THEMA:

[size=large]@ ALL,[/size]

Vor wenigen Tagen war ich mal wieder zur regelmässigen Kontrolle wegen meiner NTX im Jahre 2010. Dabei wurde ich unter anderem gefragt, was ich von einer Veränderung meiner Immunsuppressiva halte. Es geht hierbei um den Wechsel von Prograf auf Advograf (nicht zu verwechseln mit Advokaat; das ist was völlig anderes *grins*).

Die Dosis bei Myfortic ist seit der NTX gleichbleibend.

Meine Immunsuppressiva seit der NTX (21.07.2010) bis gestern den 27.02.2013 waren:

- Prograf 1 mg (morgens und abends)

- Myfortic 340 mg (morgens und abends)

- Predni M 4 mg (morgens) ist seit gestern raus und runter von der Einnahmeliste *Jubel**Jubel*

Das Cortison (Predni M) wurde inzwischen ausgeschlichen. Gestern war der letzte Tag. Die Prografeinnahme schwankt seit ca. 1,5 Jahren zwischen jeweils 1,5 mg und 1,0 mg. Im vergangenen Jahr z. B. war die Prografeinnahme ca. 6 Monate bei jeweils 1,5 mg und jetzut seit ca. August/September bei jeweils 1,0 mg. Der Tacrolimusspiegel liegt bei mir immer an der oberen Grenze des Normbereiches.

Das Argument der Ärztin für die Veränderung war: Mit Advagraf könne man den Tacrolimusspiegel einfacher und genauer etwa mittig des Normbereiches einregeln. Jedenfalls habe ich die Doctorsche so in etwa verstanden.
Meine ganz simple Entgegnung war natürlich (never change a winning Team).

Eine Unterhaltung oder Diskussion darüber gab es erstmal nicht (war von ihr wohl auch erstmal nicht vorgesehen. Sie meinte, dass ich mich ja erst einmal schlau machen, es mir überlegen und im Mai beim nächsten Termin können wir das ja genauer besprechen.

Im Prinzip, so ganz tief drinnen, (noch hinterm Bauchgefühl) möchte ich da eigentlich keine Veränderung bei der Medikation. Aber vielleicht gibt es hier ja Leute mit genau jener Erfahrung, also mit Erfahrung bei der Medikamentenumstellung von Prograf auf Advagraf.

Kann da jemand von Euch was dazu schreiben, Gedanken dazu oder gar Erfahrungen. Es geht nicht darum, dass ich mich gleich Morgen oder nchste Woche entscheiden soll. Und natürlich liegt das entscheidende Wort bei mir.


Also wenn jamand dazu was weiss ??? Immer her damit.


Ich bedanke mich schon mal vorab.

Limo

Moin Moin Peter,
mir ging es unter der Einnahme von Prednisolon genauso wie Dir.Der Tacroimusspiegel schwankte,erst als das predn rausgenommen worden ist,blieb mein Spiegel konstant.
Ich nehme allerdings 360 mg Myortic und 2mg Prograf.
Vielleicht pendelt es sich ja bei Dir auch ein.
gruß Thomas Hochdonn

Hallo Limo,
ich an deiner Stelle würde auch nicht auf Advagraf umsteigen.
Wenn der Spiegel gut ist und es sonst auch gut läuft.

Ich bin seit 01/11 NTx und nehme Prograf 2-0-1,5, Prednisolon 3,75 mg und sonst nicht
Mein Spiegel liegt bei 7,0

Michaela

Hallo Peter, das gleiche wurde mir im letzten Jahr angeboten. Da ich ja Veränderungen bei den medis auch nicht liebe, habe ich abgelehnt. Habe kurze Zeit später mit unserm lieblingsdoc gesprochen. Er meinte nur, das es nicht wirklich viel bringen würde um zu stellen. Wenn der Spiegel einigermaßen OK ist, würde er alles bei behalten. Mein Cortison wird immer bleiben

Hallo Limo,

ich wurde im Juli 2007 in München ( Rechts der Isar) transplantiert und bekam anfangs Prograf, Cell Cept und Decortin. Das Kortison schlichen wir nach einem halben Jahr aus. Nach einem Jahr stellten wir das Prograf auf Advagraf um. Mein Doc erklärte mir, dass bei beiden Medikamenten die gleichen Wirkstoffe verwendet werden und der einzige Unterschied nur in der Langzeitwirkung besteht ( Prograf alle 12 Std., Advagraf alle 24 Std.). Bei mir lief alles ohne Probleme, d.h. es gab keinerlei Änderungen bei den Werten und keine Nebenwirkungen. Im Moment nehme ich 3,5 mg Advagraf und 500 mg Cell Cept. Mein Krea ist seit einigen Jahren stabil bei 0,8 - 0,9 und mein Tacrolimusspiegel liegt bei 5.

Schöne Grüße aus dem sonnigen Bayern Uschi

Hallo Limo,

tara beschreibt es richtig. Advagraf ist Prograf mit 24-Stunden-Wirkung. Ich nehme es seit ich wieder arbeite (3 Monate nach NTX). Es ist einfach praktischer nur 1 x täglich an die pünktliche Einnahme denken zu müssen (jetzt fast 6 Jahre nach NTX morgens 4 mg). Probleme gab es nie.
HELAU aus Düsseldorf
trockengewicht

@ ALL,

ich danke Allen für die freundlichen Hinweisen.

Eine Entscheidung habe ich noch nicht getroffen und mit meinem behandelnden Lieblingdoc habe ich zur Thematik auch noch nicht gesprochen.

Das Ganze ist ja auch nicht eilig, den nächsten Termin in der TX Ambulanz habe ich erst Ende April. Also so gesehen, ...... nichts drängt.

Ich danke allen für die Hinweise und wenn meine Gedanken von meinem Doc in etwa bestätigt werden, werde ich den Wechsel vermutlich nicht vornehmen.


Limo

Hey Limo,

die einen haben die Erfahrung, die andern eine andere, wie man in den vorherigen Postings deutlich sieht. Ich würde nur wechseln, wenn gesundheitliche Probleme mit der jetzigen Medikamentation auftreten. Und wirklich nur im Notfall. Don´t change a running System
Außerdem sagt dein Bauchgefühl: Eher nicht darauf würde ich auf jeden Fall hören.
Früher war es manchmal so, wenn man umgestellt hat, dann hatten die Probanten massive Schwierigkeiten, die sogar zur Abstoßung des Transplantats führten. Ob das heute mit den neuen Medikamenten auch noch so ist, weiß ich nicht.
Aber bis April, bis zur Entscheidung ist ja noch a bissel Zeit.

viele Grüße Littlesmile

Littlesmile: schrieb: ...nur wechseln, wenn gesundheitliche Probleme mit der jetzigen Medikamentation auftreten. Und wirklich nur im Notfall. Don´t change a running System
Außerdem sagt dein Bauchgefühl: Eher nicht darauf würde ich auf jeden Fall hören.

Ich kenne diese Argumentation (Never change a winning system) nur zu gut und habe selbst stets so gehandelt.

Allerdings stand ich vor gut einem Jahr (oder schon etwas länger?) genau vor dieser Situation - Medikation belassen oder was dran ändern? Auch bei mir hatte die Tx-Nachsorge in der Klinik angeregt, von der Monotherapie (nur Sandimmun) zu einer Kombination (deutlich weniger Sandimmun, dafür aber noch Myfortic - 2x360 mg/Tag) zu wechseln.

Ich war hin- und hergerissen und habe meinen Arzt und auch hier im Forum danach gefragt. Mein Arzt war anfänglich ebenso dagegen wie es auch die Stimmen hier im Forum waren.

Als ich dann Wochen später wieder mal Termin bei meinem Arzt hatte, meinte er, ich solle doch der Klinik-Empfehlung folgen und die vorgeschlagene Änderung durchführen....er hätte sorgfältig darüber nachgedacht.

Schweren Herzens tat ich also so… Ich hatte reichlich Angst, dass ich Opfer der Nebenwirkungen (Durchfall) und anderer Komplikationen werden könnte.

Heute muss ich sagen, dass alle Befürchtungen umsonst waren. Ich bin froh, dem Rat meiner Ärzte gefolgt zu sein. So nehme ich nur noch einen Bruchteil des nephrotoxischen Sandimmun und die Werte sind OK – Durchfall gibt’s auch keinen…

Never change a winning system – schön und gut, hat sicher seine Berechtigung, dieser Spruch - aber manchmal kann es auch richtig sein, einen neuen, besseren Weg einzuschlagen…

Gruß, Gerd
_________

Hallo Gerd,

da muß ich dir recht geben, wenn keiner jemals den Mut oder die Traute hat, andere Wege einzuschlagen, als die vorgegebenen, dann wären wir sicher heute nicht da wo wir jetzt sind.
Leider bin ich halt gebranntes Kind und habe zu meiner Zeit einige negativen Erfahrungen von anderen Pats mitbekommen. Heute ist die Wissenschaft ja viel weiter...... Es haben ja einige Do´ler durchaus nur positive Erfahrungen, einschließlich dir, mit der Medikamenten Umstellung gemacht. Limo hat uns eben gefragt was wir machen würden und ich habe aus meinem Bauchgefühl heraus geantwortet.
Ob das richtig oder falsch ist...kann natürlich keiner sagen.
Aber Limo hat ja noch bis April Zeit, um sich zu entscheiden. Meine Frage hierzu wäre: Wenn man sich für einen Wechsel der Medikamente entscheidet, kann man dann problemlos wieder zurückrudern? Die alte Medikamentation wieder nehmen? Ohne daß Gefahr für´s Transplantat besteht?
Wenn ich mich noch genau erinnere war das damals leider nicht der Fall-aber wie gesagt, ist schon ein Weilchen her.
Ich freue mich jedenfalls für dich, daß du mit dem Wechsel nicht mehr soviel schlucken mußt.

in diesem Sinne viele Grüße Littlesmile

Sturm im Wasserglas? Freitag war ich zur Jahresuntersuchung in meiner NTX-Klinik: selbtverständlich ist Advagraf dasselbe wie Prograf nur mit 24-Stunden-Wirkung!

Hallo Limo,
Advograf ist kein anderes Medikament als Prograf, sondern sozusagen eine Retardversion.
Der Wirkstoff ist gleich, wird nur langsamer und gleichmäßiger aufgenommen.
Mich wundert eigentlich eher, dass so wenig Patienten Advograf nehmen.
Eigentlich wird ja ein gleichmäßiger Tacolimusspiegel angestrebt. Ich frage nun mal hier in die Runde, warum wird vorwiegend Prograf verschrieben?
LG, Terry

Am Preis kann es jedenfalls nicht liegen.
Vielleicht weil Prograf besser zu dosieren ist?

Michaela

Hallo,
wenn bei deinen Kontrolluntersuchungen alles passt und du nicht von Nebenwirkungen geplagt wirst, warum dann umstellen? Never touch a running system! Ich nehme selbst Prograf seit 10 Jahren in Kombination mit Cellcept und hatte, toi toi toi, noch nie Probleme. Wechseln einfach so, würde ich nie. Grüsse aus Heidelberg.