Hallo Alex & herzlich willkommen im Forum
Ich habe auch Zystennieren, allerdings war das in unserer Familie seit Jahrzehnten ein Thema, weil es verschiedene Betroffene gab und gibt. Hast du Zystennieren geerbt ? Dann sollte eigentlich mindestens ein Elternteil auch betroffen sein, weil Zystennieren keine Generation überspringt. Das Auftreten der Krankheit, ohne dass andere Familienmitglieder betroffen sind, ist sehr selten.
Erhöhter Blutdruck ist wohl das häufigste erste Anzeichen, aufgrund dessen man weiter untersucht wird und als Ursache dann zB eine Nierenkrankheit findet. Manchmal wird die Veränderung der Nieren bei Zystennieren auch bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt, die aus einem ganz anderen Grund gemacht wurde. Da kann der Schreck dann gross sein.... Die meisten Verläufe bei Zystennieren sind langsam aber stetig. Der Körper kann die abnehmende Nierenleistung über Jahrzehnte kompensieren, bis es dann halt irgendwann mal nicht mehr reicht. In unserer Familie war das bei allen so um die 50 herum.
Bei mir erscheint der GFR auf dem Laborblatt "Chemie" als eGFR-creat (EKFC) in der Masseinheit ml/min/1.73m2. Da ich in der Schweiz bin, könnte das bei dir anders heissen. Vielleicht meldet sich dann noch ein anderes Forummitglied und kann das genauer beantworten.
Tolvaptan - mein Nierenversagen war schon zu weit fortgeschritten, als Studien für Tolvaptan in der Schweiz gestartet wurden. Mit der Suchfunktion hier im Forum findest du mehrere Diskussionen, in denen sich Mitglieder äussern, die Tolvaptan nehmen oder genommen haben. Tolvaptan hält die Krankheit nicht auf, aber verlangsamt das Zystenwachstum. Das endgültige Nierenversagen kann dadurch um Jahre !! herausgezögert werden. Ob man sich für Tolvaptan eignet, muss sehr genau abgeklärt werden. Einerseits gibt es Ausschlusskriterien und anderseits ist die wirklich grosse Trinkmenge, die man sich "einverleiben" muss, ein sehr wichtiger Punkt. Dass Patienten deswegen aussteigen, ist nicht selten.
Hier hat es noch ein Dokument der Uni Freiburg zu
Tolvaptan
Vielleicht kann dich dein Nephrologe mit jemandem kurzschliessen, der mit Tolvaptan behandelt wird und aus praktischer Erfahrung berichten kann.
Phosphat und Kalium - Einerseits sollte dich der Nephrologe beraten (Merkblatt), anderseits brauchst du eine Ernährungsberatung, damit du weisst, welche Limiten für dich gelten (das ist individuell) und worauf du achten musst (zB bei künstlichen, pflanzlichen und tierischen Phosphaten). Wenn es soweit ist, kann und muss man mit der Ernährung gegensteuern. Und ab einem bestimmten Zeitpunkt brauchst du zusätzlich Medikamente. Es ist nicht empfehlenswert, die Ernährung selbst umzustellen, ohne dass man professionell beraten wurde, weil man unabsichtlich in einen Mangel geraten kann, wenn man es nicht richtig macht - zB zu wenig Eiweiss.
Extrasystolen - das hatte ich auch plötzlich und lange. Es musste abgeklärt werden - Herzuntersuchung. Es hat sich dann als unbedenklich herausgestellt. Es hörte dann auch ein paar Jahre lang auf. Zur Zeit verspüre ich es wieder stärker. Extrasystolen kommen bei Nierenkranken häufig vor.
Liebe Grüsse Kohana