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HIV positiv 03 Mai 2006 13:04 #292541

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Ich bin eine Dialysekrankenschwester die in Schweden arbeitet.
Ich frage Euch wie ihr eure HIV positive patienten behandelt, Habt ihr Einzelzimmer?
Liegen die nur getrennt oder bei den anderen Patienten?

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Re: HIV positiv 03 Mai 2006 17:02 #292542

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Hallo absolut,

zur Zeit haben wir keinen HIV-Positiven. Aber in der Vergangenheit haben wir die Patienten räumlich und maschinell separiert. Die Verfahrensweise ist die gleich wie Hepatitis-B.

MfG
Lops15

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Re: HIV positiv 03 Mai 2006 19:01 #292543

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ich habe mal bei uns gefragt , früher mal 2Jahre her,wie Lops schon schreibt räumlich und Personel getrennt ,also Personal bleibt nur ei dem Patienten.
Und mit Schutzkleidung im Raum.
(Langer Kittel)

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Dezent am Thema vorbei, aber doch nicht so ganz 03 Mai 2006 21:31 #292544

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Hallo!

Aber in der Vergangenheit haben wir die Patienten räumlich und maschinell separiert. Die Verfahrensweise ist die gleich wie Hepatitis-B.

Ha, das rückt mein Weltbild wieder etwas zurecht.

Zwei Vorkommnisse der jüngeren Vergangenheit wunderten mich:

1. Eine Thread im Forum.
Es ging darin u.a. um die prophylaktische Hepatitis-B-Immunisierung von niereninsuffizienten Patienten, bei denen eine künftige Dialysepflichtigkeit zu erwarten ist. Ich dachte, es sei für nephrologische Praxen üblich ihren Patienten die Impfung anzuraten - allein schon aus forensischen, mindestens aber pekunären (der Ruf des Hauses im Falle einer Neuinfektion ebendort) Erwägungen. Überdies würden HBV-positive räumlich abgesondert, trotz all der normal üblichen Hygienestandards.
Entgegengehalten wurde dem, daß eben die Maschinen ja desinfiziert würden und sonst Einwegmaterialien verwendet. Derjenige [bin noch n bißchen krank und darum suchfaul *g*] sei erst im Zuge der Transplantation immunisiert worden und fände das völlig ausreichend so, schließlich würde ja im Dia-Zentrum alles hygienisch einwandfrei gehandhabt.

2. Stationärer Aufenthalt in einem der örtlichen Krankenhäuser mit einer türkischen Bettnachbarin.
Weil ja ärztlicherseits mehr, als dem einzelnen Patienten lieb sein kann, im Zimmer besprochen wird (genauer gesagt: alles), erfuhr ich am zweiten Tag, daß die andere Patientin eine chronische Hepatitis B hat. (Ihr selbst war das bekannt seit sechs Jahren, aber ihre Ärzte hatten ihr nichts weiteres dazu gesagt, so daß sie und ihre Angehörigen das völlig arglos hingenommen hatten, d.h. keinerlei Maßnahmen ergriffen z.B. für die Kinder!) Das Krankenhaus hatte diesen Umstand also nicht als Vorinformation, sondern sozusagen als Neubefund. Erst am Abend dieses Tages wurde der Patientin mitgeteilt, daß sie aus Sicherheitsgründen nun bitte eine gesonderte Toilette dort und dort benutzen möge, nicht mehr die, die mir und den beiden Patienten des Nachbarzimmers zugehörig waren. Nun gut. Mit uns anderen Patienten gesprochen oder sich gar nach einem eventuellen Impfschutz erkundigt, hat sich aber niemand. Das find ich halt befremdlich. Die Übertragungswege jenseits der gemeinschaftlichen Toilettennutzung (der ja 1 1/2 Tage stattgefunden hatte) klingen äußerst unwahrscheinlich für das Teilen eines Krankenzimmers, natürlich. Andererseits ist Hepatitis B heute nicht umsonst Bestandteil schon der Sechsfachimpfung von Kleinstkindern, weil in der Vergangenheit vielfach unbemerkt verlaufende Infektionen bereits im Krabbelalter passierten (besabbertes Spielzeug). Aus diesem Blickwinkel könnte ich mir da Konstellationen bei Menschen mit akut schlechtem Allgemeinbefinden vorstellen (im Zuge einer OP, schweren akuten Erkrankung, Schmerztherapie), die auch für Mitbewohner desselben Zimmers relevant werden könnten.

Ich weiß, daß die pflegerische Sensibilisierung vor allem dem Schutz des Personals gilt (Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten überhaupt ... Nadelstichverletzungen ... mehr als 50%ige Durchseuchung des medizinischen Personals im Laufe des Berufslebens vor der Impfära - inklusive des höheren Leberkarzinom-Risiko). Vielleicht hat jemand mit Krankenhauserfahrung Lust und Wissen, genauer zu schreiben bzw. einen Link vermitteln, der Aussagen dazu trifft, welche Maßnahmen für Mitpatienten denn wohl Standard sind. Ich habe mich einfach nur entspannt zurückgelehnt und mich über meinen anti-HBs-Titer gefreut, der aktuell (Stand: Januar 2006) fast das sechsfache des mindest-erforderlichen Wertes beträgt (-;

Zum Abschluß noch was zum Gruseln:
Nosokomiale Hepatitis-B-Übertragungen: Fallbeispiel aus gegebenem Anlass
Wo gelesen:
zwai - Online-Journal für die Anästhesie- und Intensivpflege

Freundliche Grüße,
fabienne

PS: Weil die Ärzte es nicht getan hatten (wir wurden gleichzeitig entlassen), habe ich versucht, der Frau zu vermitteln, daß sich die anderen Personen in ihrem Haushalt impfen lassen sollten bzw. sie sich überhaupt darüber informieren sollte, daß die Angelegenheit nicht so ganz ohne Bedeutung für den Alltag ist, wie sie das bisher wohl angenommen hat. Leider konnte sie nicht gut Deutsch und ich konnte nicht verständlich sprechen (behandlungsbedingt), Analphabetin war sie außerdem. Also ein völlig fruchtloses Unterfangen )-:

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Re: Dezent am Thema vorbei, aber doch nicht so ganz 03 Mai 2006 21:45 #292545

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Zu der chronischen Hepatitis B wäre aber noch folgende Frage zu stellen: war die Frau ansteckend? Ich habe seit 15 Jahren Hepatits B, bin aber nicht ansteckend und sehr viele Menschen haben dies ebenfalls, ohne jemals zu erkranken oder überhaupt davon zu wissen....

Damit will ich nicht sagen, dass es richtig war, die anderen Patienten nicht zu informieren, sicherlich nicht!!! Aber man müsste da halt wissen, wie es sich mit der Hepatitis B gerade verhielt.

LG, Data (Elena)

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Re: Dezent am Thema vorbei, aber doch nicht so ganz 03 Mai 2006 22:00 #292546

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Hallo Data!

Siehst, von einer solchen Unterscheidung jenseits einer Neuerkrankung wußte ich allgemein schon mal nichts. Aber sie war immerhin wegen Beschwerden dort, die schließlich auf einen aktuell stattfindenen Entzündungsschub zurückgeführt worden sind (inklusive Bauchspiegelung). Ist man dann infektiös?

Das würde ich dann so interpretieren, daß die Sondermaßnahmen im Zentrum dann dazu dienen, die übrigen Personen vorsorglich abzuschirmen, falls jemand der bekannt-Infizierten ein neuerliches ansteckendes Stadium durchmacht, welches möglicherweise erst mit zeitlicher Verzögerung diagnostiziert wird. So in etwa?

Hepatitis-unkundige Grüße,
fabienne

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Re: Dezent am Thema vorbei, aber doch nicht so ganz 03 Mai 2006 23:02 #292547

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Das bei der Dialyse weiß nicht leider nicht...

Vor einigen Jahren war meine Hepatitis wegen der ganzen Immunsupression reaktiv geworden, d.h. ich war wieder ansteckend (wie man sich mit B halt infizieren kann...) Das hat man mir allerdings sofort gesagt, dass ich aufpasse und auch Gegenmaßnahmen ergriffen, bis alles wieder soweit in Ordnung war.

Wenn die Ärzte sie haben eine anderes WC benutzen lassen, würde ich wohl eher auf ansteckend tippen.

LG, Data (Elena)

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zurück zum Thema :-) 04 Mai 2006 09:41 #292548

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Hallo fabienne,

die gruslige Geschichte die im Ärzteblatt 2006 beschrieben wird ist nicht wie es den Anschein hat in den heutigen Tagen passiert, sondern in den späten 80iger Jahren. Dieser Vorfall wurde von einem Autorenteam 2003 aufgearbeitet. (Nach langjährigen Gerichtsprozessen). Der Grund für das jetzige Erscheinen im Ärzteblatt ist mir auch nicht ganz klar. Sicherlich ist ein Fall von nosokomialer HBV-Infektion bekannt geworden. Aber sicherlich nicht mit so tragischen Verkettungen wie in dem beschriebenen Fall. Leider kommt es in Kliniken immer wieder vor, dass sich Patienten mit irgendwelchen Keimen infizieren. Deshalb ist die Einhaltung der Hygienerichtlinien ein unbedingtes „MUSS“.
Ich denke in den Dialysestationen ist die Gefahr für eine Ansteckung mit Hepatitis-B in den letzten Jahren durch Immunisierung, Hepatitis-HIV-Bluttests und Hygieneregime deutlich gegen Null gegangen. Gefährdungen bestehen wirklich nur noch durch Operationen und damit verbundenen Bluttransfusionen.
Da Du zu „faul“ bist [lol] habe ich mal einen Link eingestellt, der die Richtlinien bei infektiösen Patienten darstellt. (Seite 4 und 5 zu den räumlichen Voraussetzungen)

www.thueringen.de/imperia/md/content/tll...aluntersuchung/3.pdf

Aber zu HIV-Patienten zurück. Die Gefahr sich mit HIV zu infizieren ist um ein Vielfaches geringer als eine Hepatitis aufzuschnappen. Das hängt mit den Infektionswegen zusammen. Besonders der immer noch tödliche Ausgang einer HIV-Erkrankung (ich meine den Ausbruch der Krankheit und nicht die bloße Infektion) verlangen eine strikte Isolierung an der Dialyse. Im täglichen Leben sind die HIV-Positiven aber „ungefährliche Zeitgenossen“ soweit sie ihr Blut für sich behalten ;-) Selbst ein Kuss ist nicht bedenklich, solange man sich nicht so festsaugt dass es den Bauchnabel nach innen zieht [lol]

MfG
Lops15

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Re: zurück zum Thema :-) 04 Mai 2006 12:01 #292549

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Re: Dezent am Thema vorbei, aber doch nicht so ganz 04 Mai 2006 13:37 #292550

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Hallo,
wenn man mittels PCR Hepatitis- B nachweisen kann ist man auch ansteckend. D.h. die RNA ist nachweisbar und somit werden auch Virenpartikel produziert. Wenn allerdings nur der anti-HBs-Titer bestimmt wird, kann man es nicht sagen.
Freundliche Grüsse
Haluk

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Re: zurück zum Thema :-) 04 Mai 2006 22:35 #292551

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Hallo!

Der Grund für das jetzige Erscheinen im Ärzteblatt ist mir auch nicht ganz klar.

Nunja, in Zeiten des unaufhaltsam um sich greifenden Sparwahrns ist ein solcher Hinweis ab und an ganz sicher nicht verkehrt.


Deshalb ist die Einhaltung der Hygienerichtlinien ein unbedingtes „MUSS“.

Dies ist zu unterschreiben.


Da Du zu „faul“ bist [lol] habe ich mal einen Link eingestellt, der die Richtlinien bei infektiösen Patienten darstellt. (Seite 4 und 5 zu den räumlichen Voraussetzungen)

www.thueringen.de/imperia/md/content/tll...aluntersuchung/3.pdf

Sehr schön, danke!
(Mit dem Lesen bin ich noch nicht allzu weit gekommen, aber im Hinterkopf behalte ich schon mal mich bei den Behandlern zu erkundigen, ob ich mich denn auch beim Thema Pneumokokken-Impfung bereits angesprochen fühlen soll.)

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: zurück zum Thema :-) 05 Mai 2006 08:09 #292552

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Hallo fabienne,

in Anbetracht der urämisch bedingten Immunsuppression solltest Du nicht den Hinterkopf sondern den Oberarm zur Pneumokokken-Immunisierung hinhalten [lol]
Du hättest dann für mindestens 6 Jahre einen Schutz.

MfG
Lops15

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Re: nur der Vollständigkeit halber 15 Jul 2006 16:40 #292571

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Hallo lops15!

in Anbetracht der urämisch bedingten Immunsuppression solltest Du nicht den Hinterkopf sondern den Oberarm zur Pneumokokken-Immunisierung hinhalten

Der Doc meinte neulich auf meine Nachfrage hin: erst ab einer Clearance von 15% und weniger.

Freundliche Grüße,
fabienne

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Hi :)

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