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Medikamente bei Bluthochdruck 15 Jun 2022 14:22 #519666

  • Mara31
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Hallo
ich bin neu hier im Forum , bin 40 Jahre alt und habe Zystennieren, ich weiß davon seitdem es mit 20 Jahren durch Zufall festgestellt wurde. Bisher hatte ich keine großen Beschwerden, aber seit einigen Monaten habe ich große Probleme mit Bluthochdruck. Ich nehme schon 20  Jahre metoprolol 95mg und Ramipril 10 mg. Mittlerweile reicht das aber nicht mehr aus , ich habe teilweise spitzen von 180-100 und irgendwie schaffen es mein Nephrologe und Hausarzt nicht wirklich in gut einzustellen.
Lercanidipin zeigte keine Wirkung. Doxazosin habe ich nicht vertragen, momentan nehme ich Hygroton 12,5 mg, auch dieses zeigt noch keine Wirkung ( ich weiß das es Zeit braucht) aber ich mache mich auch total verrückt wegen meinem hohen Blutdruck.
wie ist das bei euch ?
wir gut seit ihr eingestellt und wie lange hat das ganze gedauert, wie viele und welche Medikamente müsst ihr nehmen ?
Vielen Dank schonmal für eure Rückmeldung 

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Medikamente bei Bluthochdruck 15 Jun 2022 20:11 #519667

  • marc.hro
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Hallo Mara,
auch ich hatte lange mit dem Blutdruck und der Medikamenteneinstellung zu tun, insgesamt länger als 6 Monate. Dies hing mit verschiedensten Nebenwirkungen der Tabletten zusammen, auch im Zusammenspiel der verschiedenen Medikamente. Durch den Nierenschaden stieg der Blutdruck auch immer mal wieder an-> neue Tabletten, dann wieder eine Zeit gut -> wieder Blutdruckanstieg -wieder neue Tabletten. Ich war auch echt verzweifelt und habe mich intensiv mit den Medikamenten, Neben- und Wechselwirkungen beschäftigt und meine das ich recht gut bescheid wusste. Als letzte Möglichkeit war ich in der Berliner Charite bei einem Professor der sich auf Bluthochdruck spezialisiert hat. Dieser hat nach einigen Gesprächen und Auswertung von daten bestätigt, dass die Einstellung des Blutdrucks mit den Medis die  bei mir anschlagen nicht besser geht. Am Ende hat bei mir ein sehr breiter Mix aus verschiedensten Blutdrucksenkern geholfen. Das wichtigste was ich gelernt habe, man muss den Medikamenten Zeit geben einen Spiegel aufzubauen und dem Körper die Zeit geben sich daran zu gewöhnen. Du kannst den Blutdruck auch mit Ausdauersport etwas korrigieren (schwimmen, Fahrrad fahren usw.), dich Salzarm ernähren (wir verwenden eigentlich gar kein Salz mehr). Ich habe mit der Zeit auch gelernt meinen Ärzten zu vertrauen, ich denke auch das ist sehr wichtig das du jemanden findest den du einfach vertraust.

Medis vor Transplantation:

Bisoprolol 5mg: 1-0-0-0
Ebrantil 60mg: 1-1-1-1
Nepresol 50mg: 0-1-0-1
Nitrendipin 10mg: 1-1-1-1
Valsartan 160mg: 1-0-1-0
Torasemit 10mg: 1-1-0-0
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Medikamente bei Bluthochdruck 15 Jun 2022 22:40 #519668

  • Mara31
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Vielen Dank für die schnelle Antwort 
Das beruhigt mich jetzt schon ein wenig, dass es bei dir auch lange gedauert hat bis die richtige Einstellung gefunden wurde.
als damals das Metoprolol angesetzt wurde und einige Jahre später das Ramipril hat das relativ schnell geholfen und ich hab es super vertragen , dass ist jetzt halt nicht der Fall 
Ich bin auch zu ungeduldig und mache mich selber viel zu verrückt.
Ich verstehe mich mit meinem Hausarzt zum Glück sehr gut und habe auch seine private Handynummer so dass ich ihn auch zwischendurch anschreiben kann wenn ich Fragen habe. 

 

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Medikamente bei Bluthochdruck 16 Jun 2022 13:37 #519673

  • Anja
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Hallo Mara,

ich habe vor meiner Tx zeitweise 6 Medikamente nur für den Blutdruck genommen, was viel wirken mag, aber nicht der relevante Punkt ist (ist genaugenommen der belangloseste dabei).
Viele Patienten leben mit dem Weltbild "ich bin so schrecklich krank, ich muss x Pillen nehmen, mein Nachbar 3 weniger, also ist der gesünder"; wichtig ist, was rauskommt.
Es ist aus meiner Meinung vom Kopf der falsche Ansatz zu denken "ich MUSS diese Tabletten nehmen". Ich muss auch trinken, essen, schlafen und aufs Klo, um am Leben zu sein - hasse ich das deswegen? Nö.

Der Blutdruck wird dann auch nicht einmal eingestellt, Du wirfst die Pillen täglich ein und gut, sondern es ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem regelmäßig kontrolliert und ggf nachjustiert wird. Du veränderst Dich, Dein Körper verändert sich (die knallharte Wahrheit: Du wirst älter), Deine Hormone verändern sich ........
Außerdem: Bluthochdruck bei Nierenerkrankung sollte vom Facharzt betreut werden. Viele Nephrologen sind auch Hypertensiologen, aber nicht alle. Such Dir möglichst einen, der beides ist. Warum? Aus demselben Grund, warum  ich jetzt nicht anfange, meine Medikamente von damals aufzuzählen. Menschen sind verschieden, derselbe Mensch in ihren unterschiedlichen Lebens- und Krankheitsphasen ist verschieden; Hausärzten, wenn sie nicht eine entsprechende Qualifikation haben, fehlt die nötige Fachkompetenz, bis zu 6 Medikamente oder mehr mit ihren jeweiligen Interaktionen auf einen spezifischen Patienten auszutarieren.
Das heißt nicht, dass ein Hausarzt ein Volltrottel ist, es soll heißen, dass man hier vllt jemand anderen dazu ins Boot holen sollte, damit die Dich gemeinsam betreuen können.

Hab Geduld, es kann dauern - sowohl das Gesamtergebnis, als auch  das Einpendeln des Drehens an einem einzelnen Schräubchens Deiner Therapie.
Mach Dich nicht verrückt. Du bist am Ball und das ist die halbe Miete. Verrückt machen und Stress hilft nix. Besorgt sein und etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen, ist okay.
Es wird auch nicht so funktionieren, dass alles pharmazeutisch zu regeln ist. Bewegung, frische Luft (besser in Kombination), Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, passende Mange Schlaf, Psyche gehören genauso dazu und können durch keine Pillen und Mittelchen der Welt ersetzt werden.

vG
Anja

 
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