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Zwang zum Dialysewechsel ??? 29 Nov 2017 20:33 #508319

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Hallo!
Ein Patient aus meinem Raum hat seit ein paar Monaten Ärger mit seiner Krankenkasse. Ich weiß nicht ob es wichtig ist, aber er ist Ende 30, sehr fit, da er viel Sport macht, und geht noch voll arbeiten, direkt von der Dialyse aus bis spät abends. Er fährt mit seinem Auto zur Dialyse, und wartet auf eine Niere. Er ist seit ca. 10 Jahren an der Dialyse, hat aber zuerst einige Jahre PD gemacht, jetzt seit einigen Jahren HD. Wir gehen in einem Krankenhaus zur Dialyse, und das ist auch das Problem bei ihm: seine Krankenkasse will, daß er woanders hingeht, weil es da billiger ist(es gibt hier noch zwei weitere Dialysen). Klar, im KH kostet es mehr, weil da alle Medikamente und evtl. Untersuchungen und alles schon drin sind. Aber woanders müssen sie das ja alles auch bezahlen, wenn auch extra.
Herr Z. will nicht wechseln, er mußte eine 2 Seiten lange Begründung schreiben, warum nicht. Jetzt wartet er auf die Entscheidung, das zieht sich aber hin, denn immer wieder wollen die was Neues, es kamen Briefe nicht an........
Ich bin zwar in einer anderen Krankenkasse, aber ich mache mir jetzt trotzdem Sorgen. Können die einen denn tatsächlich zwingen, die Dialyse zu wechseln? Eine Schwester meinte auch, wir haben freie Arztwahl, und die können sich doch nicht einfach weigern, die Dialyse zu bezahlen, oder? Es ist doch schließlich eine lebensnotwendige Behandlung!
Ich kann mich noch erinnern, als vor vielen Jahren im Nachbarort die einzige Dialyse aufgemacht hat, wurden ein paar Patienten von uns, die aus der Gegend kamen, gezwungen , dort hinzugehen. Aber ihnen wurde gedroht, daß sonst die Fahrtkosten nicht mehr übernommen werden. Das kommt bei Herrn Z. ja nicht in Frage, wie gesagt, er fährt selber. Außerdem wohnt er ganz in der Nähe vom KH, zu einer der anderen Dialysen müßte er durch die ganze Stadt.
Kennt sich da evtl. jemand aus, ob die KH das darf, und wenn ja, mit was sie einen eigentlich zwingen können /wollen(Dialysen werden nicht mehr bezahlt z.B.) ? Ich mache mir nämlich große Sorgen, daß mir Ähnliches blühen könnte, wo doch immer überall gespart werden soll
Vielen Dank schonmal im Vorraus,
Gruß,
Hachiko :schäm:

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 30 Nov 2017 07:25 #508320

  • schwede
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Ihr lauft dann bestimmt Teilstationär, oder? Ist bei mir auch so, dialysiere jetzt auch im Krankenhaus. Das wurde von ambulant auf teilstationär umgestellt.
So wie ich das mitbekommen habe, kommt das auf die jeweilige KK an, ob die den Mehrpreis bezahlen, bzw. auf die Rechtfertigung/Verordnung der Dialyse.

Einige Patienten mussten die Dialyse wechseln, da die KK das nicht bezahlt.

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 03 Dez 2017 07:04 #508327

  • Hachiko
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Na, das sind ja keine guten Aussichten wenn es tatsächlich möglich ist, daß die KK sich weigern darf, diese lebenswichtige Behandlung zu bezahlen. Vor allem geht dieser Patient jetzt schon seit 10 Jahren zur Dia, HD macht er allerdings erst seit 4 oder 5 Jahren. Wenn er noch PD machen würde könnten sie das aber wohl nicht verlangen, denn das wird hier sonst nirgends angeboten.
Ja, soweit ich weiß ist das teilstationär. Und ich würde auch zu keiner anderen Dialyse wechseln wollen. Ich gehe jetzt seit 25 1/2 Jahren, und immer nur da. Ich war noch nie in einer anderen Dialyse. Eher würde ich gar nicht mehr gehen und alles beenden.
Gruß,
Hachiko

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 09 Dez 2017 12:18 #508336

  • Hati
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Hallo Hachiko,

ich war viele Jahre ambulant mit PD in einem Krankenhaus in Behandlung. Die dortige Oberärztin hatte von den KK die Erlaubnis PD-Patienten ambulant zu behandeln im Auftrag umliegender Dialysestationen. Es gab auch einige Dauerpatienten in der Krankenhausstation, die hatten aber gesundheitlich weitere gravierendere Einschränkungen. Dann war eine Bewilligung wohl relativ einfach möglich.
Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und von der Ärztin gut behandelt. Als ich keine PD mehr machen konnte, war ein Wechsel deshalb für mich auch schwierig. Andererseits wäre es vermutlich mental auf Dauer auch nicht so gut gewesen 3x in der Woche zwischen Krankenhauspatienten zu dialysieren und die schweren Seiten der Erkrankung ständig vor Augen zu haben. Auch hätte es keine Möglichkeit zur Abend- oder Nachtdialyse gegeben, um weiter beruflich tätig zu sein. Deswegen war es schwierig, aber doch recht klar schon während der PD-Zeit, wenn ich an die HD komme, dann muss ich (leider) wechseln.
Die Krankenhäuser haben gern einige ambulante (teilstationäre) Patienten, da dies auch für die Ausbildung des nephrologischen Ärztenachwuchses gut ist. Die Krankenkassen sind aber zunehmend nicht mehr bereit den Mehraufwand zu bezahlen. Zumindest in der Krankenhausdialyse gab es wesentlich mehr Dialysepflegkräfte als in der ambulanten Dialyse und im Notfall (habe da mal eine Reanimation erlebt) kann man eben auf das gesamte KnowHow der Krankenhauses zurückgreifen. Das ist sicher erforderlich bei den vielen akut erkrankten Patienten, kommt aber auch den ambulanten Zugute und muss eben auch bezahlt werden.
Rede doch mal mit deinen Ärzten da bezüglich deiner konkreten Bedenken, die können Dir am besten sagen ob berechtigt oder nicht.

Viele liebe Grüße
Hati

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 20 Dez 2017 15:02 #508349

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Die Krankenkasse weigert sich ja nicht die Behandlung zu zahlen,
sie zahlt aber nur die notwendige Behandlung und so wie Du den
Patienten beschreibst bedarf er nicht der Überwachung und des
Personalschlüssels einer Klinikdialyse. Eventuell wäre ja Heimdialyse
eine Alternative?

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 20 Dez 2017 19:53 #508361

  • Hachiko
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Hallo Hati!
Vielen Dank für Deine Antwort. Bei uns sind keineswegs nur schwerkranke Patienten, im Gegenteil, in meiner Schicht ist die Mehrzahl sogar noch sehr fit. Es gibt einige, die direkt von der Dialyse zur Arbeit gehen. Es werden zwar auch immer mal Patienten von der Station zu uns rübergebracht, aber mehr als einer oder zwei pro Tag sind das nie, denn es sind ja fast alle Plätze regulär besetzt. Wir haben 4 Räume, einen mit 3, einen mit 4 und zwei mit je 5 Plätzen. in diesen beiden Räumen gibt es die Möglichkeit, je einen 6. Platz einzurichten. In meiner Schicht jedenfalls sind stationäre Patienten die Ausnahme. Und wem es sehr schlecht geht, der wird ohnehin auf der Station dialysiert.
Eine Reanimation miterleben zu müssen ist wirklich nicht schön, das mußte ich leider auch schon oft. Aber nur ein einziges Mal war es ein Patient von der Station, die Anderen waren alles reguläre Patienten, bei denen man nicht damit gerechnet hätte. Es kann einem leider überall passieren, daß man sowas miterleben muß, nicht nur in einer Krankenhaus- Dialyse.
Ich selber gehe jetzt seit 25 1/2 Jahren zur Dialyse, war noch nie auch nur ein einziges Mal woanders. Ich kenne alles und die Schwestern, und sie kennen mich, das finde ich sehr beruhigend.

Der Patient, um den es ging, geht, wie gesagt, seit 10 Jahren, ich kenne ihn seit ca 4 Jahren, in der Zeit war er auch noch nie weg. Er sagt, er fühlt sich gut betreut und will nicht wechseln. Inzwischen gab es übrigens die Entscheidung von der Krankenkasse (übrigens die Barmer), es wurde abgelehnt. Jetzt wird er die Kasse wechseln.

Gruß,
Hachiko 8)

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 30 Dez 2017 02:02 #508375

  • Krischan
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Hallo,
wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, macht der Patient zur Zeit Dialyse im Krankenhaus und soll jetzt in ein Dialysezentrum wechseln.

Das ist auch rechtens so und wird eigentlich seit Jahren auch so praktiziert, das die Patienten, die keine sonstigen behandlungsbedürftigen Erkrankungen und auch keine außergewöhnlichen Probleme bei der HD haben ambulant behandelt werden müssen.
Das darf das Krankenhaus nur in Sonderfällen. (Normalerweise haben die auch gar keine kassenärztliche Zulassung um ambulante Behandlungen durchzuführen)
Man muß auch wissen, das eine Klinikdialyse 30 bis 50% teurer ist für die Krankenkasse als eine ambulante in einem Dialysezentrum.

In Berlin wird das auch seit mehr als 20 Jahren so praktiziert.
Wer nicht in ein Krankenhaus gehört und dort auch aufgenommen wurde wird dort auch nur im Ausnahmefall dialysiert.
Patienten, die ambulant Dialyse machen und auch ansonsten keine gesundheitlichen "Problemfälle" sind, müssen in einem der zahlreich vorhandenen und für die Kasse wesentlich günstigere , Dialysezentren oder - praxen dialysieren.

Da gab es auch mal ein Urteil des Sozialgerichtes , das dies dem "Recht auf freie Arztwahl nicht entgegen steht und von der Kasse auch so verlangt werden kann, wenn es keine unzumutbare Härte für den Patienten bedeutet.
(Hatten wir mal in der Selbsthilfegruppe diesen Fall)


Mich wundert, das die Krankenkassen bei Euch überhaupt die teureren Krankenhausdialysen bezahlen. Vielleicht Privatversicherte ? Die werden anders abgerechnet.
Manchmal handelt es sich auch um ausgegliederte selbständige Einheiten, die ambulant abrechnen dürfen und dem Krankenhaus angegliedert sind.
Ist das vielleicht bei Euch auch so?

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Zwang zum Dialysewechsel ??? 03 Jan 2018 20:18 #508381

  • Hachiko
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Hallo Krischan!
Sicher ist die Dialyse im Krankenhaus auf den ersten Blick teurer, aber bei uns sind sämtliche Medikamente und evtl. Untersuchungen im Preis enthalten. In Zentren wird das alles extra abgerechnet, allerdings in verschiedenen Abteilungen der KK, wie ich erfahren habe. Dadurch ist wohl nicht gleich offensichtlich, daß am Ende die Dialyse im Zentrum, mit Medis+Untersuchungen, gar nicht, oder wenn, dann höchstens sehr wenig, billiger ist.
Zur Zeit kenne ich in meiner Schicht keinen Privatpatienten. Es gab mal einen, aber der ist bereits vor einigen Jahren verstorben. Bei uns sind keine anderen Patienten als in einem Zentrum, und sonst macht auch keine KK Ärger, allerdings habe ich gehört, daß eine andere Patientin ebenfalls Ärger mit der Barmer hatte. Sie hat ebenfalls gewechselt, und alles ist okay.
Ich selber hatte ja auch noch nie Probleme mit meiner Kasse, ich konnte nur nicht glauben, daß eine Kasse sowas machen darf. Schließlich hat sie für den Patienten bisher auch die Dialyse bezahlt. Und daß er nicht wechseln will, wo jetzt gerade alles in die Wege geleitet wurde für die Anmeldung zur TX kann ich nur zu gut verstehen.
Die Dia bei uns findet nicht auf der Nephro- Station statt, da kommen nur die schwerkranken Patienten hin, oder Leute, die sonst nicht bei uns sind und im KH liegen, und für die bei uns in der Dia kein Platz ist. Unsere Dia ist eine eigene Abteilung, wie in einem Zentrum, wir kommen zur Dia und gehen anscließend wieder nach Hause, es sei denn, man muß aus irgendeinem Grund im Krankenhaus bleiben. Dann wird man rüber auf Station gebracht, oder eben auf die Station, wo man hinmuß.

Gruß,
Hachiko :)

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