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wenn man einfach nicht mehr kann 19 Jul 2018 23:14 #509067

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Guten Abend zusammen,

ich habe mal eine Frage in die Runde. Kann es sein, dass durch die Tatsache, dass ein Partner/eine Partnerin dialysepflichtig ist,
die Beziehung zerstören werden kann?
Ich frag nur, weil die Dialyse ja nicht nur für den Betroffenen schwer und mit Konsequenzen verbunden ist, es ist ja auch für die
Angehörigen nicht einfach, all das mitzutragen und mit vielen Dingen verbunden, die nicht so einfach sind.

Wie sind denn da Eure Erfahungen?

Gute Nacht zusammen

Treuer Helfer

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wenn man einfach nicht mehr kann 19 Jul 2018 23:24 #509068

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Hallöchen Treuer Helfer :)

Hab selber keine Partnerin, aber was zerstörte soziale Beziehungen betrifft, kann ich schon fast ein Buch schreiben.
In meinem sozialen Umfeld ist einfach alles Zerbrochen, das Verhältnis zu den Eltern, jedem Freund den ich hatte, sogar lockere Unterhaltungen auf Facebook ertragen viele nichtmehr.
Einem "sterbenskranken" Menschen gegenüber zu stehen, ist den meisten gesunden Menschen unangenehm. Es macht einem klar, wie sterblich jeder von uns ist.

Je dramatischre der Dialysebeginn, umso stärker die Auswirkungen auf das soziale Umfeld. Wenn die dialysepflicht überraschend und ohne Prä-Dialyse-Phase eintritt, dann ensteht ein großer Schock.
Sobald die Menschen begreifen, wie ernst die Krankheit sein kann, trauen sie sich oft nicht zu fragen, wie es dir geht oder über fröhliche Alltag-Themen zu reden. Es läuft jedem ein Schauer über den Rücken.

Und egal wie oft du sagst, dass es dir eh gut geht, man hält dich am Ende nur für Tapfer und Sterbenskrank....

Mitleid ist eine Form von psychischem Schmerz. Ist quasi so, als würde ein Dialysepatient psychische Schmerzen bei seinen Mitmenschen verursachen.

Ich hoffe, das hört irgendwann auf....nach 10 Monaten kann ich sagen, es ist noch wie am Anfang und alle sind total verstört wenn sie mich sehen. Wenn ich im Supermarkt bin, schleicht tatsächlich jeder um mich herum und alle tuscheln, als wäre ich der wiederauferstandene Jesus. Bis ich bei der Kassa bin, wollen mir mindestens 5 Menschen ihr Mitleid ausdrücken.
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wenn man einfach nicht mehr kann 20 Jul 2018 11:31 #509071

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Ich selbst hab da zum Glück keine negativen Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil!
Mein Partner steht mir immer noch zur Seite und unterstützt mich da voll und ganz. Er interessiert sich auch selbst für alles und fragt auch die Ärzte, wenn er bei Untersuchungen dabei ist.
Mir hat meine Geschichte gezeigt, dass ich mich auf meine Familie und meine Freunde verlassen kann. Sie gehen mit mir um wie vorher auch.
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wenn man einfach nicht mehr kann 20 Jul 2018 11:32 #509072

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Lieber Treuer Helfer

Klare Antwort? Natürlich! So, wie viele andere Ereignisse und Zustände eine Partnerbeziehung belasten und (zer-)stören können. Dasselbe gilt bei Beziehungen zu chronisch kranken Angehörigen.

Mit einem chronisch kranken Menschen zusammen zu leben und/oder ihn/sie bei der Bewältigung der Krankheit zu unterstützen, ist eine Belastung, zeitlich, finanziell, psychisch, physisch usw. Einige ertragen das auf Dauer besser, andere weniger gut. So gross die Liebe auch ist, früher oder später wird die Belastung ihren Zoll fordern. Und das gilt für beide Seiten, Helfer und Hilfebedürftige. Überlastung/Belastung auf der einen Seite und Schuldgefühle auf der andern. Daraus kann Verzweiflung, Wut, Hass und sogar Gewalt entstehen, vor allem, wenn dann noch andere Lebenspfeiler wackeln (Lebenspfeiler: Gesundheit, Finanzen, Arbeit, Beziehung usw.).

Was kann man dagegen tun? Darüber wurden Bücher geschrieben, Vorträge gehalten. Es gibt ganze Berufsgruppen, die extra dafür geschult werden…. Was mir so auf Anhieb in den Sinn kommt:

Der/die Hilfebedürftige:
- Limiten und Belastung versuchen zu erkennen und zu akzeptieren – die eigenen und die des/der Helfenden.
- versuchen, nicht an der Liebe zu zweifeln, wenn der/die Helfende „nicht mehr kann“
- so gut wie möglich selbständig bleiben. Selbst machen/organisieren, was man selber machen kann. Hilft gegen Schuldgefühle…
- externe Hilfe in Anspruch nehmen – Psychologe, Physiotherapie, Spitex, Sozialarbeiter, medizinisches Personal, Selbsthilfeorganisationen… Zum Psychologen: Es ist oft einfacher, seine Sorgen jemandem mitzuteilen, der nicht selbst emotional involviert ist. Mit jemandem seine (manchmal sogar existentiellen) Ängste zu teilen, der dadurch nicht auch Angst bekommt.
- den Helfer zu Pausen zwingen / sie ihm gönnen

Der/die Helfende
- seine Grenzen spüren und beachten
- so viel wie möglich über die Krankheit in Erfahrung bringen, informiert bleiben. Auch damit man abschätzen kann, welche Unterstützung überhaupt möglich/nötig ist.
- erkennen, dass eine chronische Erkrankung sehr zermürbend sein kann, für beide Seiten
- Unterstützung suchen (Verwandte, Freunde, Psychologe, Spitex, Sozialarbeiter, medizinisches Personal, Selbsthilfeorganisationen….) – versuchen, die Last auf viele Schultern zu verteilen
- erkennen, dass der/die Helfende Pausen braucht. Ohne schlechtes Gewissen. Manchmal ist es „nur“ eine Organisationsfrage.
- sein eigenes Leben nicht komplett aufgeben, zB weiter Sport treiben, Hobbies weiterführen, Freundeskreis pflegen

Das ist natürlich eine sehr unvollständige Auflistung. Und Superman/Superwoman gibt es nur in Comics. Ich denke, jeder hier in diesem Forum könnte Bücher darüber schreiben….

Lieber Gruss
Kohana
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wenn man einfach nicht mehr kann 20 Jul 2018 13:19 #509073

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Warum sich manche Menschen mit der Umstellung auf Dialyse schwerer tun als andere, lässt sich durch eine einfache Theorie der Psychologie erklären. Nämlich die Bedürfnispyramide von Maslow.

de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnishierarchie


Die Pyramide sagt einem recht deutlich, welche Bedürfnisse zuerst erfüllt werden müssen, damit höhere Bedürfnisse einen Sinn ergeben.
Auch erklärt sie recht gut, wieso manche Menschen das interesse an sozialen Beziehungen verlieren, weil Grundbedürfnisse oder das Sicherheitsbedürfnis nicht erfüllt sind.

Und Selbstverwirklichung, wonach ich so gerne strebe, ist die höchste Stufe der Pyramide die erst erreicht werden kann, wenn alle Bedürfnisse darunter erfüllt sind.
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wenn man einfach nicht mehr kann 20 Jul 2018 15:42 #509078

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Christian schrieb: Hallöchen Treuer Helfer :)

Ich hoffe, das hört irgendwann auf....nach 10 Monaten kann ich sagen, es ist noch wie am Anfang und alle sind total verstört wenn sie mich sehen. Wenn ich im Supermarkt bin, schleicht tatsächlich jeder um mich herum und alle tuscheln, als wäre ich der wiederauferstandene Jesus. Bis ich bei der Kassa bin, wollen mir mindestens 5 Menschen ihr Mitleid ausdrücken.


Entweder du übertreibst hier masslos, oder du hast wirklich so eine negative Ausstrahlung, dass du alle Menschen abschreckst. Abgesehen davon gehen deine Postings am Thema vorbei. Lies dir doch bitte die Eingangsfrage nochmal in Ruhe durch und auch die sehr gute Antwort von Kohana.

Meine Ehe ist mit meiner Erkrankung in die Brüche gegangen. Der Egoismus meines Mannes war stärker als unsere Beziehung. Jetzt lebt er locker und sorgenfrei auf den Philippinen.
Aus der Selbsthilfegruppe kenne ich einige Paare, die die Krankheit zusammen geschweisst hat, Probleme gab es aber fast überall. Eine, mittlerweile Freundin, wurde aus Sorge um ihren Mann alkoholabhängig, hat es dann mit Hilfe ihres Mannes und einer Therapie geschafft, wieder davon loszukommen. Jetzt stehen die beiden noch enger zusammen als vorher.

Lieber treuer Helfer, ich vermute mal, du hast Beziehungsprobleme mit deinem dialysepflichtigen Partner. Ich kann euch nur raten, redet miteinander. Über eure Sorgen und Ängste, Erwartungen und Überforderungen, über all die Veränderungen, die die Krankheit mit sich bringt. Und denkt auch dran, kein Mensch kann alles leisten, keiner kann alle Erwartungen erfüllen. Auch der treueste Helfer darf sagen, wann es über seine Kräfte geht.
Vielleicht magst du ja noch mehr von deinen Problemen schreiben, dann können wir etwas detaillierter antworten. Oder, was Kohana auch schon vorgeschlagen hat, schliess dich einer Selbsthilfegruppe an. Die Menschen dort haben ähnliche Probleme und ich fand es für mich sehr hilfreich zu sehen, wie andere mit diesen Problemen umgehen. Dazu kommt das gute Gefühl, nicht mehr allein zu sein, ganz zu schweigen von den medizinischen Ratschlägen.

Und noch etwas zum Schluss, die Erkrankung bringt nicht nur Negatives mit sich. Für mich kann ich sagen, ich habe mich durch die Krankheit weiterentwickelt, bin reifer geworden, unterscheide jetzt ganz anders, was wichtig und was unwichtig ist. Und das empfinde ich als sehr positiv.

Viele liebe Grüße
Sabine
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wenn man einfach nicht mehr kann 20 Jul 2018 16:42 #509080

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Ein kranker Partner ist immer eine hohe Belastung für jede Beziehung. Schließlich ändert sich nicht nur für den Kranken sehr vieles. Meine Frau steht zu mir und hilft mir sehr viel – aber ich merke wie sie dadurch auch sehr belastet ist und sich auch zum Teil verändert hat. Trotzdem würde ich sagen das wir eine sehr gute Beziehung führen.

Aber ich habe in meinen Klinik Aufenthalten mit vielen anderen Patienten mit diversen Krankheiten gesprochen und es ist leider auch sehr üblich das Partner gleich oder nach einer Weile gehen wenn eine permanente Krankheit festgestellt wird. Ein gewisses Verständnis habe ich dafür auch denn jeder Mensch hat seine persönliche Belastungsgrenze und irgendwann ist einfach Schluss. Ich kenne selber Leute die an der Pflege von Angehörigen zerbrochen sind.

Ich denke es spielt auch eine große Rolle wie man mit der Krankheit umgeht und wie schwer man tatsächlich betroffen ist. Es gibt ja viele Patienten die trotz Dialyse ein sehr gutes Leben führen.
Ich und meine Frau und auch die Kinder mussten akzeptieren das unser Leben so wie wir es uns mal vorgestellt haben nicht stattfinden wird. Und dann mussten wir neue Pläne machen um zu erkennen das es trotzdem noch ein schönes Leben werden kann. Aber einfach ist das nicht und das geht auch nicht von heute auf morgen.

Ich denke es lohnt sich auch schwere Zeiten zusammen durchzustehen.
Ich wünsche Dir alles Gute :-)
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wenn man einfach nicht mehr kann 22 Jul 2018 19:03 #509101

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Selbstverständlich kann ich bestätigen, dass bei vielen das Nachdenken einsetzt, sobald man den Shuntarm sieht und das Thema auf den Tisch kommt. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es noch schlimmere Diagnosen gibt. Weiterhin lebe ich geradlinig bzw. versuche es, geht es mal nicht gut, kommuniziere ich das genauso, wie bei Wohlbefinden. Ich gehe meinen Hobbys nach und meine Freunde interessiert mittlerweile, auf welchen Platz ich in der Startaufstellung stehe. Mit meiner Frau ist es kein Thema. Sie sieht mich und weiß den Zustand genau zu deuten.

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wenn man einfach nicht mehr kann 22 Jul 2018 19:08 #509102

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Sabine, Dein Beitrag trifft es auf den Kopf ! Was Deinern Mann betrifft, so hattest Du einen Egoisten an Deiner Seite ! Der wäre auch weg, wenn Du nicht krank wärst, dass was Du schreibst klingt sehr nach Selbstverwirklichung und Angst vor starken deutschen Frauen.

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wenn man einfach nicht mehr kann 23 Jul 2018 09:02 #509103

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Franky, wenn ich nicht krank geworden wäre, würde ich wohl immer noch brav versuchen, ihm alles recht zu machen und dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht. Meine Krankheit hat mich gelehrt, dass ich mehr auf mich achten muss, dass meine Bedürfnisse jetzt wichtiger sind als seine. Es war ein harter Weg, ich hatte große Trennungsängste, auch bedingt durch meine Familiengeschichte. Aber ich habs geschafft, bin jetzt auf einem guten Weg trotz aller Probleme um mich herum.
Und siehe da, gerade jetzt ist ein Mann aufgetaucht, der mich sehr sympathisch findet und ich ihn auch. Ob mehr draus werden kann, keine Ahnung, schaun mer mal. Aber allein die Tatsache, dass mich jemand attraktiv findet, so wie ich jetzt bin, ist ein verdammt gutes Gefühl.
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wenn man einfach nicht mehr kann 22 Aug 2018 19:54 #509324

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Mitleid ist immer noch besser, als die völlige Gleichgültigkeit, die ich in meiner "Familie" in 26 Jahren Dialyse immer nur erfahren mußte.
Gruß, Hachiko

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wenn man einfach nicht mehr kann 22 Aug 2018 22:06 #509326

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Ich spüre auf jeden Fall, dass ich meine Grenzen schon überschritten habe. Ich kann einfach nicht mehr. Immer da sein, immer in Anspruch genommen werden, aber selbst keine Nähe, keine Zärtlichkeit keine Zweisamkeit mehr zu bekommen.......

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wenn man einfach nicht mehr kann 23 Aug 2018 13:56 #509327

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Hallo,

ich glaube, bei Euch läuft irgendwas schief. So eine Krankheit ist natürlich ein Stück weit eine Belastung für eine Beziehung, aber ich bin ja selber Dialysepatient und ich erwarte von meinem Partner nicht, dass er "immer da ist". Dass Du meinst, immer da sein zu müssen und das anscheinend keine Nähe mehr zwischen Euch entsteht klingt schon sehr problematisch. Mein Mann hilft mir sehr, aber ich versuche auch, ihn nicht zu stark mit meiner Erkrankung zu belasten und zu hohe Erwartungen zu haben. Hast Du schon mal daran gedacht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen? Ich bin jedenfalls froh, dass mein Mann zufälligerweise schon vor meiner Erkrankung in psychologischer Behandlung war und deshalb auch gleich Hilfe bekommen hat, mit unserer neuen Lebenssitutation zurecht zu kommen.

LG
pdanf
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wenn man einfach nicht mehr kann 09 Sep 2018 08:51 #509417

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Hallo,
ich bin Ehemann einer seit über 15 Jahren dialysepflichtigen Patientin (HD) und bei uns läuft es prima. Ich unterstütze meine Frau im Haushalt, bei Arztbesuchen und wir besprechen auch zusammen Veränderungen (Behandlung, Medikamente, Begleiterkrankungen).
Das alles ist für mich keine Belastung. Wir kochen abwechselnd, das war für mich eine kurze Zeit der Umstellung aber geht problemlos, die Messwerte bestätigen uns.
Zum Thema: Etliche Freundes- und Bekanntenpaare von uns haben sich in den letzten Jahren getrennt, keiner hatte Nierenprobleme.
natürlich, wenn die Beziehung schon vor der Dialysepflichtigkeit kriselt, dann kann ihr die Dialyse und die damit verbundenen Umstellungen im Alltag den Rest geben.

Unterstützung des/der Patienten/Patientin ist wichtig aber bitte nicht erdrücken. Das konnten wir oft bei älteren Paaren beobachten. Lasst die Patienten soviel selber machen wie möglich. Das geht solange er/sie nicht bettlägrig ist.

Und als Ehefrau,- mann, Freund, Kind eines Patienten: Selbstständigkeit nicht aufgeben, eigenen Freundeskreis halten, auch mal alleine oder mit Freunden einen Kurzurlaub unternehmen. Unser Patient kommt auch ganz gut für kurze Zeit alleine zurecht.

oldman

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wenn man einfach nicht mehr kann 31 Dez 2018 21:15 #510151

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Hallo oldman,
ja genau so stell ich es mir auch vor. So sollte es sein.
Bei uns ist es grad absolut anderst rum.
Meine Frau macht alles allein, soweit sie denkt, dass sie es kann.
Aus meiner Sicht überschätzt sich sich ab und zu und muss das dann
mit Erschöpfung bezahlen.
Sie möchte vor und nach der Dialyse allein sein.
Da ist nicht mehr viel Platz für mich.
Und ich weiss nicht, wie ich dauerhaft damit umgehen soll
ach übrigens, Guten Rutsch ins Neue Jahr.

Liebe Grüsse
Treuer Helfer

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