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Etwas zum Nachdenken 27 Nov 2025 14:08 #528656

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Etwas zum Nachdenken 27 Nov 2025 14:59 #528657

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Meine Schwester war gerade eine Woche im Krankenhaus und da hatte es auch, neben sehr gutem Personal, auch zwei solche A-Engel. Ich frage mich jeweils, ob diese Menschen vielleicht lernen würden, wie wenig es braucht, ein flapsiger Satz hier, eine gedankenlose Bemerkung dort, um einem kranken Menschen den Mut und die Kraft zu nehmen, wenn sie SELBST mal im Krankenhaus wären, ausgeliefert den unberechenbaren Launen solcher A-Engel.
Als Patient/in in der heutigen Zeit weiss man sehr wohl, wie gestresst und ausgelaugt medizinisches Personal sein kann. Und warum ihnen dann vielleicht mal was herausrutscht, was sie später bereuen. Eine Entschuldigung könnte dann die Wogen der Niedergeschlagenheit und Hilflosigkeit bei einem/r Patient/in wieder glätten. Es bräuchte wirklich nicht viel Worte.
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Etwas zum Nachdenken 27 Nov 2025 17:13 #528658

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Vor etlichen Jahren hatte ich aufgrund der Umstände einmal, ganz vorsichtig, angefragt, ob es in der Dialyse eigentlich ein Leitbild gäbe. (Im Krankenhaus in dem ich gearbeitet habe, wurde bereits vor über 20 Jahren eines erstellt und ist öffentlich einsehbar und das gemeinschaftlich zu erarbeiten über einen längeren Zeitraum hat einiges eröffnet.)
Ich wurde abgekanzelt, dass Dialyse 'Gerätemedizin' sei, da brauche man "so etwas" nicht.
Es wird jedes Jahr übler und der Text enthält so vieles und trifft mich gerade sehr hart...
Danke für 's Teilen, MaWa.
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Etwas zum Nachdenken 27 Nov 2025 19:04 #528659

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Seitdem ich Martins Kolumne vor einigen Tagen gelesen habe, brechen alte Wunden wieder auf. Mit den Jahren ist da doch einiges zusammen gekommen. Ein Patient, der für sich selber sorgt, informiert ist, hinterfragt und auch mal sagt, wo Schluss ist, der ist kein guter Patient. Und wenn immer mehr Erkrankungen dazukommen, wird diese Kombination zu aufwändig.

Die Zukunft sieht in der Dialysemaschinerie, die sich entwickelt und große Geldverdiener-Gesellschaften wie Nephrocare, Davita etc. hervorbringt, sehr düster aus. Ein Individuum wird zunehmend nicht erwünscht sein, weil es zuviel Arbeit macht und man wird es das spüren lassen.
Wenn eine Pflegekraft neun Patienten versorgen muss...
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Etwas zum Nachdenken 28 Nov 2025 15:52 #528660

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Liebe Mawa
Ja, als Patient mit eigener Meinung stösst man oft auf Unverständnis. Vorallem Ärzte haben da ihre liebe Mühe, wenn man Behandlungen oder Untersuchungen hinterfragt.

Ein Individuum wird zunehmend nicht erwünscht sein, weil es zuviel Arbeit macht und man wird es das spüren lassen.
Wenn eine Pflegekraft neun Patienten versorgen muss...

Ich arbeite seit 4 Monaten in der Pflege und egal wie viel zu tun ist ein Lächel, nettes Wort oder eine Berührung kostet nichts und braucht auch kaum Zeit. Genauso der individuelle Umgang mit den Patienten und deren Eigenheiten.
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Etwas zum Nachdenken 29 Nov 2025 19:53 #528664

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Ich habe das ganz große Glück, dass in meinem Diazentrum und der Praxis gut informierte und mitdenkende Patienten sehr erwünscht sind. Die ganze Atmosphäre dort empfinde ich als freundlich, emphatisch und wertschätzend.
Mein Doc hatte mitbekommen, dass ich in der Trennungsphase von meinem Ex ziemlich durchgehangen habe. Legt er die Hand auf meine Schulter und meinte nur: Wir sind ja auch noch da. Das hat ja sooo gut getan und hat mir Kraft gegeben, ganz ohne Rezeptblock. Er hat auch nach meiner TX den Kampf mit der Krankenkasse aufgenommen, um mir die sauteure Infusion mit Eculizumab in seiner Praxis geben zu können. Damals kostete jede Infusion ca. 27000€, alle 14 Tage zu verabreichen. Ein enormer Angriff auf sein Budget, trauen sich nicht viele Ärzte. Er hat es durchgezogen.
Mittlerweile muss ich nur noch alle 4 Wochen für eine Belatacept Infusion in die Praxis. Ich freue mich jedesmal, all die netten Menschen wiederzusehen, das ist so, als würde ich Freunde besuchen.
Leider gehören er und seine beiden Kollegen zu einer aussterbenden Spezies.
Die für mich nächstgelegene Dialyse wird von einem Workaholic regiert, dem die Zahlen wichtiger sind als die Patienten. Da wird von der PD abgeraten, Hämo bringt mehr Umsatz. Um auf die Warteliste zu kommen, muss der Patient aktiv werden. Hat auch schon mehrfach Patienten von unserem Diazentrum "geklaut". Da er zuviele Patienten angesammelt hat, hat er eine 3. Schicht eingerichtet, Beginn morgens um 5 Uhr. Seine Mitarbeiter haben gestreikt, also hat er die Patienten selber angehangen, ganz allein auf der Schicht. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Seinen Mitarbeiter war das alles zuviel, einige haben gekündigt. Seitdem hat unser Diazentrum einige zusätzliche Patienten, ein Ausgleich für die "geklauten".
Das KfH war von seinen Zahlen sehr angetan, von unseren weniger (mittlerweile erfahre ich auch so einige Praxisinterna). Dass bei uns die Patientenversorgung besser ist, spielt keine Rolle. Zahlen sind wichtiger.

Eowyn, ich danke Dir, dass Du ein Engel bist. Ich habe auch so einen Engel erlebt. Wenn sie ins Zimmer kam, dann ging die Sonne auf. Das hat mir Kraft gegeben, ganz wichtig für die Genesung.
Leider habe ich auch Patienten erlebt, die es schwer machen, ein Engel zu sein. Lass Dich von denen nicht beirren.

LG Sabine
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Etwas zum Nachdenken 30 Nov 2025 13:10 #528667

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Hallo,
also jetzt glaube ich langsam, dass die krass auf Dialysepatienten extrem aus sind.
Bringt ja auch Geld.
VG Altlu

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Hi :)

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