THEMA:

Ich habe, seit ich diesen Shunt habe, Probleme mit erhöhtem Venendruck, nicht immer, aber je nachdem, welche Schwester punktiert. Es war am Anfang öfter, jetzt schon seit einem Jahr kaum noch. Wenn es nicht gut ging, konnte ich halt nur liegen.

Heute wollte und wollte er nicht runtergehen, jedenfalls erstmal nicht. Das erste Mal nach 3 Jahren und überhaupt hat sich die Ärztin den Shunt per Ultraschall angesehen. Er ist im Durchschnitt 9 mmm breit innen, an einer Stelle, wo es mit dem Punktieren nie klappt 5. Jetzt soll plötzlich diese Stelle, wo wir noch gar nicht sind mit den Nadeln für den erhöhten Vendendruck verantwortlich sein.

Das soll jetzt beobachtet werden und wenn es bleibt, soll beim Radiologen eine Ballondilatation gemacht werden. Ich bin mir aber sicher, dass, wenn am Donnerstag eine andere Schwester punktiert, es keine Probleme geben wird. Am Samstag hat es schon dieselbe Schwester gemacht, und da konnte ich auch nur liegen.

Können sch plötzlich Engstellen bilden im Shunt?
Das ist eventuell die OP-Stelle, wo der Chirurg mir vor 2 Jahren ein falsches Aneurysma und ein Hämatom ausgeräumt hat, weil mir eine Schwester die Nadel reingerammt hat beim Korrigieren, weil sie alle nur noch genervt waren von mir.
Auf die Frage, warum das immer nie klappt, meinte mein Churirg damals nur: "Die einen können es, die anderen eben nicht!" Bin dann von der Nacht in den Tag gewechselt und siehe da, fast alle konnten es.

Kann mir jemand meine Fragen beantworten? Ob da plötzlich eine Engstelle auftauchen kann, wenn man keine Thrombose hat und kann man den Shunt mit einer Dilatation einfach so weiten? Herzlichen Dank, Ulrike

Hi Ulrike,

ich gehe jetzt mal davon aus, dass dein Shunt ein natürlicher ist. Dann kann sich dieser natürlich im Laufe der Zeit verändern und auch mal an einer Stelle enger werden (frag mich nicht, was die Gefäße sich dabei denken ;) ).

Und auch wenn man mit der Nadelspitze noch nicht in diesem Bereich ist, kann der Venendruck bereits beeinflusst werden (kommt halt drauf an, wie weit weg davon), da das von der Maschine kommende Blut dann durch eine Engstelle muss (ist ja wie auf der Autobahn... von 3 auf eine Spur und schon steht alles *ggg). Wobei meiner Meinung nach 5mm jetzt noch nicht richtig eng ist... aber ist nur meine Meinung.

Einfach aufdehnen geht auf jeden Fall, wurde bei mir auch mal gemacht. Tut nicht weh, geht ambulant und man kann direkt wieder nach Hause.

Ggf. mal versuchen, eine Zeitlang immer von anderen als dieser einer Schwester stechen zu lassen und beobachten, was passiert. Am besten schriftlich festhalten, damit man einen Überblick über einen längeren Zeitraum bekommt.

LG,
Data.

Hi Data, ja, es ist ein natürlicher Oberarmshunt. Okay, dass der Shunt sich verändert, immer dicker wird, das sehe ich. Dann kann auch mal eine Stelle enger werden. Ich danke Dir - es hat mich ein bisschen beruhigt.

Das mit dem Aufschreiben ist eine gute Idee. Das werde ich machen. Hoffe, dass es morgen klappt, dass es eine andere Schwester macht. Ich habe sie schon diskret darum gebeten. Am Samstag ist sowieso eine andere Schicht dran, so dass es dann wieder eine andere macht. Leider ist meine absolute Favoritin gerade im Urlaub (bei deren Punktion kann ich sogar aufrecht sitzen).

Aber es ist wirklich am besten, das einfach mal zu protokollieren. Da ich immer schon VD-Probleme habe, denke ich, es ist nicht die Stelle, die das blockiert. Es ist der Stechwinkel beim Punktieren. Aber ich lasse mich gerne durch die kommende Erfahrung eines Besseren belehren.

Werde berichten ....

Liebe Grüße, Ulrike

Gaaaaanz vorsichtig: Schon mal an Selbstpunktion gedacht? ^^

Ja, aber ich bin zu feige. Denn ich kann nach über 3 Jahren immer noch nicht zugucken. Außerdem müsste ich das mit links machen. Ich traue mir das einfach nicht zu.

Hast Du Dich selbst punktiert? Wie lange hast Du gebraucht, bis Du es konntest?

Heute hat mich eine andere Schwester gestochen und siehe da, es gab keine Venendrücke über 200, nicht mal im Sitzen.

Lg, Ulrike

Ja, habe mich selbst punktiert.

Direkt beim ersten Mal alles super geklappt (ohne Übung vorher... nur bei einer schlaflosen Nacht mal geschaut, wie gut (also Geistpunktion *ggg*) ich an den Shunt komme. Habe den am linken Oberarm.

Und danach halt einfach weiter gemacht. Und ja, es gab auch mal Fehlpunktionen, da wurde dann vom Personal kompetent und nett korrigiert (fand das auch nach Jahren schwierig, da ich dann irgendwie den Winkel nicht ändern konnte und in der Fehlpunktion blieb). Aber Fehlpunktionen passieren halt auch beim Personal, von daher....

Wie oben gesagt, mach da mal ein Tagebuch drüber: wer hat punktiert, wie waren die Drücke / Schmerzen usw.

Gestern war alles wieder 1a. Fluss 160 im Liegen, 180-190 im Sitzen.

Aber ich bin verwirrt. Es kam zwischenzeitlich eine Schwester, die mich oft punktiert und fragte, was mit meinem Shunt los sei. Sie hatte davon gehört. Dann guckte sie auf den Monitor: "Venendruck 160, 180, das ist wirklich viel."

In der Urlaubsdialyse habe ich gelernt, dass der VD am Oberarm eh höher ist und dass alles bis 200 okay sei. Ja, was denn nun? Man kann doch zur Not auch den Fluss runterregeln.

Welcher VD ist denn "normal"?

Für den Oberarmshunt hab ich auch im Kopf: VD bis bis 200 ist OK. Stieg der höher, weil ich doof punktiert hatte *ggg* den Fluss mal auf 280 runter stellen.

Bei mir war das dann oft so, dass nach 20-30 Min ich den Fluss wieder auf 300 stellen konnte, wenn die Nadel sich eingependelt hatte bzw. durch den Blutfluss sich quasi selbst um diesen halben mm korrigiert hatte.

Genau so läuft es bei mir auch. Ich lasse mich flach liegend punktieren, weil ich gemerkt habe, dass die Nadel so am besten gelegt werden kann. Wenn die Schwester dann sagt, sie stelle den Fluss runter, sage ich ihr, dass sich der Druck mit der Zeit nach unten pendelt und sie den bald wieder hochstellen könne (ich darf an der Maschine nichts umstellen) bzw. ihngleich so lassen könne.

Es ist gut, dass Du mir von Deinen Erfahrungen berichtest. Das hilft mir in meiner Unsicherheit. Also durch den Fluss richtet die Nadel sich dann ein, das war mir so nicht klar

Eigentlich müssten die Schwestern das doch wissen, oder?

Eine gute Woche und viele Grüße , Ulrike

Um auch mal was zur Diskussion beizutragen....

Die Dialyseschwester fragte neulich den Praktikanten: Wie kann man den Venendruck senken?
Antwort: Dialysattemperatur höher einstellen, durch die Wärme erweitern sich die Gefäße und der Druck sinkt.
Falls der Venendruck durch der Zeit wieder fällt, kann man mit niedrigerer Temperatur den Venendruck wieder erhöhen.

lg
Chris

Hallo Christian, das ist eine gute Idee. Werde ich mal anbringen. Allerdings sinkt dann - z.B. bei mir - auch der Blutdruck und wenn der eh schon niedrig ist, kann das ein Problem werden. LG, Ulrike

Bei höherer Temperatur fühlte ich mich unwohl...

Was die Selbstkorrektur angeht: es ist nur eine Beobachtung meinerseits. Meine Erklärung dazu: die Nadel bewegt sich im Gefäß minimal (µm) durch das herausströmende Blut und wenn sie irgendwie mit dem Schliff an der Gefäßwand anlag, sie sich dadurch quasie dadurch löst... also µm angehoben wird bzw. von der Wand wegbewegt wird und dadurch der Venendruck sinkt.

Moin Ulli
Ich benutze Nadeln von Bionic mit 1,6mm Durchmesser. (grüne Flügel)
Ich habe einen Oberarmshunt. Blutfluss 300ml/min
Der venöse Druck pegelt zwischen 160-200 je nachdem wie ich sitze oder liege.
Den Shunt benutze ich jetzt seit 2002.Wurde bisher 1mal revidiert .
Anorisma beseitigt und 2Tage später vom Radiologen eine Engstelle der Vene zum Herzen beseitigt.
Das war in September 2014.
Seitdem wieder alles gut.

VG DK

Hallo VK, danke,

dann ist es bei mir alles genauso wie bei Dir. Was für Nadeln ich kriege, weiß ich nicht, aber grüne Flügel haben sie auch.

Dann ist ja alles normal bei mir.

Mein Shunt mäandert ein bisschen durch die Gegend und an einer bestimmten Stelle muss man sozusagen "die Kurve" kriegen, aber die meisten Schwestern haben das drauf. Anscheinend nehmen sich jetzt auf Anordnung der Ärztin nur bestimmte Schwestern meines Shunts an. Gestern hat das Punktieren auch erst nicht geklappt, aber nach Korrektur der Spitze lief alles ganz normal.

Mein Shunt ist 2017 gelegt worden (die ersten beiden am UNterarm sind zuvor zugegangen), und in 2018 musste der Shuntchirurg mir ein falsches Aneurysma wegmachen sowie ein Hämatom ausräumen, weil die Schwester den Shunt von oben bis unten durchgestochen hat. Es hat sich sofort eine Höhle unter dem Shunt gebildet, in dem das Blut kreiste und mein Arm war bis zur Hand 3x so dick. Meine Finger sind heute noch taub.

Eine Engstelle dilatieren zu lassen, ist ja nicht schlimm, aber ehrlich, ich wäre froh, wenn ich erstmal nichts machen lassen müsste. Und das, was Ihr mir schreibt, weist darauf hin und macht mir Hoffnung.

Dir alles Gute und viele Grüße, Ulrike

Wo wir beim Blutfluss sind.....

an meiner Dialyse fahren die meisten 400ml/min um genügend kt/v zu erreichen.
Soviel fahr ich sogar mit meinem Katheter o_o
Von 6 Personen im Raum fahren 4 mit 400ml/min, die anderen 2 sind eher in die Kathegorie "Altersschwäche" und Herzprobleme einzuordnen.

Und was Engstellen angeht, mein gleichaltriger Kollege hat eine "Tasche" im Shunt, also ein Hautlappen der sich wie ein Sack im Shunt aufbläst und eine Sackgasse schafft. Da drinnen herscht ein Blutfluss von weniger als 100ml/min. Ist aber garkein Problem solange die Schwestern diesen Bereich vermeiden.

lg
Chris

Hallo Christian, ja, Patienten mit starken Gefäßen mögen mit einem Fluss von 400 fahren können. das habe ich auch schon bei manchen gesehen. Bei mir geht nicht mehr als 300. Sonst platzt mein Shunt

Mein Shuntchirurg wollte es versuchen, hat aber eher nicht damit gerechnet, dass es bei mir mit einem Naturshunt klappt. Zwei sind auch sofort zugegangen. Nun habe ich einen rechten Oberarmshunt, weil links die Gefäße noch feiner sind. Hoffe, dass er lange hält ....

VG, Ulrike

Christian, ein Fluss von 400 ist meistens damit verbunden, dickere Nadeln als 16G einzusetzen, und das muss der Shunt auch hergeben.

Auf lange Dauer ist ein "zu hoher" Fluss schädlich fürs Herz.