liebe maria,
leider komme ich erst heute dazu, auf deine frage zu antworten.
mir scheint du deutest vieles an, was der genaueren nachfrage bedarf.
48 jahre ist kein alter, deshalb fragt man sich was los ist.
seit einem jahr dialysiert er.
die synkopen (sek-min) können verschiedene ursachen haben (ich habe nachgeschaut) sie können vom herzen kommen, vom kreislauf, durch mangelnde durchblutung im gehirn, durch epileptische geschehen, durch vergiftungserscheinungen.
er ist fast nicht mehr ansprechbar: das kann natürlich durch sehr schlecht eingestellten diabetes kommen, oder aber durch urämischen zustand, also zu viel gift im körper.
wer übernimmt denn von euch zu hause das regelmäßige messen und spritzen des insulins, habt ihr eine ausreichende schulung dafür gehabt?
laut aussage meines mannes, er ist fachpsychologe diabetes ddg, kann es auch in so jungen jahren zu so schweren verläufen des diabetes kommen, das hängt nicht unbedingt vom alter ab, sondern von der allgemeinen konstitution, der sorgfältigen eigentherapie und dem konsequenten lebenswandel. was sagen die ärzte woher der zustand kommt?
beides - sehr schlecht eingestellter diabetes ( koma-schock)als auch mangelnde dialyse, die urämie, machen bewußtseinstrübungen.
wer sagt denn daß er nicht mehr lange zu leben hat, die ärzte, er selber, ihr als angehörige? I
ihn zu hause zu behalten - ist es sein ausdrücklicher wunsch oder eurer? bereitet ihr euch aufs sterben vor, möchtest du wissen wie lange sich der sterbeprozeß hinzieht wenn er nicht mehr dialysiert wird? hat er ein patiententestament gemacht? wie unterstützen euch die ärzte bei dem möglichen sterbeprozeß?
ich habe von sehr unterschiedlichen verläufen gehört nach absetzen der dialyse, von einer woche bis zu zwei monaten je nach konstitution.
das gnädige an der fortschreitenden urämie ist, daß das bewußtsein irgendwann so getrübt ist, daß der sterbende nichts mehr so richtig mitbekommt. ich denke, diese zeit ist für die angehörigen schwieriger als für den sterbenden.
wenn dein vater deutlich sagt er möchte gehen, könnt ihr ihn auch nicht zum leben zwingen - auch wenn das schwer auszuhalten ist. vielleicht gibt es ja auch in eurer nähe so etwas wie sterbebegleitung, daß ihr unterstützung habt und ihm vielleicht durch schmerzlinderung helfen könnt. vielleicht ist es der letze liebesdienst, den ihr ihm erweisen könnt, einfach bei ihm zu bleiben und ihn nicht alleine zu lassen.
oder ist einfach alles schief gelaufen und er kämpft um sein leben und braucht dabei eure hife - dann müßtet ihr alle hebel in bewegung setzen um ihn zu retten.
es ist schwer aus der ferne zu beurteilen was das richtige ist.
aber frag weiter und hol dir wenigstens hier unterstützung.
ich wünsche dir die kraft die du brauchtst, um diese schwere zeit durchzustehen.
lieben gruß theodora