hallo susanne2,
zunächst ist einmal zu klären, was der auslöser für die depressive reaktion gewesen ist. mit 59 jahren ist deine mutter noch nicht so alt und10 jahre dialyse ist auch eigentlich kein grund,aufzuhören.
da ist sicherlich eine psychologische beratung oder therapie notwendig.
fragen, die sich mir sellen sind:
wie sieht ihr umfeld aus, hat sie eine aufgabe, freunde, familie? was begeistert sie,welche ziele hatte und hat sie für ihr leben?
natürlich muß man die gedanken an sterben ernst nehmen und respektieren. gerade bei einer chronischen krankheit wo das leben durch apparate künstlich verlängert wird, muß man sich auch gedanken um das ende machen.
habt ihr schon zusammen mit ihr ein patiententestament aufgesetzt? das ist ein wichtiger schritt, seine dinge für das ende zu regeln und zwar unter eigener mitbestimmung.
eine andere möglichkeit wäre auch, mit ihr ganz konkret über das wie des sterbens zu reden.wie stellt sie es sich vor wie hätte sie es gerne? dann ist alles vorbei - dann ist es nicht mehr anstrengend - endlich ausruhen? wenn man nämlich offen darüber spricht, kommen auch automatisch die gedanken an das was man zurückläßt und liebt oder noch nicht zu ende gebracht hat. oder wo man doch noch gebraucht wird.
hat sie wirklich schon mit ihrem leben abgechlossen, hat sie alles geregelt, sich verabschiedet?
gehen ist eigentlich gar nicht so einfach. wenn allerdings jemand wirklich gehen will, sollte man ihn nicht unnötig aufhalten.
hilfreich für dich als tochter ist, wenn du die situation realistisch einschätzen kannst, auch ihren körperlichen zustand,ob er wirklich so schlimm ist, daß sich ein leben nicht mehr lohnt. auch ist die frage zu klären wie sehr sie dir und anderen verwandten eine last ist. die müßt ihr euch ehrlich beantworten. vielleicht reagiert ja die mutter auf nicht ausgesprochene dinge und sie will euch nicht länger zur last fallen. dann würde sie es euch zuliebe tun wollen. also was ansteht ist auch eine gewisse beziehungsklärung wenn nicht offen so doch im stillen kämmerlein jeder für sich. das wirkt dann schon nach außen.
hilfreich könnte auch ein kontakt zu hospitzleuten sein, oder einem geistlichen.
es ist wirklich keine leichte situation, in der du steckst. gehe eins nach dem anderen an, laß dich nicht verrückt machen und zu sehr ängstigen. und habe mut die dinge beim namen zu nennen. dafür wünsche ich dir kraft.
herzlichen gruß theodora