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Vorstellung und viele Fragen 07 Sep 2021 17:33 #517498

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Guten Tag, Mein Name ist5 Andreas. Ich bin verheiratet und wohne in Langenhagen bei Hannover.
Seit dem 11.08.2021 werde ich dialysiert undhabe so manche Frage, zum Beispiel:
Schon nach zwei Dialysen wurde mir eine Menge Wasser entzogen, obwohl ich eigentlich noch ne gute Restausscheidung habe (bei der letzten Sammlung im Mai 2 l.) Das hagt am nächsten Tag zu erheblichen Schwindelanfällen geführt. Das hat sich jetzt gebessert, weil die Wassermenge nach mehreren Anläufen endlich reduziert wurde.
Während der Dialyse geht der Blutdruck teilweise auf 128/73 runter, steigt dann wieder langsam an.
Heute war er dann plötzlich bei 180/80. Kann mir jemand erklären, warum der so schwankt?
Über Hinweise würde ich mich sehr freuen!

10.9.21 Kohana/Moderatorin: diese Thema war wohl irrtümlicherweise unter "Pflegekräfte/Allgemeine Themen" geraten. Ich habe es jetzt unter das Oberthema "Allgemeine Diskussion" verschoben.

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Vorstellung und viele Fragen 07 Sep 2021 23:54 #517504

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Hiho Andreas,

Mal so ein paar wichtige Fakten:

1. Die Dialyseflüssigkeit in der Maschine wird vorgeheizt, dein Blut passt sich an diese Temperatur an. Ist die Maschine höher als deine Körpertemperatur eingestellt, bekommst du warmes Blut zurück und dein Blutdruck fällt, und deine Körpertemperatur steigt.
Ist die Temperatur niedriger als deine Körpertemperatur eingestellt, bekommst du kühles Blut zurück und dein Blutdruck steigt. (unter einer warmen Decke merkst du oft nicht, wie deinem Körper eigentlich kalt wird. Kann sehr verwirrend für die Selbstwahrnehmung sein.)

2. Körperposition + Schwerkraft. Wenn man die Beine hochlagert, dann wandern mögliche Ödeme von den Beinen in den Torso. Das erhöht den Blutdruck.
Lagert man aber den Oberkörper hoch und die Beine niedrig, dann wandern Ödeme in die Beine und der Blutdruck sinkt.

3. Wasserentzug kann den Blutdruck abfallen lassen. Der normale Mensch hat 6 Liter Blut. Dialysepatienten haben noch überschüssiges Wasser. Je nachdem wieviel das ist, kommt der Druck auch von einem zu hohen Volumen. Und wenn man dann Wasser entfernt brauchen die überdehnten Blutgefäße etwas Zeit um wieder auf Normalniveau zu schrumpfen, bis dahin ist der Blutdruck aber abgestürz. (=dein Kreislauf wird schwach, dir wird schwindlich und wenn du es übertreibst ist der Gleichgewichts-Sinn für paar Minuten ganz weg.)

4. Die Dialyse bringt deinen Natrium-Spiegel auf Normal. Das beeinflussst auch den Blutdruck. In der Regel hat man etwas zuviel Salz gegessen und der Blutdruck sinkt durch den Entzug vom Salz ebenso.


Die meisten Krankenschwestern dialysieren gerne am Limit, hauptsache der Patient erreicht das Ziel-kt/V, egal wie es ihm nach der Dialyse geht, hat ja Zeit sich auszuschlafen.
Da muss man als Patient lernen sich durchzusetzen. Es ist dein Körper, du bist der Experte wenn es um dein Wohlbefinden geht, weil nur du in deiner Haut steckst.
Du hast das letzte Wort, außer der Schwester gelingt es dich einzuschüchtern und kleinlaut zu machen.
Wenn du klare Anweisungen gibst und dabei bleibst, wird es auch so gemacht.

Und pass bloß auf mit dem Wasserentzug, deine Restharnmenge dadurch nicht weniger werden sondern sollte konstant gehalten werden.
Oberste Priorität muss sein, dass die Nieren immer ein bisschen Wasser zum Arbeiten übrig haben und so ihre Restleistung möglichst lange erhalten.

Je länger du an der Dialyse bist, umso besser wirst du dich selbst kennen und hoffentlich anfangen dich durchzusetzen wenn es darum deinen Körper im Gleichgewicht zu halten. ;)

Die Schwestern wiederrum machen es sich einfach, wie gestresste Menschen nunmal sind, sie nehmen sich zuwenig Zeit und nehmen die schnellste Lösung, statt die Ursache zu suchen. Sinkt der Blutdruck beim Patienten, werden halt die Füße hochgelagert oder die Dialysat-Temperatur gesenkt, Patient wird schon sagen falls es ihm schlechter geht.
Ist der Blutdruck zu hoch das umgekehrte Spiel. Kochen wir den Patienten von Innen wie einen Frosch im Kochtopf, wenn er es merkt wird er schon was sagen. Hauptsache die Werte passen und ich kann in Ruhe weiter vorm Computer sitzen....?

Ich als Patient wiederrum löse viele Blutdruck-Probleme mit Kleidung, Kühlpatronen und Handwärmern.
Wenn ich nach der Dialyse hohen Blutdruck hab, wovon ich Kopfschmerzen bekomme, pack ich mir einen Handwärmer in den Nacken. Dann erweitern sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt und der Kopfschmerz hört sofort auf.
Oder ist mein Blutdruck zu niedrig, dann hab ich Kühlpatronen in der Handtasche. (Ich pack vor jeder Dialyse eine 0,5 Liter flasche Pfirsich-Eistee, einen Energydrink und 2 große Kühlpatronen in die Tasche....)
Und die press ich mir eben dorthin wo ichs grad erfrischend finde. :wow:

lg
Chris
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Vorstellung und viele Fragen 08 Sep 2021 10:20 #517512

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Hi Chris,
Dank dir für die ausführliche Antwort.
Was bedeutet kt/V?
Wie ist das mit möglicher Erhöhung des Heparins und Verletzungsgefahr? Ich bin von Geburt an blind und da ist das risiko natürlich größer...
und schließlich:
Die wollen mir im Zentrum die Hepatitis-B-Impfung geben aber erst Ende November. Ich kann mir die bei meinem Hausarzt schon morgen abholen. Krieg ich da ein Problem?
lg
Andreas

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Vorstellung und viele Fragen 08 Sep 2021 12:24 #517513

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Lieber Andreas,

kt/V ist ein Umrechnungsfaktor für die Dialysequalität, also die Entgiftung. Je höher, desto effektiver. Es muss ein Mindestmaß erreicht werden.

Die Impfung kannst du Dir ruhig morgen beim Hausarzt abholen. Da kriegst Du kein Problem. Du musst es nur sagen im Zentrum. Mein Zentrum hat es sowieso lieber, dass ich mir die Impfungen beim Hausarzt abhole.
Nur die Pneumokokkenimpfung lasse ich im Zentrumn machen, weil, das habe ich jetzt gelernt, man als Dialysepatient zwei hintereinander benötigt.

Was die Gabe des Heparins angeht, würde ich unbedingt mit den Ärzten abklären, was für Dich das richtige Mittelmaß ist. Ich weiß es nicht, kann mir aber vorstellen, dass die Sturzgefahr ein Faktor ist.

Was Deinen Blutdruck angeht, würde ich abwarten. Der Körper muss sich jetzt umstellen und an das neue Schema gewöhnen. Die Ärzte werden jedenfalls reagieren, wenn am Ende der Druck so hoch ist und Dir Nifedipin o.ä. geben.

Frag uns ruhig Löcher in den Bauch :blume: alles Gute und weiter einen guten Start in die Dialyse
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Vorstellung und viele Fragen 08 Sep 2021 13:30 #517514

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Hallo Andreas,

Heparin ist ein Risiko das man im richtigen Verhältnis sehen muss.
Ich bin schon auf viele Arten nach der Dialyse gestolpert. Man hat dann viel mehr blaue Flecken und Schwellungen als ohne Heparin. Als wäre der Sturz 2-3x so intensiv gewesen.
Sofern du dir nicht eine Rippe brichst und lange innere Nachblutungen hast, wird das schon von selber wieder verheilen.....
Aber Stürze in Laufgeschwindigkeit oder ein Autounfall wären dann schon die Grenze wo es gefährlich wird.

Da kann man sich aber auch ein bisschen Abhilfe schaffen. Ich trag immer meine Motorradjacke, auch wenn ich zu Fuß unterwegs bin oder im Krankentransport gefahren werde, hat viele Schaumstoff-Protektoren eingenäht die man im Alltag kaum bemerkt. Im Gegenteil, die Schultern wirken breiter und man sieht gesünder, sportlicher und muskulöser darin aus und trägt sich auch bequem. War auch schon lang vor der Dialysezeit meine Alltags-Jacke.

Den Rest hat ja unsere Moderatorin schon gut erklärt.

lg
Chris
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Vorstellung und viele Fragen 08 Sep 2021 19:20 #517519

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Vielen lieben Dank! Deine Antworten helfen mir sicher weiter!
Wenn ich wieder ne Frage (oder mehrere) hab, werd ich ein entsprechendes Thema aufmachen!

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Vorstellung und viele Fragen 09 Sep 2021 12:56 #517526

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Ich kann den Post von neues Leben 1:1 teilen:
- auch ich habe noch sehr viel Restharn (ca. 1 Liter)
- auch ich bin hinterher (nach der Dia) wie erschlagen
- auch mir wird viel Wasser entzogen (abfolgend der Diatage: 3,8-4,1-3,4-3,7 usw.) bei einem -angenommen- trockengewicht von 70,8 kilo (vor dieser Bauchgeschichte wog ich 101,5 kilo, nahcher 63 kilo, mittlerweile bin ich über die 70, aber mehr geht nicht, da sie mir immer soviel Wasser zeihen, aber eigentlich will ich Gewicht zulegen - bin regelrecht dürr).

Da ich -was HD angeht- ich imer noch als Newie bezeichne, wüsste ich gerne was man an der Dia eigentlich so haben / beachten sollte / müsste:
- welche Werte sind anzustreben?
- der Kt/V Wert, wo ist unten oder oben (habe 2,4)?
- welche Impfungen sollte man bekommen, erhalten (und von wem)?

Da ich immer Wasser in den Füßen hatte, trage ich seit neustens die "Liebestöter", sprich Stützstrümpfe (bis zum Knie). Seither keine Wassereinlagerungen mehr in dne Beinen, aber bei der Dia ziehen sie immer noch so viel Wasser. Wobei ich meine Trinkmenge auf unter 2 Liter momentan reduziert habe, was mir schon schwerfiel, und versuche noch weiter auf ca. 1,5 Liter zu bekommen.

Ansonsten sind Christians Beschreibungen sehr zutreffend, habe ich alle schon mehr oder weniger an der Dia gehabt, bis hin zum Dr.-Einsatz im Laufschritt bei Blutdruck 65/34 und Puls 160.
war aber relativ schnell behoben, beine Hoch, den ganzen Kerl mit Kopfüber runter und irgendwas haben sie an de Maschine eingestellt und mir darüber eine Spritze gegeben (ich war leider nicht in de Lage zu fragen was dies ist und später... na vergessen!

Meine Versuche weniger Wasser ziehen zu lassen sind leider kontraproduktiv, sprich, finden kein gehör! beim (Leiter) Nephrolegen Nummr 1 sowieso nicht (ist leider, wie sagt der Mediziner: beratungsresistent) und die Meisten der Pfleger/-innen ordnen sich diesem fast bedingungslos unter - wobei, er ist schon eine Korriphae, aber leider -wie die Meisten seiner Art- auch sehr von sich eingenommen.

Wäre dankbar, wenn ich hier einige Werte erklärt bekäme, welche anzustreben sind.
Denke mal, das dies nicht nur nur den Threatoppener und mich wertvoll wäre (eigentlich sollte es einen Leitfaden für neue Dialysepatienten geben).

Übrigens fast Standardantwort auf meine Versuche den Wasserentzug zu minimieren: glauben sie, wir wissen nicht was wir tun? Seit über 50 Jahren? -Was soll man da antworten?

lg
Flüstermann alias Harald

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Vorstellung und viele Fragen 10 Sep 2021 02:37 #517548

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Schummel doch beim Abwiegen?

Also mich beobachtet niemand beim Abwiegen, da kann ich die Schuhe ausziehen wenn ich nen Kilo weniger abziehen lassen will oder meine Jacke in der Hand halten und das Handy einstecken, wenn ich mehr abziehen lassen will.
Und wenn ich mein Trockengewicht offiziell ändern lasse, begründe ich das mit leichter gewordener oder schwerer gewordener Kleidung.
Ändert irgendjemand in dem Sauhaufen mein Trockengewicht ohne mich zu fragen, dann steig ich wochenlang nach der Dialyse mit Straßenkleidung auf die Waage und wiege viele Kilos mehr nach der Dialyse als vor der Dialyse. Und vor der Dialyse mach ich Strip-Tease bis ich das Gewicht habe, das ich mir einbilde haben zu wollen.

Ich hab jetzt über den Sommer zugesehen wie mein Blutdruck monatlich schleichend therapieresistenter und höher wird. 210/130 zum Aufstehen trotz abendlicher Blutdrucksenker.
Da hält wohl jeder unterschiedliche Werte aus. Ich wollte mein Trockengewicht und meine Blutdrucksenker nicht ändern, solange ich selber fahre. Jetzt wo ich wieder gefahren werde, opfere ich eben kurzfristig Wohlbefinden für die Gesundheit.
Ich lass mir jetzt freiwillig und heimlich mehr Wasser ziehen. Normalerweise steige ich in Straßenschuhen+T-Shirt+Hose auf die Waage, jetzt nehm ich auchnoch Pulli und Handy in die Hand.
Hat ein paar Tage gedauert aber mein Blutdruck stürzt jetzt ein paar Stunden nach Abhängen ab. In meinem Fall ist das 138/70.....da hab ich wiederrum echte Probleme wach zu bleiben.
Hab gestern meine Blutdruck-Senker-Dosis halbiert und bin wieder und trotzdem auf 138/70 gelandet.
Da brauch ich jetzt zum einen weniger Blutdrucksenker und sollte den Einnahme-Zeitpunkt so vorverlegen, dass die Blutdrucksenker dann aufhören und nachgenommen gehören, wenn der Blutdruck nach der Dialyse abfällt.
Kann auch passieren, dass ich dann kurzfristige eine Einnahme auslassen kann, wenn der Blutdruck sowieso niedrig bleibt und mal beobachten muss, ab wann er eigentlich wieder zu steigen anfängt.
Ein anderer Blutdruck ist vorallem Gewohnheitssache und ein nerviger Leidensweg, man muss sich durch viel Müdigkeit kämpfen während man sich um korrekte Einstellung bemüht.

War gestern totmüde im Forum und hab natürlich den ganzen Tag nichts auf die Reihe bekommen, mich am Abend schlafen gelegt und jetzt im Mitternacht gehts wieder halbwegs.
Und jetzt sollte ich mir überlegen, wie ich in der Nacht ein Festmahl koche ohne jemanden aufzuwecken. Weil obwohl ich kaum hunger hab weiß ich, mir werden die Nährstoffe ausgehen je länger ich wach bin.

Sprich Pulli+Handy sind 1kg mehr die ich mir abziehen lasse, mein Blutdruck lässt sich stabil auf 150/90 halten und ich werd vermutlich 2-3 Wochen brauchen, bis ich mich nicht mehr so beschissen fühle, obwohl mein aktuelles Trockengewicht gut für mich ist.


Und ich hätte eigentlich gedacht, dass zu kt/v irgendeine Streber-Fachliteratur-Antwort von kohana kommt bevor ich am Abend wieder aufstehe.....
Ich kenn meinen aktuellen kt/v garnicht, das ist nämlich Dimensionslos. Jemand der wenig Giftstoffe mitbringt und viel Restharn hat, braucht weniger kt/v als jemand, der regelmäßig Dialysen ausfallen lässt und keinen Restharn hat.
Oder in meinem Fall, der freiwillig länger Dialyse macht und immer gut entgiftet ist. Da braucht man auch wenig kt/v um auf ideale Blutwerte zu kommen.
kt/v ist die effektive Dialyseleistung. Der persönliche Bedarf orientiert sich da auch ein bissl an der GFR und eben wie mies die Blutwerte vor der Dialyse waren. Der Bedarf ist sehr individuell.
Klar ist nur, dass wenn der Patient schlechte Blutwerte hat, dann braucht er mehr kt/v.
Und ein Richtwert für die Krankenkasse ist ein kt/v von >1,2 weil sonst geben sie viel Geld für wenig Wirkung aus.

Mir geht es bei meiner Dialyse eher darum alle Blutwerte wie Harnstoff, Kreatinin, Natrium und andere Elektrolyte, in den Normalbereich zu bekommen.
Sprich nach der Dialyse sollte dein Blutbild wie das eines gesunden Menschen aussehen. Wenn du freiwillig länger machst, ist auch Kreatinin und Harnstoff unauffällig niedrig.

Ich lass das mal so stehen und such mir was zu essen....

lg
Chris - im verrückten After-Dialyse-Nightlife-Modus....
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Vorstellung und viele Fragen 10 Sep 2021 07:57 #517549

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Hallo Harald,
dein Flüssigkeitsentzug von über drei Litern ist natürlich auch eine Menge. Dein Körper hat ja schon eine Menge mitgemacht, da ist es sehr anstrengend für ihn, so einen hohen Entzug zu verkraften. Viele Dialysepatienten vertragen eine so große Menge nicht. Wenn du meinst, dass dein Sollgewicht nicht richtig ist, dann bitte doch mal um eine Bio-Impedanz-Messung (Bia). Damit lässt sich relativ gut der "Wasserstand" messen. Man hat dann eine recht gute Info, ob das Sollgewicht im richtigen Bereich liegt. Ein guter Anhaltspunkt kann auch ein Ultraschall der Vena cava sein.
Ansonsten kann dich niemand zwingen, mehr Flüssigkeit zu entziehen als du es selbst willst. Es ist dein Körper, du hast das Recht darüber zu bestimmen. Das wird dann entsprechend dokumentiert.
Allerdings solltest du auch bedenken, dass zuviel Wasser das Herz belastet und auch nicht gut für den Blutdruck ist.

Der Kt/V sagt aus, wie effektiv die Dialyse ist. Er sollte mindestens 1,3 sein. Ich erreiche durch die Dialyse einen Wert von ca. 2,2 bis 2,5. Der Wert ist ein Anhaltspunkt, neben Harnstoff vor und nach der Dialyse, Harnstoffreduktionsrate, Kalium, Phostphat, Kalzium und Ph-Wert.
Als du den Blutdruckabfall hattest, werden sie dir wahrscheinlich Kochsalz gespritzt haben, damit der Blutdruck wieder ansteigt. Es wird auch je nach Situation dann der Wasserentzug gestoppt für eine Weile oder die Entzugsmenge reduziert, manchmal auch ein Bolus gegeben, d. h., dem Körper etwas Wasser zurückgegeben, damit er sich schneller erholt.

Viele Grüße
MaWa
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Vorstellung und viele Fragen 16 Sep 2021 14:29 #517581

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Hallo Harald, Chris, Mawa,
Es ist gerade für mich als Neuling interessant zu lesen, was ihr zum Teil durchmacht! Wenn ich Blutdruckwerte von 210/134 sehe, fühl ich mich durchaus noch gut mit meinen 150/90, manchmal auch 166/101....
Aber dieser Flüssigkeitsentzug ist echt nervig! Wenn ich doch noch ca. 2 l ausscheide, ist das nach meiner Vorstellung doch gar nicht nötig! Ich hab mir jetzt bei meinem Nephrologen, der mich seit 1998 behandelt, einen Gesprächstermin geben lassen; da soll er mir das in Ruhe mal erklären! Und dann soll er mich auf die Transplantationsliste setzten... Wielleicht ist das letztendlich doch besser als die ständigen Dialysen.
Wie steht Ihr dazu?
Lg
Andreas (neuesleben)

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Vorstellung und viele Fragen 16 Sep 2021 19:14 #517582

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Also ich muss am Samstag früher zur Dialyse kommen für eine PCM-Messung, oder wie das heißt, habs nicht so mit Acronymen.
Das ist wie ein EKG, man bekommt Elektroden an Hände und Füße um mittels elektrischen Wiederstandes den Wasserhaushalt im Körper zu berechnen.
Wird auch Leitfähigkeitsmessung genannt.

Da lass ich ermitteln wieviel Wasser ich im Körper zuviel hab. Üblicherweise wird dann einfach basierend auf dem Ergebnis soviel abgezogen wie überschüssig ist.
Und danach diskutieren wir ob und wie wir mein Trockengewicht ändern. Ist einfacher so eine Diskussion zu führen wenn man wissenschaftlich belegen kann, wieviel Wasser den aktuell zuvieö ist.

Ist ja ein Thema wo es sich um Fakten drehen soll und nicht um Glaube oder Vermutung. :)

lg
Chris

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Vorstellung und viele Fragen 16 Sep 2021 19:54 #517583

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Bei uns heißt das Bia-Messung (Bio-Impedanz-Messung) und wird üblicherweise nach der Dialyse gemacht. Sie gibt auch Infos zum Ernährungszustand. Das Ergebnis ist aber nicht in Stein gemeißelt.

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Vorstellung und viele Fragen 18 Sep 2021 22:11 #517598

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Danke an chris (auch ohne Nachweis oder Quelle, es ist beachtlichwas du weißt) und auch MaWa, diese Bia werde ich machen lassen!

Mei kt/v liegt bei 2,4 mein Krea ist bei 3,6 meine GFR bei 15 mein Hämoglöbin bei 11,4 sind doch eigentlich super Werte, odr?

Trotzdem ziehen sie mir immer soviel Wasser, obwohl ich noch gut einen Liter restharn habe und nicht mehr als 2 Liter trinke, momentanbin ich bei etwas über 1,5 Liter! Esse aber auch viel (oft und in kleinen Mengen), was mein "Trockengewicht" vom KfH mit 70,8kilo auf manchmal 77,7 treibt.
Da ich nicht 5 Liter oder noch mehr und auch die Belehrungen nicht mehr über mich ergehen lassen will (habe eine Vene in der rechten Schulter die verengt ist, mein rechter Unterarm sieht aus we der von Popeye, wurde berits zweimal bougiert, nun am Donnerstag dann operiert, wenn kein Stent geht, was schon vermutet wird und dann mittels Bypas umgangen wird - ist aber problematisch genau im Schultergelenk).

Und nun lesen die Liniengetreunen nicht mit:
- ich bescheiße -natürlich- auch, und zwar indem ich die Fußstützen meines Rollstuhles in meinem tragebeutel verstecke, welcher nicht mitgewogen wird.
-nach dem wiegen, was ich alleine mache, gehts aufs Klo und die -Stützen kommen ran,. 1,7 kilo weniger, da kann ich sogar mit 77,7 kikli leben.

Seitdem ich dies mache sind die Nachmittage nach Dialyse nicht mehr schlimm, nur ist das keine Lösung auf Dauer. Habe mich zwar unter Kontrolle, aber normal bin ich immer bei runden 75,7 kilo, abzüglich der sagen wir mal 1,7 der Fußstützen, sind es 74 abzüglich 70,8 und somit 3,2 Liter, was ich bei manchen -nicht allen Pfleger/innenauf runde 2,8 weinerlich noch runterhandele.
Geht alles, da beim wiegen keiner dabei ist und ich mich alleine wiege, alleine ins Zimmer rolle. Manchmal wigen sie hintrhe meinen rollstuhl, was eine weiter "B..." Methode mit sich bringt: habe ein debikus Kissen mit 4 cm Höhe, dies könnte man beshweren, natürlich ohne diese Beschwerung wiegen, beschwerrung ins Kissen und schon hat man wieder ein Kilo oder so.

Übrigens, diese Methoden sind nicht nachzumachen, da sie schwere gesundheitliche Schäden verursachen können - so mein Nachbar, Pfleger in der medizinischen Abteilung dieses KfHs. Meine Warnung diesbezüglich habe ich hiermit kunddgetan.
Ich muss übrignes damit rechnen, das der Leiter des KfHs mich russchmeißt. soll dieser schon einmal gemacht haben, da -so seine Begründung- der Patient seine Behandlung verweigert, erfolgreich sogar vor Gericht, wird sich so erzählt - was ich diesem durchaus zutraue, wie gesagt, PD will er nicht, macht er auch nicht und somit das KfH als auch die Klinik nicht!
Da er vorigen Monat offizieller Rentner wurde, dachten viel, nun ist er weg. Sein Stellvertreter ist eine Seele von Mensch, man wäre der gut, aber pustekuchen, der macht weiter!

Bin ich jetzt böse oder blöd?

Mir geht es mit dieser Methode aber blendend, bin fit, kann arbeiten, nur mein Schlafrythmus ist noch schlecht (durch die PolyNeuroPathie -Oxycodon ist leider rartioniert- und auch noch Rest Less Legs ).
Denke mal, das allein mein rechter Arm für einen Kilo Wasser gut ist. Ansonsten trage ich Stützstrümpfe, also Beine nur sehr geringe Wasserreinlagerung. bleibt nur noch der Bauch -leider!

Da ich eine Reha beantragt habe, hoffe ich in dieser die Dialyse soweit in den Griff zu kriegem, das ich von da an eine Berücksichtigung meines steigenden Gewichtes bekomme (will und muss auch auf die 80 kilo kommen, habe jetzt ein Laufband beantragt um die Fuß und Beinmuskulatur zu steigern - Mann meine Diabetologin ist schon klasse, was die alles für mich macht).

Evtl. muss ich das KfH wechseln (bin eigentlich gerne da, weil doch noch einiges bei mir medizinisch zu machen ist und von dem Dortigen aus der Weg in die Klinik ein Anruf is).
Habe ein KfH direkt bei mir vor Haus, Luftlinie 1,5 km, aber dessen einer Nephrologe hat mich zu spät auf Niereninsuffizienz behandelt, darum ist dort mein Vertrauen etwas geschächt.
Sind zwei Brüder, wobei der Eine nur Ambulanz macht, der Andere die Dialyse im Haus und dieser kennt mich nicht, genauso wie ich ihn nicht kenne.
Dieser Umstieg wird irgendwann geschehen, Begründung durch die KK und meinem Eigenanteil (als Selbstständiger ist dieser etwa erhöht und befreiung bekomme ich nicht, mein einkommen ist zu hoch -stimmt schon, aber dafür arbeite ich auch noch und das als Schwerstbehinderter mit Pflegestufe 3!) als auch der Möglichkeit, dieses KfH selbst anzufahren (habe E-Rolltuhl mit 6km was bis zu diesen 2,5 km und somit 24 Minuten wären, oder mit dem Elektrokabinen Dreiradroller, welchen ich bis Ende Oktober hoffentlich habe, und mit diesem und 45 km rechnerisch 3,5 Minuten brauchen würde (Verkehrweg sehr gut, sprich wenig Verkehr da rüber, ist eine Nebenstrecke, fürn Rolli mit seperaten Fuß-Radweg).
Würde mir auch Zeit sparen, so bin ich über 6 Stunden unterwegs.

Zudem arbeite ich an einer Hand Gas-Bremse für ein KFZ, medizinisches und auch Tüv-Gutachten habe ich schon bzw. warte auf diesbezügliche Post, dann muss die KK dies begutachten, bewilligen und zahlen (meine 750,-€ Beitrag monatlich ärgen mich angeichts der Handicaps seitens der KK mächtig!. Und wenn dies klappt, wird vielleicht mein Traum vom Wohnmobil doch noch war).

Übrigens, ab nächsten Jahr bin ich offiziell kein Diabetiker mehr, da meine Zuckerwerte seltenst über 180 gehen und das ohne Spritzen seit zwei Monaten - was ich auf den Gewichtsverlust zurückführe und natürlich auch wegen der geänderten Essweise seit der HD.
Nur die PNP ist davon unbeindruckt. Erst vorige Woche hatte ich wiede mal einen Absturz: ging zu Fuß, meinen Rollator schiebend, die Rampe vor meinen Haus hoch. kene zwei Scbritte auf selbiger und der Blitz kam: Blackout und umgekippt, sinnigerweise nach hinten auf Beton, aufgeschlagen mit Hinterkopf. seitdem auf dem rechten Ohr ein Gefühl als wenn jemand eine Hand draufhielte. Fehlt noch, das durch den Sturz mein Hörzentrum was abbekommen hat. Gottseidank habe ich die medizinische und auch Tüv- Untersuchung bereits hinter mir. Werde trotzdem zum HNO gehen, da ich weiß, ein Hörgerät ist fälli.

Es ist bei mir wie die unendlich Geschichte, eine Baustelle halbwegs saniert, taucht die Nächste auf!

Aber es gibt immer Schlimmeres. Ich kann zumindest am Rollator einige Meter gehen (habe heute ca. 50m gemacht - war platt, darum das Laufband), leider ist Stehen so gut wie unmöglich (wenn ich meine Beine still halte: Bumm liege ich, so wackel ich immer mit diesen wie ein Betrunkener schwankt.

So, nun diese Bia-Messung machen lassen, da ich am Mittwoch nach der Dia ins Klinikum muss zur Prae-Op, werde da versuchen dort diese zu bekommen, Sollte es nicht klappen, denke ich, das ich am -Freitag nach der Op in die medizinische Abteilung des KfHs komme, wo der Leiter seit der Rente nicht mehr zu sagen hat, ist nun eine Oberärztin, welche mich nicht stechen kann, macht mein Nachbar und der ist dann meine letzte Hoffnung auf ein BIA.

So genug für heute, noch etwas Glotze und dann Bett, Füße sind momentan ruhig.

gute Nacht
wünscht der
Flüstermann alias Harald

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Vorstellung und viele Fragen 19 Sep 2021 09:07 #517601

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Muss mich mit meiner Messung noch bis nächste Woche gedulden, weil das Gerät am Samstag nicht auffindbar war.

Interessante Trivialinfo: Den Wasserhaushalt kann man sich bei einigen Dialysemaschinen in Echtzeit messen lassen.
In meinem Spital ging das nur beim Vorgängermodell, glaub Fresenius 4008S war das, das konnte das noch.
Die aktuellen Maschinen, Fresenius 5008S können das nichtmehr, vermutlich wurde da bei der Bestellung gegeizt und die Maschinen haben nicht das volle Equipment.
Das Vorgängermodell, da gab am Ende nurnoch eine einzige Maschine, wurde wie ein Augapfel gehütet und nur bei den sensibleren Patienten benutzt, da konnte man auch einstellen, dass sich der Wasserhaushalt am tatsächlichen Überschuss im Blut orientiert und bei drohender dehydrierung auch kein Wasser mehr gezogen wird.
Nur die Maschine ist dann im Sommer laut Techniker nichtmehr zu reparieren gewesen.....das letzte Vorgängermodell auchnoch tot....jetzt kann man nur vor oder nach der Dialyse kurz messen, aber nichtmehr in Echtzeit :(

lg
Chris
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Vorstellung und viele Fragen 19 Sep 2021 11:47 #517602

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Hi chris,

das ist eine gute Information für mich:
- wir haben im KfH fast nur die 4008 S und ne andere, die ich nicht kenne (ist auch kein Fresenius Produkt)
- da diese Woche der Stellvertreter mich wiede sticht, werde ich am Montag dies mal ansprechen
- und spätestens am Freitag, wenn ich in der medizinischen Abteilung des KfHs lande (bei meinem Nachbarn) werde ich dies auch ansprechen (und ich denke auch erhalten)

Da bin ich mal gespannt, was dabei rauskommt.

danke für die Infos und vielleicht sind diese auch für den Treat-Oppener wertvoll, ansonsten sorry, wegen dem Missbrauch deines Treats.

lg
Flüstermannn alias Harald

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