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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 14:49 #520558

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Moin,

ich bin seit über 3 Jahren wieder an der Dialyse. Aktuell mache ich "Nachtdialyse" von 18 bis 0 Uhr. Da ich Vollzeit arbeite, würde ich gerne eine echte Nachtdialyse machen, d. h., eine Dialyse, bei der ich auch schlafen kann. Nun wohne ich seit ein paar Jahren im Rhein-Main-Gebiet und hier gibt es partout einfach keine echte Nachtdialyse bei der ich schlafen könnte. Schon damals, als ich wieder an die Dialyse kam, hatte ich über Google nach einer echten Nachtdialyse im Rhein-Main-Gebiet gesucht und keine finden können. Wenn ich z. B. in Hamburg, Berlin, Kiel oder Nürnberg bin, bieten gleich mehrere Zentren eine echte Nachtdialyse an. Ich wollte soeben in der Datenbank (hier auf Dialyse Online) nach Dialysezentren suchen, aber die Suche scheint defekt zu sein. 

Macht jemand von euch eine echte Nachtdialyse? Hat von euch jemand vielleicht auch die Ärzte überzeugen können, eine echte Nachtdialyse einzuführen? Ich könnte mir vorstellen, dass auch andere Patienten im Rhein-Main-Gebiet gerne eine echte Nachtdialyse durchführen würden. Ich gehe davon aus, dass die Dialysezentren aus Kostengründen keine echte Nachtdialyse einführen, denn der Satz, der abgerechnet wird, ist ja der identische, aber das Zentrum müsste einen Nachtzuschlag bezahlen. In unserem Dialysezentrum herrscht akuter Personalmangel und eine enorm hohe Fluktuation, abgemildert wird es durch die Einstellung von Pflegekräften aus dem Ausland. Hilfreich wäre, wenn es ein Recht auf Nachtdialyse gäbe.

Wie ist eure Einschätzung insgesamt dazu?  

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 15:08 #520559

  • Anja
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[...]
Kostengründen
[...]
Personalmangel
[... ]
Hilfreich wäre, wenn es ein Recht auf Nachtdialyse gäbe.

Was würde das "Recht auf xy haben" bringen, wenn es kein Geld und kein Personal gibt?
 

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 15:11 #520560

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Ich denke für Menschen die noch Arbeiten sollte es mehr und flexiblere Heim-Hämodialyse Angebote geben.

Es gäbe weniger Personalbedarf ansich wenn sich jeder der könnte die Dialyse auch unkompliziert zuhause machen könnte/dürfte.

Was wäre, wenn jeder HD-Patient eine eigene nxStage Maschine zuhause hätte und sich jederzeit selbst dialysieren könnte und nurnoch ins Zentrum müsste wenns medizinische Anliegen gibt?
Das verursacht zwar kurzfristig hohe Kosten, aber man spart viele Stunden beim Pflegebedarf und könnte vorhandenes Personal für wirklich pflegebedürftige Menschen einsetzen.

In Zeiten von Personalmangel scheint mir Selbstversorgung eine Alternative, wo die Kasse mal umdenken müsste, es ist alles zu sehr in der Hand der Zentren.

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 15:25 #520561

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Ich denke für Menschen die noch Arbeiten sollte es mehr und flexiblere Heim-Hämodialyse Angebote geben.

Es gäbe weniger Personalbedarf ansich wenn sich jeder der könnte die Dialyse auch unkompliziert zuhause machen könnte/dürfte.

Was wäre, wenn jeder HD-Patient eine eigene nxStage Maschine zuhause hätte und sich jederzeit selbst dialysieren könnte und nurnoch ins Zentrum müsste wenns medizinische Anliegen gibt?
Das verursacht zwar kurzfristig hohe Kosten, aber man spart viele Stunden beim Pflegebedarf und könnte vorhandenes Personal für wirklich pflegebedürftige Menschen einsetzen.

In Zeiten von Personalmangel scheint mir Selbstversorgung eine Alternative, wo die Kasse mal umdenken müsste, es ist alles zu sehr in der Hand der Zentren.
Es besteht nicht nur Personal-, sondern auch Geldmangel.

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 15:33 #520562

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Da gebe ich dir Recht Anja, ein Recht würde tatsächlich nichts bringen, wenn Personal- und Geldmangel herrscht. Aber vielleicht wären dann die Sätze auch anders, wenn es das Recht gäbe. Mich frustriert es mittlerweile, dass es in einer Metropolregion wie dem Rhein-Main-Gebiet keine echte Nachtdialyse gibt. 

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 15:45 #520563

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@Anja

Ist also eher eine Frage ab wann sich die Anschaffungskosten amortisieren würden.
Sprich wieviele Stunden müsste jeder Patient selbst und alleine dialysieren, bevor sich die Anschaffungskosten für eine eigene Dialysemaschine etc. rentieren würden und sich die Kasse anfängt Geld zu ersparen.

Es kommt sicher auf dauer wesentlich billiger, wenn sich möglichst viele Patienten die Dialyse selber machen und kein Zentrum brauchen.

@zum Thema Nachtschicht
In die Nachtschicht steckt man doch eh nur Patienten mit geringem Pflegebedarf, eben weil der Pfleger mehr kostet.
Gibt Patienten die so instabil sind, dass jeder einen eigenen Pfleger braucht. Und Patienten die noch so fit sind, dass du 1nen Pfleger für 6 Patienten nehmen kannst.
In eine Nachtschicht steckt man also eher Patienten wo es kaum Alarme und wenig Personalbedarf gibt, da müsste ein gutes Zentrum noch rentabel wirtschaften können und die Patienten trotzdem gut betreuen.

Nehmen wir als Beispiel ein Zentrum mit 4 Behandlungsräumen mit je 6 Betten und jeweils 7 Maschinen (je 1nen Ersatzmaschine falls eine kaputt geht).
Da hast du 4 Pfleger auf 24 Patienten, also 6 Patienten pro Pfleger. Das ist zum Anhängen viel Arbeit, aber für die Versorgung eben kaum wenn du stabile Patienten hast. Und im Notfall sind die dann immernoch zu viert.
Schön blöd wenn alle gleichzeitig um 18 uhr angehängt werden wollen, aber wenn die Patienten im 10-minuten takt angehängt werden sollen und nicht alle auf einmal, dann klappt das vermutlich ganz gut.

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 16:00 #520564

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@Anja

Ist also eher eine Frage ab wann sich die Anschaffungskosten amortisieren würden.
Sprich wieviele Stunden müsste jeder Patient selbst und alleine dialysieren, bevor sich die Anschaffungskosten für eine eigene Dialysemaschine etc. rentieren würden und sich die Kasse anfängt Geld zu ersparen.

Es kommt sicher auf dauer wesentlich billiger, wenn sich möglichst viele Patienten die Dialyse selber machen und kein Zentrum brauchen.
Da sind es wohl, genau wie beim Auto, nicht nur die laufenden Kosten.
Du hast Verbrauchs, Betriebs-, Wartungskosten. Du hast Vor- und Nachaufwand. Wenns Probleme gibt, willst Du einen Arzt, und zwar keinen Orthopäden vom Notdienst nach 3,5 Stunde, sondern bitte einen Dialysearzt, der Deine Akte, Medikamente, Gefäße etc kennt, und das bitte flott.
Und warum soll es die Kasse zahlen?

 

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 05 Okt 2022 20:23 #520567

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Sofern alle Kosten bekannt sind für die Heimdialyse, kann man den Break even point (Zeitpunkt ab dem sich die Heimdialyse rechnet) ausrechnen.
Das errechne ich gerade für PD.

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 06 Okt 2022 09:59 #520569

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Sofern alle Kosten bekannt sind für die Heimdialyse, kann man den Break even point (Zeitpunkt ab dem sich die Heimdialyse rechnet) ausrechnen.
Das errechne ich gerade für PD.
 
Interessant, den Break-Even-Point berechnest du dann für die Krankenkasse :) Und dafür müssten ja alle Variablen, insbesondere die fixen und variablen Kosten bekannt sein bzw. vorliegen, interessant wäre auch, wie du den Deckungsbeitrag errechnest. 

Zum ursprünglichen Thema
Ich hatte gestern mit dem Arzt in der Dialyse gesprochen und ihm gesagt, dass ich gerne die echte Nachtdialyse machen möchte. Es scheint so zu sein, dass es im Rhein-Main-Gebiet nicht sonderlich verbreitet ist. Und er sagte tatsächlich, dass es schwierig ist, weil es Personalmangel gibt. In der Dialyse, in der ich bin, haben in diesem Jahr bereits mehr als 7 Pfleger und Pflegerinnen das Dialysezentrum verlassen, so schnell kommen sie mit der Nachbesetzung der Stellen gar nicht hinterher. 

Der Arzt sprach von "Limited Care" und sagte, dass ich danach mal Ausschau halten soll, vielleicht käme das für mich in Frage. Bisher verstand ich unter "Limited Care" Heimdialyse, aber es scheint so, dass es sich um etwas anderes handelt. Heimdialyse käme für mich vorerst nicht in Frage, da meine Wohnung nicht Voraussetzungen erfüllt. Habt ihr noch weitere Ideen?

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 08 Okt 2022 14:11 #520613

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@cyrous, ich habe nur mal gegoogelt. In Frankfurt soll es zwei KFH mit Nachtdialyse geben.
LC ist Spätdialyse ohne Übernachtung.
Auf den Quatsch mit der Krankenkasse und deinem Deckungsbeitrag erspare ich mir weitere Kommentare.

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 08 Okt 2022 17:49 #520615

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In Berlin gibt es auch kaum noch Nachtdialysen.
Rentiert sich wohl nicht mehr seit die Dialysepauschale gekürzt wurde, das Personal aber teurer als am Tag ist.
Soweit ich gehört habe gibt es in Sachsen einen "Nachtzuschlag"-
In Berlin wird aber immer der gleiche Wochenbetrag fällig. Egal ob Nachtzuschläge gezahlt werden müssen oder n icht.

Das mit den Deckungsbeiträgen ist keineswegs Quatsch.
Solange  mit der Nachtdialyse Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden, die die Fixkosten mit abdecken ist es immer wirtschaftlich sinnvoller eine Maschine laufen zu lassen als still stehen zu lassen.
Das ist vielen so gar nicht klar, die sehen nur die insgesamt "roten Zahlen"
Hier kommt jetzt aber der Persolknappheit noch dazu.
Meiner Meinung nach müssten die KVs Anreize schaffen, das die Nachtdialyse lukrativer wird.
Das wäre auch gesamtwirtschaftlich sinnvoller. 
Unter Umständen bin ich sogar für eine Verpflichtung der Zentren die Dialysen auch zeitlich so durchzuführen, das möglichst vielen Dialysepatienten ermöglicht wird, ihren Beruf weiter nachzugehen. Kain Dialysepatient kann bis 17:00 arbeiten, wenn die letzte Dialyse bis  21;00 beendet sein muss.

Was Christian hier zur Heimdialyse schreibt, kann man so auch nicht stehen lassen. Das ist eben individuell verschieden, ob man für eine Nachtdialyse in Frage kommt. Ohne geschulten Partner halte ich das   sowieso nicht für praktikabel ausser in Einzelfällen.
 

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 08 Okt 2022 19:37 #520619

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@Krischan, der Quatsch mit den Deckungsbeiträgen und meine angebliche Tätigkeit für die Krankenkasse bezog sich auf die süffisante Behauptung von Cyros.
Mehr nicht.
 

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Nachtdialyse - Kein Zentrum im Rhein-Main-Gebiet 08 Okt 2022 19:46 #520620

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@Krischan, EBM 2021, KBV, gilt für alle Bundesländer. Somit kann auch nicht von KV's gesprochen werden. Dort (EBM) stehen alle Vergütungssätze und die Sachkostenpauschale, gestaffelt nach Patientenzahl. Somit kann  auch Sachsen keinen Nachtzuschlag bekommen. Ab 02.07.2013 wurde die Sachkostenpauschale um 44,20€ pro Woche gekürzt. Gehälter, Strom, Heizkosten etc. sind allerdings gestiegen.
Der GBA entscheidet leider nicht immer zum Wohle des Patienten.

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