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Katheter knickt ab, dann Blutung 15 Feb 2021 21:33 #515653

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Hallo,
Meine Mutter (79), nierenkrank, hat ein Dialyseshunt, der nicht am Arm sitzt, sondern am Oberkörper, entschuldigt, dass ich keine Fachwörter dafür parat habe.
Ein Versuch nach ca. 1,5 jahren, den Shunt am Arm zu legen, schlug fehl. Meine Mutter berichtete von genervten Äußerungen und grobem Vorgehen beim Versuch, den Shunt zu implantieren, die sie bei der lokalen Betäubung wahrgenommen hat.
Die Dialyse lief 3 Jahre ohne Probleme mit diesem Shunt.
Eine erneute OP am Arm hat meine Mutter auf Grund der negativen Erfahrungen verweigert, da es auch so funktionierte, bis das Dialysegerät immer öfter Fehler anzeigte und meine Mutter sich zur Seite drehen musste, damit es weitergeht.
Ein Ultraschall zeigte angeblich keine Auffälligkeiten.
Eines Tages dann ging es gar nicht mehr und sie wurde dem Klinikum überstellt und bekam dort schwere innere Blutungen und Wiederbelebung.
Nun liegt sie auf der Intensivstation und ist im künstlichen Koma.
Ich wollte dies einfach nur mal loswerden und erreiche eventuell Patienten und vor allem Angehörige, die so etwas erlebt haben?
Ich weiss nicht, ob und in welchem Zustand meine Mam die Klinik wieder verlassen kann, Besuche sind ja auch verboten.
Danke für eure Mitteilungen.
Gruß
Ralf

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 09:05 #515655

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Hallo Ralf, es tut mir leid, dass das passiert ist und dass es Deiner Mutter so schlecht geht.

Deine Mutter wird einen Katheter gehabt haben. Die sind leider sehr anfällig. Ich hatte auch mal einen, der ist schon beim Blinzeln mit den Augen zugegangen und die Maschine hat Alarm gegeben. Das war sehr nervig.

Dass man davon innere Blutungen bekommen kann, habe ich allerdings noch nie gehört. So hoffe ich, dass sich hier jemand findet, der Dir irgendetwas dazu sagen kann. Denn man möchte in solch einer Situation doch wissen, was der Grund für die Verschlechterung ist.
Es spielt eine Rolle, wo die Blutungen aufgetreten sind? Haben Die Ärzte sich dazu denn nicht geäußert?

Ich wünsche Deiner Mutter jedenfalls, dass es ihr bald wieder besser geht. Und Dir auch. Herzliche Grüße, Ulrike
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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 12:42 #515656

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Leider ist meine Mutter nun verstorben. Jetzt ermittelt sogar die Kriminalpolizei in dem Todesfall.
Warum versucht man "mit Gewalt" einen Shunt zu implantieren, wenn es so große Probleme macht?
Warum ruft das Krankenhaus mich als Angehörigen nicht an, um Details zu klären, z.B. die Situation ist schwierig, eine Shuntimplementation birgt Risiken, wir können nur unter der Gefahr von Komplikationen versuchen zu helfen _ODER_ wir entlassen ihre Mutter ohne Behandlung, was der richtige Weg gewesen wäre, dann wäre sie in Ruhe zu hause gestorben, unter dem Einfluss entsprechender Sedativa. Ich bin traurig und verärgert und auch irritiert durch die noch offene Entscheidung, ob obduziert werden soll.

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 14:09 #515657

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Hallo Ralf

Mein herzliches Beileid. Das ist eine tragische und traurige Geschichte und ich verstehe deine Frustration und deine Verwirrung. Es scheint einiges falsch oder "nur" unglücklich gelaufen zu sein und ich wäre an deiner Stelle auch enttäuscht, verärgert und wohl auch etwas misstrauisch.

Ich hoffe, dass man dir jetzt zumindest noch Red und Antwort steht (oder die Angelegenheit von offizieller Seite her übernommen wird), damit du dich dann deiner Trauer widmen kannst.

Liebe Grüsse Kohana

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 14:12 #515658

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Hiho in die Runde,

Shunt = mehrere Blutgefäße im Arm werden miteinander vernährt um ein großes Blutgefäß zu schaffen, wo man leichter eine 1,6mm dicke Nadel 3x die Woche reinstechen kann. Eine normale Vene würde das nicht lange durchmachen und kein Shunt hält ewig.
Bei älteren Menschen sind die Blutgefäße aber nicht mehr so reißfest und stabil wie bei jungen Menschen. Da wird dann ein Katheter implantiert, der verläuft meistens vom Brustkorb, unter der Haut bis zum Hals, wird dort in die Blutgefäße gestochen und verläuft von dort bis zum Herzen.
Brustkorb = immer Katheter, nicht Shunt, Shunt hat man am Arm.

Und so ein Schlauch sollte eigentlich passgenau sitzen, der kann sich nicht bewegen, weil er an der Halsvene vernäht wurde.
Damit innere Blutungen möglich sind, müsste da schon etwas katastrophal schief gehen. Der Teil der im Körper ist, kann sich ja nicht bewegen, weil angenäht....und die Spitze ist so stumpf, damit kann man auch mit Gewalt nichts "durchstechen".....also sehr skuril.

Wobei innere Blutungen auch andere Gründe haben können. Alten Menschen können auch aus altersschwäche heraus Blutgefäße reißen. Ein Einriss der Aorta wäre z.B. keine Seltenheit und das überlebt man nichtmal wenn man am OP-Tisch liegt.

Würd jetzt den Ärzten keinen Vorwurf machen, weil 79 jährige sind oft sehr schwer zu operieren und eine Naht hält nicht mehr so straff und zuverlässig wie bei einem jungen Menschen.


Und deine Mutter hätte ja auch NEIN sagen können. Man hofft das Beste, aber rechnet trotzdem mit dem Schlimmsten. Meine Oma hatte mit 82 ihr Nierenversagen vor der Familie verheimlicht, sich aus dem Spital entlassen und sich zum Sterben ins Bett gelegt. Ihr Leiche hatte ein freches Grinsen im Gesicht, als würde sie einen bösen Streich spielen wollen und sich das Lachen nicht verkneifen können. o_O
Die Arztbriefe hab ich dann bei ihrem Nachlass erhalten und dadurch die tatsächliche Todesursache einige Tage später erfahren.

Mein herzliches Beileid.

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 14:34 #515659

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Hallo Ralf das tut mir aufrichtig leid. Ich hoffe, dass Du bald zur Ruhe kommen kannst, wenn Du Klarheit hast, was passiert ist.
Dass Du Dich nicht von Deiner Mutter verabschieden konntest, ist wohl das Traurigste.

Alles Gute für Dich und liebe Grüße, Ulrike

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 19:00 #515661

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Ist es normal, dass Ärzte nicht aktiv nach einer Patientenverfügung fragen müssen?
Fakt ist, dass meine Mutter wenige Stunden vor dem mißglückten Eingriff putzmunter auf meinen Anrufbeantworter sprach, die Dialyse machte nach kurzer Dauer Probleme und das Dialysegerät zeigte einen Fehler, deshalb schickte man sie von der Dialysestation ins Klinikum. Man hätte mehrere Tage Zeit gehabt für eine Entscheidung, schließlich sind übers Wochenende die 2 Tage Dialysepause ohne jegliche zusätzliche Beeinträchtigungen meiner Mutter vergangen.
Es muß nicht abgewogen werden zwischen der Komplikations/Sterbegefahr einer Operation und der Entscheidung, besser nichts zu tun und auf Palliativmaßnahmen zu verweisen?
Ist die Ärzteschaft zu stolz zuzugeben, dass die Möglichkeiten einer konventionellen Hilfe erschöpft sind oder gibt es gar wirtschaftliche Gründe für die nicht hinterfragte Hau-Ruck-OP?

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 20:06 #515663

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Guten Tag Raller,

Wenn ein geliebter Mensch stirbt ; ist das immer sehr traurig, aber was sollen die Ärzte machen, wenn nicht immer alles klar geregelt wurde !? Ich habe vor Jahren mit meinem Mann entscheiden müssen , ob mein Schwiegervater mit 77 Jahren weiter belebt wird, oder einige Wochen später an Lungenkrebs verstirbt!

Dann kam der Tag x und mein Schwiegervater lag im Badezimmer auf dem Boden , und es wurde versucht ihn wieder zu belebt, was nun ?!!!!

Die Ärzte sind täglich in dieser Situation! Ich möchte mit keinem tauschen, aber wir habe das gemacht was mein Schwiegervater wollte ; keine lebensverlängernde massnahmen ; die Sanitäter haben uns gefragt ob sie weiter machen sollen?

Der letzte Wunsch ist für mich ! Das was ein Mensch zu Lebzeiten möchte.

LG

PS danke meinem NTX Spender !!!

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Katheter knickt ab, dann Blutung 17 Feb 2021 22:36 #515667

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raller schrieb: ... Ist die Ärzteschaft zu stolz zuzugeben, dass die Möglichkeiten einer konventionellen Hilfe erschöpft sind...

Solche Ärzte gibt es wahrscheinlich auch - zu stolz - Angst vor den Konsequenzen (ein Stück weit verständlich heutzutage - es wird auch in Europe mehr geklagt) - Gottkomplex ...
Aber die meisten Ärzte -können- einen Patienten nicht aufgeben, die Hände in den Schoss legen, die Natur walten lassen, solange sie noch eine Chance sehen, vielleicht doch noch etwas zu erreichen. Dazu sind sie nicht/zu wenig ausgebildet worden, das haben sie nicht im Blut, sozusagen. Und wie können sie sicher sein, dass die involvierten Parteien, Laien wie Patienten und Angehörige, Profis wie Vorgesetzte, Kollegen und evtl Gerichtsbarkeit, ihr Urteil teilen - sollten sie denn zum Schluss kommen, dass jetzt der Moment gekommen ist, die Natur walten zu lassen. Und in vielen (dein meisten?) Ländern lässt das Gesetz keinen oder nur einen kleinen Spielraum zwischen erlaubt und strafbar. Aber es ist ein Umdenken im Gange und mehr und mehr spürbar, glaube ich.

Du und vielleicht auch deine Mutter haben sich Gedanken darüber gemacht, wie sie den Ärzten den Entscheid bis zu einem gewissen Grad abnehmen können. Und es ist sehr schade, dass niemand gefragt hat. Ich habe sehr viele Menschen getroffen (Unterschriftensammeln im Zusammenhang mit Transplantationsgesetzgebung...), die sich nie über so etwas Gedanken machen / machen wollen.

LG Kohana

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