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Diagnose fsgs, was nun? 12 Jan 2025 07:18 #526818

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Hallo an alle, mein Name ist Mayleen, ich bin 47 Jahre alt und ganz neu hier. Im November 2024 wurde bei mir fsgs diagnostiziert und seitdem, oder eigentlich schon seit den ersten Symptomen, schwimme ich etwas mit dieser Diagnose und der begonnenen Therapie quasi im offenen Wasser. Seit der Diagnose bekomme ich eine Cortisontherapie. Ich begann mit 80mg Prednisolon, seit einer Woche bin ich auf 70mg. Alle zwei Wochen darf ich nun um 10mg reduzieren, solange die Werte weiter in die richtige Richtung gehen. Zudem bekomme ich Pantoprazol, Eliquis, Atorvastatin, Candesartan, Cotrim, L-Thyroxin. Ich habe viel über diese Krankheit recherchiert, finde aber immer wieder kontroverse Tipps zum Thema Ernährung. Salz lasse ich jetzt komplett weg beim Essen zubereiten. Und ich soll nicht mehr als 1 1/2 Liter Flüssigkeit zu mir nehmen, was mir echt schwer fällt, aber ich gebe mir Mühe :) Ich wollte hier einmal fragen, ob ihr mir da weiterhelfen könnt, also mit der Ernährung. Was hilft mir noch, die Nieren zu unterstützen? Im Februar möchte ich wieder arbeiten gehen, ich hoffe, ich pack das. Wie geht ihr mit der Krankheit und Arbeit um? Wie sind eure Erfahrungen im Bezug auf beides zusammen? Danke schon mal und liebe Grüße,

Mayleen

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Diagnose fsgs, was nun? 13 Jan 2025 15:28 #526828

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Hallo Mayleen, die FSGS ist bei mir vor 36 Jahren entdeckt worden. Jetzt bin ich 60. Die erste Dialyse hatte ich vor fast 31 Jahren, war dann 16 Jahre transplantiert und warte jetzt seit wieder bald 9 Jahren auf eine Niere. Damit möchte ich nur sagen, man kann alt werden damit. 8)

Deine Frage kann ich aber leider nicht beantworten. Heute ist man weiter als damals. Ich habe wenig Eiweiß gegessen, um die Nieren zu schonen. Dabei haben sich bei mir aber in gefährlicher Weise die Muskeln abgebaut. Darum ist das gefährlich. Deine Ärzte müssten Dir dazu unbedingt etwas sagen.

Wenn Du gerade so viel Kortison bekommst, pass mit Zucker und Kohlehydraten auf. Kortison macht nämlich Hunger darauf und meistens nimmt man deswegen zu. Ich jedenfalls immer.

Ich drücke Dir die Daumen, dass die Therapie anschlägt. Bei mir hat sie nicht angeschlagen, aber heute weiß ich, dass nichts hätte helfen können. Bei mir ist die FSGS nämlich genetisch bedingt. Das weiß ich aber erst seit 4 Jahren durch eine Studie in der Uniklinik. Damals war ich ganz schön verzweifelt. Heute geht es mir gut, aber ich hoffe natürlich auf eine neeue Niere. Da ich hochimmunisiert bin, wird das aber schwierig und extrem lange dauern.

Ach so, ich habe die ganze Zeit gearbeitet. Immer Teilzeit, aber ich habe auch einen Job, bei dem man 24/7 im Dienst ist. Heute habe ich allerdings bessere Bedingungen wegen der Dialyse. Ich gehe 3x/Woche für 5 h zur Dialyse und an den anderen Tagen arbeite ich. Manchmal auch nach der Dialyse, was aber schwierig ist. Soi muss ich halt ab und zu am Wochenende zu Hause HO machen. Aber es geht gut und ich freue mich, dass ich noch eine schöne Aufgabe habe. Mal sehen, wie lange ich das noch schaffe. Mindestens 5 Jahre muss ich noch, dann würde ich Erwerbsminderungsrente beantragen. Falls ich es so lange schaffe.

Alles Gute für Dich, liebe Grüße, Ulrike
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Diagnose fsgs, was nun? 16 Jan 2025 16:32 #526845

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Liebe Ulrike,

danke für deine Antwort :)
Kannst du mir vielleicht sagen, wie du dich ernährst seitdem? Vielleicht kann ich mich da ein wenig anpassen. Darfst du auch nur so wenig trinken? Oder steigert sich die Menge wieder mit der Zeit? Was ist mit zero Getränken, z. B. Cola etc? Ich arbeite als Erzieherin, da wird Hpmeoffice schlecht :) Aber ich freue mich, im Februar wieder starten zu können.

Ich hoffe, dass du bald eine neue Niere bekommst und das auch alles gut verträgst :yeehaa:

Liebe Grüße, Mayleen

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Diagnose fsgs, was nun? 16 Jan 2025 16:48 #526848

  • Christian
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Hallo Mayleen,

bei Softdrinks solltest du aufpassen, besonders Cola. Cola enthält viel Kalium und viel Phosphat. Das kann dir spontan den Kaliumspiegel in die Höhe treiben, zuviel ist potentiell Lebensbedrohlich weils Herzflimmern auslösen kann.
Außerdem hat Cola viel Phosphat was von kranken Nieren nicht mehr so gut abgebaut wird, das kann Juckreiz verursachen und die Regeneration der Knochendichte stören.
Cola sollte man sich nur ein Glas oder eine Dose alle 2 Wochen gönnen sonst wirds extrem ungesund. Vorbildliche Ernährung schaut anders aus. Wenig Kalium, wenig Phosphat, besonders kein künstliches Phosphat (E-Nummern!!) und wenig Natrium.
Bei den E-Nummern hast du viel Scheiß wie Natriumphosphat, Kaliumphosphat und dergleichen, spaltet sich im Magen dann in die Ausgangsstoffe auf und belastet die Nieren. Betrifft besonders künstliche Konservierungsmittel und Bindemittel.
Im Döner Kebab findest du z.B. Phosphat als Klebstoff damit der Spieß besser zusammen hält, da wurde auch schon über ein EU-Verbot nachgedacht weil die Menge selbst die Grenzwerte für gesunde Menschen übersteigt, für Nierenkranke einfach nur ein belastendes Gift.
Und doch hat ein Döner Kebab viel weniger Phosphat als ein Glas Cola.
Der Phosphatspiegel im Blut ist überhaupt so eine Sache, bei geschädigten Nieren funktioniert oft die Ausscheidung von Phosphat nicht mehr so gut, ein hoher Phosphatspiegel sorgt für arterielle Verkalkung.
Sollte dein Phosphatspiegel bei Kontrollen erhöht sein kann es notwendig werden, Phosphatbinder zur Nahrung zu nehmen um die Aufnahme von Phosphat zu regulieren.
(Wodurch man sich dann aber defakto wieder mehr erlauben kann, wenn man weiß wieviele Phosphatbinder man zum jeweiligen Lebensmittel benötigt um die Aufnahme zu blockieren.)

Und was die Ernährung und die Trinkmenge im Allgemeinen angeht: Ich würd ja einen Kühlschrank mit 1C° Fach empfehlen, je kälter die Getränke umso erfrischender wirkt jeder Schluck.
Ich mag meine Getränke so kalt, dass man sie nurnoch schlürfen kann und trotzdem wirkt durch die kälte jeder kleine Schluck wie eine große Genugtuung.

Bei Heißgetränken mach ichs andersrum, so heiß, dass es schon fast unangenehm wird, damit eben jeder Tropfen zu einem intensiven Erlebnis wird.

Was die Trinkmenge angeht haben die meisten von uns nicht soviel Glück, die Harnmenge reduziert sich mit fortschreitender Krankheit und wird erst mit der Transplantation wieder gesund.
Der Nephrologe sagt die erlaubte Trinkmenge ist soviel wie du an Restharnmenge am Vortag geschafft hast plus 500-800ml die du über die Haut und Atmung verlierst.
An der Dialyse sagt man dann, dass man soviel zusätzlich trinken kann wie man sich an Wasserentzug problemlos wieder abziehen lassen kann, das sind bei den meisten Patienten 500ml pro Stunde Dialysezeit die sie theoretisch extra trinken können.

Wünsch dir viel Glück mit deiner Krankheit und hoffe für dich, dass es bei dir eher wieder bergauf geht als so wie bei den meisten in Richtung Dialyse.
In deinem Stadium der Erkrankung kann man ja noch die Harnmenge mit harntreibenden Tabletten(z.B. Lasix) steigern um die erlaubte tägliche Trinkemenge entsprechend der erhöhten Harnmenge großzügiger handhaben zu können.
Das steigert aber nur die Entwässerung und nicht die Entgiftungsleistung der Nieren, mehr Quantität an Harn statt Qualität, sprich man pinkelt von Lasix viel Wasser.
Was rein kommt muss auch wieder raus, aber mit fortschreitender Erkrankung hört bei vielen Patienten die Harnmenge irgendwann gänzlich auf.

In dem Sinne wünsch ich dir, dass die Werte gut und stabil bleiben, hier im Forum findest du ja vorallem Menschen wo die Werte jährlich schlechter geworden sind und die an der Dialyse gelandet sind - das wünschen wir dir ja nicht, also vergleich dich nicht zu sehr mit uns, ist nicht gut für die Psyche.

lg
Chris

P.S.
Habt ihr in Deutschland keine gute Ernährungsberatung beim Nephrologen dabei? Hier in Österreich kennt jeder Nephrologe einen guten Ernährungsberater und nervt regelrecht in der Anfangszeit mit dem ständigen Rat den Ernährungsberater zu beratschlagen.
Ich halte ja leider nicht viel von Ernährungsberatern und komme mit Google besser zurecht, spart mir Zeit und Mühe. Die guten und bösen Lebensmittel für die Niere kann man ja googeln sowie die genaue Höhe der wichtigsten Elektrolyte.

EDIT:
Red halt mal mit deinem Arzt ob du mehr Trinken darfst wenn er dir mehr Entwässerungstabletten verschreibt. Für dich sollte ja eigentlich auch gelten soviel Trinken zu dürfen wie du am Tag wieder ausscheidest.

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Diagnose fsgs, was nun? 16 Jan 2025 17:44 #526849

  • Ulineu
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Liebe Mayleen, ich ernähre mich dialysegerecht. Das ist Dir aber nicht zu empfehlen. Dein Arzt muss Dir sagen, was gut für Dich ist. Die FSGS spielt keine Rolle mehr bei mir. Ich würde an Deiner Stelle auf zu stark verarbeitete Lebensmittel verzichten. Koch am besten frisch. Dann nimmt der Körper auch weniger Kalium und Phosphat auf. Wenn Du noch kein Problem mit Kalium hast, müsstest Du noch gut Gemüse essen können. Aber so etwas hängt immer vom aktuellen Krankheitsverlauf ab. t

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Hi :)

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