THEMA:

Mein Name ist Annemie und ich mache seit Montag capd. Da ich hier schon eine Weile mit lese, habe ich heute einmal eine Frage. Am Montag haben wir 500 ml gespült alles ok. Am Dienstag 750 ml morgens eingefüllt und es kamen 530 zurück. Wieder 750 eingefüllt und es kamen 700 zurück. Über Nacht 750 und heute morgen kam nichts. Probelauf mit 500ml gemacht und diese kamen auch nicht zurück. Ich hatte von Anfang an das Gefühl das sich die Lösung an 2 Stellen im Körper sammelt. ( Druck) Man vermutet nun das die Narben innen
noch nicht ganz dicht sind. War das bei einem von euch auch so? LG Annemie

Hallo Annemie,

hat Dein Nephrologe denn ein Ultraschall gemacht, da müsste man solche
Wassermengen im Körper doch aufspüren können, wenn sie sich irgendwo
sammeln sollten. Ansonsten kann es natürlich auch sein, dass Du über die
Verweilzeit einen Teil, oder auch die gesamte Menge des Einlaufs rückresobierst.
Dazu kommt es, wenn das Konzentrationsgefälle zwischen Deinem Blut und
dem Dialysat ausgeglichen ist, dann setzt die sogenannte Rückresorbtion
des Dialysates ein.
Dies kann ein Hinweis darauf sein, das Du ein sogenannter Schneller Transporter
bist und kurze Verweilzeiten oder ein Cycler für Dich die richtige Wahl wären.

Bei mir war es damals so, dass ich bei Verweilzeiten von vier Stunden häufig
nur noch die Hälfte des Dialysates (1,5 % Glukose)wiederbekommen habe, der Rest war schon
weg, ich habe mir dann kurz mit zwei abendlichen 1 Stunden Wechseln mit hoher
Glukose (2,3 %) beholfen, das hat mir dann netto eine gewisse Ultrafiltration beschert
und bin nach zwei Wochen an den Cycler gekommen.

Bevor Du selbst experimentierst, solltest Du Dich selbstverständlich mit Deiner
PD-Schwester oder dem Nephrologen besprechen.

Schöne Grüße,

Boris

Hallo Annemie,

nein war bei meinen beiden Kathetern nicht so und jedesmal haben wir relativ schnell nach der OP (3 Tage) angefangen zu füllen, auch vorsichtig mit geringen Mengen wie bei Dir. Ich lag aber jedesmal noch im KH und bin nicht viel in der Pampa rumgelaufen.
Bei einem schnellen Transporter (s. Boris sein Beitrag) können auch schon mal 750 ml über Nacht verschwinden. Bei mir waren es die letzten Jahre am Tage eine Füllung von 1000ml die oft auch abends ganz oder fast weg war. Sollte aber so sein.
Dennoch sollte dein Neph mit Ultraschall mal nachschauen oder den Katheter röntgen lassen....Ob die Glucose geändert werden kann so ganz am Anfang? Ich habe mir als lange Zeit sehr schneller transporter mit höherer Glucose beholfen, wenn ich mal beuteln mußte...
Am Anfang lieber erst mal mit dem Neph absprechen und ihn auf genaue Diagnostik drängen. Solltest Du wirklich ein schneller Transporter sein, dann auf baldigen Umstieg auf Cycler drängen.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Annemie,
ich hatte anfangs auch das Gefühl, das alles, was in den Bauch geleitet wurde, sofort in die Beine sackte. Ausserdem hatte ich überhaupt keine UF. Ich bin noch im KH ohne PET-Test ( zum Testen auf schneller oder langsamer Transporter) an den Cycler gekommen und es war sofort besser. Narben waren nicht undicht, ich war halt nur besonders schnell. Ich würde mir aber den Katheter mit Kontrastmittel röntgen lassen, um eine Fehllage auszuschlißen. Das war bei mir nämlich auch noch der Fall. Es konnte gar nicht alles abfließen aus dem Bauch, weil der Katheter sich gedreht hatte durch zu frühes Aufstehen und Herumlaufen - da hatte leider niemand auf mich aufgepasst und ich bin zu früh nach der OP aufgestanden.

LG Safien

Vorsicht bei Kontrastmitteln, das ist für Nierenpatienten gefährlich. Eigentlich ist das beim PD-katheter auch nicht nötig, der hat nämlich so einen Streifen, der für Röntgengeräte sichtbar ist, normalerweise wird das auch nach der OP bzw. vor der Entlassung aus dem Krankenhaus standardmäßig überprüft.

Hallo Annemie,

merkst Du denn etwas an Deinem Gewicht, hast Du zugenommen? Oder hast du noch eine sehr gute Ausscheidung, die sich dann in den letzten Tagen vielleicht sogar noch erhöht hat (durch die zusätzliche Flüssigkeit)?

LG
Sabine

Hallo Sabine
Ich habe in den ersten beiden Tagen 1,5 kg zugenommen. Ausscheidung ist noch gut. Mein Nephrologe hat die Pd erst einmal gestoppt und ich muss sagen das der Druck im Bauch schon besser geworden ist. Wir fangen morgen nochmal von vorne an. ( meine Werte sind noch nicht ganz so schlecht)
Der Katheder wurde im Kh vor Entlassung nicht überprüft.
Vielen Dank an alle für die Infos. Schönen Tag Annemie

Also, ich bin ja Dialysepatient und war in einer renommierten Klinik und da hat man den Katheter bei mir ohne Kontrastmittel nicht gesehen, und ich kann nun auch nicht sagen, dass es mit mir nach der Kontrastmittelgabe weiter bergab ging und sich die Werte verschlechtert hätten. Auch das Bauch - CT, bei dem man einen guten Liter Kontrastmittel bekommt, hat mir nicht geschadet. Diese Vorsicht bei Kontrastmitteln ist eher bei Prädialysepatienten gegeben, da dadurch die Nierenfunktion weiter reduziert werden kann. Bei Dialysepatienten ist das Kind doch sowieso schon in den Brunnen gefallen! Die Dialyse wird normalerweise mit den Mitteln fertig. Meine Nephrologin in der Uniklinik sagte mir in der Prädialysezeit, wenn ich eine Kontrastmitteluntersuchung machen musste, dass ich bei Verschlechterung der Werte auf Wunsch mal kurz an die Dialyse kommen könnte, um die Nieren zu unterstützen und die Werte wieder zu verbessern. Muss man wahrscheinlich von Kontrastmittel zu Kontrastmittel entscheiden und nicht so pauschal über einen Kamm scheren. Ich bin mir sicher, dass die meisten Ärzte schon wissen, was sie tun, denn es sind ja Fachleute auf ihrem Gebiet.

Na ja, ich habe nach 9 jahren Dialyse noch eine ziemlich gute Ausscheidung, die will ich nicht durch Kontrastmittel verlieren.

Kann ich verstehen, aber meine ist auch nicht so schlecht und ich habe keine Veränderung durch die ganzen Kontrastmitteluntersuchungen bemerkt. Aber wenn man noch so eine gute URF hat, möchte man natürlich kein vermeidbares Risiko eingehen. Aber machmal ist ein Kontrastmittel unbedingt nötig, man will ja auch nicht an anderen Krankheiten sterben, um die URF zu erhalten, und da glaube ich den Erfahrungen der Ärzte und bin immer gut mit gefahren. Wir müssen halt immer abwägen.

Hallo Safien,

es gibt verscheidene Kontrastmittel für verschiedene Zwecke mit unterschiedlichen Nebenwirkungen. Da wir dialysepatienten meist nicht mehr oder nur eingeschränkt bei einer Möglichkeit des Körpers sind, diese Kontrastmittel abzubauen, sollte man da immer genau hinschauen. Gadolinhaltige Kontrastmttel (aber auch hier gibt es Unterschiede) können z.B eine systhemische Fibrose hervorrufen, die tödlich verlaufenkann und das explizit bei Dialysepatienten. Die für uns dabei gefährlicheren Mittel sind zwar in D nicht für Dia-pats zuggelassen, aber man sollte eben deshalb explizit auf seine Dialysepflicht hinweisen. Aber auch sonst gibt es noch viele mögliche Nebenwirkungen und man sollte nicht leichtsinnig sich Kontrastmittel verpassen lassen.
Zum Thema aber, mein Katheter war als Zufallsbefund in einem Röntgenbild (ohne Kontrastmittel) gut zu sehen. Meine Ärztin hat aber auch mal ein Ultraschall vom Tunnel gemacht, wenn irgendwas war und auch das war immer aufschlußreich.

Viele liebe Grüße
Hati