Es ist zum Glück sehr selten, dass so ein Vorfall zum Tod führt. Wer auf ein Organ wartet, weiss es: Leider gibt es keine 100%ige Sicherheit, dass vor einer Transplantation alle Erreger im Transplantat entdeckt werden. Und je nach transplantiertem Organ ist auch die Immunsuppression nach der Tx stärker, was dann die Behandlung der Infektion erschwert - zB bei StammzellenTx, LungenTx und auch HerzTx. Heutzutage hat man zwar sehr viele Möglichkeiten, auch solche Komplikationen erfolgreich zu behandeln. Aber wenn es unglücklich läuft, ist die Infektion nicht mehr zu stoppen. Es kommt auch immer auf den Zustand des Patienten vor der Transplantation an. Cystische-Fibrose-Patienten zum Beispiel haben meist einen langen Leidensweg hinter sich, sie sind sehr infektionsanfällig und der Körper ist geschwächt, wenn es dann mal klappt mit einer Transplantation. Bei Nierentransplantationen kann es passieren, dass das Transplantat, welches mit einem Erreger infiziert war, wieder entfernt werden muss, damit der Patient "aggressiv" behandelt werden kann. Ich kenne so einen Fall. Im Transplantat war der CMV drin. Der Empfänger hatte noch keine CMV-Infektion hinter sich. Bei Stammzellen-, Lungen- und Herztransplantationen hat man diese Möglichkeit nicht, man kann nicht mehr zurück.