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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Sep 2021 19:40 #517520

  • Momo1962
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Hallo, ich bin neu hier. Mein Mann ist seit 2017 Dialysepatient. Im Mai 2019 hatte er einen Schlaganfall. Seit einiger Zeit leidet er unter Verstopfung. Ich wollte ihm Muvicol geben. In der Beschreibung stand, dass bei Dialyse dies nicht ratsam ist. Habt ihr vielleicht Tipps für mich?

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Sep 2021 20:18 #517521

  • Ulineu
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Liebe Momo1964, doch, Movicol wird Dialyse-Patienten verschrieben. Da ist minimal Kalium drin, aber das kann man vernachlässigen. Wenn man wiefer"kann", verliert man auch Kalium.

Ich hatte mal von einem Arzt Lactulose bekommen. Das hilft zwar, aber macht solche Blähungen und Darmgetäusche, dass man nicht sozialkombatibel ist.

Ein anderer Arzt hat mir Movicol gegeben, das sei besser, da nicht so quälend. Und man kann es gefahrlos über eine lange Zeit nehmen.

Ich mache das jetzt und habe keine Probleme mehr.

Probiert es doch mal aus.

Alles Gute für Dich und Deinen Mann, liebe Grüße, Ulrike

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Sep 2021 21:49 #517523

  • Momo1962
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Danke, wir werden es probieren.

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Sep 2021 07:17 #517524

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Vorsicht wenn Klistiere zur Beseitigung der Verstopfung notwendig sind. Viele enthalten Phosphatsalze und können, wenn nicht sofort ein Erfolg bei der Beseitigung der Verstopfung erreicht wird schnell zu Hyperphosphatämie führen.

Es gibt einige wenige Klistiere ohne Phosphatverbindungen, in der Apotheke nachfragen.

Franz

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Sep 2021 07:38 #517525

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Sep 2021 20:15 #517537

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Als diapatient sollte man besser erst den Doc fragen...

Vielleicht gibts ja nen Grund für die Verstopfung. Dann ist sebst therapie evtl. nicht ratsam.

Erst mal gute Besserung.

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Sep 2021 20:36 #517538

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Das stimmt natürlich. Ich würde auch nie etwas ohne Rücksprache mit dem Arzt einnehmen. Hab halt von meinen Erfahrungen berichtet.

Verstopfung bei Dialysepatienten ist ja nichts Ungewöhnliches. Wenig Ballaststoffe, wenig Flüssigkeit, wenig Bewegung. Kann aber ja auch andere Gründe haben.

Ulrike

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Sep 2021 20:41 #517539

  • Momo1962
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Ich danke euch für eure Bemühungen. Wir haben Muvicol ausprobiert. Es hat geklappt. Heute war auch die Hausärztin da und sagte auch es sei in Ordnung, solange es nicht auf Dauer ist. Wünsche euch noch einen schönen Abend.

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 13 Sep 2021 10:23 #517561

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Moin, da ich selbst unter Obstipation leide, habe ich mich nochmal informiert. Natürlich muss man auf seinen Arzt hören, aber das Fachorgan der Apothekerschaft schreibt folgendes (s.u.).

Kurz: Movicol ist der Lactulose überlegen und kann im Gegensatz zu ihr langfristig angewendet werden, vor allem von Patienten, die viele Medikamente nehmen; bei Langfristanwendung kann Movicol sogar reduziert werden, weil der Darm seine Aufgabe wieder erlernt. Ich benutze es auch nicht mehr jeden Tag, reicht inzwischen ab und zu).

LG, Ulrike

www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az...on-richtig-aufloesen
Laxanzien im Vergleich

Um den Stuhlgang zu fördern, verfolgt man mit Laxanzien das Ziel, die zu trockenen, harten Faeces aufzuweichen und das Stuhlvolumen zu erhöhen. Dieses führt über neuromuskuläre Wege zu peristaltischen Reflexen, die damit den Defäkationsreiz fördern bzw. auslösen. Daraus leiten sich die verschiedenen medikamentösen Strategien ab:

• volumenexpandierende Laxanzien, z.B. Ballaststoffe, Psylli semen

• Osmolaxanzien, z.B. Lactulose, Macrogole, Natrium- und Magnesiumsulfat

• antiresorptive und hydragoge Substanzen, z. B. Bisacodyl, Natriumpicosulfat, Sennes

• Gleitmittel, z.B. Paraffin, Docusat-Natrium.

Eine systematische Literaturanalyse wertete die Studiendaten zu 14 laxierenden Wirkstoffen aus (D. Ramkumar und S.S.C. Rao, Am J Gastroenterol 100, 936-971, 2005). Hierzu wurden Publikationen aus den Jahren 1966 bis 2003 herangezogen, sofern es sich um randomisierte, kontrollierte Studien hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit handelte. Anhand dieser Daten wurden für die einzelnen Wirkstoffe Evidenzlevel (I bis III) und Empfehlungsgrad (A bis E) nach den geltenden Kriterien ermittelt. Die Autoren kamen dabei zu dem Schluss, dass von den in Deutschland erhältlichen Laxanzien nur Macrogol (z. B. Movicol©) die bestmögliche Bewertung mit Evidenzlevel I und Empfehlungsgrad A erhalten hat. An zweiter Stelle folgen Lactulose und Psyllium. Nach Ansicht der Studienautoren stellen Macrogole ein effektives, nebenwirkungsarmes Laxans dar, das unter Einbeziehung aller Faktoren kosteneffektiver ist als Lactulose. Für alle anderen Laxanzien bewerteten sie die Datenlage als unbefriedigend.
Was können Macrogole?

In der neueren chemischen Literatur wird Polyethylenglykol (PEG) als Macrogol bezeichnet. Macrogol ist ein lineares Anlagerungspolymer aus Ethylenoxid und Wasser mit einer durchschnittlichen Molekularmasse von 3350 Dalton. Es wird intestinal praktisch nicht resorbiert und unterliegt keiner Metabolisierung. Somit verursacht es auch keine bakteriell bedingte Gasbildung. Macrogol wirkt aufgrund seiner osmotischen Wirkung im Darm abführend. Es erhöht das Stuhlvolumen, was wiederum über neuromuskuläre Wege peristaltische Reflexe auslöst. Toleranzentwicklung ist selbst in der Daueranwendung kein Thema. In Untersuchungen konnte die Dosis sogar gesenkt werden. Diese Dosisreduktion weist auf ein Wiedererlernen der physiologischen Darmtätigkeit hin.

Macrogol-haltige Arzneimittel mit einem klar definierten und in klinischen Studien überprüften Elektrolytzusatz weisen ein breites therapeutisches Fenster auf und können von der einfachen Obstipation bis zur Koprostase eingesetzt werden. Die einzigen zugelassenen Arzneimittel zur Behandlung der Koprostase sind Movicol© Junior aromafrei sowie Movicol© V. Durch ihre lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung sind sie gut steuerbar. Dank des fehlenden Interaktionspotenzials sind diese Präparate für Patienten unter Polymedikation prädestiniert.

Um Elektrolytverschiebungen vorzubeugen, enthalten manche Macrogol-Arzneimittel wie z.B. Movicol® einen bilanzierten Elektrolytzusatz (NaHCO3 , NaCl, KCl). Nach dem Auflösen des Pulvers in 125 ml Wasser liegt eine iso-osmolare Lösung vor, so dass die Elektrolythomöostase erhalten bleibt. Diese Präparate machen somit selbst bei pädiatrischen oder geriatrischen Patienten eine Langzeittherapie der chronischen Obstipation möglich. Nicht ohne Grund finden sich Macrogole inzwischen als Mittel der Wahl im Konsensuspapier (Konsensusergebnis "Bedeutung der Elektrolyte für die Laxanzientherapie", Böhmer F. et al., EurJGer Vol 7, 2005, No. 2) des Geriatrie-Experten-Gremiums unter Leitung von Prof. Dr. Ingo Füsgen, Wuppertal, sowie in den aktuellen AWMF-Leitlinien (www.leitlinien.net; 068/019) zur Behandlung der Obstipation im Kindesalter der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung. Übrigens: Movicol® Junior aromafrei ist bei chronischer Obstipation schon für Kinder ab 2 Jahren zugelassen.
Vorteile gegenüber Lactulose

Experten sind sich einig, dass mit den Macrogolen und dem bisherigen Therapiestandard Lactulose zwei wirksame Osmolaxanzien zur Therapie der chronischen Obstipation zur Verfügung stehen. Im direkten Vergleich bieten Macrogole allerdings einige Vorteile: Während bei der langfristigen Lactulose-Einnahme mit Toleranzentwicklung und Dosissteigerung zu rechnen ist, kann die Erhaltungsdosis von Präparaten mit Macrogol plus Elektrolytzusatz häufig sogar reduziert werden. Da Lactulose im Kolon bakteriell u.a. zu gasbildenden Produkten verstoffwechselt wird, leiden die Patienten oft unter Meteorismus, Völlegefühl und Bauchschmerzen. Diese Nebeneffekte treten mit Macrogol kaum auf. Klinisch relevante Elektrolytverschiebungen, wie sie auch unter Lactulose vorkommen können, lassen sich durch den bilanzierten Elektrolytzusatz in Macrogol-Präparaten verhindern.

Die Therapie mit einem elektrolytbilanzierten Macrogol-Präparat ist verglichen mit Lactulose wirtschaftlicher. Die Erklärung: Unter Macrogol (Movicol®) kam es in Untersuchungen seltener zu Rezidiven und es waren weniger zusätzliche Laxanzien sowie Arztkonsultationen notwendig. (Christie A. H. et al., Pharmacoeconomics 2002; 20(1):49-60; Candy DCA et al.; Pediatric Motility Meeting Bruges 2003).

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 06 Okt 2021 19:59 #517692

  • jan-henrik
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Magnesium, hilft gleichzeitig gegen Krämpfe und senkt moderat den Blutdruck. Dosis erhöhen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Flüssig geht auch.

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 06 Okt 2021 23:39 #517696

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Na ja, kannste so machen.

Aber Magnesium ist kein Abführmittel und wenn Du es so dosierst, dass es Durchfälle macht, hast Du es überdosiert und das kann bei Niereninsuffizienten gefährlich sein. Gesunde scheiden ein Zuviel über die Nieren aus.
Deshalb würde ich lieber Lactulose oder Movicol nehmen.

Liebe Grüße von Ulrike

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 05:06 #517697

  • jan-henrik
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Es braucht aber nicht viel um den Stuhl weich zu halten. Mein Prof. hat nichts dagegen.


Gruss Jan
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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 08:39 #517699

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Hm, dann probiere ich das vielleicht auch mal aus 8)

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 10:22 #517700

  • Momo1962
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Bei uns hat Muvicol geholfen. Kann laut Hausärztin ruhig genommen werden, wenn es nicht auf Dauer eingesetzt wird.
LG

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 11:37 #517701

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Mir hilft das nicht so richtig. Aber ich darf es auf Dauer nehmen.

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 12:16 #517702

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Ulineu schrieb: Mir hilft das nicht so richtig. Aber ich darf es auf Dauer nehmen.


Weil ich auch wieder betroffen bin: wieviel trinkst Du am Tag? Trinkst Du bewusst mehr, damit noch genug durch die Niere geht?

vG
Anja

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 13:30 #517704

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Hallo Anja, durch meine Nieren geht gar nichts mehr.

Ich versuche, etwas mehr zu trinken, aber ich muss halt aufpassen, dass ich nicht zu viel zur Dialyse mitbringe. Viel Spielraum hat man da nicht.

Liebe Grüße, Ulrike

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 07 Okt 2021 22:43 #517708

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Magnesium ist nicht das richtige für jedem. Der Jan ist z.B. ein PD-Patient, wo Magnesium schneller wieder abgebaut wird, eine Überdosierung ist mit dem nächsten Beutelwechsel wieder rausgewaschen.
Bei HD-Patienten ohne Restausscheidung dauert es bis zur nächsten Dialyse um den Magnesiumspiegel wieder zu stabilisieren.

Eine chronische Überdosierung von Magnesium würde beim HD-Patienten den Muskelabbau beschleunigung und schleichend "schwach" machen. Und diverse Vorerkrankungen werden davon ebenfalls schlimmer.

Gerade beim Thema Ernährung muss man streng zwischen PD und HD-Patienten unterscheiden. Die PD-Patienten haben mehr Dialysen als Mahlzeiten pro Tag, das ist eine andere Welt.

lg
Chris

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Okt 2021 15:54 #517710

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Ulineu schrieb: Hallo Anja, durch meine Nieren geht gar nichts mehr.

Ich versuche, etwas mehr zu trinken, aber ich muss halt aufpassen, dass ich nicht zu viel zur Dialyse mitbringe. Viel Spielraum hat man da nicht.


Mal eine dumme Frage, ich hatte das auch schon meinen Nephrologen gefragt, aber er hat das eher verneint.
Man soll ja für einen normalen Stuhlgang genügend, bei Bedarf auch eher mehr, trinken. Fast alle Laxantien funktionieren auf die ein oder andere Weise letztendlich über die Erhöhung der Flüssigkeitsmenge im Darm
Ich hatte schon öfter den Eindruck, dass meine Tx-Niere "zu gut" entwässert (direkt nach Tx auf jeden Fall, da habe ich 2.5 Liter getrunken und 4 ausgeschieden).

Wenn eine Niere oder Dialyse den Körper "zu viel" Wasser entzieht, müsste das nicht auch zu Verstopfung führen?
Umgekehrt: bei einer Hämo-Dialyse kann doch die angestrebte Flüssigkeitsmenge eingestellt werden; könnte man da nicht gezielt eine darmfreundliche wählen?

Nure so eine dumme Idee...

vG
Anja

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Okt 2021 16:15 #517712

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Christian schrieb: Magnesium ist nicht das richtige für jedem. Der Jan ist z.B. ein PD-Patient, wo Magnesium schneller wieder abgebaut wird, eine Überdosierung ist mit dem nächsten Beutelwechsel wieder rausgewaschen.
Bei HD-Patienten ohne Restausscheidung dauert es bis zur nächsten Dialyse um den Magnesiumspiegel wieder zu stabilisieren.


Magnesium wird nicht abgebaut - es wird ausgeschieden. Magnesium ist ein Element. Beim nierengesunden wird es irgendwann in den Nieren gefiltert und wandert mit dem Filtrat in die Blase - also aus dem Blutkreislauf heraus. Im Blutkreislauf kann es mit Enzymen, Cofaktoren und resorbierten Medikamenten interagieren oder halt generell akkumulieren. Magnesium kann zur Therapie von Herzrhythmusstörungen verwendet werden, sie aber auch, wenn vom Laien eingeworfen, auslösen.

Magnesium-Ionen beeinflussen die Bioverfügbarkeit einiger Medikamente. Weil harnpflichtige Stoffe beim niereninsuffizienten nicht oder nur verringert aus dem Blutkreislauf eliminiert werden, werden viele Medikamente gemäß einer Dosisanpassung entsprechend der Nierenfunktion dosiert, s. Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz

vG
Anja

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Okt 2021 23:05 #517714

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Liebe Anja, Christian und Mitlesende,

der Nephrologe Prof. Dr. Rainer Nowak hat einen Ratgeber zur Selbstmedikation für Nierenkranke erstellt, den man bei der
DEUTSCHE NIERENSTIFTUNG
Geschäftsstelle
Grafenstrasse 13
64283 Darmstadt

Fon 06151-78074-0
Fax 06151-78074-29 gegen eine Spende downloaden kann.

Ich habe hier mal die Seiten zum Thema Magnesium reinkopiert (S.- 25-26):

"Magnesium
Magnesiummangel: Nierenerkrankungen werden häufig von einem Magnesiummangel begleitet, obwohl
die Ausscheidung von Magnesium mit fortschreitendem Nierenversagen zurückgeht. Ein MagnesiumMangel ist auch bei Patienten nach Organtransplantation bekannt. Der Magnesiummangel ist nicht immer
zuverlässig durch Messung der Blutspiegel des Magnesiums nachweisbar.

Magnesium-Präparate dürfen nur bei nachgewiesenem Magnesium-Mangel zu Lasten der
Krankenversicherer verordnet werden, und dann nur als parenterale Präparate zur Infusion. Oral
einzunehmende Magnesium-Supplemente sind nicht auf der OTC-Ausnahmenliste geführt.

Jeder dritte Dialyse-Patient versorgt sich mit frei verkäuflichen Magnesium-Supplementen, die er fast
täglich einnimmt. Mit dieser Selbstmedikation besteht das Risiko einer gefährlichen Überdosierung von
Magnesium, u.a. mit Herzrhythmusstörungen und einer Muskelschwäche.

Gefahr der Überdosierung:
Die meisten Überdosierungen geschehen durch zu hoch gewählte Einnahme von frei verkäuflichen
Magnesium-Salzen, sei es als Abführmittel, als Antazidum (darin ist Magnesium-Hydroxid oft mit
Aluminium-Hydroxid kombiniert) oder zur Therapie und Vorbeugung von Muskelkrämpfen. Von
Überdosierungen sind Schwangere mit eingeschränkter Nierenfunktion besonders häufig betroffen. Sie
verwenden Magnesium zur Prophylaxe einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie), häufig auf
ärztliche Empfehlung. Die Gefahr einer Fehldosierung von Magnesium beruht auch auf seiner inkonstanten
Aufnahme aus dem Verdauungstrakt.

Für Nierengesunde liegt die empfohlene tägliche Aufnahme elementaren Magnesiums bei 300-400 mg. Für
Patienten mit Nierenversagen ist die sichere Zufuhrmenge von Magnesium-Supplementen unklar. In den
Beipackzetteln gängiger Supplemente, z.B. von Magnesium-Diasporal ® wird fortgeschrittenes
Nierenversagen als Gegenanzeige aufgeführt. Es ist weiterhin Lehrmeinung, dass eine Supplementation bei
Nierenversagen nicht nur entbehrlich, sondern gefährlich sei.

Eine ungewöhnliche Ursache einer Überdosierung ist die Verwendung sogenannter EPSOM-Badesalze, aus
denen Magnesium-Sulfat über die Haut aufgenommen werden kann. Magnesium-Vergiftungen sind durch
versehentliches Trinken des Wassers beim Baden im Toten Meer aufgetreten. Auch aus Einläufen in den
Enddarm können substantielle Mengen von Magnesium (ebenfalls Magnesium-Sulfat) in kurzer Zeit in die
Blutbahn gelangen. Dialysepatienten sind so zu Tode gekommen. Magnesium-haltige Einläufe oder
Darmspülungen müssen vermieden werden.

Magnesiumhaltige Phosphatbinder (Präparat Osvaren®) haben einen doppelten Nutzen. Mit ihnen
regulieren Dialysepatienten ihren Phosphat-Spiegel, und das enthaltene niedrig dosierte Magnesium wird
langsam freigesetzt, was die lästigen Durchfälle höher dosierter Präparate vermeidet.

Fazit: Patienten mit Nierenversagen wird empfohlen, die betreuenden Ärzte über die Einnahme von
Magnesium-Salzen (genaues Präparat, Häufigkeit der Einnahme) zu informieren. Für Nierenpatienten wird
zur Steuerung der Magnesium-Supplementation die regelmäßige Messung der Magnesium-Spiegel im Blut
empfohlen.

Trotz der Hinweise auf die günstigen Auswirkungen einer moderaten Magnesium-Supplementation bei
Patienten mit Nierenversagen werden die Präparate anders als diejenigen mit wasserlöslichen Vitaminen
nicht als diätetische Lebensmittel auf der OTC-Ausnahmeliste geführt. Die Präparate sind damit nicht
erstattungsfähig."

Anja, und nun zu Deiner FRage, die ich aber auch nur laienhaft, natürlich, beantworten kann. Ich denke, die Verstopfung bei Dialysepatienten liegt daran, dass man "trocken" gemacht werden MUSS, zu wenig Ballaststoffe isst, wenig Bewegung hat, Elektrolytverschiebungen geschehen, Medikamente wie Phosphatbinder und Antikaliumpulver etc.

Ich trinke deshalb zu Movicol immer gerne ein bisschen mehr. Wenn es funktioniert, verlässt das Wasser den Körper ja wieder über den Darm. Bei Lactulose funktioniert das super, aber das Zeug ist sehr unangenehm und soll ja auch nicht auf Dauer verwendet werden. Bei Movicol geschieht das ab und zu. Aber mehr Wasser als 1,5 Liter toleriere ich schlecht, weil dann mein Bludruck hochgeht, ich unruhig werde etc. Also muss man irgendwie einen MIttelweg finden.

Ein sonniges Wochenende wünscht Ulrike
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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 08 Okt 2021 23:29 #517715

  • Momo1962
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Hallo Anja,
mein Mann hatte auch mit Verstopfung zu tun. Wir haben es mit Muvicol in den Griff bekommen. Sollte aber nicht auf Dauer eingesetzt werden.
LG Manuela

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Okt 2021 10:13 #517716

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Hallo,
ich hatte auch schlimme Verstopfung. Bei mir lag es an Renvela, der preiswerten Version von Renagel. Renvela ist eine Verbindung mit Carbonat, also Kohle, die man ja früher (?) gegen Durchfall verwendet hat. Abgesetzt, Verstopfung beseitigt. Es lohnt also ein Blick auf die Medikamente.
Viele Grüße
MaWa

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Okt 2021 11:54 #517717

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Moin Ulli!

Ich hab einen Hinweis zum Thema Magnesium.Soweit mir bekannt enthalten die Konzentrat AKanister/ Blistermischungen eine definierte Menge Magnesiumsalz (0,5 mmol/l)
Habe noch nie in all den Jahren Magnesiummangel gehabt.
Besser ist das Mg mit der Nahrung auf zunehmen,

VG DK
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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 09 Okt 2021 21:59 #517718

  • Mucky
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Hallo in die Runde,

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich zu viel Süßigkeiten gegessen habe zur Verstopfung während der Dialysezeit geneigt habe; aber im großen und ganzen hatte ich mit diesem Problem wenig zu tun.

Da die Verdauung unteranderem durch die Ernährung bestimmt wir , haben wir schlechte Karten für eine regelmäßige , normale und gesunde Verdauung, man kann vieles versuchen, aber es sollten nicht irgendwas an Medis überdosiert werden.

Mir hat oft geholfen:

- 1 kl. Apfel täglich essen
- 1 Tässe Kaffe
- 1-2 Eßl. Apfelessig
- Gemüse / Salat mit wenig Kalium z.B. Kopfsalat, Chicorée usw.
- 1 Körner Brötchen

Alle was ich hier erwähne, sollte als Abwechslung in der täglichen Ernährung einfließen , aber bitte nicht alles auf einmal , einen Tag ein Körner Brötchen und ein andermal etwas anderes von den erwähnten Vorschläge.

Man kann sich auch mal eine Tasse heisses Wasser mit Apfel Essig machen das regt die Verdauung an, aber alles sollte in massen und Abstimmung der persönlichen Blutwerte liegen.

Was ganz wichtig für eine gute Verdauung ist!!! Viel Bewegung wenn es irgendwie möglich ist, da ich immer Hunde hatte/habe war ich immer vollausgelastet.

Ich war einige Zeit als Hauswirtschafterin in einem Altenheim tätig und habe gesehen wie die alten Tanten sich das Abführmittel Flaschen weise rein zogen, aber viel hilft nicht viel und der Magen/Darmtrak kann auch sich daran gewöhnen und es passiert dann ebenfalls nix mehr.

PS es kann sich ändern nach einer NTX ; einige Medis neigen dazu Durchfall zu verursachen.

Und immer schön an den Phosphatbinder denken, wollte es lange nicht glauben, aber er hat bei regelmäßigem einnehmen mein Phosphatwert von 2,45 auf 1,4 gesenkt ( ich habe meine Schilddrüse nach so langer Zeit immer noch)

LG

Mucky

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 10 Okt 2021 21:30 #517721

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Danke DK. Das ist ein guter Hinweis! Ich werde mit dem Magnesium aufhören. Prof. Nowak rät ja Nierenkranken auch dazu, es nicht einzunehmen.

Hallo Mucky, das sind auch gute Tipps. Ich esse manchmal Vollkornbrot, auch Körnerbrötchen und jeden Tag zum Mittagessen meinen Salat. Ich mache an jedem Nichtdialysetag Sport. Heute bin ich 20 km Rad gefahren. 1x/Woche gehe ich Schwimmen und Aquajoggen.

Das mit dem Zucker stimmt. Im Urlaub habe ich weitgehend auf Zucker verzichtet und, siehe da, .....
Ich nasche leider zu viel. Muss ich mir unbedingt abgewöhnen.

Was mir auch aufgefallen ist: Sobald ich im Urlaub bin, ausreichend schlafen kann und überhaupt entspannt bin, funktioniert mein Darm super. Kaum bin ich wieder zu Hause, geht das Problem wieder los. Die seelische Verfassung scheint eine Rolle zu spielen.

Meine Schwester hat mir mal gesagt, dass es auch hilft, wenn man sich vor dem Aufstehen morgens leicht den Bauch massiert. Habe ich bisher nicht ausprobiert. Wird aber gleich morgen gemacht.

Liebe Grüße, Ulrike
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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 11 Okt 2021 11:56 #517728

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Danke für die diversen Hinweise betreffend Magnesium. Ich nehme Magnesium Diasporal gelegentlich bei Bein- und Fusskrämpfen, also nur bei Bedarf. Manchmal an 2 Abenden hintereinander, dann wieder wochenlang keine Probleme. Gut zu wissen, unter welchen Umständen man mit Magnesium sogar sehr vorsichtig sein muss.

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Verstopfung, Dialyse, was hilft? 22 Nov 2021 21:01 #518056

  • Anja
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Mucky schrieb: Mir hat oft geholfen:

Was ich jetzt seit einer Weile konsequent betreibe (und hilft):

- jeden Tag einen Naturjoghurt (ohne Zucker oder Süßungsmittel)
- Müsli
- keinen (oder wenig) Zucker
- keine vergärbaren Kohlehydrate

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Anja

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