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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 26 Mai 2021 21:29 #516678

  • Christian
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In den USA wurde Dapagliflozin für die Behandlung von chronischer Niereninsuffizienz zugelassen.
Ist eigentlich ein Diabetis Typ2 Medikament um Glukoseurie zu verhindern. de.wikipedia.org/wiki/Dapagliflozin

Pressemeldung der US-Gesundheitsbehörde: www.fda.gov/news-events/press-announceme...ronic-kidney-disease

Lange Geschichte kurz gefasst: Es soll sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Ausnahme: Zystennieren, da wurde es nochnicht getestet.
Es gab eine Doppel-Blind-Studie, eine Gruppe bekam das Medikament, die andere ein Placebo. Aus der Placebo-Gruppe sind mehr an der Dialyse gelandet oder gestorben, es könnte also einen positiven Effekt haben.

lg
Chris
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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 27 Mai 2021 07:07 #516681

  • Lysette
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Hi Chris,

wie finde ich Neuigkeiten zu dem Thema? Kannst du uns ggf auf dem Laufenden halten wenn es erste Erfahrungen geben sollte?

Danke und LG

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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 27 Mai 2021 23:00 #516698

  • Christian
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Ich hab nur zufällig auf Facebook davon erfahren, bin in ein paar Gruppen wo es um Dialyse und nephrologische Forschung geht, wenn ich was interessantes aufschnappe, kommt das hier her.

Hab leider keine Ahnung wann und ob das in der EU für Nierenerkrankungen zugelassen wird, da sollten die Prä-Dialyse-Patienten mal mit ihrem jeweiligen Nephrologen reden.

Betrifft mich ja selbst leider nicht mehr, weil meine Erkrankung schon bei 0 GFR angekommen ist und das für mich ein paar Jahre zuspät kommt, ist nur für Prä-Dialyse-Patienten und ich bin schon an der Dialyse.

Ist eher eine Situation wo wir als DO-Gemeinschaft unsere vielen Augen offen halten müssen und unsere Prä-Dialyse-Patienten mal beim Nephrologen bitte nachfragen sollten, was der dazu weiß/davon hält.

lg
Chris

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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 28 Mai 2021 08:58 #516700

  • Christian
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Ist übrigens unter dem Namen Forxiga auch in der EU seit 2012 für Diabetis und Herzinsuffizienz zugelassen, eine Off-Label-Verschreibung müsste also möglich sein.

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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 28 Mai 2021 11:39 #516708

  • Eisbaerin1974
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Hi Christian,

Danke für die Information. Ich werde das bei meinem nächsten Termin im Juni in der AKH Nephro-Ambulanz mal ansprechen. Aber nur, wenn ich wieder einmal eine empathische Ärztin bekomme. Die letzte vorige Woche war derart unfreundlich und inkompetent, sodass ich nach ca. 5 Minuten den Raum verlassen habe.

Offtopic:
Es ist ja wirklich ein Wahnsinn, mit welchen Ärzten man sich als Patient herumschlagen muss. Ich habe meine IgA Nephritis-Diagnose seit dem Jahr 2000 und da sitzt du nach mind. 3 Std. Wartezeit in der Ambulanz, kommst endlich zu einem Arzt, der dir dann mit einem Kugelschreiber Werte einringelt, wie z.B. den Hämoglobin-Wert und sagt, das ist einer der Werte, der bei ihnen aufgrund der Erkrankung immer schlecht ist.....da denkst du dir wirklich, du bist im falschen Film - wenn ich meine schlechten Werte nach über 20 Jahren nicht kennen würde, wäre ich hier falsch - sie war es offensichtlich auch. Ich erkläre, wie schlecht es mir geht und sie meinte: naja, ich kann ihnen nicht versprechen, dass es ihnen an der Dialyse besser gehen wird. Da dachte ich mir nur: ok, dann grab ich mich gleich ein, wenn ich die nächsten Jahre auf keine Besserung hoffen kann :hm:

Ich hoffe also, dass ich in 3 Wochen zu einem vernünftigen Arzt/Ärztin komme und das Thema aufgreifen kann.

LG
Petra

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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 28 Mai 2021 17:11 #516722

  • fabienne
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Hallo,

Christian schrieb: Ist übrigens unter dem Namen Forxiga auch in der EU seit 2012 für Diabetis und Herzinsuffizienz zugelassen, eine Off-Label-Verschreibung müsste also möglich sein.


im Oktober 2020 habe ich meinen Behandler (Diabetologe) darauf angesprochen (Artikel im Newsticker am 28.10.).

SGLT-2-Inhibitoren (Gliflozine) dürfen nur bei Diabetes mit GFR größer 60 ml verodnet werden, ausnahmsweise bis 40 ml.

Das Medikament triggert den Tubuli-reflektorischen Reflex und fördert damit die Zuckerausscheidung und die Natriumausscheidung. Der Körper fürchtet eine Austrocknung wegen des Natriumverlustes. Darum steuert er, dass weniger Blut zu den Nieren geleitet wird. Auf diese Weise wird der Druck auf die Glomeruli gemindert. Dies bewirkt, dass die Nierenfilter länger halten.

Auch das Herz wird durch die Wasser- und Natrium-Ausscheidung entlastet. Die Zuckerausscheidung über den Harn fördert allerdings Pilzinfektionen im Genitalbereich. Eine Azidose durch Ketonstoffwechsel kann lebensbedrohlich sein. Der Natriumverlust hingegen ist i.d.R. unproblematisch.

Er rechnet mit einer Zulassung in Deutschland 2021
.


Soweit meine Notizen aus dem Arztgespräch von 2020.

Off-label-use ist eher keine Kleinigkeit. Ich vermute, das Gros der Patienten muss auf eine reguläre Zulassung warten und diese wird für einen Teil der Hoffenden nicht-Diabetiker (wie mich) dann ernüchternd ausfallen, weil die GFR so hoch angesetzt wird wie bei Diabetikern.

Freundliche Grüße,
fabienne
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Neues Medikament gegen Niereninsuffizienz 04 Dez 2021 16:55 #518116

  • fabienne
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Update SGLT-2-Hemmer / Gliflozine / z.B. Dapagliflozin (Forxiga®)

Hallo,

seit November 2020 darf dieses Diabetesmedikament in Deutschland bei chronischer Herzinsuffizienz auch ohne Diabeteserkrankung verordnet werden. Im August 2021 ist die Zulassung erweitert worden auf die Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Niereninsuffizienz mit und ohne Typ-2-Diabetes (Artikel im Newsticker am 27.09.).

Spannend war ja noch die Frage, welche Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) man noch haben muss, um als Glomerulonephritis-Patient das Medikament bekommen zu können. Durch den Wirkmechanismus in den Nieren sinkt die Nierenfunktion bei Behandlungsbeginn ab, wird aber langfristig auf diesem niedrigeren Niveau geschont. Diese Senkung bei Einnahmebeginn darf bis zu 30% (!) des Ausgangswertes betragen innerhalb der ersten 3 Wochen ( Quelle ). Dies erklärt natürlich hinreichend, warum man nicht mit beliebig kleiner GFR einen Behandlungsversuch starten kann.

Im September 2021 habe ich meinen Behandler so verstanden, dass die untere Grenze bei Herzinsuffizienz auf 25 ml/min festgesetzt worden ist und diese Grenze auch bei Niereninsuffizienz gelten solle. Jetzt im Dezember sagte er, dass die Grenze noch einmal abgesenkt worden ist, wohl auf 20 ml/min. Aber ich habe nicht genau nachgefragt, weil die Gesprächssituation für mich nicht so geschickt gewesen ist.

Meine Internet-Suche nach diesen Untergrenzen führte bei den offizielleren Stellen wie G-BA und AkdÄ eher zu dem Eindruck, dass die gerade einmal die Herz-Indikation verarbeiten und noch nicht bei der Nieren-Indikation angelangt sind. Auch scheint die Festlegung der Grenzen noch ebenso im Fluss zu sein wie die Anwendungsbereiche verschiedener Wirkstoffe dieser Medikamentengruppe.

Es dürfen sich also mehr Nieren-Patienten Hoffnung auf dieses Medikament machen als ich im Mai 2021 angenommen habe.

Freundliche Grüße,
fabienne
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