THEMA:

Hallo,
ich bin neu hier und mein Arzt hat mich ziemlich verunsichert. Er meinte meine Werte hätten sich verschlechtert. Er meinte sie sind ziemlich miserabel. Er hat mich zum Neprhologen überwiesen. Kurzfristig einen Termin bekommen ist natürlich nicht einfach. Kann mir einer was zu meinen Werten sagen. GFRCK1(Normalwert 60.0<=1000.0 ml) Mein Wert ist 44.
KREA03 (Normalwert < 1.0 mg/dl) Mein Wert 1.37.
Ich habein Hausarzt gefragt, was man nun machen kann. Er sagt nix ausser viel trinken.
Was bedeutet meine Werte. Sind sie wirklich so schlimm wie mein Hausarzt sagt? Auf Antworten würde ich mich sehr freuen.
Gruß Muck

Hallo Muck und herzlich willkommen hier im Forum

Den Werten kann man entnehmen, dass die Nierenleistung etwas eingeschränkt ist. Mehr zu sagen ist schwierig, dazu sind die Infos etwas karg. Du schreibst "hätten sich verschlechtert" - waren die Nierenwerte denn schon mal ein Thema? Ist die Ursache bekannt, warum sich die Nierewerte verschlechtert haben, also eine Grunderkrankung zum Beispiel? Wann wurden die Werte zum letzten Mal kontrolliert? Wie waren die Werte damals?

Termin beim Nephrologen ist sicher vernünftig.

Was du jetzt machen kannst, bis zum Termin beim Nephrologen? Das kommt einerseits auf die Ursache der Nierenschwäche an. Anderseits versucht man, die Niere zu entlasten bzw. nicht unnötig zu belasten.
Wichtig ist ein optimal eingestellter Blutdruck.
Medikamente, die die Niere belasten oder sogar schädigen wenn möglich reduzieren oder vermeiden.
Salzkonsum reduzieren. Das bedeutet nicht, salzlos zu essen. Viele Menschen konsumieren zu viel Salz und eine stufenweise Reduktion auf ein gesünderes Niveau ist nicht so schwierig.
Weitere Ernährungsumstellungen sollten nicht ohne Ernährungsberatung erfolgen und sind wahrscheinlich erst nach dem Termin beim Nephrologen sinnvoll.
"Viel Trinken" bedeutet normal trinken, also etwa 2 Liter / Tag. Mehr nur nach Rücksprache mit Arzt bzw. Nephrologe. Optimalerweise Leitungswasser, Mineralwasser, Frucht- und Kräutertees.
Alkoholkonsum wenn nötig vermindern, ebenso Rauchen.

Liebe Grüsse Kohana

Hallo Johanna,
nein eine Ursache ist noch nicht bekannt deshalb soll ich zum Nephrologen. Bluthochdruck habe ich nicht. Ich kann leider nicht sagen wie meine vorherigen Werte waren. Die Werte wurden im Januar und April jeweils gemessen. Er sagte mir, dass die Werte von Juli noch krotten schlechter sind als wie von Januar und April. Naja ich habe einige andere Erkrankungen, aber ob die die Ursache sein können weiß ich nicht. Dazu hat der Hausarzt nix gesagt. Mir wurde 1998 die komplette Schilddrüse wegen Morbus Basedow mit Augenbeteiligung entfernt. Leider funktionieren die Nebenschüldrüsen nicht mehr und ich leide dadurch an Hypoparathyreoidismus. Zusätzlich habe ich Zöliakie und Kollagene Colitis. Also schon alles Autoimmunerkankungen. Der Nephrologe wird mir bestimmt mehr sagen können. Mein Hausarzt meinte, der Wert wäre einer 70 bis 80 jährigen. Ich bin 53 und das macht mir natürlich Angst. Lieben vielen Dank für deine Antwort.
LG Muck

Hallo Muck,

willkommen hier im Forum!

Ich bin auch 53 wie du, bist du auch Jahrgang 1967?

Also, lass dich mal vom Hausarzt nicht verunsichern. Deine Nierenwerte sind nicht grottenschlecht. Sieh zu, dass du einen guten Nephrologen findest.

Damit du das etwas einordnen kannst:
Als bei mir die Niereninsuffizienz festgestellt wurde, war das Kreatinin schon über 2. Das war vor 16 Jahren.

Momentan ist mein Krea bei 3,5, meine Nierenleistung noch ca. 15 %.

Ich bin trotzdem noch ganz munter und habe hoffentlich noch ein paar Jahre bis zur Dialyse. Ich habe auch einige andere körperliche "Baustellen", u. a. auch Colitis ulcerosa.

Also, bleib mal ganz ruhig und warte ab, was beim Nephrologen rauskommt.

LG
Anja

Danke, dass beruhigt mich sehr

Die Nierenwerte sind keinesfalls besorgniserregend nur sehr leicht erhöht
Trotzdem sollte man sie überprüfen lassen und die eventuelle Ursache finden.
Am besten Du gehst zu einem Nephrologen und lässt es mal abklären.

Danke, ich verstehe nur nicht warum mein Hausarzt mir so ein Schrecken einjagt. Ich habe schon einen Termin bei einem Neprhologen gemacht. Am 26.8. habe ich einen Termin bekommen.
LG

Danke, ich verstehe nur nicht warum mein Hausarzt mir so ein Schrecken einjagt.

Mit deinen Nieren stimmt definitiv etwas nicht. Je früher das angeschaut wird, desto besser. Das ist wirklich wichtig.

Es gibt Hausärzte, die ihre Patienten zu spät zum Nephrologen schicken, weil sie die Ernsthaftigkeit falsch einschätzen. Je nach Ursache kann eine frühzeitiger Behandlungsbeginn bedeuten, dass ein Fortschreiten der Schädigung gestoppt, verlangsamt oder sogar eine Schädigung Beeinträchtigung rückgängig gemacht werden kann.

Edit: Blanja hat natürlich recht. Schädigung war da das falsche Wort.

Guten Morgen,
da hast du recht. Ich kenne mich da ja nicht aus. Man ist natürlich total erschrocken, wenn der Hausarzt sich in so einer Art ausdrückt. Wenn man hört sie haben mit 53 Nierenwerte wie eine 70 Jährige und wenn das so bleibt landen sie an der Dialyse. Als ich fragte was man machen kann, lehnt er sich mit verschrenkten Armen hinter den Kopf ganz entspannt nach hinten und sagte nix kann man machen. Ich vermisse meinen alten Hausarzt, leider ist er in Rente. Mein jetziger hat die Praxis übernommen. Mein Alter Hausarzt war auch sehr genau, aber nicht so arrogant sondern auch direkt aber menschlicher.
LG

Guten Morgen Muck,

es ist schade, dass dein Hausarzt so wenig einfühlsam war. Viele Hausärzte haben wenig Ahnung von Nierenerkrankungen. Was leider stimmt ist, dass eine Nierenschädigung meist nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Aber die Ursachen können sehr vielfältig sein, und ebenso unterschiedlich sind die Verläufe der Erkrankungen.

Es ist gut, dass du bald einen Termin beim Nephrologen hast.

Du kannst deinen Hausarzt bitten, dir beim Nephrologen einen früheren Termin zu verschaffen. Wenn die Ärzte das direkt regeln, läuft das besser, als wenn du anrufst.

Hallo,
der Termin wurde schon durch meinen Hausarzt gemacht. Welche Untersuchungen kommen beim Nephrologen auf mich zu?
Gibt es da bestimmte Untersuchungen oder kommt es auf die Anamnese an?
LG

Morgen,

wie das beim Nephrologen so typischerweise ist....Bluttest, Harntests....meistens kriegst du einen 5 Liter Kanister mit und den Auftrag 24-Stunden Urin zu sammeln. (den ersten Harn am Beginn der 24 Stunden weglassen und ab dann sammeln.)
Aber den genauen Spaß erklärt dir der Nephrologe dann schon.

Wenn Blut und Harn nicht die gewünschten Details über den Krankheitsverlauf liefern, wird eine Biopsie gemacht, meistens von der Niere die man als kränker vermutet.....da kriegst du aber einen Termin und das passiert auch nicht überraschend. Lol.

Wäre aber sicher lustig, wenn du zum ersten Termin schon einen 5-Liter Kanister mit Urin mitnimmst.....

lg
Chris

Hallo Muck

Sehr häufig wird auch eine Ultraschall-Untersuchung gemacht um die Durchblutung der Nieren anzusehen und um Auffälligkeiten im Urintrakt, Blase, Harnleiter, Harnröhre und vielleicht noch in anderen Organen festzustellen.

Es hilft manchmal (mir auf jeden Fall), vorab Fragen zu notieren. In der Aufregung und je nach Kommunikationsfähigkeiten/Hektik des Gegenübers kommen einem die wichtigsten Fragen oft erst nachträglich in den Sinn. Meine Taktik-Empfehlung: die Post-its oder das Blatt mit den Fragen vor sich auf den Tisch legen (oder sonstwie deutlich bereitlegen), damit dem Gegenüber gleich klar ist, das da noch etwas zu erledigen ist. Es zwingt einem auch dazu, die Fragen dann auch zu stellen, obwohl man manchmal Angst vor der Antwort hat oder das Gegenüber nicht gerade für Fragen empfänglich zu sein scheint.

Ich würde beim Hausarzt auch um eine Kopie der Überweisung bitten, mit der Anamnese und den letzten Laborresultaten. Die Anamnese dann durchsehen und ergänzen, wenn was Wichtiges fehlt (es hat oft auch Fehler/Missverständnisse drin...)

Liebe Grüsse Kohana