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Krafttraining mit Dialysezugang 25 Jun 2022 15:19 #519790

  • Tom329
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Hallo zusammen,

noch ist es bei mir nicht soweit, aber meine Werte werden natürlich nicht besser. In Erwartung darauf, dass ich vielleicht schon in naher Zukunft an die Dialyse muss, stellte sich mir die Frage, wie das eigentlich mit der physischen Belastbarkeit der Dialysezugänge (Shunt, Katheter, etc) so ist.

Krafttraining hat in meinem Leben einen recht hohen Stellenwert. Ich trainiere schon lange zuhause und bin seit ein paar Monaten nun auch in einem Fitnessstudio angemeldet, wo ich meine Muskeln an die Grenze der Belastbarkeit bringen kann. Das tut mir richtig gut und ich brauche das auch. Der Gedanke daran, dass das während der Dialyse für mich vielleicht dann nicht mehr möglich sein wird, belastet mich stark. Leider finde ich im deutschsprachigen Bereich nur wenig aussagekräftige Infos zu dem Thema. In englischsprachigen Foren heisst es oft, dass den Patienten gesagt wurde, dass man dem Shunt nur wenig belasten sollte, so maximal 5kg, wenn überhaupt. Das ist natürlich lächerlich wenig.

Habt ihr da Erfahrungen mit? Betreibt hier jemand aktiv Kraftsport mit größeren Gewichten (jenseit der 60kg)? Sind die Einschränkungen diesbezüglich bei der PD geringer? Kommt das auf den Einzelfall in Absprache mit dem Arzt an?

Viele Grüße
Tom
 

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Krafttraining mit Dialysezugang 25 Jun 2022 15:53 #519791

  • kalomba
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Bei  uns  in der Dialyse wird kundgetan , nicht mehr als 11kg  zu heben . Da ist bei einem Kasten Bier schon zu viel. Krafttraining schließe ich mal aus. Grund ist deinen Shunt  wie ein rohes Ei zu behandeln, schließlich  ist der in deiner Zukunft lebensnotwendig. Ich würde zumindest die Meinung von dem Arzt einholen der dir den Shunt legt .LG Kalomba
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Krafttraining mit Dialysezugang 25 Jun 2022 18:27 #519800

  • Tom329
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Hi kalomba,

danke für deine Antwort. "Wie ein rohes Ei behandeln" ruft bei mir die Assoziation vor, den Shunt vor Stößen und Schlägen zu schützen. Das klingt nachvollziehbar. Spannend wäre nun zu wissen, wie sich das bei Kraftübungen verhält, in welchen Stöße extrem unwahrscheinlich sind, z.B. bei der Benutzung von geführten Maschinen. Hier ist das Risiko von Schlägen oder Stöße gegen den Shunt geringer als wenn ich nachts im Halbschlaf ins Badezimmer gehe. Ist der Druck, der hier in den Armen entstehen könnte, stark genug, um den Shunt zu schäden?

Liebe Grüße
Tom 

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Krafttraining mit Dialysezugang 26 Jun 2022 00:07 #519811

  • Christian
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Hallo Tom,

sowohl beim Katheter und beim Shunt darfst du die Stelle nichtmehr schwer belasten.
PD-Katheter darfst du die Bauchmuskulatur nichtmehr belasten, sonst drückst du den Katheter raus.
HD-Katheter darfst du die Brustmuskulatur nicht belasten, sonst drückst du den Katheter raus. Je näher er bei der Schulter liegt, umso weniger darfst du aus der Schulter heben. (Etwas über Augenhöhe zu heben geht sehr auf die Schultern und Brustmuskeln wo mein Katheter sitzt.)

Und ein Shunt beginnt zu brennen und druck aufzubauen wenn sich bei Kraftaufwand das Blut staut. Das passiert beim Boxsack-Schlagen und beim Gewichte heben, mit jedem mal Pumpen baut sich Druck im Shunt auf und er beginnt zu brennen. Machst du weiter wird es schlimmer und stärker, hörst du auf lässt es langsam nach. Der Druck baut sich im Shunt irgendwie schneller auf, als er sich wieder abbaut, weil das Blut stärker rein als heraus fließen kann. Weiß ich von einem gleichaltrigen Zimmerkollegen. Er geht aber immernoch ins Fitness-Center mit seinem Unterarm-Shunt. Da muss er die Stelle mit dem Shunt schonen und der Unterarm-Shunt macht nur belastungsfreien Leistungssport, während der Rest vom Körper harten Kraftsport bekommt.


lg
Chris

P.S.
Selbiger Zimmerkollege ist ja Taxifahrer, hat bei einem Raubversuch dem Räuber mit seinem Shuntarm so hefftig ins Gesicht geschlagen, dass er ihm den Kiefer gebrochen hat. Weil ein sauberer Schlag mit voller Kraft geht immer, aber dann baut sich schon der Druck auf und ein zweiter geht schlecht.
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Krafttraining mit Dialysezugang 26 Jun 2022 00:17 #519812

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Hallo Tom,
die korrekte Antwort kann dir nur der Nephrologe und der Handchirug der dir dein Shunt legt, geben.  Ich würde beide befragen..
Ich selber würde davon ausgehen, das starke Muskelkontraktionen  der oft punktierten Vene nicht zuträglich sind.. Bedenke das Gewebe , Punktionsstellen  und Vene vernarben.
Ich hoffe ,ich habe Unrecht. LG kalomba
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Krafttraining mit Dialysezugang 26 Jun 2022 14:30 #519820

  • Tom329
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Hallo Christian, hallo kalomba,

wie erwartet sind das ja nun keine zu rosigen Aussichten.

@Christian

 Er geht aber immernoch ins Fitness-Center mit seinem Unterarm-Shunt. Da muss er die Stelle mit dem Shunt schonen und der Unterarm-Shunt macht nur belastungsfreien Leistungssport, während der Rest vom Körper harten Kraftsport bekommt.

Weisst du, ob und wie er Brust, Bizeps und Trizeps trainiert? Das würde mich interessieren. 

Lg
Tom

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Krafttraining mit Dialysezugang 28 Jun 2022 10:20 #519832

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Hallo Tom
eins steht fest, ein wenig Sport macht zufriedener!
Paul der 3 mal 5 Stunden dia macht.
Bin durch einen Reha Antrag ins Fitness gekommen und habe den Vertrag erweitert.
Habe eine Mischung aus Ausdauer (Stepper) und Kraftkreis (3 Runden zu 8 Wiederholungen moderate Belastung) absolviert, fühlte mich gut.
Habe aber immer versucht die Belastung am Shuntarm zu minnimieren. Auch mit meinen Arzten habe ich gesprochen, der kann da auch nicht helfen,raten oft zu Sport, die Verantwortung muss jeder für sich übernehmen, da kann keiner helfen!
Der Haken durch die Belastung wird die Durchblutung angeregt die Gefäße werden weiter, Blutdruck fällt, Ergebniss in Abständen Shuntverschluß mit neuer OP, ist aber eine eigene Entscheidung!!!
Gruß Paul
 
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Krafttraining mit Dialysezugang 28 Jun 2022 11:06 #519833

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Hallo Tom,

vllt wäre es eine Idee, frühzeitig (jetzt) einen Termin auszumachen mit einem passendem Chirurgen, nicht erst, wenn die OP fällig ist. So kann man vorab besprechen, was vllt möglich ist. 
Bei Dir geht es nicht um ein bissl Sport für die Gesundheit, wenn Du einen trainierten und einen untrainierten Arm hast, stell ich mir das beim Oberhemdenkauf interessant vor.
Such Dir Empfehlungen für jemanden, der sich mehr als zwei Minuten Zeit nimmt, der versteht, welchen Stellenwert das Krafttraining bei Dir hat und bereit ist, mit Dir eine Lösung zu finden.
Nur, weil der Standardpatient diese Ansprüche nicht hat, die meisten sich damit vllt nicht so auskennen, muss das nicht bedeuten, dass es nicht einen Weg gibt.
"Das haben wir schon immer so gemacht" ist kein Argument für "nein, geht nicht".

vG
Anja
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Krafttraining mit Dialysezugang 29 Jun 2022 11:30 #519848

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Hallo Tom,

das besondere bei meinem Bettnachbar ist ja, dass er Rechtshänder ist und den Shunt am rechten Unterarm hat. UND er fährt damit auch Auto, braucht den Shuntarm also zum Arbeiten als Taxifahrer.
Muss man sich mal vorstellen, 30 Jahre jung, 0 Ausscheidung, arbeitet 30-40 Stunden die Woche.
So richtig zurückgeworfen beim Training hat ihn die Entfernung der TX-Niere, der konnte sich monatelang garnichtmehr richtig belasten. Das war viel schlimmer als der Shunt.

Beim Training wird beim Shuntarm auf vieles verzichtet, hebt nicht schwer, drückt nicht zu stark. Immer so, dass er am nächsten Tag keinen Muskelkater hat und noch arbeiten kann.(Er bedient beim Autofahren die Gangschaltung ja mit dem Shuntarm.)
Weil als Rechtshänder bleibt der rechte Unterarm in Wirklichkeit nicht untrainiert, ist ja ständig in Bewegung. Gibt genug Geräte und Übungen, wo der Unterarm sich mitbewegt aber die Belastung auf dem Oberarm liegt.

Jedenfalls war er zu Dialysebeginn mit seiner TX-Niere und dem vielen Kortison sehr aufgedunsen, pummelig. Aber mit klarer Muskelkontur.
Die TX-Niere ist jetzt gut 3 Jahre raus, die kam im Jahr vor Corona raus. Den Kortison-Speck hat er in Muskelmasse umgewandelt, wiegt 20kg mehr als ich aber alles Muskeln. :D

So als Tipp, vernachlässig dein Training nicht, nach dem TX wirst du monatelang nicht können wegen der langen Narbe und dein Körper wird von den Reserven leben müssen die du dir auftrainiert hast.

lg
Chris
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Hi :)

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