bin.
Auf jeden Fall hat mich dieser Bericht sehr unsicher gemacht.


Liebe Grüße
Gabi

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 03 Feb 2014 15:17 #498080

  • Anni
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Liebe Gabi,

als sich bei mir die Möglichkeit einer Lebendspende anbahnte, hab ich mir alles im TV und www angeschaut, was auch nur irgendwas mit diesem Thema zu tun hatte. Diese Sendung war auch dabei, und ich versteh deine Verunsicherung total. In meinem Fall zwar von der Empfänger-Seite, aber sowas ist ja nichts, was man einem geliebten Menschen antun möchte. Darüber hinaus waren hier auch immer wieder Ralf Z. und illdonor aktiv mit ihrem Verein, der sich sehr kritisch mit der Lebenspende auseinandersetzt.

Es ist gut, wenn du dich mit dem Thema beschäftigst. Wenn du dich informierst. Deine Ärzte mit Fragen löcherst. Mit deinem Partner über deiner Sorgen sprichst.

Letztendlich die Entscheidung fällen musst du. Das kann dir keiner abnehmen. Und keiner kann dir sagen, wie es dir nach der Spende gehen wird. Das kann man nicht beschönigen. Aber bei all dem kritischen Hinterfragen, den Horrorgeschichten, den Zweifeln - man darf auch nicht vergessen: was für Geschichten kommen denn normalerweise ins TV/ins Internet? Die Horrorgeschichten. Only bad news are good news. Wer sucht wohl eher Rat in einem Forum? Doch die, die Probleme haben. Das, was man in der Öffetnlichkeit mitbekommt, spiegelt nicht die REalität wider. Sondern überdiemensional die Kathastrophen.

Und man darf mich gerne naiv nennen: ich bin immer noch der Überzeugung, dass es die Lebendspende nicht gäbe, wäre sie tatsächlich so schrecklich für den Spender, wie es so mancher gerne darstellen möchte. Ich will nicht sagen, dass ein Spender überhaupt nicht beeinträchtigt davon ist (selbst wenn wir dies im besten Fall auf eine OP und eine Narbe hinterher reduzieren), aber im größten Teil der Fälle kann er hinterher doch sein Leben weiterleben wie bisher.

So, und ganz konkret kann ich dir von meinem Fall erzählen: mir hat mein Mann vor 1,5 Jahren eine Niere gespendet; am Tag seiner Entlassung aus dem KH ist er zum Weinfest geradelt. Er macht sehr viel Sport und meistert einen sehr fordernden Beruf in leitender Postition. Er ist jetzt fitter und gesundheitsbewusster als vor der Spende. Abends geht er oft mit Freunden weg, und derzeit planen wir gerade mehrere Reisen für dieses Jahr. Ja, beim Fernsehen auf der Couch schläft er regelmäßig ein - aber das hat er auch schon vor der Spende gemacht.
Mir geht es übrigens auch blendend, und ich werde ihm ewig dankbar sein, dass er für mich dieses Risiko auf sich genommen hat.

lg, Anni

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 03 Feb 2014 16:08 #498081

  • kilowatt
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Hallo Anni,

vielen Dank für Deine auführliche Antwort, die beruhigt mich wieder etwas.
Das war genau meine Frage, ob die beiden Fälle in der Sendung die Regel
sind oder eher die Ausnahme. Ich finde aber, daß solche Sendungen, die
nur die Negativfälle beschreiben, verunsichern.

LG
Gabi

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 03 Feb 2014 16:38 #498085

  • fabienne
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Hallo!

Ich finde es ausgesprochen wichtig, daß es auch Sendungen gibt, die diese Seite beleuchten.

Anni, wenn Du alles in TV und www angesehen hast - was war denn in der Überzahl zum Thema Lebenspende? Es waren vermutlich die Sendungen, in denen alles ein Klacks war - der Spender beinahe sofort nach der OP gesund wie eh und jeh, und beim Empfänger war auch alles toll, bis auf die vielen Tabletten, die nun ein Leben lang genommen werden müssen...

Da es den Journalisten offenkundig nur selten gelingt, das Thema (sowohl das Leben mit Dialyse als auch das riesig weite Spektrum an gesundheitlichen Zuständen nach einer Nierentransplantationen) ausgewogen darzustellen, ist es wichtig, daß auch Sendungen die Allgemeinheit erreichen, die dem vorherrschend gezeichneten Bild (sowohl in Dokumentationen als auch in diversen [Episoden-]Filmen) etwas entgegen setzen.

Die Wahrheit liegt dann - wie so oft - irgendwo dazwischen.
Gerade die spendewilligen Partner, die selbständig und/oder Hauptverdiener (m/w) sind, sollten insbesondere in einem Haushalt mit noch versorgungspflichtigen Kinder tunlichst auch diesen möglichen Ausgang zur Kenntnis nehmen.

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 03 Feb 2014 17:25 #498087

  • Anni
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Hallo Fabienne,

nun, ob ich wirklcih alles zu dem Thema gesehen habe, kann ich natürlich nicht sagen. Und ich hab nicht Buch geführt darüber, aber so aus dem Bauch heraus hielten sich im TV die Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse wahrscheinlich die Waage. Im www dagegen scheinen sich die Misserfolge hartnäckiger zu behaupten. Wie gesagt, nicht empirisch belegt, sondern mein Eindruck.

Ansonsten kann ich dir nur beipflichten: die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Und wie ich auch schrieb: jeder muss die Entscheidung letztendlich selbst fällen.

Aber ich persönlich stehe der Lebendspende positiv gegenüber und habe - dem Himmel sei Dank - bislang nur gute Erfahrungen damit gemacht. Und auch das sollte mal erwähnt werden dürfen.

lg, Anni

PS: wobei ich durchaus zugeben muss - manche Pro-Lebenspende-Berichte haben das emotionale und sachliche Niveau einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung.
Und ich erinnere mich gern an ein Interview mit Niki Lauda, wo er sagte, ihm ginge es jetzt so gut, dass er nur eine Tablette am Tag brauche. Irgendwie glaub ich ihm das nicht...

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 03 Feb 2014 20:19 #498100

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kopfschüttelnd stelle ich die Frage ob das TV-Team irgendwo Mütter oder Väter gefunden hätte, die ihrem Kind eine Niere gespendet haben und auch solche Berichte liefern wie diese zwei Herren.
Depressionen machen sich bemerkbar über Müdigkeit, Erschöpfung, Nachlassen der Leistungsfähigkeit etc..
Auch Schnarcher haben diese Symptome unterstützt durch enormes Übergewicht.
Schade für die Frauen

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 04 Feb 2014 08:35 #498115

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Hallo Kilowatt,

auch ich bin geschädigte Nierenlebendspenderin und es gibt noch mehr .... leider. Ich habe meine Niere aus Liebe geschenkt, um anschließend eine bessere Zukunft mit meinem Lebenspartner genießen zu dürfen, aber es kam alles anders. Die Beziehung ist kaputtgegangen; seit meiner Spende im Jahr 2003 war ich insgesamt über 5 Jahre arbeitsunfähig (zurzeit wieder seit Aug. 2011), die Niere hat nach 9 Jahren aufgehört zu arbeiten, der Nierenempfänger ist zwischenzeitlich gestorben. Ich wurde als Panikmacher bezeichnet, als ich von meinen Problemen berichtet habe.

Die Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. bietet Nierenlebendspendern ein Plattform, die sich vor einer Spende informieren wollen und bei Problemen danach Unterstützung brauchen.

www.nierenlebendspende.com

Vg
Donor

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 04 Feb 2014 08:39 #498116

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Ralf Z ist Illdonor und er war auch in dem Beitrag.
In Zeiten der Nichtbereitschaft der Organspeden, finde ich es auf Deutsch gesagt, Scheisse, so einen negativen Beitrag zu senden.
Klar ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen...
Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille.
Und es gibt auch über Lebedspende positiv zu berichten.
Meiner Mutter (meine Lebendspenderin) geht es gut.
Sie hat einen guten Krea Wert (1,5), keinen Bluthochdruck, keine Schmerzen. Klar ist sie mal müde und erschöpft. Aber das, denke ich, darf man mit mittlerweile 67 Jahren auch sein.

Michaela

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 04 Feb 2014 11:06 #498124

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Hallo liebe Gabi,
ich habe meinem Mann im Juni 2002 eine Niere geschenkt und es geht mir immer noch gut.
Du kannst dich gern auf meiner Seite informieren oder mich auch persönlich mit deinen Fragen kontaktieren.
Die e-mail-ad findest du auch auf meiner Seite.
Alles Liebe für dich und deine Familie!

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 04 Feb 2014 12:21 #498132

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Hallo Mizzy,

es gibt sehr rüstige 67 jährige und mag sein, das im Fall Deiner Mutter wirklich das Alter
an der Erschöpfung beteiligt ist.

Ich bin knapp über 40 J. alt und bin von heute auf morgen aus das körperliche Niveau
eines Kreises gestürzt. Auch bei mir versucht man alles irgendwie zu erklären.
Für mich selbst ist der Zusammenhang nicht weg zu leugnen.
Ein Krea mit 1,5 ist sicherlich für einen chronisch Nieren kranken positiv. Für einen Spender
der ja kern gesund sein sollte eher negativ.

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 05:49 #498157

  • Limo
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Hallo Mizzy,

Vermutlich wird das jetzt ein etwas längerer Beitrg. Also Vorsicht.


2003 kam ich von jetzt auf gleich an die Dialyse. Ich möhte jetzt nicht meine ganze Geschichte hier ausbreiten, die kann man hier bei DO auf meiner HP nachlesen.

Noch bevor meine beiden Nieren (wegen Krebs) raus waren habe ich mich gegen eine Lebendspende entschieden. Anfangs wusste ich das selber nicht. Aber kurz nach meiner Binephrektomie habe ich kurz über eine Transplantation wirklich nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen auf mein Bauchgefühl zu hören. Als ich da nachfragte war die Antwort schon fertig nur Posmortale Organspende kommt für mich in Frage. Wegen der prompten Antwort meines Bauchgefühls wusste ich, dass mein Unterbewusstsein (oder wer oder was auch immer) schon längst entschieden hatte.

Vermutlich hat ein seeehr wichtiges Erlebnis dazu beigetragen. Mein ältester (wir sind fast zeitgleich georen 1960, die Eltern kannten sich vorher schon etliche Jahre) Kindergarten- und späterer Schulfreund wurde eines Tages (1974) aus dem Unterricht geholt in die Uniklinik gefahren und dort an die Dialyse angeschlossen. Die erste NTX wenige Jahre später hat das Organ nur um Stunden überlebt. Die 2. NTX hat er nur um ca. 1 Woche überlebt (1982) Lungenentzündung, Gelbsucht, Sepsis etc. tauchten zeitgleich auf und das war letztendlich zuviel für ihn. Er hat es nicht überlebt. ich denke noch heute sehr oft an ihn. Beides waren postmortale Organsenden.
Ich wusste nicht das es inzwischen auch Lebendspenden gibt. Das habe ich am Tag meiner Krebsdiagnose so nebenher erfahren. Wahrscheinlich wollte mein Bauchgefühl daher auch keine postmortale Organspende für mich.

Jedenfalls wollten sich meine jüngeren Geschwister und meine Eltern sofort testen lassen ob sie als Spender in Frage kämen. Mein Bruder war (zum Glück) auch nicht ganz gesund, meine Schwester hat (zum Glück) eine kleine Tochter, mein Vater hatte selber nur eine Niere und meine Mutter hat seit Jahrzehnten immer wieder starke Herz- Kreislaufprobleme. So war das Thema für mich zum Glück schnell erledigt.

Meine Mutter ist bis heute traurig, dass ich keine Nierenspende von ihr angenommen habe. Trotz aller Erkläungen meiner Ärzte und von mir. Sie versteht es bis heute nicht. Meine Ärzte haben mich sehr gut verstanden. Ich habe mich gefragt, wie ich weiterleben solle wenn meiner Mutter mit ihrer Krankheit bei einer OP wegen mir irgend etwas passieren würde. Wie sollte ich damit klar kommen.

Das waren meine Gründe, nur meine. Und vielleicht oder bestimmt hat jeder andere Gründe für seine jeweilige Entscheidung.

Als mein Freund damals so plötzlich an die Dialyse kam habe ich ihn oft besucht. Meistens zu Hause aber 3, 4 oder 5 Mal auch bei der Dialyse. Ich weiss noch wie heute wie es ihm an der Dialyse ging und auch danach. Das hat sich regelrcht eingebrannt in mein Gedächtnis. Nach jeder Dialyse sah er eher Tod als lebendig aus. Den Rest des Tages verschlief er und erst ab dem nächsten Mittag war er wieder halbweg vernünftig ansprechbar.
Gelegentlich (sehr selten, so alle 3 oder 4 Monate vielleicht fragte mich seine Mutter ob ich bei ihnen zu Hause sein und ihm helfen könne wenn er von der Dialyse in die Wohnung gebracht wird. Natürlich, war doch klar. Zuerst habe ich alle Nase lang mit ner Schüssel zum Klo rennen um sie dort zu entleeren weil er sich übergeben musste. Schnell merkte ich, dass eine grössere Schüssel nötig war. Er musste sich immer wieder übergeben.
Er hatte riesigen Hunger und wahnsinnigen Durst. He dachte ich Stullen schmieren, kein Problem und ´ne Cola holen na aber logo. . . . . Aber damals (Mitte der 70er Jahre) war das mit der Dia und den Medis nicht wie heute. Den meisten Dialysepatienten ging es damals ultra besch..... hab ich mir jedenfalls sagen lassen. Und wie gesagt, ich hatte eigentlich von nichts wirklich Ahnung. Ich war 14, Internet gabs noch nicht . . . .
Von dem wenigen trinken wusste ich damals nichts. Seine Mutter hatte mir das zwar gesagt, aber ich hatte nicht immer dran gedacht (aber er wusste ja Bescheid) und die winzige Stückchen Brot kamen auch sofort wieder raus. Ich fragte mich damals wie er überleben solle wenn er nichts essen kann. Seine Mutter hat ihm dann immer (so ein dicken) Eintopf gekocht und den brauchte ich dann nur warm machen und versuchen ihm ein paar Löffel voll einzuflössen. Aber auch davon kam das Meiste wieder raus. Erst ab dem nächsten Tag konnte er wieder essen und es auch bei sich behalten.

Diese Bilder jedenfalls hatte ich im Jahre 2003 sofort in meinem Kopf als ich meine Diagnose (Krebs, beide Nieren müssen schnell raus) bekam. Und trotzdem hat sich mein Bauchgefühl anscheinend sofort für die postmortale TX entschieden.
Und ich blieb die ganzn Jahre (ich brauchte zum Glück nur 7 Jahre warten; dann kam aber eine full house NiereI) bei meiner Entscheidung trotz der vielen Shuntverschlüsse, trotz der zunehmenden Nebenbaustellen, trotz der vielen Ohnmachten (durch meinen seeehr niedrigen RR; 60 zu 40 war gut) vor allem während der Dialysen usw. usw.

Das was ich hier jetzt aufgeschrieben habe soll keine Werbung sein für irgend etwas, auch nicht für oder gegen die Postmortale oder die Lebendspende. Das war jetzt nur eine Erklärung warum ich mich so entschieden habe. Und obwohles mir nierentechnisch gesehen einfach mal super geht, versteht meine Mutter meine Entscheidung immer noch nicht. (Aber ich denke mal das ich verstehe warum sie es nicht versteht)

Soweit nur kurz zu mir lol

Seit einigen Jahren kann man beobachten wie immer öfter und immer intensiver in der Öffentlichkeit für die Lebendspende von Organen geworben wird.
Es wird auch sehr viel dafür geworben, dass nach Möglichkeit immer mehr Menschen einen Organspedeausweis ausfüllen.

Wenn ich mit Menschen ins Gespräch zum Thema Organspende u. ä. komme, werde ich ot irgendwann während des Gesprächs efragt warum ich nicht für den Onspendeausweis werbe.
Das tue ich tatsächlich nicht. Ich werbe nicht für den Organspndeausweis und ich werde nicht für Organspende.
Und bevor jetzt bei irgendwem ein falscher Gedankengang aufkommt (so nach dem Motto wie egoistisch. Jetzt hat er eine Niere und nach ihm die Sintflut) will ich das erklären. Ich habe die ersten Jahre meiner Dialysepflichtigkeit tatsächlich für Organspende (natürlichauch im eigenen Interesse) geworben. Bin aber nach 2 oder 3 Jahren nach vielen Gesprächen mit den verschiedenten Menschen davon abgekommen.

Inzwischen werbe ich nur noch daür, dass sich soviele Menschen wie es nur irgend möglich ist, Gedanken zum Thema machen.
Ich möchte niemanden von der einen oder anderen Art der Transplantation überzeugen oder überreden oder so. Niemand soll wegen mir einen Organspendeausweis ausfüllen.

Ich möchte, dass sich die Menschen informieren. Das sie sich umfassend informieren über das Thema.
Uns geht es relativ gesehen vermutlich überwiegend relativ gut; wegen der Dialyse. Wie geht es den Leuten die einen neuen Darm brauchen, oder eine neue Leber oder ein neues Herz etc. Für all diese Menschen gibt es keine Dialyse. Für all diese ist unter Umständen ihr Leben schneller vorbei als vermutlich für die Mehrzahl der Dialysepatienten. Ich möchte hier nichts und niemanden hervorheben, aber auch nicht in die Ecke stellen. Jeder Einzelne auf jeder Warteliste (und es gib etliche davon) wartet auf ein Spenderorgan. Und für die meisten gibt es keine Lebendspende.

Was schätzt ihr wie oft es wohl vorkommt, dass bei einem hirntoten Patienten ein Organspendeausweis gefunden wird, die Angehörigen sich aber dagegen entscheiden? Was meint ihr was dann passiert? ..... Meistens passiert nichts. Der Mensch stirbt und wir mitsamt seinen Organen begraben. Das ist der Ablauf. Ich habe auch keine Ahnung wie oft das passiert. Aber es passiert öfter als nur ein oder zwei mal im Jahr. Wo doch dringend alle Organe für so viele Menschen gebraucht werden (nicht nur für die Diapatienten).

Ich möchte erreichen, dass sich immer mehr Leute mit der Thematik der Organspende auseinandersetzen und wenn sie diese Sache für gut erachten, dann sollen sie bitte nach Möglichkeit auch den Ausweis ausfüllen.
Viel wichtiger als ein ausgefüllter Ausweis, ist das / sind die Gespräche mit den Angehörigen. Die müssen nicht nur die Entscheidung ihres Angehörigen kennen, sondern sie nach Möglichkeit auch unterstüzen und auch noch im Tod hinter ihm stehen. Ich glaube, dass ist noch viel wichtiger als wenn jemand einen Ausweis ausfüllt und wenn jemand was anderes (irgendwelchen Blödsinn vieleicht) erzählt, und der ausgefüllte Ausweis wird zerrissen und wandert über den Jordan

Was nutzt en ausgefüllter Ausweis der bei nächster Gelegenheit im Müll landet, oder noch schlimmer, von dem niemand etwas weiss. Da war denn doch wirklich vergebliche Liebesmühe.


Soweit zum Orgaspendeausweis.

Nun aber zum Thema. Wie ist das mit den möglichen Nebenwirkungen v. a. für die Spender bei der Lebendspende.

Gleich vorweg, den angesprochenen Film habe ich nicht gesehen.

Wenn ich aber in den letzten Monaten/Jahren im TV etwas zur Themaik OrganLebendspende gesehen habe, wurde die immer und ausschliesslich positiv dargestellt. Ich zumindest habe nicht einen einzigen Hinweis auf schlechte Nebenwirkungen gesehen oder gehört.

Wenn ich in den letzten Jahren etwas zur postmortalen Organspende im TV gesehen habe, war das immer und ausschliesslich positiv. Über negative Resultate bzw. vergebliche TX-Versuche wird nicht berichtet.
Als Resultat solcher Berichte -ohne es wörtlich genau so auszudrücken- kam immer heraus das alles gut wurde und die transplantierten jetzt wieder gesund werden. Auch ohne es so auszusprechen musste aber jeder Zuschauer zu diesem Ergebnis kommen.

Immer wenn ich in den letzten Jahren im TV einen Beitrag über die Dialyse gesehen habe wurde immer dargestellt wie schlecht es doch den Dialysepatienten so ginge. Es kam immer mehr oder wenigerzum Ausdruck, dass die Dialysepatientenfasgt im sterben liegen würden und die Dialyse generell für alle Patienten fast die Hölle bedeuten würde. Und eigentich sind die Dialysepatienten schon fast alle tot (meine Übertreibung ist nur minimal).

Ich will jetzt nicht behaupten, dass die Dialyse eine Spassveranstaltung wäre, das ist sie sich nicht. Aber ohne sie währen wir alle TOT. Nicht mit ihr.

Manch ein Patient verträgt die Dialyse nicht gut, keine Frage. Aber ich denke mal, dass es auch viele gibt, die keine grossen Probleme damit haben. Und vermutlich wollen die meisten auch nicht darauf verzichten.
Und wenn in manchen TV Beiträgen dann sogar Dialysepatienten vor Kamera und Mikrofon Dinge behaupten die so schlicht und einfach mal falsch sind, dann könnte ich nur noch ko....
In einem Beitrag z. B. behauptete eine frisch transplantierte vormalige Dialysepatientin, dass man als Dialysepatient nichts trinken dürfe, keine Wurst und Fleisch essen dürfe nach Möglichkeit auch im Winter viel frisches Obst essen solle wegen der Vitamine die bei der Dia alle verloren gingen und weil die Kassen keine Vitamine bezahlen würden usw. usw.
Was lösen solche Aussaen wohl bei den vielen unwissenden aus. Ganz zu schweigen bei verunsicherten Prädialysepatienten z. B. und soetwas geht einfach so über die Sender.
Ich hatte damals danach beim Sender angerufen und bekam zur Anwort da wäre nichts gestellt worden und die Aussagen seien mit Nephrologen abgsprochen wesen.
Oder bei In aller Freundschaqft. Wir wissen, das das alles nicht so schnell geht. Niereninsuffizienz wird diagostiziert und in der selben Folge wid noch transplantiert und der Patient ist gesund. Das er weiterhin krank ist,kein Wort davon. Mein Anruf beim Sender ergab sinngemäss das selbe wie beim ersten Beispiel. Facharzt war dabei, hat vorher das Drehbuch gesehen und alles für ok. gehalten. Ausserdem ist das ja schliesslich kein medizinischer Aufklärungsfilm.
Und wenn man nach der Ausstrahlung solch eines Filmes mit Aussenstehenden über Organspede redet verweisen die nur auf diesem o. ä. Film und das Threma ist erledigt.
Denn das kam ja immerhin im Fernsehen. Und im Fernsehen werde ja wohl bei medizinischen Thema nicht gelogen. Dann ist jede weitere Diskussion zum Thema unmöglich. Und wieviele Zuschauer hat wohl alleine diese Serie . . . . . Ich behaupte, dass da ganz einfach die Leichtgläubigkeit der Menschen schamlos ausgenutzt wird.

Und wenn ich dann selbst hier bei DO nachfolgendes lese,
<< ..... In Zeiten der Nichtbereitschaft der Organspeden, finde ich es auf Deutsch gesagt, Scheisse, so einen negativen Beitrag zu senden.
Klar ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen...
Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille.
Und es gibt auch über Lebedspende positiv zu berichten. ..... >>
sagt mir das, dass sich offensichtich auch DOler von Schlagzeilen und bunten Bildern etc. beeindrucken bzw. blenden lassen.
Es hat ganz offensichtlich nicht, bzw. nicht nur etwas mit Nichtbereitschaft n der Bevölkerung zu tun.

Und wenn dann ein einziges Mal eine Kritische (ich würde eher sagen realistischere) Sendung zur Lebendspende zur Ausstrahlung kommt ist das Geschrei gross.
Schliesslich hat man davon noch nie gehört oder gelesen und dann können das auch nur sehr sehr wenige bedauerliche Einzelflle sein. Ja wie soll man denn auch davon hören, wenn zum Teil selbst Fachleute wider besseres Wissen, möglichen Gefährdungen für den Spender bestreiten.
Aber wie oft sowas tatsächlich passiert weiss niemand. Es gibt keine Statistik darüber. Und noch heute wird selbst von Transplantationsmediziner schlichtweg bestritten, dass es z. B. sowas wie das Fatigue Symptom gibt. Und selbst wenn diese Nephrologen mit Betroffenen reden, bestreiten sie jeden Zusammenhang mit der TX. Jedem der dazu mehr Informationen sucht, sei die Seite der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. empfohlen.


In Büchern findet man vermutlich noch nicht sehr viel zu dieser Problematik. Selbst auf den Internetseiten der Deutschen Stftung Organspende (DSO) und auch der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden sich etliche Unwahrheiten bzw. unkorrekte Darstellungen. Da es die Organtransplation im allgemeinen und vor allem ganz speziell die Lebendspende gibt es ja noch nicht sooo lange. Folglich kann es z. B. auch noch keine Langzeitergebnisse geben von denen selbst die DSO immer wieder auch öffentlich schwadroniert.

Ich gestehe ein, dass es manchmal auch nicht ganz so leicht ist im Internet auf bestimmte Informationen zu stossen. Manchmal muss man richtig tief buddeln und dann kommt noch dazu, dass es oft auch schwierig ist richtige Informationen richtig miteinander zu verbinden. Und sei es darum, einfach herauszufinden wie und wer im deutschen Gesundheitswesen so miteinander zu tun haben.

Für mich ist das z. B. ein sehr interessantes Thema. Mir ist klar, dass ich damit wahrscheinlich so ziemlich allein stehe. Und trotzfdem finde ich sowas echt spannend.
Sowas kann ich auch nur machen, weil ich mich um nchts und niemanden kümmern muss und leider auch noch sehr viel Zeit habe da ich schlicht und einfach nicht mehr arbeiten kann. Aber Langeweile muss ja trotzdem nicht gleich aufkommen wenn man sich solche spannende Beschäftigung suchen kann.


Also um Schluss nochmal zusammengefasst meine Meinung:
Ich halte es für wesentlich besser allgemeinund konkret über Organspende zu informieren. An erster Stelle steht dabei naürlich das eigene Wissen zur Thematik. Das bedeutet, zu wissen was hinter der Schlagzeile steckt. Z. B. auch warum seit eniger Zeit plötzlich so massiv fü Lebendspende geworben wird und die postmortale Organspende schon fast unter den Tisch fällt (etwas übertriebene Darstellung, aber nur etwas) Wenn auch sehr viele Menschen in unserem Land nur auf de Schlagzeilen schauen, sollten wir wenn wir etwas erreichen wollen, schon etwas mehr drauf haben. Auch wenn man nur über die Organspende informiert, hat man doch eine sehr grosse Verantwortung dabei. Die Mensachen erkennen im allgemeinen recht schnell wer nur ein Schaumschläger ist. Man sollte die Menschen so gut informieren, dass sie sich selbst eine Meinung bilden können um sich zu entscheiden.


Wie am Anfang angedroht ist der Beitrag wieder einmal etwas länger wurde, hoffe ich trotzdem, dass mein Anliegen klar wurde und ich niemanden überfordert habe..


Allen Alles Gute wünscht

Limo

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 08:37 #498159

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GuMo Limo,

lange Rede, kurzer Sinn....
Ich sehe es genau so.
Aber... vielleicht wäre es geschickter gewesen, beide Seiten zu beleuchten. Eine gut ausgegangene Organspende und die von Herrn Z.
Wobei das 2. Paar ja gar nicht so negativ eingestellt war,

Michaela

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 09:25 #498162

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Hallo Mizzy,

wie geschrieben habe ich den Film nicht gesehen.

Hast Du Dich mal in Ruhe und ausführlich auf der angegebenen Seite umgesehen?


Limo

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 12:39 #498183

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Lieber Limo,
habe mich noch nicht intensiv mit der Seite beschäftigt.
Mein Vater liegt auf Intensivstation und im Moment steht mir der Sinn nicht danach ausführliche Berichte zu lesen.

Hole ich aber nach.

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 15:51 #498201

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Liebe Gabi!

Ich habe am 30.10.2012 die linke Niere meines Papas erhalten. Ich war zu diesem Zeitpunkt 41 , mein Papa 57 Jahre alt.

Meinem Papa geht es gut, wobei seine Leistungsgrenze seit seiner Spende am Tage wohl eher erreicht ist also vor der Spende.

Möglicherweise ist es faktisch aber auch gar nicht so, sondern er spürt genauer hin und pausiert eher als vor der TX, um seinem Körper und somit seiner verbliebenen Niere keine Überlastung zuzumuten.

Mein Papa war bereits vor der Spende recht sorgsam mit seinem Körper und seiner Gesundheit - seit seiner Spende an mich ist er es wohl noch mehr!

Er berichtete anfangs von Ermüdungserscheinungen am Tage, die er bis dahin nie so wahrgenommen hatte.

Ich vermute, dass Spender nach einer Spende sich selbst sehr genau beobachten und in Situationen, in denen sie in zweinierigen Zeiten Da geht noch was sagten, nun achtsamer sind und auf die Zeichen ihres Körper achten.

So, wie es eben auch kranke Menschen tun.

Was allerdings belastend war und teilweise noch ist, ist die finanzielle Belastung.
Trotz des neuen Transplantationsgesetzes gab es einige Hürden, die wir in Bezug auf Lohnfortzahlung, Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge etc. nehmen mussten.
Sowohl meine Private Krankenversicherung als auch die Beihilfestelle des Landesverwaltungsamtes wussten nicht so recht mit der Situation Lebendspende umzugehen und legten uns einige Steine in den Weg.
Mein Papa musste letztendlich einen Rechtsanwalt einschalten und hat dennoch geringe finanzielle Verluste in Hinblick auf die Sozialversicherung.

Hier bedarf es einer Nachbearbeitung des Transplantationsgesetzes und vor allem einer verständlichen und transparenten Information sowohl für Betroffene als auch an die Krankenkassen und Beihilfestellen.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass unsere Entscheidung zur Lebendspende die richtige war und es sowohl mir als auch meinem Papa recht gut geht!

Und - nebenbei bemerkt - bin ich mir nicht sicher, ob die NTX so gut verlaufen wäre, wenn ich überraschend eine postmortale Spende erhalten hätte.
Als Lebendspender und -empfänger hat man Zeit, sich darauf vorzubereiten - auch psychisch - und ich meine, die Gesamtsituation ist eine entspannntere.

Ich wünsche dir alles Gute!

Herzliche Grüße aus Berlin
mogline/Barbara

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 18:25 #498211

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Hallo Limo,

finde Deine Einstellung Hammer und selten.

Von mir selbst kann ich sagen, ich habe aus Liebe gespendet. Ich wollte gerne helfen weil mir mein Empfänger
alles bedeutet. Negatives hab ich ausgeschlossen ich dachte das trifft andere aber nicht mich, ich bin jung robust und nicht zimperlich.
Ich weis nicht, wie sagt man so schön alles hat seinen Preis. Das Problem ist, das es heute in der jetzigen
Situation für Spender und Empfänger schwierig ist. Uns tut es beiden leid. Mir weil ich so rumjammere, weil
ich mich fühle wie eine Belastung weil ich einfach so sehr ich es will nicht mehr Leistungsfähig bin. Ich kann einfach nicht mehr. Meinem Empfänger tut es leid weil ich in diesen Zustand bin er mich seit Jahrzenten kennt und weis das was schief ging und er diesen Zustand gerne ändern würde aber eben nicht mehr kann. Oft zeige ich gar nicht wies mir wirklich geht weil ich nicht möchte das sich mein Empänger Vorwürfe macht.
Grundsätzlich möchte ich auch sagen das Geben glücklich macht und man dannach eigentlich weniger
dazu neigt ein Geschenk schlecht zu machen . Wenn man so etwas einem Menschen dem man in Liebe geschenkt hat bekennt, hat bereits ein übler Leidensweg statt gefunden.

Das Problem beim Spender ist nur, die Krankenkasse, die Ärzte, mein Arbeitgeber, meine
Freund erwarten von mir volle Leistung wie sie es von mir gewohnt sind, da ja Nierenspender nicht als Kranke gelten. Ein Spender wenn er diese Folge hat, muss sehen wie er zurecht kommt und kann keinerlei Rücksichnahme, Unterstützung erwarten.

Ich und mein Empfänger sind noch nicht so sehr alt. Ich bekomme Panik wenn ich in die Zukunft sehe.
Wer fängt meinen Empfänger auf, wenn er nicht mehr arbeiten kann weil die Spenderniere versagt?
Wer fängt mich auf weil ich nicht mehr kann. Mein entkräfteter Empfänger? Wie lange?
Eine Versicherung oder wie suggeriert die Unfallkasse wird es nicht sein. Die Soziale Last bzw. der
Kampf bauscht sich jedes Jahr das seit der Spende vergeht immer mehr auf. Mehrere Anwälte sind beschäftigt
zu lichten.

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 19:38 #498216

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@Birki,
übrigens auch Übergewicht kann eine Folge der Spende sein da sich der Inulinstoffwechsel verändert.
Diabetis, Fettstoffwechselstörungen hängen häufig mit der Nierenfunktion zusammen. Und genau
das meine ich. Ein Spender darf keine Symptome haben, wenn er doch welche hat ist es böswillig
gewollt vom Spender so wird es unterstellt.
Sorry

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 05 Feb 2014 21:06 #498217

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Sorry, habe noch nie gehört (arbeite seit 35 Jahren in der Inneren Medizin) das die Nieren für den Diabetes zuständig sind - anders rum natürlich schon.
Aber du hast ja sicher recht. Ich glaube zu wissen, dass die Psyche eine viel grössere Rolle spielt als nur noch eine gut funktionierende Niere.

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 08:44 #498222

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Hallo Annas,

Das deine Spende von Herzen kam und du dir nichts sehnlicher gewünscht hast, ist ein großer Akt der Menschlichkeit und die Liebe zu deinem Empfänger.
Eben weil du jetzt nach der Spende diese ganzen Probleme hast, sei´s psychisch, physisch oder das auf keinen Fall zu verachtende finanzielle Risiko. Müsstest du doch Limos Argument gegen eine Lebendspende verstehen? Oben hast du geschrieben, daß du Limos Einstellung Hammer und selten findest....Ich kann nur für mich sprechen, aber ich sehe das das genauso wie Limo und ich hätte es nicht besser beschreiben können. Für mich käme eine Lebendspende als Empfängerin niemals in Frage. Ich würde daran keinen einzigen Gedanken verschwenden. Weil ich immer die Angst hätte, das dem Spender irgendetwas Nachteiliges passieren könnte. Und wäre es auch noch so gering. Damit käme ich nicht klar.
Es bestreitet auch niemand, das jeder, der eine Niere seinem Partner schenkt, dies nicht gern oder aus voller Überzeugung getan hat. Weil der Ethikrat da ja schon sehr strenge Kriterien ansetzt.
Es tut mir sehr leid, was ihr alles durchmachen müßt und ich hoffe, daß wenigstens die finanzielle Situation durch eure Anwälte entschärft wird. Das ist ja wohl das mindeste, wenn man schon bereit ist so ein großes Geschenk zu machen, daß man dann nicht auch noch um seine finanzielle Existenz kämpfen muß. Das ist wirklich das allerletzte. Aber die Realität sieht leider anders aus.
Ich wünsche dir und deinem Mann von ganzem Herzen, daß eure Situation sich zum Besten wendet.

viele Grüße Littlesmile

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 13:13 #498239

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Hallo Birki,
ich kann nur von mir sprechen für mich war es nachdem die Spende rum war eine psychische Erleichterung
ich habe zuversichtlich und voll Freude (etwas gutes getan zu haben und einem lieben Menschen zu helfen)
in die Zukunft geblickt. Das ich irgendwie negativ oder angeknackst war kann ich nicht behaupten.
Erst als sich nach 9 Monaten immer noch kein Erholungseffekt einstellte wurde es auch psychisch schwierig.
Zu merken, da man eben sein altes Leben nicht mehr wieder bekommt, das man sich komplett umstellen
muss weil die Kraft plötzlich fehlt war für mich einen Naturverbundenen Menschen mit Bewegungsdrang und
Vollzeitbeschäftigung sehr sehr schwierig. Das allein aber auf keinen Fall die Spende. Wie gesagt Geben macht erst mal grundsätzlich glücklich, ich hab mich gefreut das es meinem Empfänger gut ging.
Es gibt Studien die belegen, das ca. 35 % der Spender Adipositas oder Inulinressistenz entwickeln.
In der Realität sieht es allerdings so aus, das im Zuge der Nachsorge solchen Sachen erst nachgegangen
wird wenn es bereits akkut ist in wie weit in Deutschland dann Zusammenhänge zur Spende hergestellt werden bleibt dahin gestellt. Es gibt leider tatsächlich wenige Studien. Einzig in der Schweiz gibt es ein
zentrales umfassendes Melderegister das Langzeitbeobachtungen sammelt. Aus diesen Langzeitbeobachtungen
stammen die Daten.

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 13:16 #498240

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@littelsmile,
ich finde Limos Einstellung außergewöhnlich realistich und Hammer im positiven Sinne hier hast mich
falsch verstanden.

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 20:49 #498285

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Hi Birki,

mir wurde gelegentlich, von verschiedenen Personen, erzählt ich würde schnarchen. Das wird wohl stimmen. Aber ich bin derzeit normalgewichtig, neige allerdings schon immer eher zum Untergewicht.
Müde bzw. erschöpft bin ich auch oft. Das sind aber Nebenwirkungen einiger unterschiedlicher Medikamente die sozusagen aufeinander aufbauen.

Wie und Wo passe ich da jetzt rein? *grins*


liebe Grüsse

Limo

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 20:55 #498286

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Hallo Mizzy,

Oh das tut mir sehr leid. Hoffentlich kommt er gesund wieder von der ITS bzw. aus dem Krankenhaus.


Alles Gute wünscht

Limo

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 21:42 #498289

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Danke Limo. Es sieht nicht rosig aus.

Schönen Abend

Gruss
Michaela

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 23:18 #498297

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Hallo annas,

für mich war das damals eine vollkommen logische Entscheidung, aber auch zumindet zum Teil, mit einer gehörigen Portion Egoismus.

Ich meine Herr Goethe wäre es gewesen der dereinst sinngemäss von sich gab: Zwei Seelen schlagen ach in meiner Brust ... Oderso ähnlich lol

Bei mir sind es meistens mindestens 2. Das ist jetzt ziemich intim aber was solls, liest ja keiner. *grins*
Schon als Kind war ich oft nicht sicher ob ich noch ganz normal bin, denn oft konnte ich bei Streitereien von anderen beide Positioen mehr oder weniger gut verstehen. Manchmal hatte ich selber dann noch eine 3. Position für mich.

Aber zur Lebendorganspende:

Natürlich wollte ich so schnell wie möglich weg von der Dialyse wie vermutlich die meisten.
Alle Nase lang bewusstlos einfach aus den Pantinen kippen, und das meistens draussen, war nicht spassig.
Auch fast ständig mit einem Bludruck von etliches unterhalb von 60 zu 40 draussen rum zu laufen ist nicht lustig.
Und ab 40 zu 20 taten mir nur noch Schulter und Nacken weh und beim gehen wurde ich draussen öfter mal angemacht von wegen morgens um 7.00 Uhr schon besoffen durch die Gegend torkeln ist auch nicht nur lustig.
Man lernt sowas zu überhören, aber das klappt nicht immer.

So gesehen hätte ich schon sehr gut eine neue Niere brauchen können (wer nicht?). Aber woher?
Wie bereits erzählt hatte meine kleine Schwester damals eine kleine Tochter. Meine Ärzte atten ihr schon erklärt, dass das nix wird, denn im Falle der Fälle braucht sie die Niere für ihre Tochter.
Mein kleiner Bruder hätte auch eine gegeben. Ihn konnte ich abwimmeln mit der Beründung seiner Magenprobleme. Das es sich bei ihm nur um Magengeschwüre handelte die man hätte behandeln könnte wurde zum Glück nicht Thematisiert. Mein Grund eine Spende von ihm abzulehnen war ein ganz anderer. Wir beide haben uns noch nie gut verstanden, nicht einen Tag bisher. Ich denke, da muss nichts weiter zu erklärt werden.
Mein Vater hatte eh nur noch eine tja und
meine Mutter ..... Das mit ihrer Herzgeschichte war tatsächlich zum Teil auch nur ein Vorwand.

Von den besonderen Risiken einer Lebendspende wusste ich damals nichts. Aber ich wusste eine Sache ganz genau;
Und jetzt kommt mein egoistischer Aspekt ins Spiel:
Wie sollte ich in und mit meinem Leben klar kommen wenn meiner / unserer Mutter bei / durch die OP irgend etwas passiert? Wie kann ich damit leben. Wie soll ich jemals wieder meinem Vater und meinen Geschwisten in die Augen kucken? Niemand hätte / würde mir jemals einen Vorwurf machen (mein Bruder?) Aber das war mein ganz grosses Problem; Wie soll ich klar kommen. Wie gesagt, im Kern rein egoistisch.. Und darauf habe ich bis heute keine wirklich gute und für mich passende Antwort gefunden.

Jederzeit hätte ich sehr gerne jemandem aus meiner Familie eine Niere oder ein anderes Organ gespendet wenn es nötig und möglich gewesen wäre. Einfach so, weil das für mich ohne nach zu denken das Normalste der Welt gewesen wäre und weil es demjenigen geholfen hätte. (Auch wenn ich gewusst hätte, dass es mir dann nicht mehr gut ginge. Aber das wäre für mich überhaupt kein Thema) Und dafür gibt es auch einen ganz simplen Grund; Ich war immer (und bin es noch *grins*) das kranke Kind (z. B. angeborener Herzfehler). Und immer musste bzw. hat der Rest der Familie auf mich Rücksicht genommen bzw. nehmen müssen …..

Wie gesagt, wie sollte ich mit einer Spende leben wenn es dem Spender nicht gut geht. Natürlich ist das erst mal eine rein hypothetische Frage, ganz klar. Aber ein gewisses Risiko besteht nun einmal. Und da ich meine Mutter ja nun auch schon ein paar Jahre kenne *grins*, weiss ish natürlich auch, dass ein theoretisches Risiko immer ein theoretisches für sie geblieben wäre. Sie würde es immer klein reden.

Und selbst wenn es sich realisiert hätte, hätte sie noch positiv darauf reagiert. Zum einen; Als Mutter tut man doch alles für seine Kinder und schliesslich hätte sie als Argument gebracht, dass sie ja schon älter sei und deshalb nicht mehr so lange mit den negativen „Nebenwirkungen“ hätte. Dann hätte ich kontern können; warum soll ich ein Organ einer soo alten Frau annehmen. lol. Aber damit wäre ich natürlich nicht gekommen, hätte ich nicht kommen können.

Ich habe für mich ausschliesslich das Eine Argument gefunden keine Lebendspende anzunehmen. Aber wie beschrieben, das ist MEINE Ansicht und gilt auch nur für mich. Das kann und muss jeder für sich selbst und auch ganz allein mit sich selbst ausmachen.

Aber eine Lebendspende anzunehmen ist mir einfach nicht gegeben. Ich sehe das auch als Problem für mich. Zum Glück ist es aber nur ein kleines, denn wie bereits beschrieben hat meine Mutter damit ein Problem, dass ich ihr Spendenangebot nicht angenommen habe. Und auch wenn sie nicht hier in Berlin lebt, hat sie natürlich doch mitbekommen wie es mir in den Dialysejahren ging. Da konnte ich ihr erzählen was ich wollte. Mütter sind wohl eben so und haben einen extra Sinn für die „Kinder“.

Meine Mutter kenne ich nur als ein zierliches Persönchen, aber wenn es um eines ihrer Kinder ging, oder um alle 3, da wird sie zu einer rasenden Löwin . . . . .

Zum Glück ist vor 3 Jahren alles gut gegangen. Klein Erna ist eine Full House Niere und liefert eine hervorragende Arbeit ab.

Soviel dazu . . . .


Allen Alles Gute wünscht

Limo

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 06 Feb 2014 23:34 #498299

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Hallo Annas,

Achso......naja... hüstel......Nobody is perfect. Meine allerbesten Wünsche für dich und deinen Mann gelten aber trotzdem. :-)

viele Grüße Littlesmile

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 07 Feb 2014 12:09 #498316

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Hallo Limo,

freu mich sehr für Dich über Deine Fullhouse Niere :-).
Darf ich fragen, wie lange Du warten mußtest?

VG espresso

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Re: Sendung Meine Niere für Dich 09 Feb 2014 01:16 #498331

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Hallo annas,

ich hatte sehr sehr viel Glück.

1. ich brauchte nur 7 Jahre warten
2. es war eine Fullhouse Niere


Alles Gute wünscht

Limo

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