THEMA:

Hallo, ich bin Elly , 29 ,hatte bereits die blöde Shunt - dialyse - bekam Leberschaden - nun soll ich wieder ran leider !
Wie lange dauert das so in der Regel ( pro Beh.) ?
Wieviel Material brauch ich für die Zeit ?
Geht es einen Gesundheitlich auch soooo scheiße wie mit der anderen?
Wie ist es denn überhaupt mit der Zuzahlungen ( meine die 1% ) ?
Wo und bei wem muß denn dieser ganze Plunder bestellt werden,oder muß man da in die Apotheke fahren und das zeug per Rezept zu holen ?
Ihr seht,auf diesen Gebiet bin ich die reinste 0 ,bitte um genaue Aufklärung !


Liebe Grüße elly

Hi elly,

mache jetzt seit fast 1 Jahr CAPD versuch dir mal einwenig zu antworten:

Wie lange dauert das so in der Regel ( pro Beh.) ?
Bei mir etwa 15-20 min mit 2000ml 4x/Tag

Wieviel Material brauch ich für die Zeit ?
Material bekommt man 1 oder 2 mal im Monat geliefert. Als Beispiel bei mir ca. 30 kartons mit je 4 Beuteln/Monat plus dem Kleinkram (Desinfektionsmittel,Kompressen, usw...)

Geht es einen Gesundheitlich auch soooo scheiße wie mit der anderen?
Tja die Frage kann ich dir so pauschal nicht beantworten.... mir geht es eigentlich sehr gut. Ich darf fast alles Essen, muss z.Zt. auch nicht so auf die Trinkmenge achten, aber das ist alles sehr individuell.
Bei der CAPD wirst du ja kontinuierlich entgiftet, die starken schwankungen wie bei HD hast du nicht, es gibt aber auch bei CAPD unangenehme Nebenwirkungen (s. mein letzten Beitrag mit dem Katheder [augenroll])

Liebe elly, ich könnte jetzt hier Romane schreiben, und viele Fragen wurden auch hier schon behandelt, mein Tipp:
Schau dich doch einfach im CAPD Forum um, interessant ist sicher auch das Pro&Kontra auf der Hompage. Solltest du natürlich weiter fragen habe dann schreib einfach drauf los, hab ich auch machen müssen als ich mit der CAPD anfangen wollte/sollte. Es werden dir sicher noch einige alte Hasen weiterhelfen können. ;-)

Hoffe dir ein wenig geholfen zu haben, viel Erfolg noch bei der Info-suche,

tobi

Hallo Elly,
zuerst macht mich das sehr betroffen, wie negativ Du von Deiner Krankheitsgeschichte beeinflusst wirst. Kopf hoch, das Leben geht auch mit CAPD weiter und zwar ganz gut. Ich habe über 7 Jahre dialysiert und bin mit der Zeit immer selbständiger geworden. Alle 2 Monate nur in die Klinik, Lieferung einmal im Monat, geringe diätische Einschränkungen und Reisen ohne Ende. Dazu noch kontinuierlich gearbeitet und weitergebildet. Hätte ich glaube ich mit Hämodialyse nicht geschafft.

Sterntaler

Hi, ich bin die susel.

bitte um genaue Aufklärung, sagst du. gern.
Ich empfehle auch die Pro und Contra in diesem Forum, finde ich sehr aufschlussreich, dort habe ich auch schon interessante Gedanken für mich gefunden.
Mein Arzt hat mir als Entscheidungshilfe ein Gespräch mit einer Mitpatientin vermittelt, das war sehr hilfreich. Vielleicht kann dir dein Arzt ähnliches vermitteln.

Der reine Wechsel dauert 20 Minuten, 4 x inclusive ein wenig Müllentsorgung beanspruchen dann gut 2 Stunden meiner Tageszeit. Ich halte immer zwei Beutel warm. Ich steh morgens auf, mach mich fertig, mach den Kaffee und das Brot, wenn der Kaffee fertig ist, hängt der Beutel schon am Haken, ich frühstücke beim Wechsel, ich fahr zur Arbeit.
Mittags, Abends und zur Nacht bau ich den Wechsel ähnlich in meinen Tagesablauf ein. Meine Chefin stellt mir Mittags ein Zimmer zur Verfügung.
Ich mache Wechsel auch schon mal zügig hintereinander, um eine längere Zeit Abends frei zu haben.
Wer es mag, kann auch mit einer Maschine nachts wechseln, dadurch steigt allerdings, das Zusatzgepäck von 10 auf ca. 17 kilo pro Tagesration an.

Das Material bekomme ich von der PHV.
Alle vier Wochen bestell ich für den Liefertag, 13 mal im Jahr zu festen Terminen. Es steht der freundliche PHV-Fahrer vor der Tür, packt mir eine Kellerwand voll und der nächste Monat ist geritzt. Am Monatsende reiche ich mein Protokoll ein, einmal im Jahr mache ich Inventur.

Ich bin seit 5 Jahren mit CAPD zufrieden. CAPD tut mir nicht weh. Es geht mir gut damit, und ich kann auch einfach so mal eine oder mehrere Wochen wegfahren, das Auto muss nur gross genug sein. Die Patientenheimversorgung liefert aber auch auf zeitige Anfrage hin direkt an den Urlaubsort und hilft.
Alle sechs Wochen sehe ich einen lieben Arzt und meine lieben Sr.s, das wars fast.
Wie gesagt, es geht mir prima damit, mein Blut wird kontinuierlich entgiftet.
Zuzahlen muss ich nur meine normalen Medikamente, im Gegenteil, es gibt jeden Monat eine Kostenpauschale zurück für Strom/Müll/Wasser.
Es gibt z. B die PHV als Lieferant oder die KfH.

grüsse
suselle

Hi Tobi , ich dank dir ganz doll für die ausführliche Beschreibung , es muß ja unverscheinlich viel beachtet werden !?
Eine Frage wäre da noch,nee werden doch zwei !!!
Wenn ich unterwegs bin, wie verhalte ich mich denn dann , muß ich dann das ganze Zeug mitschleppen ? Muß ich den Kleinkram und das andere Zeug bei meinem Doc oder wo bestellen.? Mist,es werden drei> Ich habe irgendwo gelesen,das die Lösung einen hohen Zuckergehalt hat,kann man denn das irgendwie wareieren,oder sind die Zeiten strengstens einzuhalten?

ich danke dir für deine Hilfe.

elly

Hallo Elly,

ich muss dir doch mal ganz entschieden widersprechen. Ich finde die Shunt-Dialyse, wie du sie nennst, ganz und gar nicht blöd! Ganz im Gegenteil, blöd (ist natürlich nicht das richtige Wort ;-)) fände ich es, wenn ich immer mit einem Schlauch im Bauch rumlaufen müsste... Und auch gesundheitlich geht es mir mit der HD überhaupt nicht sch..., sondern ich fühl mich jetzt so wohl wie schon lange nicht mehr.

Hi Laala !

Es ist mir klar,das nicht jeder so denkt wie ich,doch ich mußte 2 schlimme Jahre mit der HD durchmachen,da ich gesundheitlich schon angeschlagen war.
Mit der HD hatte ich absolut keine guten Erfahrungen gemacht,und ich hatte 93 auch keine Möglichkeit,mir es auszusuchen,da ich kurz vorm Abschuß stand,und ich nicht in der Lage gewesen bin,darüber zu entscheiden.
Ich habe aber heute die Möglichkeit mich damit zu beschäftigen und zu überlegen,was für mich in Zukunft besser sein wird,denn ich habe Job,kleines Kind was mich zu jeder Tages und Nachtzeit braucht und ebenfalls ein Mann mit Firma.
Ich kann deine Meinung auch verstehen,aber reagiert denn nicht jeder Körper anders ???


Liebe Grüße < elly >

Hi elly,

sorry habe erst jetzt Zeit dir zu antworten....;-)

Wenn ich unterwegs bin versuche ich zunächst meine Wechsel so zu legen, dass ich meine unternehmungen ganz gut in die Zeit zwischen den Wechseln erledigen kann. Z. B. Shopping, Einkaufen, Hobbys nachgehen, usw.

Wenn ich rauß in die Disko oder Feiern bin, mache ich einfach den letzten Wechsel wenn ich wieder daheim bin...egal ob jetzt 5,6oder 7 std. dazwischen liegen. ;-)Allerdings ist das dann auch meist nur am Wochenende!
Sollte es natürlich irgendwie möglich sein den Wechsel bei nen Freund zu Haus zu machen oder so, packe ich mir meine Sporttasche mit der notwendigen Ausrüstung, und wechsele einfach dort.
Bisher hab ich das alles gut geregelt bekommen. Sogar Schützenfest feiern geht so ....:-]

Zu deiner 2. Frage: Den Kleinkram bekommst du auch von der PHV/KfH, den bestellst du einfach mit den Beuteln mit!

Die verschieden Zuckerkonz. (Fresenius hat glaub ich 3 versch.?!) sind dafür da, um den Körper wasser zu entziehen, je nachdem wie gut deine Nieren noch aussscheiden und dein Bauchfell arbeitet braucht man auch verschieden Konzentrationen an Zucker (=Glucose). ich z.B. hab noch eine halbwegs gute Restausscheidung und nehme bisher auch aussschließlich die geringste Glucosekonz. (1,5%).
Mit den Zeiten meinst du sicher die Zeit zwischen 2 Wechseln..... hat mit dem Zucker erst mal wenig zu tun.
Mir hat man gesagt, es sollten 4-6 std. zwische 2 wechseln liegen, nachts darfs auch mehr sein!
Wenn ich arbeite unter der Woche, passt das alles recht gut mit den zeiten. in meiner Freiziet(Wochenende) bin ich da aber nicht so streng mit mir...s.O. :-) Ich denke solange die Blutwerte ok sind, mache ich nicht viel falsch!

So hoffe dir noch ein wenig weiter geholfen zu haben,

liebe Grüße,

tobi