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Wie lange kann man überleben? 06 Mär 2002 14:00 #196079

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Sehr geehrter Dr. Grieger,

gestatten Sie mir eine vielleicht sehr heikle Frage: Wie lange kann man mit einer beidseitigen Nierenentfernung (plus 1 Nebenniere) dialysiert (aller 2 Tage) überleben?
Hintergrund meiner Fragestellung:Mein Vati, seit ca. 1 Jahr in der obenbeschriebenen Weise Dialysepatient, ist kurz nach Weihnachten an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Die behandelnden Ärzte äußerten sich wiederholt negativ zur Dialysedurchführung (körperlicher Zustand, Werte etc.). Wir als fachliche Laien waren kontinuierlich im Gespräch mit den Dialyseärzten meines Vaters, die uns immer Positives versicherten. Gibt es bei dem oben beschriebenen Zustand eine zeitliche Begrenzung, innerhalb derer eine transplantation hätte erfolgen müssen? Hat man zuwenig mit uns gesprochen? Für meine eigene Ruhe wüßte ich gern mehr. Vielen Dank.

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Re: Wie lange kann man überleben? 11 Mär 2002 15:29 #196121

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Hallo Nadja.

Wenn man eine lieben Menschen verliert kommt man oft ins Grübeln, ob man nicht etwas hätte tuen können, damit er noch am Leben wäre. Um das zu beurteilen müsste man noch viel mehr Informationen haben. Ich möchte aber auf Ihre Fragen so weit antworten, dass Sie verstehen, dass die Lungenentzündung und nicht die Niereninsuffizienz der eigentliche Auslöser der dramatischen Erkrankung gewesen sein könnte.

Grundsätzlich kann man auch nach der Entfernung von zwei Nieren unter einer guten Dialysebehandlung lange überleben. Wenn jedoch beide Nieren fehlen ist die Grundkrankheit zu bedenken (Tumor, Steine, Entzündungen), da Tumorerkrankungen oft eine verschlechteret Überlebenszeit haben. Insofern kann man den normalen Weg der Anmeldung zur Nierentransplantation wählen, wenn von der Grundkrankheit nichts dagegen spricht.

Schwierig wird es oft, wenn schwer wiegende Infekte auftreten. Dialysepatienten sind in Ihrer Abwehr deutlich eingeschränkt. Eine Lungenentzündung kann schon für einen sonst gesunden Menschen eine ernsthafte Bedrohung seines Lebens sein, umso mehr ist es für einen Dialysepatienten oder Transplantierten lebensgefährlich.

Ihr ständiges Gespräch mit den behandelnden Ärzten war sicher das einzig Richtige, was Sie tuen konnten. Die Ärzte mussten Ihnen so anhand der bei Ihrem Vater vorliegenden Ergebnisse berichten und haben Sie sicher auch in die Entscheidungen mit eingebunden.

Ich hoffe Ihnen hiermit etwas geholfen zu haben.

Mit besten Grüßen

Dr. Manfred Grieger

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