THEMA:

Hallo,
ich bin ganz neu hier, habe erst vor einer Woche den CAPD-Katheter gelegt bekommen. Eigentlich hatten mein Arzt und ich gehofft, um eine Dialyse herum zu kommen, da für Ende des Jahres eine Lebendspende geplant war. Nun hat sich aber wegen eines Infekts meine NIerenfunktion so rapide verschlechtert, das spontan doch dialysiert werden muss. Das heißt, es gibt ganz viel Neues, das auf mich einstürzt.

Ich habe mich schon durch einige Themen gelesen, aber zu meiner Frage noch nichts gefunden. Falls sie doch schon beantwortet worden ist, bitte ich einfach um Entschuldigung und einen entsprechenden Hinweis ;)


Ich arbeite Vollzeit im Einzelhandel als Storemanagerin. Mit viel Willensstärke konnte ich den Job auch ohne Ausfallzeiten ausführen, was zwar sehr kraftraubend, aber mit dennoch wichtig war. Nun möchte ich gerne weiterhin arbeiten und hoffe auf wenig Einschränkungen.
Da ich mein eigenes Büro habe, ist es hoffentlich kein Problem, den Beutelwechsel durchzuführen. Meine Frage ist allerdings - was passiert mit der Zeit, in der ich dialysiere? Es ist natürlich nicht ewig, aber ich kann ja nicht von meinem AG erwarten, das er mich in der Zeit bezahlt, in der ich gar nicht arbeite sondern quasi krank bin.
Von der Krankenkasse habe ich keine befriedigende Antwort bekommen. Sie meine, ich solle mal mit der Schwerbehindertenvertretung sprechen, ob ich nicht einen Anspruch auf mehr Pause habe. Und diesen könnte ich ja dann für den Beutelwechsel nutzen. Und das kann es ja echt nicht sein. Denn wenn mir mehr Pause zusteht, sollte die auch der Erholung nutzen...

Habt ihr schon einmal Erfahrung damit gemacht und könnt mir nen Rat geben?

Vielen Dank,
Katja

Hej Katja,

ich habe die Wechsel immer in der Pause gemacht, und während des
Ein- und Auslaufs weitergearbeitet, das geht aber natürlich nur, wenn
man an seinem Schreibtisch arbeiten kann, telefonieren etc.
So waren die Zeiten die ich tatsächlich damit beschäftigt war so um
und bei fünf Minuten und das hat dann keinen interessiert.
Ansonsten ist die Schwerbehindertenvertretung vermutlich tatsächlich
der beste Ansprechpartner, wenn die einigermaßen fit sind können die
Dir sicherlich helfen, im Zweifel in Zusammenarbeit mit dem Versorgungsamt
bzw. der in Deinem Bundesland zuständigen Behörde:

Baden-Württemberg: Landratsämter
Bayern: Zentrum Bayern Familie und Soziales mit Regionalstellen in den sieben Regierungsbezirken
Berlin: Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin
Brandenburg: Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg in Cottbus und dessen drei Außenstellen (Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam)
Bremen: Versorgungsamt Bremen
Hamburg: Versorgungsamt Hamburg
Hessen: Ämter für Versorgung und Soziales in Kassel, Gießen, Fulda, Wiesbaden, Frankfurt (Main) und Darmstadt
Mecklenburg-Vorpommern: Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock und vier weitere Dezernate in Stralsund, Schwerin, Rostock und Neubrandenburg
Niedersachsen: Landesamt für Soziales, Jugend und Familie mit sieben Regionalstellen in Braunschweig, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Osnabrück, Verden und Lüneburg
Nordrhein-Westfalen: Versorgungsämter der Kommunen
Rheinland-Pfalz: Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz und vier Ämter für Soziale Angelegenheiten in Koblenz, Landau, Mainz und Trier
Saarland: Landesamt für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz
Sachsen: Kommunaler Sozialverband Sachsen – Außenstelle Chemnitz, Fachbereich 4, Landesversorgungsamt
Sachsen-Anhalt: Landesverwaltungsamt
Schleswig-Holstein: Landesamt für soziale Dienste in Neumünster und vier Außenstellen in Kiel, Heide, Lübeck und Schleswig
Thüringen: Versorgungsämter der Kommunen

Schöne Grüße und viel Erfolg,

Boris

Hallo Katja,
ich habe, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden bin, in einem Extra-Zimmer dialysiert und musste mich immer ein- und ausstempeln. Das hat zu etlichen Minusstunden geführt und ich wurde veranlasst, die Stundenzahl zu reduzieren (hatte vorher 39,8 Stunden gearbeitet). Später war ich nicht mehr so ängstlich (hatte im Krankenhaus gleich eine Bauchfellentzündung) und habe in meinem Büro dialysiert, habe während dieser Zeit telefoniert, Mails abgerufen, Schreibkram erledigt. Das ging sehr gut und niemand hatte Einwände.
Ich würde es auch wieder so machen, allerdings ohne Stundenreduzierung, das bringt nur finanzelle Einbussen.
LG. Chris

Hallo,

ich hoffe Du kannst Deinen Kollegen, mit denen Du zusammenarbeitest so in etwa erklären, was los ist. Dann würde ich vereinbaren, dass in der Wechselzeit ein Schild mit einem bestimmten Text an der Tür ist und sie wissen, sie können Dich nur telefonisch erreichen. Ansonsten kannst Du ja, außer bei Stöpsel auf und zumachen, während die Lösungs aus- und einläuft am PC, Telefon usw. arbeiten.

Viele liebe Grüße
Hati

Vielen Dank für eure Antworten.
Mein Verhältnis zum AG ist zum Glück sehr gut, ich denke wir werden da eine gute Lösung finden

Katja.

Hallo Katja,

ich arbeite auch in Vollzeit und mach einen Wechsel wärend der Arbeit, ich verschwinde kurz in einem Büro um mich anzuschließen ( ca. 3 min )
und gehe danach an eine Graviermaschine und abeite weiter.
Wenn es nichts zu gravieren gibt, mach ich meine Anrufe oder E-mails.

Danach wieder in Büro zum abstöpeln und fertig.
Ich hab dadurch kein minus, ich arbeite dort aber auch schon 35 Jahre.

Grüße Angelo

Hallo Katja, ich mache gerade eine MBE (Wiedereingliederung). Ich arbeite im Krankenhaus. Ich muss für den Beutelwechsel jeden Tag meine Pause von einer halben Stunde nehmen, mache also Dialyse und esse nebenbei. Extrazeit für den Wechsel steht mir nicht zu, habe mich erkundigt. LG Astrid-Irena