THEMA:

Hallo, 
Ich habe gerade mal zwei Dialysen hinter mir. Sollte die dritte am vergangenen Freitag bekommen. 2 mal wurde der Shunt durchstochen ein drittes Mal vorbei und nach dem vierten Mal verschoben auf jetzt Montag. Mein Shunt liegt ziemlich tief und mein Gewebe ist ziemlich hart. Es soll jetzt mit Ultraschall die Single Nadel gesetzt werden. 
Hatte das auch schon jemand oder ist es zu Anfang normal mit solchen Schwierigkeiten?
Jürgen

JRB schrieb:

Hallo, 
Ich habe gerade mal zwei Dialysen hinter mir. Sollte die dritte am vergangenen Freitag bekommen. 2 mal wurde der Shunt durchstochen ein drittes Mal vorbei und nach dem vierten Mal verschoben auf jetzt Montag. Mein Shunt liegt ziemlich tief und mein Gewebe ist ziemlich hart. Es soll jetzt mit Ultraschall die Single Nadel gesetzt werden. 
Hatte das auch schon jemand oder ist es zu Anfang normal mit solchen Schwierigkeiten?
Jürgen
 

Lieber Jürgen

Ja, das kann am Anfang wirklich so sein. Das Dialysepersonal muss deine Gefässe manchmal erst kennenlernen - die verlaufen leider nicht immer gerade. Optimal ist, wenn am Anfang die Dialyse-Pflegefachfrau (D-PFF oder D-PFM - keine Ahnung, ob man die so abkürzen kann) im Team sticht, die am meisten Übung hat und möglichst immer dieselbe. Bei meiner Schwester, die jetzt seit etwas mehr als einem Jahr an der Dialyse ist, war es auch so. Wenn nötig, holten die D-PFF/Ms das Hand-Ultraschallgerät. Aber nicht alle D-PFF/Ms waren/sind am Ultraschallgerät ausgebildet. Jetzt nehmen sie gerade eine Stelle am Shunt "in Betrieb", die etwas schwierig ist und brauchen wieder das Hand-Ultraschallgerät dazu.

Ich wünsche dir, dass das Stechen und die Dialyse selbst rasch zur Routine wird.

Liebe Grüsse Kohana

Hallo Jürgen, ich schließe mich kohana an. Am Anfang ist das "normal". Auch, weil der Shunt eventuell noch nicht ausgereift ist. Wie lange hast du Deinen Shunt schon?

Bei uns punktieren bei neuen Patienten immer die Ärzte. Erst, wenn das Punktieren kein Problem mehr darstellt, werden die Patienten für die Schwestern freigegeben. Die Ärzte punktieren bei uns mit Ultraschallgerät, die Schwestern nicht.

Wenn eine Stelle das erste mal punktiert wird, kann es sein, dass sich ein Hämatom bildet. Dann bitte nicht verzweifeln, das haben wir wohl alle durchgemacht.

Mein Shunt lag auch tief und das Gewebe ist an manchen Stellen schwer zu durchstechen. Die Schwestern müssen ziemlich bohren. Denke daran, dass es ein Naturgefäß ist, das ist bei jedem ein bisschen anders.

Mich punktieren, wie schon kohana sagt, immer dieselben Schwestern. Die kennen meinen Shunt inzwischen und wissen, in welche Richtung sie abbiegen müssen. Das wird sich bei Dir mit Sicherheit auch noch einspielen mit der Zeit.

Ich wünsche Dir alles Gute für die nächsten Dialysen und hoffe, dass es besser und für dich angenehmer wird, liebe Grüße, Ulrike

Hallo Ulrike,
vielen Dank für die Worte. 
Den Shunt habe ich jetzt ca.6 Monate. 
Alles super verheilt und laut Ultraschall auch guter Blutdurchfluss. 

Ich werde es nachher ja wissen wie sie es machen und ob das Ultraschall der zärtlichen Nadel den Weg zeigt. 

Ich habe mir jetzt eine Salbe zum betäuben der Haut gekauft in der Hoffnung, dass eine Linderung in Gang gesetzt wird wenn die Nadel kommt. 

Ich werde berichten wie es war und gelaufen ist. 

viele Grüße, Jürgen 

Wenn du nach 6 Monaten nen zarten Shunt hast wo sich jeder beim Stechen schwer tut......

Liegt für mich der Verdacht nahe, dass bei dir nicht auf richtiges Shunttraining mit Quetschball geachtet wurde.....(Gummiball mit Mehl oder Reis drinnen zum Trainieren der Blutgefäße, kann sich jeder selber basteln)
Lass beim Ultraschall feststellen wieviel Flow der Shunt hat. Wenn mehr Flow gut wäre für die Dialysequalität, dann solltest du dein Training nachholen. Weil fleißiges Shunttraining macht den Shunt größer, stärker und erhöht den Blutfluß im Shunt.

Und sprich mal beim Arztgespräch über Shunttraining, da scheint es Nachholbedarf zu geben. Nen Luftballoon, einen Trichter und Mehl/Reis wirst du ja wohl auftreiben können, mehr braucht es fürs Training ja nicht,

lg
Chris

Hallo Ulrike,
vielen Dank für die Worte. 
Den Shunt habe ich jetzt ca.6 Monate. 
Alles super verheilt und laut Ultraschall auch guter Blutdurchfluss. 

Ich werde es nachher ja wissen wie sie es machen und ob das Ultraschall der zärtlichen Nadel den Weg zeigt. 

Ich habe mir jetzt eine Salbe zum betäuben der Haut gekauft in der Hoffnung, dass eine Linderung in Gang gesetzt wird wenn die Nadel kommt. 

Ich werde berichten wie es war und gelaufen ist. 

viele Grüße, Jürgen 

JRB schrieb:

...Ich habe mir jetzt eine Salbe zum betäuben der Haut gekauft in der Hoffnung, dass eine Linderung in Gang gesetzt wird wenn die Nadel kommt. ...
 

Das Anbringen einer betäubenden Salbe sollte eigentlich Standard sein bzw., wer neu an die Dialyse kommt, sollte nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht werden. Die einen streichen die Salbe auf den Arm und umwickeln den Bereich dann mit Klarsichtfolie (nichts teures, einfach die, die man braucht, um Resten abzudecken), andere benutzen Pflaster mit Wirkstoff - zB EMLA. Es kommt meist darauf an, wie man versichert ist. Die Salbe kostet weniger und wird möglicherweise von der Versicherung bezahlt, die Pflaster zahlen die Versicherungen eher nicht.

Manchmal muss man das Pflegepersonal dann noch ausdrücklich darauf aufmerksam machen, wo man die Salbe oder das Pflaster angebracht hatte bzw. das Pflegepersonal sollte einem auch darauf aufmerksam machen, wo man es anbringen soll, zB wenn für die nächste Dialyse voraussichtlich die Einstichstelle ändert. Kommunikation ist alles....  Wenn mal nicht die Stelle betäubt ist, an der gestochen werden soll, kann das Pflegepersonal auch einen betäubenden Spray einsetzen  - wenn der auf der Dialysenstation vorhanden ist und man umsichtiges/freundliches Pflegepersonal hat...

Danke für die Antwort,
die Schwester hatte es mir gesagt das ich mir die Salbe mal kaufen sollte. 
mit Folie umwickeln erwähnte sie auch. 
Hat jetzt 30 Euro gekostet. 
wenn es hilft, dann ist sie jeden Cent wert. 
Auf der Station sind die Schwestern überfordert. Hoher Krankenstand und passendes Personal zu finden ist wohl schwierig z.Zt. 
Und ja, ich war auch etwas nachlässig mit dem Ball zu trainieren. 
Da spricht man wohl von selbstgemachten leid :-(
werde es aber nachholen. 
viele Grüße,Jürgen 

Selbstgemachtes Leid.....das haben wir wohl alle in unserer Anfangsphase gehabt, auf die ein oder andere Art.

Man kann von einem Menschen der frisch an die Dialyse kommt nicht erwarten, dass er sich 24/7 vorbildlich verhält - allein schon die emotionale Anpassung.
Gibt halt Phasen wo sich die Schwestern/Pfleger und Ärzte mehr Zeit für einen Patienten nehmen müssen um ihn gut aufzufangen.

Wir leben ja schließlich nicht für die Dialyse sondern versuchen ein lebenswertes Leben mit Dialyse zu haben - so gut es geht - das passieren Fehler und da wird jeder von uns mal nachlässig, weil immer das Leben im Vordergrund stehen muss und nicht die Dialyse. Weil wir Menschen sind und die Dinge die uns wirklich wichtig sind lassen wir meistens zuhause.

Und selbst wenn man zwischendurch ein braver Patient ist der sich immer schön an seine Vorgaben hält, so tut man das doch nur für seine Lebensqualität und nur soweit wie man merkt, dass sich der Aufwand auszahlt.

lg
Chris

Hallo Chris,
ihr seid alle hier so toll mit euren Antworten. Ich bin begeistert wie schnell einem hier mit schönen Worten geholfen wird und nebenbei auch ein wenig die Angst genommen wird. 

Danke dafür ☺️

Ich bin froh das es die Dialyse gibt. 
Das Leben steht an erster Stelle zusammen mit seiner Familie. 

Man kann nicht 24/7 immer braf sein. 
Dazu gehört ja auch das Essen und trinken. An diese Disziplin muss ich mich auch erst einmal gewöhnen. 

jetzt gehts gleich zur Sono und dann mal schauen. 
 LG Jürgen