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Neu diagnostiziert 31 Jan 2020 10:03 #512638

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Hallo zusammen,
ich (M, 33) bin neu hier im Forum und wollte mir einfach kurz meine Geschichte von der Seele schreiben.

Alles fing mit einem Zeckenbiss an (das ist zumindest meine Annahme). Vor 2 1/2 Jahren hatte ich eine Borreliose-Infektion, die 3 Wochen lang mit Antibiotika behandelt wurde. Anschließend bekam ich kurz darauf eine Gürtelrose, die mit Aciclovir eine Woche 5x täglich behandelt wurde. Ich hatte dann nochmal ein Rezidiv, das mit einem anderen Medikamente eine Woche behandelt wurde. Damals wurde auch eine Blutuntersuchung gemacht, bei der eine eGFR von 90 berechnet wurde. Laut den Ärzten war dies aber kein Anlass zur Sorge. Seitdem lebe ich grds. sehr gesund, habe mich sehr eiweißreich (u.a. Eiweißshakes) ernährt und habe viel Kraftsport gemacht und habe in der Zeit ca. 10 Kilo zugenommen (überwiegend Muskelmasse, von sehr dünn zu normalgewichtig, 68kg -->78kg).

Fast forward in den Januar 2020. Ich habe bereits seit Jahren öfter mal Extrasystolen, es wurde im Januar so heftig, dass es einfach nicht aufhören wollte. Bei meinem Hausarzt wurde ich ans EKG angeschlossen und es wurde sofort ersichtlich (ventrikuläre Extrasystolen, ventrikulärer Bigeminus). Mein Hausarzt hat mich sofort ins Krankenhaus geschickt, wo ich Metropolol bekommen habe und am EKG Monitor überwacht wurde. Der Herzrhythmus ist dann langsam wieder besser geworden. Die Blutuntersuchung ergab keine Herzprobleme, jedoch war der eGFR bei 68 und das Krea bei 1,3. Der Arzt sagte dazu nur "sie haben wahrscheinlich etwas wenig getrunken". Das habe ich aber nicht. Auch mein Hausarzt sagte auch, ich soll mir darum keinen Kopf machen, Laborkontrolle in 6 Monaten. Ich bin aber ein vorsichtiger Typ und habe mir deswegen einen Facharzttermin beim Nephrologen organisiert und mir eine Überweisung vom Hausarzt geben lassen. Ich war da bereits ziemlich "in Panik", offen gestanden.

Beim Nephrologen wurde dann wieder umfassend Blut abgenommen und eine 24h-Sammelurin-Untersuchung angeordnet. Long story short, meine Blutwerte sind grds. alle okay (Krea ist zurück auf 1,07). Sonografie auch unauffällig. Ich habe keine Proteinurie, aber meine GFR berechnet mit Blut und Urin (anscheinend anhand Cystatin C?) liegt bei 75. Dies entspricht wohl einer leichtgradigen Nierenfunktionseinschränkung. In dem Arztbrief an meinen Hausarzt steht nun drin, dass ich an chronischer Niereninsuffizienz unbekannter Herkunft leide. Das ist natürlich erstmal ein Schock. Mein Hausarzt sagt dazu, ich solle mir zum jetzigen Zeitpunkt keine allzu großen Sorgen machen, das tue ich offen gestanden aber. Bald soll noch eine Langzeit-Blutdruckmessung folgen und bei der Laborkontrolle in 6 Monaten bleibt es. Der Hausarzt empfiehlt mir im wesentlichen eine gesunde Lebensweise.

Verzeiht mir die Textwand, aber ich musste das einfach mal loswerden. Kann ich zum jetzigen Zeitpunkt irgendetwas tun? Ich überlege, meine Ernährung umzustellen speziell mit Blick auf Salz- und Proteinreduktion.

steffen69

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Neu diagnostiziert 05 Feb 2020 16:30 #512678

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Hallo Steffen,
irgendwie ist dein Beitrag bei mir untergegangen. Deswegen jetzt die Antwort.
Eine Eiweißreduktion ist m. E. nicht angebracht. Du hast keine Proteinurie, über die du Eiweiß verlierst. Du brauchst das Eiweiß für eine gesunde Muskulatur und für das Herz, welches ja auch ein Muskel ist. Du solltest eiweißnormal essen. Ob eiweißreich okay ist, kann ich dir nicht sagen. Ist der Harnstoff in der Norm? Salzarm ist sicher nicht falsch. Ich würde über solche Dinge mit meinem Nephrologen sprechen. Ansonsten ist eine Zweitmeinung sicherlich ein guter Weg, Zweifel auszuräumen. Die Erfahrung sagt mir, dass Hausärzte oft nicht die richtigen Ansprechpartner sind.


Viele Grüße
MaWa
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Neu diagnostiziert 05 Feb 2020 18:02 #512679

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Hallo Mawa,

Vielen Dank für Deine Antwort.

In meinem Fall ist es tatsächlich so, dass alle Werte okay sind, Harnstoff ist in der Norm, Harnsäure ebenfalls. Es ist lediglich die erniedrigte GFR. Daher sicherlich auch die Aussage der meines Hausarztes, dass ich mir aktuell keinen Kopf machen soll. Beim Nephrologen habe ich angerufen, man sieht dort aktuell keinen Bedarf zur Wiedervorstellung, lediglich wenn sich die Werte verschlechtern sollten. Und genau dem möchte ich entgegenwirken. Ich natürlich froh, dass die Krankheit recht früh erkannt wurde, daher möchte ich nicht tatenlos bleiben und alles tun, dass ich die Nierenfunktion erhalten kann. Es ist natürlich aber auch schwierig, sich speziell als recht junger Mensch damit abzufinden, dass man chronisch krank ist.

Gruß
Steffen

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Neu diagnostiziert 05 Feb 2020 18:10 #512680

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Hallo Steffen,
hier wirst du viele Leute finden, die in jungen Jahren eine solche Diagnose bekommen haben. Ich war 25. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es in dir aussieht.
Solltest du Zweifel haben, hol dir eine Zweitmeinung. Achte auf deinen Blutdruck. Mehr kann ich leider nicht helfen.
Viele Grüße
MaWa
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Neu diagnostiziert 05 Feb 2020 22:06 #512686

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Hallo Steffen69,

Ich kann deine ängste verstehen und das du dir Rat holst, aber wir können die nur Tips geben, die Diagnosen muss ein Arzt stellen..

Du schreibst, dass im KH alles gemacht wurde und garantiert hat auch ein Kardiologe sich deiner Sache angenommen , und dir wurden die passenden Medis verabreicht.

Ich weis nicht, ob Kraftsport und Metro sich verträgt, da dein Herz Extrasystole macht und du mit Metro wieder in einem normalen Rhythmus gebracht werden sollst.

Also! Einerseits nimmst du Medie die dein Herz entlasten und wieder ins Gleichgewicht bringen sollen, und der Kraftsport bringt den ganzen Kreislauf wieder in Wallungen ( nur ein Gedanke von mir).

Sport , Kraftsport, wenig trinken zu viel Eiweiß essen und jegliche körperliche Anstrengungen , lässt den Krea wert auch schwanken.

Alles im Auge halten, besser einmal zu viel zum Arzt , und ein guter Arzt versteht deine ängste.

Vielleicht noch mal zum Kardiologe.

LG

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Hi :)