THEMA:

@ All PDler,

ich habe HD gemacht und bin jetzt seit 2 Jahren transplantiert.

Gelegentlich lese ich trotzdem mal auch hier im CAPD-Forum. Daher und durch Gespräche mit ehemaligen PDlern weis ich, dass die Zeit (in Jahren) wohl oft begrenzt ist in denen PD funktioniert. Irgendwann spielt das Bauchfell einfach nicht meh mit.

Dann bleibt nichts anderes übrig, als auf HD umzusteigen (zumindest dann, wenn man weiterhin leben möchte und auf eine TX wartet).

Nun habe ich schon desöfteren hier gelesen, dass sich manch einer nicht die Arme verschandeln möchte.
Solche Aussagen irritieren mich ziemlich. Zum anlegen eines Dialyseshunts ist nun mal ein Eingrif am Arm notwendig und wenn der Shunt irgendwann vielleicht nicht mehr funktioniert, wird an anderer Stelle ein neuer gebastelt.

Mein Aussehen war mir nie egal, ohne dass ich aber dafür viel gemacht hätte ausser das übliche wie Friseur etc.. Aber vor einer Shunt-OP habe ich nie darüber nachgedacht wie das später mit einer Narbe aussehen würde.
Gibt es wirklich nichts wichtigeres, zumal wenn das Leben dran hängt?

Noch eine Frage zum Schluss. An welcher Körperstelle lasst Ihr Blaut abnehmen?

Ich habe schon vor Jahren, noch während meiner Dia Jahre nur noch am Handrücken Blut abnehmen lassen wenn ich mal im Krankenhaus war. Meine beiden Arme habe ich dafür zur absoluten Tabuzone erklärt auch wenn ich immer nur am selben Arm die Shunts hatte.
Schliesslich gehe ich nicht davon aus, dass meine TX Niere bis zu meinem Lebensende hält (auch wenn ich es natürlich hoffe). Das bedeutet dass ich irgendwann vielleicht mal wieder an die Dia muss und dann brauche ich vielleicht die unzrstochenen Gefässe am anderen Arm für einen Shunt.

Wie macht Ihr das?


gespannt auf Antworten wartet
Limo

Hallo Limo,

habe 3 Jahre PD gemacht, dann war trotz hohem Zuckerzusatz die UF zu gering. Also umsteigen auf HD. Blut wurde zur PD Zeit immer in der Armbeuge rechts abgenommen, der linke Arm geschont.
Als Frau hab ich damals schon auf die Arme der HDler geschaut und war oft entsetzt. Aber der Gedanke, irgendwo muß ja angeschlossen werden, hat mich nicht weiter darüber nachdenken lassen. Kein Mensch ist ohne Makel, und bei echten Gefühlen zählen andere Werte. Bei mir waren dann die Adern am Handgelenk und in der Beuge zu dünn, also wurde am Oberarm Innenseite gelegt. Durch Muskel und mehr Fett als am Armgelenk tritt die Fistel nicht so hervor und man kann sie mit der Kleidung auch im Sommer gut überdecken. Dafür ist die Abdrückzeit aber bedeutend länger.
Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, denn ich verletze mich bei Gartenarbeit sehr schnell an den Unterarmen. Durch die immer dünner werdende Haut brauche ich die Rosen nur anschauen, schon blutet es irgendwo am Unterarm. Dann läuft es mir immer kalt den Rücken runter - hätte ich jetzt eine Fistel am Handgelenk, oh jeh!!!!!

Liebe Grüße aus Sachsen
Raja

Hallo Limo,

oft wird als Argument gegen eine Entscheidung für die PD ein ästhet. Problem mit dem Katheter angegeben (obwohl den zumindest die nichtintimnahen Menschen nicht sehen), andere haben eben ein Problem mit dem Shunt. Weder das eine noch das andere ist besonders schön, aber für eins von beiden muß man sich entscheiden, wenn man weiterleben will. Ist nun mal so und ich kann durchaus nachvollziehen, wenn recht junge Menschen damit ein Problem haben.

Für mich war beides nie ein Thema, allerdings wollte ich einen Shunt nur, wenn ich nicht mehr PD mache und nicht vorher. Grund war nicht das ästhet., nur habe ich eben mehrere Fälle erlebt, wo Menschen jahrelang mit einem Shunt rumliefen, den sie eigentlich (noch) nicht brauchten und als sie ihn brauchten, war er irreparabel zu. Eine Möglichkeit also für einen natürl. shunt war nutzlos verbraucht. Das wollte ich vermeiden.

Ansonsten hatte bei mir die Entscheidung für die PD viel mit Wohlfühlen, Selbstverantwortlichsein und weitestgehendem Erhalt meiner Autonomie zu tun. Im Zentrum wird diese nach meiner Erfahrung oft übermäßig eingeschränkt.

Viele liebe Grüße
Hati

Ich bin zwar noch nicht dialysepflichtig, werde aber bestimmt nicht drumherum kommen. Seit gut einem Jahr lasse ich mir das Blut nur noch am Handrücken abnehmen und wenn die Schwestern noch so sehr aufstöhnen und begehrlich auf meine schöne Armvene schielen.
Aber da gebe ich nicht nach, denn irgendwann werde ich heilfroh sein, dass sie nicht so zerstochen ist.
2 Medizinstudenten hatten mich vor gut einem Jahr auf die Problematik aufmerksam gemacht, leuchtete mir auch sofort ein.

Gruss Sabine