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Wie kann ich helfen? 04 Sep 2003 13:38 #205990

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Hallo,

mein Mann hat schon seit vielen Jahren eine chronische Nephritis die Krea-Werte waren vergangene Woche schon bei 15. Vor drei Tagen habe ich ihn in die Nephrologische Klinik gebracht weil sein Zustand sich stark verschlechtert hat. Seit zwei Tagen bekommt er nun eine Akut-Dialyse über einen Halskatheder. Man sagte und, das die Blutwerte zu schlecht für eine OP ist. Am Freitag soll nun der Katheder für die Bauchfelldialyse gemacht werden. Mein Mann hat große Angst davor und ist auch ziemlich geknickt weil er auch Angst vor der Zukunft hat. Wir (unser Sohn und ich) sind jede freie Minute bei ihm und versuchen ihn nach Kräften aufzumuntern. Meine jetzige Hoffnung liegt darin, das meine Nier/Blut die richtigen Werte aufweisen um eine Transplantation zu ermöglichen. Was kann ich noch für ihn tun um ihm zu helfen? Wie kann ich ihm die Angst vor der OP und die Zukunft nehmen?

Gruß
Reni

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Re: Wie kann ich helfen? 04 Sep 2003 14:12 #205991

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Hallo Reni, ich war in fast ähnlicher Situation wie du, und ich möchte euch etwas Mut für die Zukunft machen.
Im Sommer 2001 wurden die Werte bei meinem Mann (nach 12jähriger Krankheit), aber vor allem sein Gesundheitszustand so schlecht, dass ich ihn dazu gedrängt habe, mit der Dialyse zu beginnen. Das hört sich jetzt so leicht an, aber es war schon fast ein Kampf.
Ich habe immer hinter ihm gestanden und ihn stets merken lassen, dass er mit seiner Krankheit nicht alleine ist. Aber ich hab ihm auch sehr deutlich gemacht, dass es auch meine Lebensqualität ist, die darunter leidet.
Nach Beginn der Diayse (Bauchfell) ging es ihm recht schnell viel besser. (Heute gibt er auch zu, aus Angst vor der Zukunft mit Dialyse, zu lange gewartet zu haben.)
Für mich stand schon ziemlich lange fest, dass ich ihm eine Niere schenken werde. - Auch dagegen hat er sich lange gesträubt.
Im Juni 2002 wurden wir dann erfolgreich operiert. Meinem Mann geht es seit dieser Zeit sehr gut. (Nur mit dem Blutdruck hat er ab und zu Probleme.) Er ist nicht mehr müde, treibt wieder Sport, kann einen vollen Arbeitstag durchhalten.
Ich lebe mit der einen Niere ohne Einschränkungen. Kann alles essen, trinken, Sport treiben ..., brauche keinerlei Medikamente.
Wenn du noch mehr wissen willst, dann kannst du meine user-seite (kerstin) lesen und mir auch eine Mail mit all deinen Fragen, Sorgen und Problemen schicken.
Lass den Kopf nicht hängen, das Leben geht weiter. Sei für deinen Mann da, aber mach ihm auch deutlich, dass nur Angst vor der Zukunft haben nicht ausreicht, um die Situation in den Griff zu kriegen. Mitleid allein hilft euch nicht weiter.
Liebe Grüsse und alles erdenklich Gute für eure Zukunft wünschen Kerstin und Heinz.

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Re: Wie kann ich helfen? 04 Sep 2003 15:43 #205992

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Liebe Reni,

als Betroffener, der auch Bauchfelldialyse macht, kann ich Euch beide sehr gut verstehen. Mir ging es ähnlich wie Deinem Mann, zumindest was das Herausschieben betreffs Dialyse-Beginn angeht. Letztlich geholfen haben mir meine Eltern, dialyse-online-user und auch meine innere Einstellung zum Leben. Ich finde es sehr wichtig und gut, dass Du und Euer Kind so oft es geht für Deinen Mann und Papa da seit. Im übrigen kann ich mich den Ausführungen von Kerstin und Heinz nur anschließen. Und noch etwas: Passt bitte auf, dass Ihr Papa und Deinen Mann nicht mit zu viel Liebe erdrückt. Er darf nicht das Gefühl haben, alles abgenommen zu bekommen. Vielmehr hilft es, wenn er so normal als möglich weiter in Eurer Familie integriert bleibt. Er sollte bestimmte familiäre Verpflichtungen u.a. sonstige Aufgaben so gut als möglich weiter beibehalten. Es ist aus meiner Sicht ganz wichtig, dass man auch als Dialysepatient Aufgaben hat, die einen ausfüllen und dass einem der Sinn von allem nicht genommen wird. Ich kann gut verstehen, was in ihm vorgeht und wie ihr euch fühlt. Sicher ist es normal, erst einmal sprachlos zu sein und diese neue Situation anzunehmen. Nehmt Euch Zeit dafür! Ihr werdet sehen, mit Dialyse kann man leben und auch damit ist das Leben wertvoll. Glaubt mir, ich habe auch ewig gebraucht, um das zu vestehen. Falls ihr Fragen habt, mailt mir ruhig(User-Seite: Wartender=E-Mail-Adresse). Alles Gute! Björn, das beuteltier alias Wartender.

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Re: Wie kann ich helfen? 07 Sep 2003 16:24 #206041

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Hallo Reni,

den Ausführungen von Kerstin und Björn möchte ich nur noch eine Kleinigkeit hinzufügen: zumindest ist die Dialyse (erstmal wenigstens) eine oder DIE Überlebensmöglichkeit. Wahrscheinlich werdet Ihr wie viele andere auch bald merken, daß sich durch die Dialyse schon wieder ein gewisses Wohlfühlen (im Vergleich zur letzten Zeit vorher) einstellt. Das kann durchaus ermutigen.
Alles Gute für Euch und LG Debi

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Re: Wie kann ich helfen? 17 Sep 2003 12:26 #206433

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Hallo Beuteltier,

vielen Dank für die Aufmunterung, habe regen Kontakt mit Kerstin und bin froh vieles von ihr und ihrem Mann erfahren zu haben. Mein Mann wird jetzt auch bald aus dem Krankenhaus entlassen. Ist ein Spitzenteam im Krankenhaus. Alle kümmern sich sehr liebevoll um die Patienten und alles wird uns wunderbar erklärt. Die OP hat mein Mann sehr gut überstanden, worüber wir sehr glücklich sind. Seine Ziele sind wieder seine Jungs zu trainieren und natürlich wegen dem Dialysat abzunehmen. Habe mir das Buch Alles ist erlaubt bestellt um vor allen Dingen den Phosphatwert gering zu halten. Nochmals viele Liebe Grüße an alle die sich auf meine Frage gemeldet haben.

Reni

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Hi :)

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