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Kurz vor der Dialyse, Fragen 03 Feb 2022 10:52 #518656

  • Gisela Reichenbach
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Hallo zusammen,
mein Name ist Gisela, ich bin 49 Jahre alt und voll berufstätig.
Aktuell stehe ich kurz vor meiner ersten Dialyse. Ich möchte in jedem Fall meinen Job nicht aufgeben und Vollzeit weiter arbeiten.
Ich stelle mir vor, dreimal die Woche zur Abend Dialyse zu gehen.Mein Arzt hat dies auch für möglich.
Allerdings, hat er mir gesagt, dass ich zunächst tagsüber dialysieren muss.
Auf meine Frage, wie lange es dauert, bis ich dann in die Abendschicht komme, wollte er mir keine Antwort gegeben.
Habt ihr hier Erfahrung? 

Außerdem interessiert mich, ob man sich zu Beginn der Dialyse komplett krankschreiben lässt, oder ob man sich nur für die Dialysetage krankschreiben lässt.
Über eure Erfahrungen, würde ich mich freuen.

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Kurz vor der Dialyse, Fragen 03 Feb 2022 13:21 #518659

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hi gisela,
das hatte ich die ersten 3 jahre dialyse auch gemacht, frühs aus dem bett, vollzeit arbeit, abends dialyse, heim , direkt schlafen usw...
zu dem zeitpunkt war ich 28. da ging das noch.
je länger du dialyse machst, desto anstrengender wird das aber - ich konnte es irgendwann nicht mehr machen - und habe dann die tage der dialyse nur noch bis mittags gearbeitet und bin danach zur dialyse.

ABER tip, wenn ich den von anfang an gehabt hätte wäre ich nie vollzeit arbeiten gegangen:
die krankenkasse zählt den halbne 2 Ausfall als "krankheit" und bezahlt den. bei mir lief das so:
ich habe volles gehalt erhalten (inkl. rentenbeiträge voll bezahlt) - mein arbeitgeber hat sich meine "ausfallzeiten" von der Krankenkasse zurück geholt.
denke das geht bei dir auch.

ich war von anfang an nie krankgeschrieben wegen der dialyse (ausgenommen shunt OP's usw...) - mir gings aber auch von anfang an recht gut.

grüße
paul
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Kurz vor der Dialyse, Fragen 03 Feb 2022 13:34 #518660

  • Gisela Reichenbach
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Hallo Paul,
vielen Dank für Deine Antwort.
Wie lange hat es bei Dir bis zur Abenddialyse gedauert?
Darf ich fragen, wie alt Du heute bist und wie es Dir geht?
Kannst Du Deine Aussage: "die krankenkasse zählt den halbne 2 Ausfall als "krankheit" und bezahlt den." etwas ausführlicher erklären?
1000 Dank.
Liebe Grüße
Gisela

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Kurz vor der Dialyse, Fragen 03 Feb 2022 14:38 #518666

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Hi Gisela,

ich hatte tatsächlich von anfang an abend dialyse. das ist sicher immer vom zentrum abhänging ob sie einen Platz in der abendschicht frei haben (bzw. ob sie überhaupt eine haben, hatten zwischendrin mal einen zentrumswechsel da gabs dann garkeine abendschicht mehr).

ich bin mittlerweile knackige 34, seit knapp 1,5 jahren transplantiert mit nem krea von 1,2, bei absolut komplikationslosem verlauf (toi toi toi). kurz: mir gehts super - bis auf nerviges corona bei dem man sich gedanken macht (siehe anderes thema :D).

Bezüglich des Halbtags Arbeitens:
ich war montag / mittwoch / freitag je 5 stunden an der dialyse - bin frühs aufgestanden, arbeiten bis 12 uhr, um 1 uhr angehängt worden. also quasi 3 tage nur "halbtags" gearbeitet. Trotzdem volles gehalt bekommen.
das muss vorher mit krankenkasse und arbeitgeber vereinbart werden, ich weiß nicht ob die krankenkasse das machen MUSS - aber meine hats getan. der Arbeitgeber muss sich ohnehin darauf einlassen - da man ja als schwerbehinderter besonders geschützt ist. Es war also quasi so das mein arbeitgeber mein "ausgefallenes" gehalt von der Krankenkasse zurück bekommen hat.
muss natürlich dann so dargestellt sein das es garnicht möglich ist nach der arbeit noch dialysieren zu gehen (anfangs ging das bei mir zwar noch ganz gut, das wird aber tatsächlich mit der zeit schlechter, dialyse wird anstrengender).

Liebe Grüße
Paul
 

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Kurz vor der Dialyse, Fragen 03 Feb 2022 20:26 #518668

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Hallo Gisela,
ich habe ebenfalls voll gearbeitet und bin um 17 Uhr zur Dialyse gefahren (ich war aber etwas jünger - um die 30). In die Abendschicht bin ich glaube ich nach ca. einem halben oder dreiviertel Jahr gewechselt (Bei uns eine LC-Schicht also musste ich erstmal selber punktieren und die Maschine bedienen erlernen). Bis dahin habe ich an den dialysfreien Tagen die fehlenden Stunden der Dialysetage nach/vorgearbeitet (ich war jung und ehrgeizig, würde ich heute nie merh machen).
Soweit es irgendwie geht, solltest du weiterarbeiten, neben den finanziellen Vorteilen hat meine Arbeit immer dafür gesorgt, dass die Krankheit nicht zum Lebensmittelpunkt wird, sondern nur dazugehört.
Beim Bundesverband Niere e.V. gibt es auch ein Nierentelefon, da kann man sich super gut zum Thema Arbeit und Dialyse beraten lassen, z.B. über Teilkrankengeld für die Dialysezeit, solange du in der Tagschicht bist oder wenn du das mit der Abendschicht doch nicht schaffen solltest.
Alles Gute für dich.
Liebe Grüße
Bärbel

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Kurz vor der Dialyse, Fragen 03 Feb 2022 22:45 #518670

  • Christian
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Bis dahin habe ich an den dialysfreien Tagen die fehlenden Stunden der Dialysetage nach/vorgearbeitet (ich war jung und ehrgeizig, würde ich heute nie merh machen).


 

Ich hoffe du kennst deine Rechte heute besser.
Weil Dialyse ist nicht Freizeit und darf auch nicht zu den Ruhezeiten gezählt werden, mitunter machen sich da Arbeitgeber strafbar wenn die Dialyse deine Ruhezeiten unterbricht, insbesondere bei den 36 Stunden ununterbrochenen Wochenend-Ruhe.


@Und außerdem bezüglich Ruhezeiten, mal was ausm Internet kopieren....

Krankengeld für Dialyse während der Arbeitszeit
Durch die seit dem Jahre 2004 gültigen Ar­beits­unfähigkeitsrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (der Ärzte und Kranken­kassen) ist diese Leistung aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung herausge­nommen und ersetzt worden. In diesen Richtli­nien des Gemeinsamen Bundesausschusses ist vorgesehen, dass für den Dialysetag Kranken­geld gezahlt werden kann, wenn die Behand­lung nur während der Arbeitszeit möglich ist. Es werden dabei sowohl die Behandlungszeiten in der Dialyseeinrichtung als auch die Fahrten dorthin und nach Hause sowie eventuell erforderliche Ruhezeiten berücksichtigt. Gleichgül­tig ist, ob der Arbeitnehmer doch noch ein paar Stunden an diesem Behandlungstag arbeitet oder nicht – es ist ein kompletter Leistungstag der gesetzlichen Krankenkasse, so dass dieser auch bei einer eventuellen Leistungsunterbre­chung – die für dieselbe Erkrankung innerhalb von drei Jahren eintritt, wenn 546 Tage oder 78 Wochen unter Anrechnung der Lohnfortzah­lung des Arbeitgebers Krankengeld in An­spruch genommen wurde – angerechnet wird.

Wird die Dialyse dienstags, donnerstags und samstags durchgeführt und arbeitet der Patient jeweils fünf Tage pro Woche von montags bis freitags, dann fallen nur zwei Leistungstage durch die Arbeitsunfähigkeit an Dialysetagen in der Woche an. Bei Dialysen montags, mitt­wochs und freitags sind es dann allerdings drei Tage pro Woche, so dass die Leistungsgrenze von 546 Tagen schneller erreicht werden wird.

Bevor man seine Voll- in eine Teilzeitstelle umwandeln lässt, sollte geprüft werden, ob die Krankschreibung an den Dialysetagen bei wei­ter bestehender Vollzeitbeschäftigung letztlich die bessere Lösung ist.
www.selbsthilfe-niere-mittelhessen.de/be...tigkeit-und-dialyse/


-> Ich bin z.B. um 12 mit der Dialyse fertig und brauch mein Nickerchen bis um 20 Uhr. Das wäre dann auchnoch Krankenstand weil ich nach der Dialyse noch lange erschöpft bin. Das zahlt dann aber die Krankenkasse und nicht der Arbeitgeber.
Ist also ein ganzer Arbeitstag der realistisch betrachtet für die Dialyse draufgeht, wenn man Vormittags-Schicht hat. Weil dir stehen auch Ruhezeiten für die Dialyse zu.

Der Arbeitgeber wird letztlich durch die Krankschreibung an Dialysetagen und die damit verbundene Krankengeldzah­lung entlastet und zahlt dann nur noch drei Fünftel des bisherigen Gehaltes, falls zwei Ar­beitstage durch die Behandlung pro Woche ausfallen.


Wer da irgendwas einarbeitet oder nachholt wird abgezockt, weil der Arbeitgeber diese Stunden garnicht bezahlt sondern die Kasse.

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Kurz vor der Dialyse, Fragen 04 Feb 2022 06:24 #518671

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Beitrag gelöscht
Balou

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Kurz vor der Dialyse, Fragen 04 Feb 2022 14:18 #518677

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Hallo Gisela,
ich hab es auch wie Paul gemacht.
KK wollte Anfangs nicht mitmachen, aber mit etwas Überzeugung klappte es. Die ausfallende Arbeitszeit ab 12 Uhr wurde übernommen.
Später bin ich dann in die Nachtschicht gewechselt und von dort in die Arbeit und Mittags heim.
War für mich die ideale Lösung. Nach 9 Jahren Dia wurde ich transplantiert. Auch schon wieder 12 Jahre her!
Wünsch Dir alles Gute und erfolgreiche Dialyse

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Hi :)

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