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Ernährung umstellen im 4. Stadium? 15 Jul 2022 03:35 #519964

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ich habe bisher keine Ernährungsberatung erhalten. Mein Arzt hat keine Diät oder ähnliches angeordnet. Aber ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, trotzdem etwas an der Ernährung zu ändern. 
Wie könnte so eine Umstellung aussehen? Weniger Eiweiß, oder noch mehr Eiweiß, weil es ausgeschieden wird? 
Kalium einschränken, wenn der Kalium-Wert noch normal ist? 
Und wie ist das mit dem Phosphat? Mein Phosphat fällt immer zu niedrig aus. Muss in diesem Fall Phosphat vermeiden oder noch mehr Phosphat zu mir nehmen? 
Ich habe jetzt seit ein paar Monaten Hülsenfrüchte und Kartoffeln fast weggelassen. Auch Fleisch möchte ich nicht mehr. Werde aber ab und zu noch gezwungen Fleisch zu essen. An Fertigessen und Snacks traue ich mich auch nicht mehr ran. 
Ich wollte vor ein paar Jahren mal auf eigenen Wunsch eine Ernährungsberatung von meiner Krankenkasse haben, aber sie meinten nur bei meiner Erkrankung wäre das für sie eine große Herausforderung und konnten mir dann doch nicht helfen. Und von den Ärzten kam bisher auch nicht zu dem Thema.
Wo kann ich Experten für Ernährung bei Nierenerkrankungen finden? 

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Ernährung umstellen im 4. Stadium? 15 Jul 2022 10:25 #519966

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Es ist schade (wenn nicht unprofessionell), dass du da von deinen Ärzten nicht besser beraten wirst. Aus meiner Erfahrung gibt es zwei Gründe für eine Ernährungsumstellung in diesem Stadium:
- die Werte verlangen es, d.h. die Werte geraten ausserhalb der akzeptablen Bandbreite, dann werden Medikamente dagegen eingesetzt, die entweder mit der Zeit nicht mehr genügen oder die zu starke Nebenwirkungen verursachen
- du fühlst dich schlecht - Übelkeit, Appetitverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen usw., was mit dem fortschreitenden Nierenfunktionsverlust zu tun hat.

Aber eine Ernährungsumstellung sollte immer mit professioneller Begleitung geschehen, damit man damit nicht mehr Schaden versursacht. Und die Beratung braucht man in der Prädialysephase, während der Dialyse und wenn man das Glück hat, transplantiert zu werden, natürlich auch dann.

Ich hatte zwei Termine mit einer Ernährungsberaterin in der Prädialysephase. Sie hat mir dann eine auf meine Bedürfnisse angepasste Empfehlung mitgegeben und wäre für Fragen zur Verfügung gestanden. Diese Ernährungsempfehlung ist individuell und es macht keinen Sinn, sie an jemanden anders weiter zu geben.

Es gibt zB hier eine ausführliche Broschüre zum Thema Ernährung:  Ernährung bei chronischer Niereninsuffizienz , welche von der Familiäre PKD Zystenieren e.V. in Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern/-beraterinnen erstellt wurde. Aber die Broschüre ist natürlich allgemein gehalten und nicht auf eine individuelle Patientensituation zugeschnitten. Ich würde es mal bei der DGE  DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung versuchen. Auf der Webseite werden die verscheidenen regionalen Sektionen aufgeführt und hoffentlich kann man dir dort Ernährungsberater/-beraterinnnen empfehlen, die in Sachen Ernährung bei Niereninsuffizienz Erfahrung haben, und die dich dann auch dabei unterstützen, dass die Beratung nicht auf deine Kosten geht. Manchmal geht es "nur" darum, den Kontakt herzustellen. Vielleicht reicht dann ein einziger Beratungstermin, denn vielleicht machst du ja zur Zeit schon alles richtig.

Hilfreich, als Ergänzung zur Ernährungsberatung, sind Lebensmittelllisten, die man mit zum Einkaufen nehmen kann (oder Apps). Sehr praktisch finde ich die von  Salmon  

Liebe Grüsse Kohana
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Ernährung umstellen im 4. Stadium? 17 Jul 2022 10:14 #519968

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Hallo Ste2,
natürlich macht es Sinn, die Nieren durch richtige Ernährung zu entlasten.
Grundsätzlich sollten Fertiggerichte, Salz und zugesetztes Phosphat gemieden werden.
Ich esse gerne mal eine Bratwurst und bin deshalb auf Bio umgestiegen, weil dort weniger Phosphatsalze enthalten sind.
Salz esse ich nicht mehr als 2g pro Tag.
Schmelzkäse ist ganz schlimm und Cola auch nicht gut, heller Sossenbinder geht auch nicht.
Solange deine Kalium und Phosphatwerte noch im Normalbereich sind, kannst du noch fast alles maßvoll essen.
Mein Kaliumwert ist z.B  zu niedrig. Ich muss Kaliumreich essen. Davon träumen andere. Meine Übersäuerung kann ich noch mit Mandeln regulieren.
Du benötigst eine angepasste Ernährungsberatung. Deine Blutwerte werden dazu benötigt.
Ich habe auch keine Ernährungsberatung bekommen, aber nur weil ich das selber gut kann.
Bei den Ernährungsratgebern muss man unterscheiden nach Dialysepatient und Prädialyse. Also genau hinschauen.
Bestehe bitte  auf eine qualifizierte Ernährungsberatung.
Falls Du noch Fragen hast, melde dich einfach.
LG Llissy
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Ernährung umstellen im 4. Stadium? 17 Jul 2022 20:25 #519971

  • Ulineu
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Hallo Ste2, wie Lissy schreibt, gibt es einen Unterschied zwischen Prädialyse und Dialyse.

In der Prädialysezeit (wann sie anfängt, muss der Arzt Dir erzählen) isst man weniger Eiweiß, um die Nieren nicht zu sehr zu belasten. Dein Arzt soll Dir mal sagen, wie Du es dabei hinkriegst, dass sich die Muskeln nicht zu stark abbauen. 

Wenn man dann dialysiert, ist es umgekehrt, weil durch die Dialyse viel Eiweiß verlorengeht ( durch die PD noch mehr als durch die HD). Vielleicht findest Du im Internet dazu etwas (Pharmafirmen geben dazu Broschüren heraus zu Prädia./ Dialyse ). 

Wenn Du kein Problem mit Kalium hast, musst Du noch nicht reduzieren, bei Phosphat auch nicht. Aber es ist gut, dass Du Fertiggerichte und Fastfood meldest, denn das künstlich zugesetzte Phosphat kann weder ein kranker noch ein gesunder Körper gut loswerden. Und immer schön Salz vermeiden. 

Dein Arzt müsste Dir solche Sachen aber Deinen Laborwerten entsprechend sagen können. Als ich dann mit der Dialyse begonnen habe, habe ich einen Ernährungsplan bekommen. Das waren erste Anhaltspunkte für mich. Als Dialysepatientin habe ich eine professionelle Ernährungsberatung von einer dafür ausgebildeten Schwester bekommen. Im Internet findet man dazu Listen und Tabellen für z.B. Eiweiß/Phosphat und Kalium. 

Liebe Grüße,  Ulrike 


 
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