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(Studie)Kognitive Beeinträchtigung bei Dialysepatienten und Risikofaktoren 22 Dez 2024 07:11 #526665

  • Christian
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Bin im Internet auf eine Doktorarbeit gestoßen die sich mit dem Thema Kognitiver Beeinträchtigung bei Dialysepatienten, auch über längere Zeit und unter Analyse mehrere potentiellen Risikofaktoren beschäftigt.

mediatum.ub.tum.de/doc/1291826/1291826.pdf

Ist malwieder so ein bisschen harte Lektüre die ich mir gönne, weil das Gehirn ja was zum Trainieren braucht, ein Absatz gibt mir allerdings zu denken:

In zwei älteren Studien wurde von den Autoren vermutet, dass eine geringere
Dialyseeffizienz (gemessen durch den Kt/V-­‐Wert) mit einem größeren Risiko für kognitive
44
Beeinträchtigung verbunden ist (85, 86). Giang et al. konnten in einer aktuelleren Studie
jedoch keinen Zusammenhang zwischen niedrigerem Kt/V-­‐Wert und schlechterer kognitiver
Leistungsfähigkeit feststellen (87). Dies kann durch unsere Ergebnisse bestätigt werden: Für
den Kt/V-­‐Wert waren keine signifikanten Unterschiede im Gruppenvergleich (Kap. 3.4)
feststellbar. Auch für Hämoglobin und CRP ergaben sich in der Korrelationsanalyse mit dem
MoCA Ergebnis keine signifikanten Ergebnisse, sodass vermutete Risikofaktoren wie
Entzündungsprozesse oder Anämie (7, 52, 53) durch unsere Studie nicht bekräftigt werden
können.

Ein interessantes Ergebnis beim Vergleich der Patienten mit besserer und schlechterer
kognitiver Leistungsfähigkeit lieferte der Phosphatspiegel im Serum: Patienten ohne
kognitive Beeinträchtigung hatten eine signifikant höhere Phosphatkonzentration im Blut
5,5mg/dl vs. 4,9 mg/dl, Kapitel 3.4.2). Aufgrund des kardiovaskulären Risikoprofils der
Patienten mit kognitiver Beeinträchtigung wäre dies aber genau andersherum zu erwarten
gewesen, da gerade höhere Phosphatspiegel einen Risikofaktor für arterielle
Gefäßverkalkung darstellen (88).


Scheinbar macht ein guter, niedriger Phosphatspiegel die Patienten dümmer.....das sagen sowohl Studien alsauch die statistischen Daten dazu. großes WTF wie soll man mit der Information umgehen :umpf:

lg
Chris

P.S.
Patienten mit Demenz sind von der Studie ausgeschlossen, weil die rein rechtlich die Einverständniserklärung garnicht unterschreiben können/dürfen.
Besonders interessant ist Punkt 4 die Diskussion zu den erhobenen Daten, insbesondere 4.2 die Diskussion und Auswertung der Risikofaktoren

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(Studie)Kognitive Beeinträchtigung bei Dialysepatienten und Risikofaktoren 22 Dez 2024 17:18 #526666

  • Anja
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Hallo Christian,

interessanter Artikel.

Die Studie identifiziert vor allem zwei unabhängige Risikofaktoren: Pulswellengeschwindigkeit (PWV) und Phosphatspiegel.

(Zur Info: eine erhöhte PWV entsteht durch eine hohe/erhöhte Gefäßsteifigkeit, und die zB durch Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, hohe Blutfettwerte, Gefäßverkalkung etc pp entstehen; ein erhöhter Phosphatspiegel kann (unter anderem) zu Gefäßverkalkung und Gefäßsteifigkeit führen)

wie soll man mit der Information umgehen


Du könntest Deine Laborwerte anschauen, ob das alles auch mit den neuen Informationen im Kopf in Ordnung ist..
Du könntest Dir auch überlegen, dass beide identifizierten Risikofaktoren etwas mit dem Zustand Deines Gefäßsystems zu tun haben und "nett zu Deinem Gefaäßsystem sein"; und da gibt es viel, was Mensch ohne Pillen tun kann (und letztendlich auch keine Pille schafft.
Die statistische Analyse der erhobenen Daten erfolgte mit der Software SPSS® Statistics Version 20 der Firma IBM. Bei allen statistischen Berechnungen wurde ein Signifikanzniveau von 5% verwendet; ein Testergebnis wurde als signifikant gewertet, falls p < 0,05 war.
bedeutet: Man nimmt einen Haufen verfügbarer Daten, wirft sie in SPSS und das findet dann heraus, wo es welche Korrelationen gibt.

Das bedeutet auch: es findet nur dort Korrelaptionen, wo auch Daten verfügbar sind. Und die PWV ist ein Wert, der etwas aufwändiger zu bestimmen ist, der fällt nicht mal eben im Routinebetrieb an.
Interessanter finde ich das hier:

vG
Anja
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Hi :)