Alles kann eine Katastrophe werden und hat zu erwartende Vor und Nachteile.
Für Hämodialyse ist es notwendig dem Patienten Blut in einer Geschwindigkeit von mindestens 250ml pro Minute abzunehmen, dafür muss erst ein Shunt geschaffen werden der das aushält.
Dafür werden Blutgefäße im Handgelenk oder im Oberarm miteinander vernäht um aus 2 Blutgefäßen ein überstarkes Blutgefäß zu schaffen durch das soviel Blut fließt, dass auch eine hohe Menge Problemlos gezapft werden kann.
Hat ein Patient keinen Shunt und muss es schnell gehen, kann man einen Katheter setzen, das Ende vom Katheter wird über die Halsvene bis zum linken Vorhof durchgeschoben, dort fließt das meiste Blut und man kommt leicht an 250ml pro Minute. Es gibt 3 verschiedene Kathetermodelle für HD.
Shaldon -> wird direkt in die Halsvene gestochen, besteht aus 2 Schläuchen, hohe Infektionsgefahr, ist was für Patienten die Stationär sind und wird bei Entlassung entfernt, Übergangslösung für Shunt
Demers -> ein Doppelschlauch mit 2 Kanälen, wird wie der Shaldon über die Halsvene bis zum linken Vorhof verlegt, aber zusätzlich unter der Haut bis zum Schlüsselbein "getunnelt" damit die Infektion erst einen langen Hauttunnel passieren muss bevor sie an der Halsvene ankommt.
Tesio -> ähnlich wie der Demers, nur schmaler und höherer Tragekomfort. Besteht aus 2 dünnen Schläuchen mit je 1nen Kanal. Macht weniger Alarme als der Demers und ist viel dünner und zierlicher als sämtliche PD-Katheter.
So wie du bei der PD einen PD-Katheter brauchst, brauchst du für Hämodialyse einen HD-Katheter oder einen Shunt.
Der "Goldstandard" wäre natürlich ein Shunt, den du von einem Shuntzentrum verlegen lassen solltest, das soviele Patienten pro Jahr wie möglich versorgt. Je mehr Erfahrung und Shunts pro Jahr umso besser wird das Ergebnis in der Regel.
Der Shunt braucht etwa 2-3 Wochen zum Ausreifen bevor er langsam verwendet werden kann. Aber sobald der Shunt reif ist, kann man ihn jederzeit benutzen oder auch wieder zu PD wechseln und den Shunt zur Flexibilität weiter behalten, man hätte jederzeit die Möglichkeit mit einem funktionierenden Shunt spontan eine Hämodialyse zu bekommen.
Was den Restharn angeht, der geht vorallem bei Patienten zurück die Blut im Harn nachweisbar haben. Die Hämodialyse verwendet Gerinnungshemmer, damit das Blut im Filter nicht zu stocken oder zu gerinnen anfängt.
Aber Gerinnungshemmer wirken sich ungünstig auf Krankheitsverläufe aus die mit Mikroblutungen in der Niere zu tun haben, da macht die Niere schneller zu.
Gibt aber auch so typische Patientengruppen wie die Diabetiker die in der Regel kein Blut im Harn haben und daher die Harnmenge noch über Jahre behalten.
Und außerdem verliert man die Harnmenge sehr schnell wenn man einen medizinischen Notfall hat wie z.B. ein zuviel Wasser angesammelt hat und es sich bereits in der Lunge staut und eine Akutdialyse benötigt.
Bei PDlern kann der Restharn aber auch ganz schön zurückgehen wenn sie eine Entzündung herumschleppen oder sonstige arge Gesundheitsprobleme haben die den Krankheitsverlauf beschleunigen.
Und trinken, je nachdem ob du 2x oder 3x die Woche Dialyse hast und wielange.
Man kann bis zu 1000ml pro Stunde Dialyse entfernen, was dann aber schon eine anstrengende Menge ist. Bis etwa 700ml pro Stunde Dialysezeit hält man gut aus.
Damit wäre die Trinkmenge abgesehen von den 500ml pro Tag + Restharnmenge vom Vortag noch erweitert um 700ml pro Stunde Dialysezeit, also die wöchentlichen Dialysestunden quasi auf 7 Tage aufgeteilt.
Bei 12 Stunden Dialyse pro Woche wären das 8,4 Liter pro Woche, also 1,2 Liter pro Tag die man sich ohne Stress über den Wasserentzug an der Dialyse abziehen lassen kann.
Essen.....Kaliumarm, Eiweiß und Phosphat immer mit Phosphatbindern einnehmen, möglichst auf Salz verzichten. Aber während man an der Dialyse hängt sind die Spielregeln dehnbarer, weil man an der künstlichen Niere hängt.
Ich esse gerne zu Dialysebeginn eine tödliche Menge Schokolade(+Phosphatbinder), weil die schnell verdaulich ist und über die Restdauer der Dialyse gut rausgewaschen wird.
Ich hab eine MP3-Datei mit Meeresrauschen an einem stürmischen Tag, Kopfhörer rein zu Dialysebeginn und laut aufdrehen, dann hör ich meine Bettnachbarn nicht mehr. Die könnten schreien und brüllen mit Drama und Notfall und ich würde es nicht mitbekommen. Zusätzlich eine Schlaftablette damit ich einen tiefen und guten Schlaf erreiche. Ich steh auf 5-10mg Zolpidem zu Dialysebeginn, die Wirkungsdauer ist normal 8 Stunden, wegen der Dialyse ist es nach 3,5 Stunden wieder rausgewaschen.
Nach der HD erstmal einen guten Kaffee oder einen Energydrink als Muntermacher für die Heimreise, zuhause dann einen kleinen Snack um mich zu stärken, meistens mach ich mir 2 Toasts oder esse einen Joghurt oder Pudding.
Und dann ausschlafen um wieder Kraft zu tanken, weil nach der Dialyse bin ich immer für einige Stunden ausgelaugt, darum bin ich lieber in der Nachtschicht von 19-1 uhr, da lässt es sich danach gut ausschlafen.
lg
Chris