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Patienten hinterfragen Verordnungen... 07 Aug 2021 09:59 #517243

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Nachdem ich zu Ankes Thema Herzschrittmacher etwas geschrieben hatte, hatte ich das Bedürfnis noch etwas Frust loszuwerden - im Zusammenhang mit Ankes Problem. Da ich vermute, dass die meisten hier solchen Situationen schon begegnet sind, eröffne ich wohl besser ein neues Thema statt einem PS in Ankes Thema...

Es ist absolut obermühsam, wenn man als Patient so etwas abzuklären versucht und nur auf Personen (Pflege oder Ärzteschaft) trifft, die die Sorge nicht ernst nehmen

- von der Pflegefachkraft mit den Worten "der Arzt wird schon wissen, warum er das verordnet hat" und dabei die langjährige Erfahrung des Patienten komplett irgnorieren

- weil sie keine Zeit haben

- oder keine Lust (zB aus früheren Erfahrungen gebranntes Pflegepersonal sich mit einem Arzt "anzulegen")

- oder keine Ahnung haben.

Als Patient stationär im Krankenhaus hat man wahrlich andere Sorgen als darüber zu brüten, wie man möglichst diplomatisch eine neugierige-kritische-misstrauische Frage zu einer Verordnung stellt.

Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Ein Assistenzarzt verordnet am Abend vor Dienstschluss ein neues Medikament, ohne den Patienten darüber zu informieren. Wenn die Pflegefachfrau das Medikament dann bringt, ist es eines, das ein anderer Assistenzarzt aus wichtigen Gründen kürzlich gestoppt hat. Der erste Assistenzarzt ist nicht mehr im Dienst. Die Antwort der gestressten Nachtschweser auf Rückfrage eben das besagte "der wird schon wissen, warum er das verordnet hat". Geklärt werden kann es erst am nächsten Tag.

Für den Patienten extrem mühsam sind auch die Ärzte, die, ohne mit dem Patienten darüber zu sprechen, Medikamente stoppen, die man seit Jahren problemlos einnimmt. Man weiss sogar, was passiert, wenn man es nicht mehr einnimmt. Erschwerend kommt häufig dazu: Der Arzt ist dann gerade nicht oder nicht mehr erreichbar.

Solche Situationen lassen einen manchmal soooo hilflos zurück ... man wurde gerade operiert, hat Schmerzen, es ist einem übel und dann so was ... manchmal bleibt nur noch Heulen...
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Patienten hinterfragen Verordnungen... 07 Aug 2021 13:27 #517247

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Den Patienten im Krankenhaus nicht ernst nehmen. Kommt leider immer wieder vor.

Beispiel Medikamente.
Meine Frau erhält im Krankenhaus kommentarlos eine von diesen Schiebedeckel-Schachteln mit Tagesration ihrer Tabletten. Es sind auch neue dabei. Die bisherigen Tabletten z. T. von einem anderen Hersteller.
Auf Nachfrage was das für Tabletten sind, die Antwort "die verordneten".
Meine Frau möchte wissen was das für Medikamente sind und für die neuen Medikamente den Beipackzettel sehen. Antwort: "Vertrauen Sie unseren Ärzten nicht ?"
Es geht eine Zeitlang hin und her. Dann nimmt die Schwester die Tabletten wieder mit.
Nach Anruf meiner Frau fahre ich ins Khaus, versuche zu klären, zu vermitteln. Allerdings war Schichtwechsel, die Stationsschwester verweist lediglich auf eine Notiz: " Verweigert Medikamente".

Wir gehen eine Runde im Khaus spazieren. Nach Rückkehr finden wir eine Schiebedeckel-Schachtel auf dem Nachtkästchen.
Allerdings wesentlich weniger Tabletten als meine Frau täglich einnehmen muss und auf dem Deckel steht ein anderer Name.
Schwester geholt, die bleibt gelassen. "Das kann schon mal passieren, nur keine Aufregung ....."

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Patienten hinterfragen Verordnungen... 07 Aug 2021 13:32 #517248

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Da können wir ja Klagelieder im Chor anstimmen.

Wenn die Medikation etwas komplizierter ist, dann sind die Stationär immer überfordert und/oder zu dumm.
Als Patient blickt man vor lauter Generika und Alternativen zur eigenen Medikation kaum durch, vorallem wenn alles weiße Tabletten sind und alles Generika.....

Wenn du willst, dass etwas richtig wird, machs selber oder du landest auf der Überwachungsstation und es sind 2-3 Tage vergangen und du weißt nicht, was die malwieder für Scheiße mit dir gebaut haben.....
...und bekommst 3.5 Becher mit Resonium A gereicht, weil dein Kalium so gefährlich erhöht ist und du fragst dich dann, wer dich in den letzten 2-3 Tagen so vergiftet hat und wie das stationär alles möglich ist und wo deine Erinnerungen daran sind.

....hatten wir das nicht alle schonmal? :hm:

lg
Chris

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Patienten hinterfragen Verordnungen... 07 Aug 2021 14:52 #517250

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Hallo zusammen,
Das ist richtig schlimm, was ich hier lese.
Natürlich dürfen Medikamente und Patienten nicht vertauscht werden. QM hat in diesem Fall komplett versagt und sollte der KH Leitung mitgeteilt werden.
Natürlich hat ein Patient das Recht zu erfahren warum und gegen welche Medikamente substituiert wird.
Nur durch umfassende Information kann ein Patient vertrauen.
Ich komme gerade aus dem Krankenhaus und habe nur positive Erlebnisse gehabt.
Ich würde umfassend informiert und nachts wurde sogar der Oberarzt angerufen, damit er Auskunft gibt.
Als frisch operierte hätte ich auch nicht mit Durchsetzungsstärke glänzen können.

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Patienten hinterfragen Verordnungen... 14 Aug 2021 20:43 #517356

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War bis jetzt, glücklicherweise, noch nie in der Situation, dass ich nicht ansprechbar war oder Ähnliches...

Nehme meine Medikamente immer für 2 Wochen mit und nehme auch nur die, alles, was dazu kommen soll, wir abgeklärt, sonst nicht genommen. Für die TX (in der Nacht angerufen), hatte ich z.B. 50 Tabletten L-Thyroxin mitgenommen, da die auch immer vom gleichen Hersteller sein müssen... Rest kam ja dann neu. Stand dann auch so in der Akte: "L-Thyroxin stellt Patientin selbst".

Am vierten oder fünften Tag nach TX war ich mir nicht sicher, wie viel Decortin gegeben wurde, obwohl die noch verpackt waren... aber die mg-Angabe nicht lesbar und 20 und 50mg sahen absolut gleich aus. Bei der Visite angesprochen... Ärzte verstanden mein Anliegen und ich hatte später am Tag eine Box mit allen Medis, die ich nahm, bekommen und konnte ab da jeweils für den nächsten Tag die Medis selbst zusammenstellen.

Den ersten Abend kam die Nachtschwester noch kontrollieren :) danach hat man auch das gelassen.

Als Patientin mit vielen Jahren Erfahrung bestehe ich darauf, dass ich bei der Behandlung mit eingebunden und informiert werde.

Bzgl. der Frage nach Vertrauen: einfach mal mit "Nein" antworten. Ärzte sind keine Halbgötter in weiß und machen in ihrem Job (nichts anderes ist es) auch Fehler. Deren Fehler haben aber eine andere Auswirkung, als wenn ich einen Rechtschreibfehler in einer Doku hab. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
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Patienten hinterfragen Verordnungen... 04 Sep 2021 20:27 #517486

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Da habe ich auch Erfahrungen. Da ich einen Zwerchfellbruch habe, habe ich chronisches Sodbrennen und muss dafür jeden Tag Pantozol Tabletten nehmen. Damit, und ab und zu ein Riopangel, habe ich das gut im Griff. Aber ohne die Tabletten bekomme ich nach dem Essen starkes Sodbrennen und Schmerzen, denn vor einigen Jahren hatte ich bereits ein blutendes Speiseröhrengeschwür.
Schon einige Male wenn ich im Krankenhaus lag, kam es vor, dass irgendein Arzt die Tabletten einfach abgesetzt hat. Noch dazu, ohne mir etwas davon zu sagen, oder mich zu fragen, ob ich damit einverstanden bin. Jedesmal war es ein Kampf, dass das Medikament wieder angesetzt wird. Bis das passiert war, konnte ich immer nichts essen und trinken, denn dann bekomme ich ohne Medikament eben unerträgliches Sodbrennen. Inzwischen habe ich aber vorgesorgt. Ich habe immer einen guten Vorrat von diesem Medikament zu Hause und nehme es mir mit wenn ich ins Krankenhaus muss. Da wir unsere Medikamente bei der Dialyse bekommen- ich gehe im Krankenhaus zur Dialyse- ist das kein Problem, diesen Vorrat anzulegen. Pro Woche eine neue Schachtel, das reicht dafür.
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