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Antidepressiva und Hämodialyse o_o 11 Feb 2018 01:58 #508568

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Bekomme seit ich in meinem aktuellen Spital auf Dialyse bin (seit Oktober) Antidepressiva, 75mg Trittico, jeden Abend.
Wurd nicht gefragt ob ich die nehmen will etc, hab nach 2 Wochen bei der Entlassung ausm Stationären Aufenthalt erst gemerkt, dass ich welche krieg.
Jetzt nach >4 Monaten, merke ich langsam, dass mir die Tabletten absolut nicht gut tun. Abhängig vom Wasserentzug an der Dialyse, krieg ich nach der Dialyse starke Stimmungsschwankungen. Bei 0,5kg ist alles normal, bei 1kg werd ich leicht depressiv, bei 1,5kg wein ich über jede Kleinigkeiten und mich überfällt eine selbstmitleidige Todessehnsucht. (Für mich absolut nicht üblich, vor den Antidepressiva war ich durch nichts aus der Ruhe zu bringen, selbst trotz schwerer Krankheiten.)

Wenn ich mit meinen Ärzten drüber reden will, wird abgeblockt, heißt es geht mir mit dennen sichtlich besser und wenn ich weiter drüber diskutieren will, wird sich im Team beraten und ich seh den ganzen Tag niemanden mehr....
Will dennen auch nicht umbedingt im Detail sagen, wie ich mich fühle....starke Mord/Selbstmord-Gedanken, definitiv ein Fall für eine geschlossene Abteilung oder zum kurzfristig Entmündigen -_-
Ich vermute halt, dass das Entzugserscheinungen sind und bin am überlegen meine Tabletten über den Verlauf von mehreren Wochen auszuschleichen und zu reduzieren, um sie dann abzusetzen.

Bei mir kriegen auch die meisten anderen Dialysepatienten Antidepressiva, ist das normal? Bei den ganzen >80 jährigen die den ganzen Tag jammern, dass nichtmehr leben wollen, kann ichs verstehen....
Aber ich bin 26, ich hasse Spitäler, ich hasse es mein Blut zu sehen, ich hasse es mich beobachtet zu fühlen und die Gegenwart von fremden Menschen sowieso....aber ist das ein Grund mich mit Antidepressiva vollzustopfen damit ich mit nem Blutdruck von 130 statt mit gestressten 170 im Spital bin? :(
War bis zur Dialyse ein selbstständiger Programmierer, meine Kreativität und mein Ehrgeiz waren mein täglich Brot....auf Antidepressiva bin ich weder kreativ noch ehrgeizig, total abgestumpft. Musste meine Selbstständigkeit schnell aufgeben, lebe jetzt von 5,10€ pro Tag, weil ich noch bei den Eltern leb(hab ne ganze Wohnung im Haus meiner Eltern gemietet...), dennen ich mittlerweile ein halbes Jahr Miete schulde x_X

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Antidepressiva und Hämodialyse o_o 11 Feb 2018 15:45 #508569

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Hallo Christian,
das hört sich schon komisch an, dass die Diapatienten fast alle "automatisch" Antidepressiva verordnet bekommen. Sie können aber in einigen Lebenslagen schon hilfreich sein. Aber nicht jedes Medikament ist für alle gleich geeignet.
Als junger Mensch von der Maschine abhängig zu sein ist schon ein ordentliches Päckchen, was die Psyche schon sehr belastet. Auch wenn man das nicht wahrhaben will (ich weiß wovon ich rede).
So wie ich es verstehe, haben die Nephrologen die Antidepressiva verordnet.
Ich würde mir an deiner Stelle einen Psychologen suchen, der sich mit chronischen Erkrankungen auskennt.
Es tut sehr gut, wenn man seine Probleme (du sagst ja selber, dass du alles haßt) mit jemand besprechen kann, den man emotional nicht belastet, wie das z.B. bei Freunden und Familie der Fall ist.
Und die Hilfe eines Psychologen in Anspruch zu nehmen, heißt nicht, verrückt zu sein oder in die "Klapse" zu müssen und schon gar nicht entmündigt zu werden, sondern im Gegenteil bedeutet es sehr viel Eigenverantwortung.
Liebe Grüße
Bärbel
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Antidepressiva und Hämodialyse o_o 12 Feb 2018 00:44 #508571

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Hallo Christian
Tut mir leid, aber son scheiss hab ich in fast 40 Jahre Nierenkrank nicht gehört.
Warum nimmst du die Dinger?
Dreh dir lieber nen Joint,is besser; oder pfeiff dir nen Obstler ein.
Dem Doc würd ich die Depressiva so lang ins Maul stopfen bis er selber depressiv wird.
Dir hilft kein Gott und kein Kaiser; die gibts halt nicht in Ösiland. Das musst schon selber machen
Sag dem Typen morgen die Meinung und gut is.

VG DK
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Antidepressiva und Hämodialyse o_o 12 Feb 2018 13:22 #508572

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LOL @dknoppers, so in etwa würd meine Meinung aussehen, aber das kann ich den Nephrologen schlecht sagen.
Immer wenn ich gefragt wurd ob ich Drogen nehm, hab ich meinen Cannabis-Konsum zugegeben. Wärend meines stationären Aufenthalt wurd ich 2 Wochen lang ständig ausgefragt, ob ich nicht irgendwelche anderen Drogen nehme, weil ein chronisches Nierenversagen mit unklarer Genese ja nicht von selber auftritt, blabla....ging schon bis zum Schlafentzug weil man mich oft Nachts ausgeweckt hat um mich auszufragen -_- (was tatsächlich meine Nieren ruiniert hat, halten sie für unwahrscheinlich....in Ö ist Amalgam beim Zahnarzt nicht verboten und ich hab ne Unmenge davon im Mund und auch schon ziemlich viel verschluckt und nachm Zahnarzt oft Nierensteine und später Ödeme)
Irgendwann hat einer der Nephrologen sogar gesagt, dass ich nicht transplantiert werde, solange ich kiffe....
Naja, da lass ich es im Zweifelsfall drauf ankommen, weil mein potentieller Lebendspender sowieso selbst kifft und nicht aufhören würde :P

Aber mit meinen dummen Nephrologen kann ich drüber nicht reden, die haben veraltete Vorurteile gegenüber Cannabis. Glauben es wäre eine Einstiegsdroge und irgendwann fang ich mit härterem an und ich soll doch meinen Freundeskreis aufgeben und blabla....Tatsache ist, dass ich mim Schwarzmarkt nichts zu tun hab und man in Österreich Cannabis-Stecklinge im Blumenladen kaufen kann. Und an seinem Freundeskreis zu zweifeln ist das Dümmste was man tun kann...und manchmal rauch ich auch wochen/monate lang garnichts wenn mir nicht der Sinn danach ist.

Ich rauch einen Joint vor und nach jeder Dialyse, besser als Schmerzmittel zu nehmen und hilft mir entspannter zu sein.
Und Alkohol trink ich selten, mag das Gefühl einfach nicht ;P

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Antidepressiva und Hämodialyse o_o 13 Feb 2018 10:42 #508575

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Christian schrieb: Abhängig vom Wasserentzug an der Dialyse, krieg ich nach der Dialyse starke Stimmungsschwankungen. Bei 0,5kg ist alles normal, bei 1kg werd ich leicht depressiv, bei 1,5kg wein ich über jede Kleinigkeiten und mich überfällt eine selbstmitleidige Todessehnsucht.

Ich rauch einen Joint vor und nach jeder Dialyse, besser als Schmerzmittel zu nehmen und hilft mir entspannter zu sein.
Und Alkohol trink ich selten, mag das Gefühl einfach nicht ;P


Und Du kannst ganz klar auseinander halten, dass die Stimmungsschwankungen nichts mit Deinen Joints zu tun haben?

Aber wahrscheinlich bin ich auch so ein Dummer mit veralteten Vorurteilen, der es leider viel zu oft erlebt hat dass Cannabis eben doch eine Einstiegsdroge ist und einiges an unerwünschten, unangenehmen Nebenwirkungen und Langzeitfolgen hatte.
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Antidepressiva und Hämodialyse o_o 14 Feb 2018 16:30 #508583

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Hallo,
Das die 75mg Trittico eine nachhaltige Wirkung auf Deine Psyche haben, halte ich für wenig wahrscheinlich.
Es handelt sich um einen Serotonin Aufnahmehemmer, die im Allgemeinen kaum Nebenwirkungen haben.
Hinzu kommt, das Du nur die Hälfte der üblichen Dosis nimmst, was gerade bei dieser Sorte Antidepressiva meist dazu führt, das diese absolut wirkungslos bleiben.
( Ich habe gelesen, die wirksame Tagesdosis liegt zwischen 150mg und 300mg pro Tag)

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, das Nephrologen, aufgrund mangelnder Kenntnisse solcher Medikamente, die geringstmögliche Dosis geben, die dann naturgemäß auch wirkungslos bleibt.
So bekam ich mal 5mg Doxepin verschrieben vom Dialysearzt. Der Neutologe, bei dem ich später mal war legte die Dosis bei mir zwischen 100 und 150mg fest.

Also am besten zu einem Neurologen, oder anderen Facharzt gehen, der sich damit auskennt.
Ob Du wirklich Antidepressiva benötigst, kann der auch besser beurteilen. Anhand der von Dir geschilderten Depressionen, Stimmungsschwankungen und Selbstmordgedanken denke ich schon, das es besser wäre, Antidepressiva zu nehmen.

Ich selbst habe auch Zeiten gehabt, die ich nur mit entsprechender Medikamentation überbrücken konnte. Das nahm dann nur so überhand, das mir jeder Arzt noch ein zusätzliches Psychomedikament verschreiben wollte.
Schließlich nehme ich nur noch eine Valdoxan 25 zur Nacht, ohne das ich wirklich weis, ob die überhaupt was bewirkt.
Depressionen in der Lebenssituation, in der Du Dich befindest sind eher die Normalität. Der Eine kann damit besser umgehen, der Andere braucht halt medikamentöse Unterstützung.

Ob das Kiffen immer gut ist, mag dahingestellt sein. Oft führt auch das gerade zu ungewollten Stimmungssschwankungen, während es bei Anderen absolut zur Beruhigung kommt. Aber Antriebssteigerungen kann man davon eben auch nicht erwarten.

Das Deine Ärzte da "aus Prinzip"so contra sind, ist aber auch nicht mehr so ganz zeitgemäß. Hat sich ja herausgestellt, das durchaus positive Wirkungen durch Cannabiskonsum erreichbar sind.

Bei mir hilft es halt manchmal bei der Entspannung um besser Einschlafen zu können oder das nachts schlaflos wach liegen besser ertragen zu können. Würde ich es aber bereits tagsüber anwenden, würde sich meine eh schon vorhandene Antriebslosigkeit noch wesentlich verschlimmern. Deshalb ist mein Credo diesbezüglich : Wenn kiffen, dann erst Abends nach erledigtem Tageswerk zur Entspannung, oder in Gesellschaft halt (statt Alkohol)

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