THEMA:

Hallo,
mein Mann 60 Jahre ist seit 4 Jahren Dialysepatient, arbeitet voll , größere Urlaubs Reisen waren sogar möglich. Trotz Probleme mit 3xmaligem Shantverschluß und jetziger Entscheidung auf den Umstieg in die Bauchfelldialyse ist er voller Tatendrang seinen beruflichen Aufgaben voll gerecht zu werden. Bei der Umstellung macht ihm besonders das viele Trinken (Ausgleich der entzogenen Wassermenge aus der Dialyse, pro Tag 3- 4 l) sehr zu schaffen , er hat immer Magendruck und Antipathie auf alle Nahrung die eigendlich seinem erhöhten Eiweißbedarf gut tun. Sein Allgemeinbefinden erheblich verschlechtert, seine Leistungsfähigkeit ,seine Konzentration , morgendliches Husten. Nun hat er diffuse Unterbauchschmerzen ( Bauchfellentzündung nicht da sein Dialysat klar war)angegeben und hatte Angst eine Blinddarmentzündung zu haben. Im Krankenhaus stellte man eine Elektrolytverschiebung fest, er wurde mit NA u. K Infudiert. Seine Probleme sind damit nun weg aber ich bemerke eine Veränderung Gedankenwelt die mich beängstigt... Ich bin total verunsichert wie soll das nur weitergehen?
Ich möchte ihn unterstützen und nehme alle Altagsprobleme ihm ab, versorge auch seinen PD Austritt, damit haben wir dann die körperliche Nähe. die Ärtztin meint das müsse er auch allein machen. Gibt es jemanden der eine ähnliche Sittuation erlebt?

nach vier jahren dialyse und vollbeschäftigung als führungskraft für zwanzig akademiker war ich ausgebrannt!
ich vermute, dass sich bei deinem mann nun ähnliche symptome entwickeln. der zeitliche zusammenhang mit dem capd-beginn mag zwar die situation beeinflussen, besonders wenn eine infektion vorliegt, doch es ist uns allen bekannt, dass mit zunehmender dialyse-dauer/capd-dauer höchstleistungen nicht mehr zu erbringen sind.
zu empfehlen wäre aus meiner sicht, das problem mal mit diesem blickwinkel zu betrachten.
alles gute und viel glück bei der lösung.
scorpio

Hallo scorpio, ich denke auch dass mein Mann kürzer treten muß, nur er will dies nicht akzeptieren, er will weiter Höchstleistung bringen und die Krücken PD nutzen für weiter wie bisher!!!!! Welche Alternativen könnte es denn geben? Wie ist Ihr Leben nach dem ausgebrannt sein verlaufen?

ohne den betroffenen gibts natürlicherweise keine lösung. dein mann muss also aktiv werden und seine pläne entwickeln und umsetzen.
verstehen kann ich ihn gut, aber die einsicht kommt bestimmt. manche brauchen halt einen schuss vor den bug, dann ist der tunnelblick weg.
aus meinem fall zwei kleine highlights, die mir erleuchtung brachten:
- die erste dialyse mußte ich an einem 24.12. über mich ergehen lassen,
- mein chef hatte einen tödlichen schlaganfall und ich dachte ab diesem zeitpunkt, ich sei der nächste, wenn ich so weitermache.
mir gehts nach 7 jahren dialyse und 3 jahren ntx recht gut. beruflich habe ich keine personal- und budgetverantwortung mehr und mache nur noch facharbeit ohne umsatzdruck.
glück gehabt, das wünsche ich deinen mann ebenso.
herzliche grüsse
scorpio