THEMA:

Habe heute um Mitternacht an der Dialyse erfahren, dass ich "wieder" von HD auf HDF umgestellt worden bin, weil es mir ja aktuell so gut geht.
Die Schwester hat gesagt, ich wurde vor 1nen Jahr wegen meinen Corona auf HD umgestellt, weil ich zu schwach für HDF war.

Erklärt zumindest wieso meine Akne dieses Jahr besonders lästig war, aber frage mich doch, was für tatsächliche Auswirkungen im Alltag das auf mich gehabt hat und was sich jetzt ändert? -_-

Ist halt seltsam weils mir vorher keiner gesagt hat, dass ich auf HD umgestellt war und in diesem Jahr soviel passiert ist, dass ich die Unterschiede auch nicht abschätzen kann.
Den technischen Ablauf zwischen HD und HDF versteh ich ja, aber wie sich das auf meine Gesundheit und meine Symptome etc. auswirkt ist mir noch ziemlich unklar.

lg
Chris

Hi Christian, ich hatte letzte Woche einmal HD statt wie üblich HDF. Das war ein Vetsehen, weil die Patientenkarten nicht funktioniert haben. Ich habe das aber nicht gewusst und hinterher gefragt. Weil ich wieder irre Kopfschmerzen hatte. Die Schwester aus der nächsten Schicht meinte, das könne ich gar nicht gemerkt haben. Aber irgendwie ja doch.

Ich dachte bisher, HDF sei schonender für den Körper?
Ich bin total froh, dass ich seit einem halben Jahr HDF bekomme und es geht mir viel besser damit. Mache jeweils freiwillig 5 h.

Gruß, Ulrike

Lieber Christian, liebe Ulrike,

Christian, Du sagst, dass Dir noch unklar ist, wie sich der Unterschied zwischen HD und HDF auf Deine Gesundheit und Deine Symptome auswirkt.
Ein klein wenig möchte ich Dir darüber etwas schreiben. Ein klein wenig deshalb, weil es für manches noch keine ausreichend fundierte medizinische Erklärungen gibt. Es kommt hin und wieder vor, dass Patienten nach den Umstellung von HD auf HDF eine Besserung von Symptomen beschreiben, die aber medizinisch (noch) nicht erklärbar sind.

Der größte Vorzug bei der HDF besteht aus zwei Punkten:

• bessere Verträglichkeit der Dialyse
• bessere Entfernung der größeren Bestandteile (Mittelmoleküle, wie z. B. Beta2Mikroglobuline)

Deshalb profitieren vor allem zwei Gruppen von Patienten von der HDF:

• Patienten, die die HD-Behandlung schlecht vertragen (z. B. Kopfschmerzen, Blutdruckprobleme, Muskelkrämpfe)
• Patienten, die voraussichtlich mehrere Jahre Dialyse vor sich haben (deutlich bessere Mittelmolekülentfernung)
Die nicht entfernten Mittelmoleküle werden als Verursacher für mittelfristige und langfristige Probleme gesehen (wie z. B. Amyloidablagerungen in den Gelenken und Blutgefäßen).

Vor allem zwei Faktoren sind dafür verantwortlich, wie anstrengend eine Dialyse ist.
(Wie anstrengend eine Dialyse für den Körper ist, ist aber nicht mit dem gleich zu setzen, wie anstrengend diese auch empfunden wird.)

• die Höhe des Wasserentzugs
• die Entgiftungsleistung während der Dialyse (je gründlicher die Entgiftung, desto anstrengender die Dialyse)
Dass die bessere Entgiftungsleistung der HDF auch als anstrengender empfunden wird, trifft aber nur auf die ersten wenigen Dialyse nach der Umstellung von HD auf HDF zu und empfinden nicht alle Patienten so.

Liebe Ulrike, man kann deshalb sagen, dass die HDF für die meisten Menschen besser verträglich ist und mittelfristig auch schonender, da bestimmte Spätkomplikationen entweder gar nicht, oder sehr spät und abgeschwächt auftreten.

Liebe Grüße
heka59

Hallo Christian,
habe ich garnochnicht gehört HD + HDF.
Ich glaubre nicht , dass das unser Wald und Wiesen-Zentrum überhaupt weis.
Die machen einfach so auf geratewohl.
VG Altlu

Natürlich kennt Dein Zentrum das. Die haben halt ihre Routine. Frag mal nach.

Ich bin schon des öfteren zwischen HD und HDF umgestiegen.
Mit HDF waren meine Werte auch nicht besser und auch am Allgemeinbefinden hat sich nichts geändert.

Durch mehrmaliges Wechseln ist mir aufgefallen, das bei HDF meine Haut trockener wurde und es öfters zu Juckreiz kam als bei HD.
Immer wenn ich wieder zurück gewechselt habe von HDF zu HD , wurde das Hautproblem besser.
Das ist der Grund, das ich schließlichbei HD geblieben bin