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Geistige Verwirrung 16 Okt 2001 23:14 #194596

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Hallo,
vielleicht kann mir von Euch jemand helfen. Bin ein bisschen verzweifelt. Es handelt sich um meinen Vater, 70 Jahre, Diabetiker seit 20 Jahren, Dez 1999 Entfernung einer Niere wg. Karzinom, als Op-Folge arterielle Verschluss im linken Bein, Jan. 2000 Amputation des linken Beins. Seit Jan. 2001 stetiger Anstieg des Kreatininwertes bis zuletzt auf 3,9. Nephrologe riet im August zur Dialyse 3x/Woche. Shunt wurde implantiert, Dialyse ist bis jetzt 7 x erfolgt. Unser Problem ist: Mein Vater zeigt seit ca. 6 - 8 Wochen starke geistige Verwirrungszustände. Unsere Hoffnung war, dass sich dies mit der Dialyse bessern könnte. Es hat jedoch den Anschein, als würde es sich weiter verschlechtern. Arzt rät uns Geduld zu haben. Aber seit Dezember 1999 haben wir eigentlich nur noch Geduld. Durch diesen verwirrten Zustand findet man auch keinen Zugang mehr zu ihm, um ihm die Notwendigkeit der Dialyse erklären zu können. Es betrachtet die Dialyse als Blödsinn und unnötige Quälerei und offensichtlich bereitet sie ihm mehr Stress als wir an ihm feststellen können.
Vielleicht hat irgend jemand von Euch diesbezüglich Erfahrung oder kann uns zumindest sagen, ob sich der geistige Zustand durch die Dialyse noch verbessern kann.
Vielen Dank.
Gruß Gaby

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Re: Geistige Verwirrung 09 Nov 2001 17:24 #194847

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Das ist sicher eine sehr schwierige Situation, in der Sie sich befinden. Man müsste zunächst einmal die Ursache der Verwirrtheit herausfinden. Sind es die Giftstoffe, dann sollte sich jetzt langsam die Situation bessern. Liegt ein Tumor im Gehirn vor oder ist die Ursache eine schwere Arteriosklerose, so wird das Krankheitsbild zunehmen. Liegt gar durch die doch bedrückende Vorgeschichte eine Depression vor, so sollte sie behandelt werden. Also erst nach der Ursache forschen. Wenn sich dann herausstellt, dass man nix machen kann, dann sollten Sie mit mehreren Ärzten (nicht nur den Nephrologen fragen) überlegen, ob die Dialysebehandlung des Vaters noch sinnvoll ist. Aber das ist, egal wie man sich entscheidet, eine schwere Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Re: Geistige Verwirrung 13 Nov 2001 22:37 #194899

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Vielen Dank für Ihren Beitrag. Leider hat sich in der Zwischenzeit durch einen Krankenhausaufenthalt auf unser Bestreben hin herausgestellt, daß mein Vater ein- oder zwei Tumore im Gehirn hat. Genauer kann man dies erst nach dem Abschwellen des Ödems durch Cortisongabe feststellen. Im Moment erscheint uns die Lage doch recht hoffnungslos. Wegen der Dialyse habe ich auch schon mit den behandelnden Ärzten gesprochen. Die Werte sind nach nunmehr 10 Wochen Dialyse noch bei 3,7 Krea und 80 Harnstoff. Glauben Sie, dass man damit einen Abbruch der Dialyse vertreten kann? (Mein Vater scheidet noch sehr gut aus). Nochmals vielen Dank für Ihre Mitteilung.
Beste Grüße
Gaby

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Re: Geistige Verwirrung 14 Nov 2001 16:06 #194906

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Sie sehen: Leider, aber oft hat jede Veränderung einen Grund. Dieser ist nun herausgefunden und der Verdacht auf den Tumor, den ich schon geäußert habe, hat sich für Sie schmerzlich bestätigt.
Die prädialytischen Harnstoffwerte liegen ja recht niedrig. Entweder ist Ihr Vater sehr gut dialysiert, oder er isst nicht ausreichend (Unterernährung) was bei einem Tumorleiden nicht selten ist.
Sprechen Sie doch die Klinikärzte bezüglich der Prognose des Hirntumors an. Da mit Cortison (zumindest vorübergehend) Einfluss auf das Hirnödem genommen wurde nehme ich an, dass die geistige Anteilnahme Ihres Vaters wieder besser ist. Er ist der Patient und so lange es möglich ist sollten Sie diese Frage (im Wissen um den Krankheitszustand) mit ihm besprechen. Die betreuenden Ärzte, Psychologen und auch Seelsorger können Sie sicher in dieser Frage begleiten. Einen Rat, was zu tun oder zu unterlassen ist kann ich Ihnen in Unkenntnis Ihres Vaters aber nicht geben.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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