THEMA:

Moin, in der Dialyse sagte man mir, Kartoffeln wässern hätte nur Sinn, wenn man sie nur 3 Stunden wässert, danach ginge das Kalium aus dem Wasser wieder in die Kartoffeln rein. Das schaffe ich aber berufs-und dialysebedingt nicht.
Für mich ist das ganz neu. Habt Ihr das auch schon gesagt bekommen? Ich bin verunsichert.

Lg, Ulrike

Versuch, das nachzulesen.
Wieder rein halte ich für abwegig. Kalium ist wasserlöslich. Es versucht, sich gleichmäßig zu verteilen. Aber es kann sein, dass der Austausch dann beendet ist.
Ich hab die immer abends in warmes Wasser gelegt.
Morgens Wasser getauscht.
Und mittags dann gekocht.
Das hat so in meinen Plan gepasst. Wenns fix gehen musste hab ich die mit viel Wasser einmal gekocht und dann das Wasser getauscht.
Bei allen alterna( t) iven schmeckt das Ergebnis nach Schwammtuch!
Also bin ich lieber ausgewichen.
Nudeln, Reis, Couscous, Spätzle mit weniger Eigelb Semmelklöße..
Brot war für mich zu salzig.
Dir viel Erfolg bei der Suche nach Deinem Weg

Ich habe es so gelernt, daß man das Wasser tauschen muß, bevor es kocht. Ich mach das manchmal so. Meistens schneide ich die Kartoffel in Scheiben, um die Oberfläche zu erhöhen. Dann geht mehr Kalium raus. Ich glaube aber, dass Kartoffelliebhaber, zu denen ich nicht gehöre, das nicht bevorzugen.
Muss man eben ausprobieren.
Viele Grüße
MaWa

Liebe MaWa, meinst Du, dass man das Kochwasser kurz vor dem Kochen nochmal tauscht gegen neues Wasser?

Ich schneide meine Kartoffeln in Scheiben. Ja, das schmeckt wirklich nicht so toll.

Und ich lasse sie am Wochenende weg. Aber unter der Woche, da brauche ich Kartoffeln. Ich lege mir jetzt CPS-Pulver bereit. Das habe ich immer vermieden, aber man muss ja auch mal genießen ....

Ich esse seit Monaten kein Gemüse und kriege jetzt Jieper auf Spinat, Grünkohl und Kohl sowieso.

Da schaue ich mir die Ernährungsdocs an und denke, wie sollen wir uns gesund ernähren? Jammerjammer....

Einen schönen Abend, Ulrike

Liebe Ulrike,

ja, genau so. Man soll es vor dem Kochen abschütten und dann noch mal aufkochen. Ich bin mir nicht mehr sicher, was der Grund war. Es hängt, glaube ich, mit der Sättigung des Wassers zusammen.
Und was die Ernährungsdocs sagen, ist für uns sowieso nicht möglich. Und ich glaube, die übertreiben es auch manchmal.
Gönn dir auch mal was, das muss mal sein, das braucht die Seele.

Liebe Grüße
MaWa

Liebe Ulrike,
in liebe Kartoffeln. In meiner Ernährungsberatung hieß es: Kartoffeln klein schneiden, 24 Stunden wässern, Wasser wegschütten, dann frisches Wasser, dann kochen. Oder: Kartoffeln einmal kurz aufkochen, dann Wasser wegschütten und mit frischem Wasser fertig kochen.
Der Kartoffelgeschmack ist dann weg, aber nicht immer.

Ich kann mir nicht vorstellen wie das Kalium, physikalisch gesehen, wieder in die gewässerten Kartoffeln zurückschlüpft..

Liebe Grüße,
Elisabeth

Liebe Elisabeth, vielen Dank. Ehrlich gesagt, kann ich mir das auch nicht vorstellen. Dazu habe ich auch im Internet nichts gefunden. Aber bei uns behaupten die Ernährungsberaterinnen steif und fest, dass das Kalium alle 3 Stunden die Seiten wechselt. Vielleicht ist irgendwas dazwischen richtig: Man muss die Sachen nicht mehr 24 Stunden wässern, sondern 3 reichen. Vielleicht ist das besser für den Geschmack. Bei Roche stand das früher auch anders und jetzt so:

www.roche.de/pharma/nephrologie/ernaehrung/dialyse-kalium.html

Ich werde weiter unter der Woche Kartoffeln essen. Ich tausche jetzt das Wasser vor dem Kochen aus und schneide sie in Scheiben. Damit kann ich leben.

Liebe Grüße, Ulrike

Liebe Ulrike,
ich habe beruflich mit einer Ernährungsberaterin (für onkologisch erkrankte Kinder) Kontakt. Wenn es sich ergibt, dann frag ich sie mal was sie zum Kartoffelthema meint. Das kann ich aber nicht forcieren, sondern ich muss eine "günstige" Gelegenheit abwarten- denn sie ist für die Kinder/deren Eltern zur Beratung zuständig und nicht für mich...
Wenn ich dann was erfahre, geb ich die Info weiter, was diese Ernährungsberaterin meint..

Danke für die Info "3 Stunden wässern" und den Link!
Liebe Grüße, Elisabeth

Liebe Ulrike,
nachdem ich anfangs die Kartoffeln wie empfohlen 24 Stunden wässerte, verging mir ehrlich gesagt der Appetit auf selbige (die sahen gruselig aus und schmeckten auch entsprechend). Dann stieß ich auf die Björn-Schott-Methode, bei der es allerdings tatsächlich um einen Zeitraum von rund 3 Stunden geht, doch vielleicht ist das eine Option für's Wochenende, immerhin?
Mit dieser Methode werden rund 80 % des Kaliums gegenüber der herkömmlichen Zubereitung gespart und mein Kartoffelappetit (mit Kräuterquark und am nächsten Tag Bratkartoffeln) wird wieder gestillt.
Es sollten vorwiegend festkochende Kartoffeln sein, diese dick schälen, größere in fingerdicke Scheiben/kleinere vierteln.
Einen möglichst großen Topf voll Wasser auf ca. 70°C erhitzen (ich nehme kein Kochthermometer mehr, die Temperatur ist erreicht, wenn kleine Bläschen aufsteigen).
Dann gebe ich ganze Pfefferkörner, 1 Lorbeerblatt, eine geviertelte Zwiebel und einen guten Schuß Olivenöl in das Wasser und die Kartoffelstücke und -scheiben dazu - Deckel drauf und lass'es auf der ausgestellten, heißen Herdplatte für drei Stunden stehen.
Das Wasser wird nach der Wässerungszeit weggeschüttet, neu aufgefüllt und die Kartoffeln ganz normal gekocht, ~25 min.
Durch das "aromatisieren" sehen sie dann nicht sehr viel anders aus, als früher, schmecken nicht sehr viel anders und für die Kaliumersparnis lohnt sich das. Und - so hat man am WE gleich zwei Tage Essen...
Vielleicht magst Du es ja einmal ausprobieren? Guten Appetit.
Liebe Grüße, Martina

Liebe Elisabeth, mach Dir aber keinen Stress. Falls es sich mal ergeben sollte, wäre das fein.

Martina hat ja auch einen tollen Tipp gegeben. Ja, die Bjöen-Schott-Methode kriege ich am Wochenende hin. Wie hebst Du dann die restlichen Kartoffeln für den nächsten Tag auf?

Ich esse am Wochenende Nudeln und am Montag wieder mein Lieblingsgericht, nämlich auch Kartoffeln mit Quark. Am Dienstag wird ein Kalium gemacht und dann weiß ich schon wieder ein bisschen, woran ich bin.

Ein schönes Wochenende Euch beiden und allen anderen hier, Ulrike

Liebe Ulrike,
die zukünftigen Bratkartoffeln gebe ich in eine Schale, lasse sie an der Luft abtrocknen und stelle sie dann abgedeckt in den Kühlschrank. Die lassen sich gekühlt auch gut am übernächsten Tag zubereiten. Da ich mich vegetarisch ernähre war ich total happy über diese Methode und, wie Du, habe ich das meiste auch immer vor der monatlichen Blutabnahme "ausprobiert" (nicht übertrieben natürlich) und so einiges zurückgewonnen an der Freude am Kochen und Essen.
Liebe Grüße und auch Dir (und allen) ein schönes Wochenende, Martina

Liebe Ulrike, ich habe die Ernährungsberaterin gefragt. Dass sich der Prozess des Kartoffelwässerns- Kalium raus/ reduzieren - nach 3 Stunden umkehrt ist ihr neu, bzw. kann sie nicht nachvollziehen.
Die Info wollte ich doch noch geben.
Schönes Wochenende und liebe Grüße von Elisabeth

Liebe Elisabeth, danke für die Info. Dann werde ich das mit dem Wässern weiter machen. Dass das Kalium sich nach 3 Stunden wieder umkehrt, scheint nur in unserem Zentrum bekannt zu sein. Ich kann es sowieso nicht glauben,trotzdem war ich verunsichert.

Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende und schicke Dir liebe Grüße Ulrike

Hallo Nierentisch, hallo Ulineu
genau so habe ich es auch gemacht. Vielleicht das Wasser von morgens auch nochmal erneuern und je kleiner die Kartoffel geschnitten ist, umso schneller und effektiver schwemmt das k aus.

Für den Geschmack kann man etwas Butter oder Gewürze und Kräuter mit niedrigem k Gehalt zu Verfeinerung dazu geben. (wenig)

Ich würde Kartoffeln auch nicht an einem langen Wochenende essen, und darauf achten, dass an dem Tag keine weitern k reichhaltige Lebensmittel dazu kommen.

LG

Liebe Ulrike,
wenn das der Wissensstand in deinem Zentrum ist, auweia.
Dass das Kalium der Kartoffeln ins Wasser wandert, ist ein osmotischer Vorgang. Dabei wandern die Stoffe in Richtung ihrer geringeren Konzentration solange, bis dass sie überall gleich konzentriert sind. Wie soll da eine Rückwanderung in die Kartoffeln funktionieren, wenn es kein Konzentrationsgefälle mehr gibt?

LG Sabine

Liebe Sabine, stimmt, ist logisch. Da hätte ich auch drauf kommen können, aber Physik war noch nie meine Sache. Vielen Dank für die gute Erklärung.

Liebe Grüße von Ulrike

Naja, mein Bio Leistungskurs vor rund 45 Jahren ist doch noch für das ein oder andere gut

Das wässern der Kartoffeln ist mühsam, 2 - 3 Stück Früchte, dieses und jenes ist verboten.
Ich weis schon, das Kalium.

Weshalb dürfen diejenigen mit Peritonealdialyse alles essen? Dieses ist einfach SUPPER
Schon deshalb ist eine Bauchfelldialyse eine wirkliche Erlösung

PD Patienten brauchen nicht so auf das Kalium achten, weil sie ja ständig, bzw. mit Cycler täglich dialysieren, da bauen sich keine gefährlichen Kaliumwerte auf.
Alles essen geht bei der PD aber auch nicht, auf das Phosphat muss genauso geachtet werden wie bei der HD. Das lässt sich bei der PD nicht so gut entfernen wie das Kalium.

Hallo Zusammen,
Kalium wandert durch Osmose in das Wasser. Jetzt kann es ja sein, das nach drei Stunden das Konzentrationsgefälle ausgeglichen ist. Jede Zeit darüber wäre also unnötig. Also, vielleicht war es ja so gemeint?
Wir Pd´ler machen ja auch genau das.
Ich werde bei der nächsten Inspection meinen Prof. mal fragen.

Gruss Jan

Hallo Jan, ja, ich denke auch, dass es so gemeint ist wie Du schreibst. Genau so steht es ja auch auf der Roche-Seite. Früher hat man Kartoffeln und Gemüse 24h gewässert, es reichen 3 aus.

In meinem Zentrum wird aber von Schwestern und Patienten steif und fest behauptet, dass das Kalium nach 3 Stunden wieder ins Gemüse zurückgeht und das würde sich alle 3 Stunden wiederholen. Ich glaube inzwischen, dass das ein Missverständnis ist. Man kann wohl seine Kartoffeln 6 Stunden wässern, sie schmecken danach halt nicht mehr so gut ;-)

Lg Ulrike

Guten Morgen Ulrike,

ganz ausgeschlossen ist es nicht. Wenn Osmose dem Konzentrationgefälle folgt - ist es nach drei Stunden ja umgekehrt zur Ausgangslage...
Dann heisst es wohl, kehrt Marsch zurück in die Kartoffel.

Gruss Jan

Nein Jan, es ist nicht umgekehrt zur Ausgangslage. Die Osmose kann nur ablaufen, solange ein Konzentrationsgefälle besteht. Es ist physikalisch nicht möglich, dass sich im Wasser mehr Kalium befindet als in der Kartoffel. Ergo kann auch kein Kalium zurück in die Kartoffel wandern.

LG Sabine

Das klingt plausibel.

Gruss Jan