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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 16 Jun 2018 17:10 #508848

  • Christian
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Kam ja schon oft die Frage, was passiert eigentlich, wenn man seine Dialyse abbricht.
Hab 4x meine Dialyse geschwänzt, hintereinander, 11 Tage ohne Dialyse, dabei bin ich normal Di,Do,Sa für je 4 Stunden. Warum? Meine Eltern haben mein Handy gesperrt, nachdem ich mir 1nen Tag frei nehmen wollte. Ich konnte über eine Woche lang niemanden anrufen und dem Spital wars egal....
Heute war ich dann wieder an der Dialyse.
Mein Stamm-Platz wurde an einen neuen Patienten vergeben, sind jetzt 1ner zuviel im Spital.
War heute an der Akut-Dialyse, mir gings vor der Dialyse noch supi, als ich 5 Minuten vor Ende aufgewacht bin, war ich allerdings total zerstört. Schwindelgefühl, konnte kaum reden und mich net ausm Bett aufrichten, normalerweise spaziere ich pfeifend im Moonwalk aus der Dialyse.
Blutdruck 230/130, wurde stundenlang mit Blutdrucksenker und Nitrospray gefüttert.
Meine Blutwerte waren übrigens relativ schön dafür, dass ich 11 Tage nicht auf Dialyse war. Werde mit meinen Ärzten über eine Verkürzung meiner Dialysezeiten reden.

Fazit: Es wird niemand vom Amtsarzt abgeholt, wenn er sich bei vollem Bewusstsein gegen die Dialyse ausgebrochen hat. Und es geht einem niemand suchen, wenn man es sich doch anders überlegt hat.
Uuuund wenn man ne Pause von der Dialyse macht, sollte man wieder klein anfangen, ich bin 27 und es hat 3 stunden gedauert bis ich wieder Kraft zum Aufstehen hatte.

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 16 Jun 2018 19:37 #508849

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Hallo Christian,

nachdem ich vor einiger Zeit richtig Stress an der Dialyse hatte, habe ich auch gesagt, ich gehe nicht mehr. 14 Tage haben dann alle auf mich eingeredet, doch wieder zu gehen. Mit dem Ergebnis, dass ich nun nur noch Mo und Mi jeweils 4 Std. dialysiere.

Und was soll ich sagen, sogar der Doc hat bestätigt, dass meine Werte trotzdem stabil sind. k/tV nach 3 1/2 Std. 1,5 (kurze Zeit weil Maschine kaputt). Aber dafür habe ich wenigstens wieder etwas mehr Lebensqualität durch den freien Tag zusätzlich.

lg

bluebell

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 16 Jun 2018 21:14 #508851

Jetzt mal langsam Ihr zwei 8)

" Hab 4x meine Dialyse geschwänzt, hintereinander, 11 Tage ohne Dialyse"
und
"14 Tage haben dann alle auf mich eingeredet, doch wieder zu gehen"

Es mag ja sein, dass Euch mit 11 Tagen bzw. 14 Tagen ohne Dialyse nichts passiert ist. Das ist erstens nicht zu überprüfen und hängt - wenn es stimmt - sehr stark vom Grad der Beeinträchtigung der Nierenfunktion ab.

Eure Formulierungen " ... was passiert eigentlich, wenn man seine Dialyse abbricht." " ... wenn man ne Pause von der Dialyse macht, sollte man wieder klein anfangen" erwecken den Eindruck, als wenn das ohne all zu große Probleme für JEDEN mal so eben geht (Ich lese keine Einschränkungen)

DAS IST VERANTWORTUNGSLOS, HOCHRISKANT und (Verzeihung!) SAU DUMM.

Die Faxen dick von der Dialyse haben wohl alle mal mehr oder weniger.
Dadurch, dass ihr völlig verallgemeinert den Eindruck erweckt, man/frau könne das auch ruhig mal ne Zeit sein lassen, kann jeden der sich animiert fühlt, das auch mal zu machen in LEBENSGEFAHR bringen.

Und ganz ehrlich: Weil einem die Eltern das Handy sperren die Dialyse mit unklarem Ausgang 11 Tage auszusetzen ist .... naja, da fällt wohl jedem der das liest selber ne passende Formulierung ein.
Du drohst deinen Eltern mit evtl. schweren Gesundheitsschäden für ihr Kind (dich) weil du kein Handy hast?!?!?!?!
Es wird Zeit erwachsen zu werden!!

Nette Grüße
TeeWee
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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 09:22 #508852

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Danke lieber Christian, jetzt weiss ich jedenfalls, wie ich deine Beiträge hier einschätzen kann. Einen Menschen, der seine Gesundheit und sein Leben wegen eines gesperrten Handys aufs Spiel setzt, nehme ich nicht mehr ernst.

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 16:55 #508853

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Lieber Christian,
ich hoffe nur, dass du mit deiner Einstellung nicht auf der Liste für eine TX stehst. Mit deiner Einstellung zu deiner Gesundheit wäre es wirklich schade um das Organ.
Bärbel

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 19:25 #508856

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Tut mir leid,aber ich kann dich nicht ernst nehmen,aber zum wichtig machen,gibts bestimmt andere Möglichkeiten

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 19:29 #508858

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Hallo baerli. Kurzum,ich kann mich deinen Worten nur anschließen,alles andere ist überflüssig

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 19:42 #508859

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Ich frage mich auch, wenn es ihm nach 11dialysefreien Tagen angeblich so gut ging, warum hat er dann eine Akut Dialyse gebraucht. Warum war der Blutdruck dermassen hoch und warum hat er die Dialyse so schlecht verkraftet?
Natürlich kann man ohne Dialyse ein paar Tage gut uberleben, aber was tut man seinem Körper damit an!!
Es gibt doch den guten Spruch :"Dialysezeit ist Lebenszeit".

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 22:03 #508860

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Hallo TeeWee,

es ist mir relativ egal, ob du mir glaubst oder nicht.

Klar ist der Grad der Nierenschädigung entscheidend. Aber wie ich bereits hier im Forum schon mal ausgeführt habe, habe ich das Glück, noch die komplette Ausscheidung zu haben.

Ich hatte nach den 14 Tagen weder eine Notdialyse noch einen entgleisten BD. Sonst verstärkt die Dialyse meine MS-Beschwerden noch, das hatte ich endlich mal nicht. Es war einfach nur befreiend.

Und ich habe hier nicht behauptet, dass sowas für jeden geeignet ist. Schließlich muss jeder selbst wissen, wie er mit seiner Gesundheit und seinem Leben umgeht.

lg

bluebell

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 17 Jun 2018 22:55 #508861

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Ich hatte übrigens bei weitem größere Gründe als ein gesperrtes Handy, um nicht zur Dialyse zu wollen.
Mal abgesehen davon, dass ich das Handy nur für Telefonate mit dem Spital verwende und um Musik zu hören.

Ich habe aktuell eine stark entgleisende Hypertensive Kriese, meine Tabletten werden laufend umgestellt. Bisher funktioniert nichts langfristig.
Mein Blutdruck ist Nierenbedingt, ist typisch für eine IgA-Nephritis. (Ich habe schlecht durchblutete Nieren die verzweifelt versuchen besser durchblutet zu werden, selbst wenn mich der Blutdruck dabei umbringt <_<)
Mein Blutdruck steigt stark an der Dialyse, immer wärend der 4ten Stunde. Jeder Behandlungsversuch mit zigfach Nitro-Spray und Infusionen bewirken keine Besserung, nur unkontollierten Brechreiz. Mir wird dann auch oft gesagt, ich soll liegen bleiben, wärend ich verzweifelt versuche die Kotze aus meinen Atmenwegen zu entfernen. Fühlt sich an wie Waterboarding. Und so gehts mir jede Dialyse.

4x nicht auf Dialyse zu sein bedeutet für mich, kein Waterboarding aus meiner eigenen Kotze über mich ergehen zu lassen.

Bei dem ganzen Privaten Stress den ich so habe, kann es mir schonmal zuviel werden.
Ich verdiene 153€ im Monat im Krankenstand. Jedes mal wenn mir irgendwelche Kosten doch nicht bewilligt werden, bricht bei mir Finanzkriese aus -_-
Jedes mal wenn meine Blutdrucksenker umgestellt werden, aktuell 6 verschiedene, fühle ich mich Tagelang wie brei. Sobald ich mich besser fühle, wirkt die Therapie oft nichtmehr und ich werde wieder umgestellt.
Auf meine Eltern wirkt dieses ewige "sich schlecht fühlen" nur als eine Ausrede für Faulheit.
Da ich in Invalidenrente nur 600 Euro mehr verdienen würde, erwarten meine Eltern natürlich, dass ich mit einem Blutdruck von >200 gefälligst hart arbeiten gehe. Meine Eltern können das mit Bandscheibenvorfall ja auch.
Ich komm oft nach der Dialyse nachhause, stehe vor ausgetauschten Schlössern. Muss erstmal paar hundert Euro beschaffen um wieder ins Haus zu dürfen.
Meine Eltern können sich das Haus ohne mein früheres Einkommen nicht mehr leisten und ich schaffe es einfach nicht, so hart wie früher zu arbeiten. Und mein Hausarzt lässt mich garnicht mehr ausm Krankenstand raus, bis mein Blutdruck-Problem geklärt ist -_-

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 18 Jun 2018 08:24 #508862

  • balou
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Moin,
Wer hat nicht irgendwelche Gründe mal die dialyse ausfallen zu lassen,oder hat im privaten Bereich Probleme Scheidung,Trennung usw.
Über alles kann man in diesem Forum gut und gerne sprechen und man bekommt dann auch vernünftige antworten ,denn man hilft sich hier gegenseitig.
Aber , man sollte Wissen was man schreibt,denn es lesen auch viele Gäste in diesem Forum die sich über die Dialyse informieren möchten und es dann falsch auffassen könnten.
Ich persönlich kann eure Beweggründe zwar nicht ganz nachvollziehen,denn es gibt für alles eine Lösung!
Vielleicht ist die Art der Dialyse nicht die richtige für euch,schon einmal darüber nachgedacht?
Jeder von uns hat sich einmal mehr oder weniger damit auseinandersetzen müssen und das beste für sich gefunden.
Die Dialyse Schwänzen ist keine Lösung,weil die Spätfolgen einen härter treffen werden.
Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute und entscheidet euch für das richtige.
Dialysezeit ist Lebenszeit .
Balou

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 19 Jun 2018 13:22 #508865

  • Christian
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War heute wieder an der Akut-Dialyse.
Ist immernoch 1 Patient im Spital zuviel, bzw. eine Dialysemaschine zuwenig von daher ist nur die Maschine der Akut-Dialyse frei.
Naja die Spitäler in Österreich...alle überfüllt und geplante neue Spitäler werden wegen Korruptions-Skandalen nie fertig <,<
Hab meine Dialysezeit auf 3,5 Stunden runtergehandelt und schaue erstmal langsam wie sich das auf meine Werte und mein Wohlbefinden auswirkt.
Großes Problem aktuell, nach der Dialyse streiken meine Nieren, hab oft den Rest des Tages keinen Harn -_-

Und ich komme übrigens Ende des Quartals auf die Warteliste <_< (dank Wiederspruchsregelung sind bei mir in Österreich die Nieren ja nicht so selten. Die Anzahl der Neulistungen auf der Warteliste entspricht ca. der Anzahl der gespendeten Nieren)

Österreich
770 Patienten, aktiv auf der Warteliste am 01.01.2018
966 Registrierungen auf der Warteliste in 2017
838 Organe, transplantiert von verstorbenen Spendern in 2017

Deutschland
10.107 Patienten, aktiv auf der Warteliste am 01.01.2018
5.464 Registrierungen auf der Warteliste in 2017
3.058 Organtransplantationen von verstorbenen Spendern in 2017

In Ö sind mehr als genug Nieren für alle vorhanden, dank bessere Gesetzeslage.
Bei Hep-C Nieren und ähnlichem macht man sich in Österreich oft nicht die Mühe die Organe zu ernten. Hab September 2017 meinen Vater eingeäschert, mitsammt seinen relativ gesunden Hep-C Nieren und allen anderen Organen, 3 Wochen nachdem bei mir Nierenversagen festgestellt wurde. Der starb an chronischen Lungenversagen im Spital.

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 21 Jun 2018 00:21 #508877

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Hallo,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
11 Tage ohne Dialyse würde für die meisten hier, die keinerlei Restfunktion mehr haben, wohl tödlich ausgehen.

Ich hatte mal einen Mitpatienten, einen jungen Mann, der ist in die Hände eines Wunderheilers geraten und dieser hat ihn davon überzeugt, das seine Nieren innerhalb eines Jahres wieder "anspringen", nachdem er schon mehrere Jahre dialysepflichtig war.
Er war so überzeugt, das er mit mir um € 100,- wettete, das er in einem Jahr nicht mehr an der Dialyse sei.

Fortan machte er auch nur noch zwei mal die Woche Dialyse a 4 Std. Er berichtete, das es ihm jetzt schon viel besser gehe und er wohl bald auf einmal die Woche reduzieren werde.
Sein Blutdruck von 230/ 120, sein aufgedunsenes Gesicht und die katastrophalen Werte sprachen eine andere Sprache.
Irgendwann sah er wohl ein, das 3 mal die Woche aufgrund seiner Wasseransammlungen wohl doch angebracht wären. Allerdings nur 3, 5 Std.
Das dabei der Blutdruck weiterhin in astronomischen Höhen herum schwankte erklärte er damit, das Gott jeden Menschen anders geschaffen hat und jeder Mensch auch einen anderen Blutdruck habe.
Selbstverständlich war der Mann nach einem Jahr immer noch dialysepflichtig, so dass ich die € 100,- "Wettschulden" einforderte ( spaßeshalber um ihm den Unsinn seines Handelns vor Augen zu führen)
Er vertröstete mich auf nächsten Monat, da er gerade nicht solvent war.
Dazu kam es allerdings nicht mehr, weil er 2 Wochen später, während eines langen Intervall einfach mal so tot umfiel nach 3 Dialysejahren im Alter von 32 Jahren. Wiederbelebungsversuche seitens des sofort eintreffenden Notarztes blieben erfolglos.

Ein Glück hatten die Dialyseärzte sich unterschreiben lassen, das er auf eigene Verantwortung entgegen ärztlichen Rat handelt.
Die Leiche wurde nämlich beschlagnahmt und obduziert um festzustellen, ob ärztliche Kunstfehler vorlagen.
Festgestellt wurde, das er durch die ständige Überwässerung die chronische Vergiftung und den unerhört hohen Blutdruck ein Herz bekommen hatte, was nur noch ein vergrößerter, völlig abgeschlaffter Muskel war. Irreversibel geschädigt, sein Todesurteil.

@Christian
Du tust Dir keinen Gefallen mit so einem Verhalten, sondern gefährdest Deine Restgesundheit und letztendlich auch Deine Transplantationstauglichkeit.

In Deutschland würde man so jemanden wohl gar nicht erst auf die Transplantationsliste setzten, da bezweifelt werden muss, das jemand, der so fahrlässig mit seiner Gesundheit umgeht, psychisch reif genug ist, mit seinem Transplantat sorgfältig umzugehen.

Sicherlich kenne ich auch das Bedürfnis "da nicht hingehen zu wollen" Hab mich in den 20 Jahren aber dann doch immer dazu durchgerungen nicht zu schwänzen. Schließlich wollte ich immer leben und meinen Körper in einem Zustand halten, der auch eine Transplantation übersteht.

Genauso wie Du hatte ich jahrelang hohe Blutdrücke, die medikamentös kaum in den Griff zu bekommen waren.
Im Endeffekt lag das aber wohl eher daran, das ich chronisch unterdialysiert war.
Nachdem ich vor 10 Jahren auf die Nachtdialyse mit 3 x wöchentlich 7,5 Std umgestiegen bin, hat sich mein Blutdruck auf 125/70 (gestern vor Dialyse) normalisiert. Alle Blutdrucksenker konnten abgesetzt werden, Epo wird überhaupt nicht mehr benötigt. Der gesamte Gesundheitszustand hat sich eklatant verbessert, auch wenn sich nunmehr die Langzeitfolgen der Nierenerkrankungen auch bemerkbar machen.

Mit den konkreten Dialysebedingungen in Österreich bin ich nicht so vertraut.
Gibt es bei Euch keine privaten Dialysepraxen?
Muss man dazu ins Krankenhaus (Spital)?
Oder wohnst Du halt nur in einer Gegend, in der die Dialyseplätze nicht ausreichend vorhanden sind ?

Du solltest auch Dein Verhältnis zu Deinen Eltern überdenken. Wenn die nicht kapieren, das Du ein schwerst kranker Mensch bist und auch entsprechend mit Dir umgehen, solltest Du vielleicht in Erwägung ziehen, Deinen eigenen Weg zu gehen.

Empfehlen kann ich Dir auch erst einmal eine "Kurbehandlung" ausserhalb, damit Du physisch vor allem aber psychisch wieder auf die Beine kommst.
Ich denke Du brauchst erst einmal Abstand von der jetzigen medizinischen und privaten Situation um Dich mit der schlimmen Erkrankung, die wir hier alle nun einmal haben in Ruhe und auch mit professioneller Hilfe auseinander zu setzten.
Gruß Krischan
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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 23 Jun 2018 21:48 #508892

  • Christian
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Alle Dialysezentren in Österreich: www.nephro-zentren.at/
Nein, es gibt keine Privaten Dialysezentren, wie es scheint....es gab mal eine in nahe Wien (Kratschnig in Mödling), die hat aber zugemacht -_-
Gibt in Ö nur Spitäler. Wenn man jung ist, also wie ich 27, ist die Wartezeit eigentlich nur ca. 1 Jahr, ich bin halt schon 8 Monate nicht auf der Warteliste.
Hatte Anfang Mai die HLA-Typsisierung, sollte die Ergebnisse 3 Wochen später erfahren, auf Nachfrage erfahr ich aber immernoch nichts. (außer Beschwichtigungsversuche ich würd eh sicher Ende des Quartals gemeldet werden.)
Bin was Transplantation angeht sehr misstrauisch.


Ich dachte mir seit 2008, dass ich Niereninsuffizient bin, nachdem ich jährlich Nierensteine hatte. Nach paar Jahren wurde klar, dass ich immer nach meiner jährlichen Zahnarzt-Session Nierensteine bekam, ich denke, das viele Amalgam ist schuld. In Österreich ist Amalgam legal und die Kasse zahlt im Seitenbereich keinen Kunststoff. Kunststoff-Füllung 120€ vs. Amalgam 0€....
Mein Hausarzt meinte damals, ich entwickel mich langsam zum Hypochonder und meine Nieren wären in Ordnung und ich bin noch so jung, blablablablablabla hab mich einlullen lassen und in guten Gewissen meine Nieren ignoriert.
Hat mir 3 Jahre in Folge gesagt, alles in Ordnung, ich brauch net dauernt zum Ultraschall und Kontrastmittelröntgen laufen, das is verrückt.
Hab seit 2010 aufgehört meine Nieren untersuchen zu lassen und bin nurnoch zum Blut und Harnbild.

Ich bekam seit 2011 Ödeme. Das schob mein Arzt auf schlechte Blutgefäße. Zum Blut und Harnbild kam ich immer ausgeschlafen und hatte keine Ödeme. Man sah am Blut und Harnbild wieder nichts.
Ab 2015 wurden die Ödeme permanent.
Ich machte mir einen Termin für Blut und Harnbild, mein Hausarzt kam ins Krankenhaus, starb an Lungenkrebs wärend der Chemo. Ich wusste nichtmal, dass der Chemo macht.
Von 2015-2017 gabs 1nen Hausarzt auf 20.000 Menschen. Also ging ich nicht hin, zuviel Infektionsrisiko unter den Grippekranken zu wandeln.
Ab 2015 konnte ich kaum noch Vollzeit arbeiten, hab immer wieder verschlafen. Wurde gekündigt...hab neue Jobs angenommen, wurde in der Probezeit immer gekündigt, hatte rot/schwarze Augenringe und sah ungesund aus. Ohne Sozialgeldanspruch und keiner Krankenversicherung in der Arbeitslosigkeit, konnte ich oft garnicht zum Arzt.
Ich entwickelte mich zum Schwarzarbeiter, als gelernter Programmierer konnte ich selbstständig gut verdienen, solange ich es nicht besteuerte und vorm Finanzamt versteckte.
Als es mir 2016 gelang eine Selbstversicherung abzuschließen, war meine erste Sorge meine kaputten Zähne richten zu lassen, für die Ödeme hatte ich quasi kaum Zeit.
Mein Trink und Essverhalten entsprach bereits einem Prä-Dialysepatienten, einfach aus Intuition heraus weil ich merke was mir nicht gut tut.
2017 bin ich ins Krankenhaus spaziert, weil ich seit Tagen nurnoch im Sitzen schlafen konnte und im Liegen erstickt bin. Diagnose Lungenödem, sofortige Akutdialyse über Tage <_<
Das Spital war dann Tagelang ziemlicher Horror und inkompetente Idioten. Hatte 3 Tage lang Halluzinazionen nach einem Beruhigungsmittel um besser zu schlafen, von Kanibalen die mich auffressen. War in dem Zustand auch auf Dialyse und hab immer im Augenwinkel die schlimmsten Sachen gesehen.
Hab mich damals selbst entlassen, weil ich mich nichtmehr sicher fühlte...fühle mich bis heute in Spitälern nichtmehr sicher....und Ärzten vertrau ich nicht, die meisten geben nur Anweisungen statt ausführliche Informationen.
Hab mich dann ausm Spital selbst entlassen.
Zu dem Zeitpunkt wusste JEDER, dass ich Nierenversagen hab, die Biopsie stand aber noch aus.
Zum selben Zeitpunkt als ich mich selbst entlassen habe, kam mein Vater in ein anderes Spital. Er hatte chronisches Lungenversagen und hatte nurnoch wenige Tage zum Leben.
Um mich nicht aufzuregen, hat mir keiner was gesagt. Erst als er schon 2 Tage tot war und ihn NIEMAND beerdigen wollte und man mir das in die Schuhe schieben wollte.
Meine erste Reaktion war zu Lachen....und zu feiern...ich wollte ihn jahrelang tot sehen.
Mein Vater war ein egoistischer Drogendealer, der sich sein Leben nie um mich gekümmert hat, meine Schwester geschlagen hat und mich zu seinesgleichen erziehen wollte. Dass ich aussehe wie ein junger Klon von ihm, verfolgt mich schon lang genug.
Dass er nichtmal mehr zum Organspender zu gebrauchen war, hat mich sehr wütend gemacht.
Und ich weiß nicht ob er Wiederspruch eingelegt hat oder die Ärzte seine Organe für wertlos hilten, jedenfalls war die Leiche vollständig, als ich sie verbrennen lies.
Hatte damals 4 Wochen keine Dialyse, ehe die Urne meines Vaters im Familiengrab beigesetzt wurde. (Hab auf der Beerdigung Literweise geweint, Erinnerungen an bessere Zeiten und eigene Schuldgefühle)
2 Tage später fuhr ich ins Spital, weil ich das nächste Lungenödem spürte. (Heute bereue ich, dass ich mich in dem Moment nicht umgebracht habe.)
Weil keine Dialysemaschine frei war, bekam ich erstmal Thromozyten, Bluttransfusionen und Infusionen.
Dummerweise alles Flüssigkeiten, dadurch wurde das Lungenödem schlimmer. Ich vertraute meinen Ärzten nicht, dachte mir sie machen mein Lungenödem nur schlimmer.
UND ICH BEHIELT RECHT. Ich erstickte, Sauerstoffsättigung fiel in den Keller, wurde intubiert.
War 3 Tage lang intubiert, ehe eine Akut-Dialyse frei wurde, kann mich nicht erinnern was in diesem Zeitraum mit mir gemacht wurde und was alles passiert ist.
Wachte 3 Tage später auf, 60km weit entfernt. In Wiener Neustadt, wo ich mein Leben lang nochnie gewesen war. An einem unbekannten Ort aufwachen und ans Bett an eine Dialysemaschine gefesselt....
Obwohl ich vorher >2 Liter Harn am Tag hatte, wurde mir gesagt, meine Nieren seien jetzt vollständig tot und ich hätte 0ml Harn am Tag und 0% GRF.

Nach 5 Tagen wurde mir alles zuviel, ich entlies mich selber ausm Spital, obwohl ich kaum laufen konnte.
Wie ich heute wieder aktuell 500-800ml Harn hab...meine Nieren hören unter Dialyse zum Arbeiten auf, zulange Dialyse und ich riskiere die Restfunktion dauerhaft.
Wenn mein Blutdruck ohne Blutdrucksenker an der Dialyse sinkt, reduziert sich die Durchblutung der Nieren und sie Arbeiten in den Zeitraum nicht. (interessiert außer mir echt niemanden)

Meine Ärzte denken ich hab eine Immunkomplexe Glumeronephritis, vermutlich IgA-Nephritis.
Und ich denke, meine neue Niere wird auch jährlich Nierensteine bekommen, sich durch zuviele Schwermetalle entzünden und dann vom Körper angegriffen.
Hab auch lange mit meinen Ärzten drüber geredet, die halten das aber für unwarscheinlich.
Bin dummerweise ein Realist und liege mit meinen Prognosen in der Regel goldrichtig.

Tut mir leid, wenn ich ein Transplantat krieg, das wird auch von Nephritis zerfressen und ich werd dumm zuschauen müssen und es vorher gewusst haben.

Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist. Denke man versteht meinen permanenten Wiederstand besser, wenn man weiß, was ich so im Hinterkopf mit mir rumschleppe

Fazit: Was mein Nierenversagen angeht, vertraue und glaube ich niemandem. Hätte man meine Bedenken vor 10 Jahren ernst genommen, als ich immer brav zu verschiedenen Ärzten und Radiologen ging, dann wäre ich heute nicht krank. Meine Ärzte sind aus meiner Sicht keine Menschen die mir helfen wollen, sondern nur Arschlöcher die ihren Job machen und damit ihr Geld verdienen und dennen Menschen egal sind.
Und jetzt dialysiere ich an einem Ort, der mir total fremd ist, wärend mir einige Pfleger manchmal sympathisch sind, hab ich kaum Kontakt zu meinen Ärzten und kann auch nicht lernen, ihnen zu vertrauen. Ich sehe meine Ärzte als die Arschlöcher die sie sind.

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 24 Jun 2018 10:14 #508894

  • Papaya
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Das verstehe ich jetzt nicht, einmal schreibst du, deine Eltern hätten dir dein Handy gesperrt, dann deine Eltern wären auf dein Einkommen angewiesen, deine Eltern würden dich nicht verstehen.
Und jetzt schreibst du, dein Vater wäre schon vor einiger Zeit gestorben ?????? Hast du mehr als einen Vater???

Und du, als aufgeklärter und informierter Patient wunderst dich, dass dein Vater, gestorben an Lungenversagen, kein Organspender werden konnte????

2 Jahre nicht zum Arzt, weil du Angst vor einer Grippeinfektion hattest???

Fragen über Fragen, ich kann dich wirklich nicht ernst nehmen.

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War 4x Dialyse schwänzen...11 Tage Intervall 24 Jun 2018 19:27 #508900

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Moin,
Es gibt Menschen,die man einfach nicht ernst nehmen kann,weil sie zum Teil so viel Müll von sich geben und rumerzählen wie toll sie sind und in Wirklichkeit stimmt nur ein Bruchteil von dem was sie gesagt haben,mit der Wirklichkeit überein.
Wer immer auf seine eigne Meinung oder auf seinem Standpunkt beharrt und nicht erkennt,daß er falsch liegt,oder etwas total dummes gemacht hat,da versteht es sich natürlich von selbst,daß er mit der Zeit seine Glaubwürdigkeit verliert und einfach lächerlich wirkt.
Aber solche Menschen gibt es eben— kann ja nicht jeder klug sein,daher bin ich der Meinung,daß man solche Menschen nur ignorieren sollte.
Balou

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