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Renitenter Mitpatient. 23 Nov 2020 17:37 #514845

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Hallo,
habe momentan das Problem, an der Dialyse direkt neben einem "Maskenverweigerer" zu liegen.
Obwohl wir eingewiesen wurden, beim Betreten des Zentrums unbedingt eine Maske anzulegen, wie auch bei An und Abschluß, spaziert dieser regelmäßig ohne Maske durchs gesamte Dialysezentrum.
Beim Anschluß muß er fast jedes mal vom Pflegepersonal auf die Maske hin gewiesen werden.

Zudem hält sich dieser Herr privat an keinerlei Sicherheitsmaßnahmen. Er mußte unbedingt in den Herbstferien verreisen mit seiner Patchwork Familie.
Dies war überhaupt nur möglich, weil er 800m außerhalb Berlins im Brandenburgischen lebt.
Dann ist er auch mit seiner Kinderschar an Halloween durch die gesamte Nachbarschaft gezogen.
Letzte Woche kam er dann mit Fieber an.
Ein Schnelltest war ein Glück negativ.

Die ihm übergebene FFP2 Maske, die er ausgehändigt bekam und im Zentrum tragen sollte, bis der endgültige Test da ist, war schneller wieder im Mülleimer als er in seinem Behandlungsbett.
Die Schwestern sind relativ hilflos. Sie sagen es ihm immer wieder, aber beim nächsten Termin kommt er wieder "oben ohne".
Die Pfleger/innen haben teilweise richtig Angst vor dem Mann. Schließlich geht es auch um ihre Familie und deren Gesundheit.

Für mich, der sich an alle Regeln hält, meine Sozialkontakte auf das Nötigste begrenze, ist dieser rücksichtslose Geselle einer der größten Gefahrenquellen, denen ich zur Zeit ausgesetzt bin.
Und der liegt auch noch einen knappen Meter von mir entfernt und hustet sich einen.

Nun habe ich bei einer Pflegerinn angedeutet, daß ich mit dem Gedanken spiele, die Chefärztin diesbezüglich einzuschalten.
Diese hat mich eindringlich gebeten, dies doch auch zu tun, weil sie bei dem Mann nicht weiter kommen.
Einerseits finde ich, dies wäre die Aufgabe des Pflegeteams das gegenüber der Leitung des Zentrums so zu kommunizieren.
Andererseits hab ich wirklich Angst, daß dieser Mann durch sein Verhalten zum "Superspreader" wird, der mich (und auch Andere dort) dann doch, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ansteckt.

Wie ich hier schon einmal schrieb, bin ich ein Mensch, der nur ungern Andere irgendwo "anschwärzt".
Aber so geht es auch nicht weiter.
Ein Gespräch mit ihm persönlich zu führen hat gar keinen Sinn, weil der Mann absolut uneinsichtig ist, außer wenn es nicht um seine persönlichen Interessen handelt.
Sachlicher Argumentationen prallen an dem Mann einfach ab. Er versteht nicht einmal daß er sich und Andere in Gefahr begibt. Ist ihm einfach vollkommen egal.

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Renitenter Mitpatient. 23 Nov 2020 17:57 #514846

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Hallo Krischan,

also ich würde definitiv was sagen und wenn der Herr nicht hören will, dann muss es eben zur Chefärztin herangetragen werden. Da ist er ja selbst Schuld, wenn er auf keinen anderen hört. Es geht ja schließlich um die Gesundheit von euch allen.

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Renitenter Mitpatient. 23 Nov 2020 18:02 #514847

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Als Anschwärzen würde ich das überhaupt nicht betrachten. Mit seime Verhalten gefährdet er das gesamte Pflegeteam und alle Patienten, inkl. all der Familienmitglieder, die im Hintergrund sind.

Meistens hat es eine größere Wirkung, wenn so etwas vom Patienten an die Chefs herangetragen wird, so auf jeden Fall meine Erfahrung.
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Renitenter Mitpatient. 23 Nov 2020 21:33 #514849

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Wäre interessant wie dein Bettnachbar die Situation sieht. Ich kanns nämlich verstehen.

Schaut aktuell eh jeder nur auf sich selbst, interessiert sich nur für seine Probleme und seine eigene wirtschaftliche und soziale Situation.

Der Vater könnte die Situation auch so sehen: Wegen der aktuellen Regelungen muss im Klassenzimmer in Deutschland alle 20 Minuten gelüftet werden, auch bei Minusgraden.
Geheizt wird aus Prinzip nur minimal, weil die Schulen Geld sparen. Also sind die Kinder ständig krank oder schleppen Erkältungen herum....warum man es wohl Erkältung nennt?
Und dann kommt er an die Dialyse, wo alle künstlich wegen Masken herumjammern, aber NIEMAND das Fenster öffnet? :/
Vielleicht weiß er auch, dass er schon Corona hatte und wird es somit eh nicht so schnell wieder bekommen.
Oder er sieht in der Corona-Pandemie eine Lösung für das überlastete Pensionssystem. (die Meinung der meisten Jungen ist ja, dass Corona eh "nur" die Richtigen trifft. Nennt sich natürliche Auslese.)

Aber nach der Dialyse alle Corona-Paniker immer schön alle auf die selbe Toilette und dabei die Hände kaum waschen, alle die selbe Türklinke angreifen vorm verlassen der Dialyse und ins Gesicht zur Maske greifen ob eh alles straff sitzt. (Soooo dumm....)

Ich hab da eine ziemlich gespaltene Meinung. Ich finde Masken zwar theoretisch sinnvoll, aber OP-Masken sind ohne Sprechverbot wirkungslos.
Maßnahmen sind zwar eine Sache, aber der gesunde Hausverstand hat stark nachgelassen. Überhaupt hat das Masken-Bewusstsein die Sicht für die tatsächlichen Gefahrenquellen getrübt und ich sehe in der Maskenpflicht in letzter Zeit eher ein falsches Sicherheitsgefühl.

Der einzige Grund warum ich doch eine Maske trage, ist aus Mitgefühl mit den Ahnungslosen die sich dadurch besser fühlen. Ich will ja niemandem einen psychischen Schaden zufügen.
Ich hab ja selber eine starke Keimphobie, einen chronischen Waschzwang von Hände und Gesicht....und muss trotzdem bei der globalen Hysterie den Kopf schütteln.
Wir sind zwar jetzt alle mittlerweile echt toll im Einhalten der Maskenpflicht und im Verhetzen der Andersdenkenden, aber den gesunden Hausverstand und das bewusstsein für andere Ansteckungswege haben wir unterwegs verloren. Die Schmier-Infektionen wirds freuen, weil an die denkt niemand mehr.

Liebe Grüße
Chris

P.S.
Wenn du gemein sein willst, verpfeif ihn besser an die Polizei und sag ihnen, zu welcher Uhrzeit er ohne Maske ins Spital gehen wird.
Wenn ihm eine Polizeistreife vor der Dialyse aufhält und ihm einen Strafzettel austeilt ist der Lerneffekt größer als bei einem DuDu vom Chefarzt.
Mich würde ein Chefarzt nicht beeindrucken, weil er mein Dienstleister und nicht mein Vorgesetzter ist.

EDIT:
Interessanter Corona-Tagebuch einer Lehrerin: www.sueddeutsche.de/bildung/corona-schul...-newtab-global-de-DE
Wenn man Elternteil von so einem Kind ist, dann scheißt man so langsam auch auf alles.

EDIT2:
Immer wenn mir eine Schwester eine frische Maske auf den Seifenspender legt, während ich mir die Hände wasche, muss ich mich fragen wie dumm sie eigentlich ist, weil den Seifenspender hat vorher JEDER Patient berührt....und sojemanden darf meinen Vorhofkatheter anhängen?

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Renitenter Mitpatient. 23 Nov 2020 22:12 #514850

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Hallo krischan, das ist eine böse Geschichte. Wir haben auch so einen. Wir liegen mit 20 Patienten in einem großen Raum. Die Schwestern lüften nie durch, wei sie keine Zeit dazu haben. Es sind sowieso so wenige.

Und dieser Typ kommt jedes Mal mit Maske unterm Kinn. Wenn eine Schwester etwas sagt, zieht er sie sich auf. Ist sie um die Ecke, ist die Maske wieder unten. ZUm Glück liege ich weit von ihm entfernt, aber es ärgert mich trotzdem. Habe schon so oft etwas gesagt, aber die beißen sich an ihm die Zähne aus.



Allerdings haben wir auch mehrere Schwestern, die tragen die Maske immer unter der Nase. Ich habe mich schon sehr unbeliebt gemacht, weil ich gesagt habe: "Wenn Du mich punktierst oder abnimmst, bitte ziehe die Maske hoch."

Bei uns ist die Inzidenz zwar sehr niedrig - immer etwas unter 50 oder knapp darüber. Deswegen nehmen viele bei uns das wohl nicht ernst. Aber wir haben das erste Altenheim im LK mit 19 Infizierten. Wie schnell kann das passieren!

Ich würde es auch der Chefärztin sagen. Das ist kein Anschwärzen. Wenn die auf den Tisch haut, kommt das vielleicht an.

Liebe Grüße, ulrike
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Renitenter Mitpatient. 24 Nov 2020 17:22 #514856

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@Christian.
Der Mann hat überhaupt keinen Plan.
Soweit kann der gar nicht denken, wie Du es hier andeutest

Das ist ein absoluter Egozentriker, der aber zu "dumm" ist, seine Handlungsweisen überhaupt zu begreifen.
Wenn man dem sagt; "Die Chefärztin habe dieses oder jenes aber so bestimmt" entgegnet er nur: "Die Alte kann mich mal" oder so.
In andere Menschen, deren Ängste, Sorgen und Bedürfnisse, kann dieser Mensch sich absolut gar nicht hinein versetzen. Da ist einfach eine "Tür zu" im Kopf

Mit dem durchlüften, das ist auch so eine Sache gerade bei diesen Temperaturen und bei der Nachtdialyse.
Das ist übrigens auch so ein Problem mit dem Mann. Er braucht Zugluft, ansonsten kann er angeblich nicht schlafen.
Das führt dann zu Durchzug die ganze Nacht bei Temperaturen von z.Zt. um den Gefrierpunkt nachts.
Wir anderen beiden Patienten kommen ihm da schon entgegen. Meine Mitpatientin mit Heizdecke und ich mit einem dicken Kapuzenpullover.
Wenn dann die Schwestern die Fenster schließen, weil nur noch 12 Grad im Behandlungsraum sind, läßt er sie nach einer halben Stunde wieder Sperrangel weit aufreißen. (Das aber nicht wegen Corona, es war schon vorher so)
Ich werde die Sache mal weiter beobachten.
Leider haben wir meist nur Schwestern im Nachtdienst, die das als Teilzeitjob machen oder erst ganz kurz dabei sind. Die haben kein Interesse sich da irgendwie mit der Leitung der Einrichtung auseinander zu setzen.
Ich werde das noch einmal bei Gelegenheit bei einer der alteingesessenen Pflegekräfte zur Sprache bringen.
Wenn das nichts bringt, gehe ich zur Chefin.

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Renitenter Mitpatient. 24 Nov 2020 23:41 #514860

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Wäre wohl besser er würde einen Raum mit 2 anderen Personen zu bekommen.

Der Typ klingt stressig....und Stress verschlechtert die Schlafqualität.

Ich bin aktuell so an meine 5 Kollegen im Zimmer gewöhnt, wird echt traurig wenn da mal einer transplantiert wird oder wegstirbt.
Wenn dann ein neuer kommt, wird der sich entweder an uns anpassen oder versetzt werden, ich hätte ja ein paar Ideen wer alles aus anderen Zimmern gut zu uns passen würde.

Versuchs diplomatisch und mach gut ausformulierte Verbesserungsvorschläge, die der Chefarzt nur 1:1 annehmen muss wenn sie ihm gefallen. So bekomm ich auch öfter was ich will. ;)
Verkauf es den Beteiligten als eine Situation, wo jeder viel glücklicher wäre, wenn er dahin kommt wo er hingehört und es keine Reibungspunkte mehr gibt, wenn man auf die Persönlichkeit der Patienten rücksicht nimmt. Das bedeutet dann auch ein angenehmeres Arbeitsklima für die Schwestern und für den Chefarzt.

In unsrem Raum ist auch immer das Rollo unten, weil wir wollen das als Gruppe so. Und ich liege immer neben dem Fenster, weil ich eh auf jedes Klima vorbereitet bin. Ich richte mich da immer ganz nach den anderen. Die anderen machen wiederrum 30 Minuten weniger Dialyse als ich und verhalten sich ruhig, wenn sie lang vor mir abgehängt werden und ich noch schlafe. Wenn ich zum Abhängen von der Schwester geweckt werde, dann sind alle schon weg. Alle Reibungspunkte die wir in der Vergangenheit hatten, haben wir immer schön ausdiskutiert und uns gebessert.

lg
Chris

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Renitenter Mitpatient. 25 Nov 2020 08:53 #514861

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Hallo Krischan,
das Problem hatte ich auch mit einem Mitpatienten, der nach meinem Zimmernachbarn kommt. Es ist ein sehr kleines Zimmer und er lief hin und her, bis er sein ganzes Zeug, das er während der Dialyse braucht, untergebracht und eingestöpselt hatte. Dabei wurde der Mindesabstand unterschritten. Ich hab ihn aufgefordert, den MNS richtig aufzusetzen, die Schwestern ebenso. Nichts hat es genutzt. Seitdem es ihm einer der Ärzte gesagt hat, funktioniert es.
Ich finde auch, dass man es eigentlich unter Patienten regeln sollte, aber der war völlig uneinsichtig. Das hat mit anschwärzen nichts zu tun. Hier geht es um die Gesundheit der Mitmenschen. Und was Corona anrichtet, habe ich in den letzten Wochen in der Dialyse erleben können. Wirklich nicht schön.
Viele Grüße
MaWa

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Renitenter Mitpatient. 26 Nov 2020 22:23 #514866

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Ich sollte schon seit 1977 nicht mehr online sein, was habe ich falsch gemacht :hm:? Ihr müsst nicht immer von euch aus gehen :) reden kann helfen :boing: wollen wir die Menschheit therapieren ? Es geht auch so :kuss: :blume: :regenbogen:

Wenn dich was nervt, ärgert oder alles ist blöd ! Klär das mit der Person die es betrifft :regenbogen:











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