THEMA:

Hallo,
ich bin 65 Jahre, weiblich und mir steht die Nierenentfernung meiner 2. Niere wegen ADPKD bevor.
Ich bin seit 4 Jahren dialysepflichtig, die Niere hat noch eine Restleistung von 6%.
Gibt es hier Jemanden, der Gleiches hinter sich hat. Die verbliebene Niere ist schon sehr groß
und reicht bis ins kleine Becken. Wie fühlt man sich körperlich? Gibt es weitere Nachteile etc.
Würde mich über Informationen freuen.

Gruß
Manuela

Hallo ManuelaK

Vorab: Mit der Suchfunktion findest du verschiedene Diskussionen zum Thema Nephrektomie. Schau doch mal rein. Manchmal hilft das dabei, den Ärzten und auch hier im Forum präzsise Fragen zu stellen.

Warum musst du dir die Zystenniere entfernen lassen? Hat man dir die Gründe gut erklärt? zB zuwenig Platz für ein Transplantat, ständig infiziert usw.
Welche OP-Methode wurde dir vorgeschlagen und wie wurde das begründet?

Eigentlich ist eine Nephrektomie eine Standardoperation. In der Schweiz ist dafür die Chirurgie der Urologie zuständig. Ich musste mir die eine Zystenniere entfernen lassen, weil ich mir ein multiresistentes Bakterium eingefangen hatte und es nur so wieder loswerden konnte (es hat geklappt). Aber da war ich schon transplantiert. Es gab eine grosse Narbe, weil die Niere "am Stück" entfernt werden musste - je nach Grösse und Zustand der Niere gibt auch andere Möglichkeiten.

Da du an der Dialyse bist: Je nachdem, ob du noch Urin lösen kannst oder nicht, wirst du die Ernährung vielleicht nochmals umstellen müssen, wenn dann beide Nieren draussen sind.

Liebe Grüsse Kohana

Die 2. Zystenniere soll ggf. entfernt werden, weil eine Eierstockentfernung bevorsteht und die grosse Niere dabei im Weg ist.

Hallo ManuelaK,
mir wurden beide Zystennieren entfernt. Die rechte 2014, die linke 2019.
Die erste notfallmässig, die zweite geplant. Die Entscheidung fiel mir wirklich
schwer, aber es gab Probleme mit dem Patz für meinen Darm.

Jeder Körper reagiert ja anders auf so ein Ereignis. Ich erinnere mich, dass ich sehr schwach
war und unter der noch stärker eingeschränkten Trinkmenge gelitten habe ( vorher noch ca 150 ml
Ausscheidung). Die erste Nacht auf der ITS haben die Elektrolyte gesponnen, besonders das Kalium.
Hat sich aber recht schnell eingependelt.
Die große Bauchnarbe brauchte ein paar Wochen, bis ich mich wieder einigermaßen bewegen konnte.
Du hast nicht geschrieben, ob du auf eine NTX wartest.
Ich war gelistet und das hat mir den Ansporn gegeben, schnell wieder fit zu werden.
Und Bewegung ohne diesen Ballast im Bauch ist so viel angenehmer!
Gemessen an den Beschwerden, die mir diese 3,7 kg Niere für das bisschen Entgiftung
gemacht hat, war es für mich definitiv die richtige Entscheidung. Ich hab es keinen Tag
bereut.
Sicher hat mir das Vertrauen zu dem Chirurgen, der sich Zeit für Vorgespräche genommenen hat,
die Entscheidung leichter gemacht. Ich wurde übrigens in einer Uniklinik operiert, in der
ich zweieinhalb Jahre später auch transplantiert wurde.

Deine Situation ist schwierig, da man ja vorher nie weiß, ob man die richtige Entscheidung trifft.
Ich wünsche dir alles Gute,
viele Grüße
Eva

Hi Manuela
Mir wurde vor der Transplantation
meine zweite Niere (keine Zystenniere) aufgrund eines chronischen Infektes entfernt. Zuvor hatte ich noch 1300ml Ausscheidung, danach keine. Mir musste neu Wasser entzogen werden bei der Dialyse und ich bekam eine Trinkmengenbeschränkung von 1Liter, was mit der 1 Niere nicht nötig war. Körperlich spürte ich jedoch keinen Unterschied, die grösste Umstellung war für mich die Einschränkung der Trinkmenge.

Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft und gute ärztliche Beratung.

Lg