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Dialysezentrum / Hygiene 01 Aug 2018 13:26 #509163

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Hallo in die Runde,
ich bin seit einem halben Jahr an der HD, wohne ländlich, ein Dialysezentrum steht im Ort zur Verfügung. Das nächste ist ca. 50 km (Landstraße) entfernt, kommt also für mich nicht in Frage. Neben den ganzen (Folge-)krankheiten und der eingeschränkten Zeit macht mir aktuell etwas ganz anders zu schaffen. Ich würde mich als mündigen Patienten bezeichnen, habe die Dialysestandards (aufgrund eines links hier im Forum) gespeichert und mich im Vorfeld damit auseinandergesetzt. Leider hält sich mein Zentrum nicht an alle Standards. Immer wieder stelle ich fest, dass besonders die Hygienevorschriften nicht eingehalten werden. So hustet ein Pfleger schon mal in den frisch angezogenen Handschuh, bevor er mich abhängt, eine Schwester verbindet noch schnell eine andere Patientin mit den frischen Handschuhen, eine andere tippt an den anderen Maschinen noch schnell rum, eine andere macht ein Fenster zu oder rückt das Tischchen mitsamt den Utensilien darauf vom Nachbarn zurecht… Alles wie gesagt, mit den frischen Handschuhen, mit denen ich dann abgehängt werde. Ich spreche das Pflegepersonal dann darauf an und was soll ich sagen – ich mache mir damit keine Freunde. Ich bin dem Personal zu unbequem! Ich habe oft das Gefühl, dass denen Patienten Ü80, möglichst dement und vor allem still und ja nicht kritisch, am liebsten sind.. Die Folge ist, dass ich mir wie ein Stiefkind vorkomme. Ich werde vom Personal gemieden, fühle mich benachteiligt, was die Reihenfolge des An- und Abhängens angeht. Dem Arzt habe ich zu Beginn schon mal was gesagt mit der Folge, dass ein Pfleger mir sagte: „Sie brauchen sich nicht wundern, wenn kein Kollege mehr zu ihnen gerne kommt“. Wahrscheinlich hat jeder Angst, bei einem Fehler ertappt zu werden, weil ich einfach meine Klappe nicht halten kann und will. Wobei ich mich bemühe, dies freundlich vorzutragen. Ich glaube jetzt nicht, dass das Pflegepersonal dies absichtlich macht. Es ist sicher Zeitmangel und das fehlendes Bewusstsein hierfür. Wie sieht das bei Euch aus? Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Oder hat jemand einen brauchbaren Tipp? Oder bin ich vielleicht zu kritisch? Ich bin wirklich schon am Zweifeln…zumal die Gesamtsituation für mich ja immer noch neu ist....

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Dialysezentrum / Hygiene 01 Aug 2018 13:46 #509164

  • Christian
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Ja, die selben Probleme hatte ich auch.
Da hilft nur an der Richtigen Stelle verpfeifen....keine Ahnung wie es mit privaten Dialysezentren aussieht, aber bei mir im Spital sind strenge Vorschriften.
Hab im Spital angerufen und den Hygienebeauftragten des Spitals verlangt. Der war sehr an meiner Beschwerde interessiert und hat sich gefreut.
Es gibt in jedem Spital 1nen Menschen, der mit Messgeräten die Keimbelastung des Spitals kontrolliert und protokolliert. (Ist zumindest in Österreich bei mir so)

Gab mehrere unangekündigte Kontrollen wärend der Dialyse, mehrere Pfleger/Schwestern wurden verwarnt. (Keimbelastung auf der Dialysemaschine, Keimbelastung der Utensilien, Handkontrolle nicht bestanden)
Seither sind sie etwas vorsichtiger bei mir, weil sie wissen, dass ich ihnen den Job kosten kann.

Und ich mache mir damit nicht nur Feinde, hab ein engeres Verhältnis zu 2 Pflegern und 3 Schwestern und führe viele Gespräche über private Themen.
Wenn man ein gutes Verhältnis will, muss man sich auch für sein Gegenüber und dessen Privatleben interessieren, sonst ist es nur ein kaltes berufliches Verhältnis.

Selbst ein sympathischer Mensch kann mal eine Beschwerde haben, man darf nur nie Höflichkeit und Respekt einsparen, erst dann wird man unsympathisch.

Die Meinung meines Spitals über mich geht weit auseinander. Einige halten mich für den vorbildlichsten Patienten und nennen mich Streber, andere sagen mir ins Gesicht, dass ich mit meiner Einstellung niemals transplantiert werde.
Bin Anti-Authoritär und sehr selbstbestimmt, das heißt aber auch, dass ich Fremdbestimmung nicht akzeptiere und immer meine eigene Meinung äußere, was eine Form von Non-Compliance darstellt. Von jemanden der auf die Warteliste möchte, erwartet man, dass er folgsam ist wie eine Marionette und nie wiederspricht.

Fazit: In 36 Tagen feier ich mein 1tes Jahr an der Dialyse und bin immernoch nicht auf der Warteliste. Gut, dass ich mir keine Hoffnungen mach, sonst würde mich das ärgern.

Ich dialysiere übrigens nicht nur in einem Spital, sondern in einem Lehrkrankenhaus mit Pflegerschule...mir schickt man immer die Anfänger weil ich so gut Feedback gebe -_-
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Dialysezentrum / Hygiene 01 Aug 2018 15:37 #509165

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Also ich kann da vom meinem Zentrum nur gutes Berichten. Die achten da schon sehr gut auf die Hygiene. Ich selbst war ja von November 17 bis April 18 an der HD. Wovon ich ja 2 Wochen auf der Intensivstation lag und dort die Dialyse gemacht wurde. Später dann ambulant im Zentrum. Die Schwestern haben immer frische Handschuhe angezogen. Wenn sie an Patienten gegangen sind, um die Maschinen abzuwischen und neu her zu richten,... Ist mal ein Handschuh auf den Boden gefallen oder eine Kompresse, wurden die weg geschmissen.
Sogar die Ärzte sind da so. Ich war und bin mit meinem Zentrum sehr zufrieden.
Aber klar, wenn diese Vorschriften nicht eingehalten werden, sollte man es auf jeden Fall sagen. Immerhin spielt man so mit der Gesundheit der Patienten.
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Dialysezentrum / Hygiene 01 Aug 2018 21:02 #509170

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Kommt auf die Pflegekraft an, gibt solche und solche.

An sich würde ich sagen läuft es hier gut. Dann gibt es aber Situationen wie z.B. Handschuh für Patienten zum Abdrücken fällt auf den Boden, wird aufgehoben und dem Patienten gereicht; Desinfektionstuch fällt auf den Boden und wird verwendet um die Maschine zu desinfezieren - Kommentar: da ist doch Desinfektionszeug drauf, das tötet die Keime vom Boden ab; Schwester mit einem sehr großem Blutfleck auf dem Shirt (Patient undicht gewesen) hängt weiter ab, kommt somit an Bettzeug und Arm anderer Patienten mit diesem frischen Blut dran...

Aber das ist dann nur bei wenigen der Fall, andere achten viel mehr auf die Hygiene und ich hab nichts zu meckern :blume:
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Dialysezentrum / Hygiene 02 Aug 2018 16:47 #509183

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es ist DEIN Leben!
und nicht Beachten der Hygienevorschriften ist für DICH gefährlich!
ich hab das mal im Urlaub erlebt..
da wars einfach.. nur eine Dialyse und ich geh da NIE wieder hin. ich bin aber auch sehr kritisch! die belegten Brötchen interessieren mich nicht, aber wenn ich die benutzte Decke des Nachbarn umgelegt bekomme, oder gar das Epo des Nachbarn (!!!!! und nachher mit nem HB von 14, irgendwas aus dem Urlaub komme) dann werd ich fies!
Im Zentrum von dem Du noch viele Jahre abhängig bist.. da solltest Du Dir um Dein Leben Sorgen machen! und natürlich will man sich da nicht zanken.
vielleicht hilft es jedes mal Protokoll zu führen ( nach der Dia und dem Doc das dann gesammelt vorzulegen, damit der sieht dass Du nicht " einfach so" was behauptest?

.. wäre Heimdia was für Dich?
für mich war es die Ideale Lösung! dabei ist MEIN Zentrum allererste Sahne!
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Dialysezentrum / Hygiene 02 Aug 2018 21:59 #509187

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Hallo nierentisch,
ja, die Bettdecke, Kissen und das Laken vom Bettnachbarn hatte ich auch schon 2 mal. Abgesehen von der Keimübertragung - ich finde es einfach nur ekelig und das darf einfach nicht passieren. Von der Sache her wäre Heimdia schon gut, allerdings leider bei mir nicht realisierbar. Meine Wohnung ist zu klein, das Gerät hätte keinen Platz, ein Umzug wäre erforderlich, dann lebe ich alleine... und ob ich die alleinige Verantwortung und das Risiko tragen wollte... soweit bin ich noch lange nicht. Leider...:( Aber gut zu wissen, dass dies für später eine Option wäre.

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Dialysezentrum / Hygiene 02 Aug 2018 22:11 #509188

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Mag sein, dass du keine Heim-Hämodialyse in deiner Wohnung unterkriegst, wenn dir Platz und Anschlussmöglichkeiten fehlen.
Aber wie sieht es mit Bauchfell-Dialyse aus?
Da brauchst du nur Platz für eine kleine Maschine und für die ca. 40 Kisten fürs Verbrauchsmaterial und Dialyseflüssigkeit für 1 Monat. Jede Kiste hat ca. 10 Liter Volumen, das sind höchstens 2m² wenn du sie aufeinander stapelst.

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Dialysezentrum / Hygiene 02 Aug 2018 22:26 #509191

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Hallo Christian,
leider bin ich vor dem Dialysestart nicht ausführlich über Vor- und Nachteile der Systeme aufgeklärt worden. Aber ich muss auch ehrlich sein: ich kann es mir bis heute nicht vorstellen, einen Dauerkatheter im Bauch zu haben. PD kommt deshalb für mich nicht in Frage.

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Dialysezentrum / Hygiene 03 Aug 2018 07:55 #509195

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So ein unförmiger Shunt, in den 3x die Woche reingestochen wird, ist aber auch nicht prickelnd. Meinen Katheder merke ich kaum noch, der gehört zu mir. Und die PD gibt mir eine Menge Freiheiten.
Andere Menschen haben einen Herzschrittmacher oder ein künstliches Knie, genau wie ein Katheder eine mechanische Hilfe, um mehr oder weniger gut weiterleben zu können.

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Dialysezentrum / Hygiene 03 Aug 2018 18:39 #509206

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Bin da der selben Meinung wie Papaya, man gewöhnt sich dran.
Ich renne mit 2 Kathetern herum, Tesio-Herzkatheter.
Dachte ich würde niewieder am Bauch schlafen können und, dass die Schläuche stören könnten.
Nun, ich schlaf fast immer am Bauch und die Schläuche spür ich garnicht. Würde ich sie in der Haut spüren, wäre das eher ein Zeichen für eine Entzündung.

Das ist jetzt nicht so wie mit einem Venflow, den man im Spital in den Arm gestochen bekommt und erst beim Verlassen entfernt bekommt, der die ganze Zeit zieht und sticht und beim Rauchen nervt.
Die ersten Wochen nimmt man Schmerzmittel am Tag, ja. Aber áb dem 2ten Monat wird es echt normal.

Mach nur nicht den Fehler dir nen Herzkatheter machen zu lassen und mit dem auf Dauer zu dialysieren. Man hat zwar nie Schmerzen an der Dialyse, aber bei einer Infektion im Katheter würde ich sofort eine Sepsis bekommen und nicht nur eine Bauchfellentzündung. Und mein Herz ist kein Blutgefäß bei dem ich Verschleißerscheinungen haben möchte.

P.S.
Falls ich mich auf PD umstellen lass, müssst ich kurzfristig sogar mit 3 Schläuchen im Körper herumlaufen, wenn der PD-Katheter neu ist und der Herzkatheter nochnicht raus.

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Dialysezentrum / Hygiene 03 Aug 2018 19:25 #509210

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Hallo Christian,
da ich schon an der Dialyse bin und seit 2016 einen Shunt habe, werde ich mir sicher keinen zusätzlichen Herzkatheter legen lassen :-) Die PD wäre ja nur eine Alternative, damit ich nicht mehr in das Zentrum muss. Ich freue mich für diejenigen, die sich für PD entschieden haben und zufrieden damit sind und gut damit zurechtkommen. Ich finde, das muss jeder für sich selbst einschätzen. Ich habe mich eben für den (unförmigen) Shuntarm entschieden, das war für mich das kleinere Übel als einen Dauerkatheter. Andere mögen das anders sehen und machen PD. Leider gibt es nicht die Lösung ohne Übel.

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Dialysezentrum / Hygiene 05 Aug 2018 07:04 #509228

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Hallo, Christian,

beim Tesio-Katheter handelt es sich wie beim Demerskatheter um Vorhofkatheter, d.h., die Spitze des Katheters liegt im rechten Vorhof.
Der Ausdruck Herzkatheter wird allgemein für die Untersuchung des Herzens und der Herzkranzgefäße verwendet, um hier Verwechslungen zu vermeiden, sollte man die zur Dialyse verwendeten Dauerkatheter besser als Vorhofkatheter bezeichnen.

LG Antonio

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