THEMA:

Ich bin`s nochmal...

Irgendwie kann ich euch nicht antworten, weiß jemand warum?
Ich wollte Hati fragen, was sie mit der Prozeß sich umkehrt meint? Und was ist ein schneller Transporter? Ich bin noch jung hier und kenne mich noch nicht so aus. Ich mache 3 Wechsel am Tag (2,5 l Beutel von Fresenius, 1,5% Lösung) und mir wurde gesagt, dass die Lösung mindestens 5h im Bauch bleiben muss und 12h auch kein Problem wären. Wenn ich ab Januar wieder arbeiten gehe, wechsle ich um 7 früh, 16.30 Uhr und vor dem zu Bett gehen (gegen halb elf). Über Aufklärung würde ich mich freuen. :-] Katja

Ein kurze Erklärung: Schnelltransporter ist jemand, bei dem der Körper die Giftstoffe schnell in die PD-Lösung berlagert. Dies kann man durch den sogenannten PET-Test feststellen und bei Schnelltransportern besteht die Möglichkeit am Cycler zu dialysieren.

Was mich aber gerade mehr verwundert ist die Aussage zu den Verweilzeiten. Mir wurde gesagt, ich soll zusehen, dass die Lösung nicht länger als 5 Stunden im Bauch bleibt, besser noch nur ca. 4 Stunden (Baxter, 1.36%).

LG, Data

Hallo Katja,

Data hat ja schon einiges zum schnellen Transporter geschrieben. Bei zu langen Verweilzeiten kommt es dann dazu, dass die Lösung vorzeitig mit den abzutransportierenden Giftstoffen gesättigt ist. Dann kann es eben passieren, dass der Körper die Lösung aufnimmt, statt weitere Giftstoffe abzugeben (weil sie ist ja schon voll damit). Das Bauchfell arbeitet sozusagen zu schnell, deswegen schneller Transporter. Diese sind natürlich eher die Idealtypen für den Cycler, da die Verweilzeiten da nicht so lang sind. auch beim Beuteln empfehlen sich da keine allzulangen Verweilzeiten, denn dann tritt o.g. Prozess ein.

Du scheinst mit deinen genannten Zeiten aber leider nicht zu diesen schnellen Transportern zu gehören. Dennoch, Du hast die Möglichkeit ab Januar wieder zu arbeiten. Sprich deshalb mal mit deinem Nephrologen darüber, ob es nicht ein geeigntes Dialyseregime am Cycler für Dich gibt. Da ist heutzutage einiges mehr möglich, viele Dialyseärzte publizieren dies aber nicht gerade, da es sie mehr kostet. empfehlenswert sind dazu auch die Artikel bei Baxter unter Fachkreise Peritonealdialyse aktuell(nicht den seitlichen Link anklicken, sondern den direkten).

Glaube mir am Cycler ist die PD doch noch um einiges leichter, insbesondere wenn man arbeiten muss (arbeite selbst seit November endlich wieder)! Jetzt um Weihnachten zu Besuch bei meinen Eltern und anlässlich eines PET-Testes habe ich auch gebeutelt und uff... bin ich froh, dass ich das nicht immer muss!!

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Data,
mein Nierenzentrum hat mir mitgeteilt, alle Verweilzeiten zwischen 3 und 8 Stunden seien in Ordnunhg.
Gruß Roxanne

Siehst du, und das wunder mich. Mir hat man gesagt, nach 5 Stunden würde der Zucker vom Körper aufgenommen und das wäre nicht so gut. Extraneal (habe ich über Nacht) könnte dagegen lange drin bleiben.

Mich würde es schon interessieren, warum unterschiedliche Zentren da unterschiedliche Aussagen haben, die Studien die es gibt sind ja wohl allen bekannt und es kann nicht sein, dass jedes TX-Zentrum zu anderen Interpretationen kommt.

LG, Data.

Hallo Data,
ich bin ja Diabetikerin und mir wurde seinerzeit gesagt, daß ich durch den Zucker in der Dialyselösung mehr Insulin brauche, da er ja ins Blut übergeht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß dies nicht stimmt, ich brauche sogar weniger Insulin als zuvor.
Und nachts, wenn bei mir die Lösung etwa 8 Std. im Körper bleibt (ich verwende Gambro) brauche ich sogar kein Insulin mehr, weil ich sonst morgens mit Unterzuckerung aufwache.
Im Klinikum Köln-Merheim, das ein Nierenzentrum hat, bleibt die Lösung bei stationärem Aufenthalt nachts auch ca. 10 Std. im Körper, die Dialyseschwester bringt abends den letzten Beutel gegen 20.30 Uhr und den ersten am nächsten Morgen gegen 7.30 Uhr. Wenn diese lange Verweildauer so ungünstig wäre, würden die das ja wohl nicht machen, hoffe ich zumindest.
Gruß, Roxanne

Hallo Roxanne,

das hängt eben sicher auch davon ab, dass das Bauchfell bei den einzelnen Patienten unterschiedlich arbeitet.

Du scheinst lange Verweilzeiten gut zu vertragen. Wenn ich mal auf Beuteln umsteige (auch Gambro, kleinste Glucosemenge) und die Lösung über Nacht drin lasse, kann ich fast zusehen, wie meine Knöchel anschwellen(obwohl ich am Cycler nie Wasser einlagere-eher zu trocken bin). Das ist also nix für mich und ich stehe nun wenn ich mal beutele nachts zwischendurch auf und wechsele.

Da macht sich nunmal der Unterschied zwischen langsamen und schnellen Transportern (und dann gibt es sicherlich noch einges dazwischen) bemerkbar. Deswegen denke ich, kann es eben sein, dass der eine Patient die Empfehlung bekommt nicht mehr als 5 Stunden und der andere kann auch 10 Stunden den Beutelinhalt drin haben und nix kehrt sich um.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati,
aber wie macht man das mit dem 5 Stundenwechsel dann über Nacht? Aufstehen, wechseln und wieder hinlegen?
Gruß, Roxanne

Hallo Roxanne,

genau so. Deswegen bin ich ja auch froh wieder bei meinem Cycler zu sein.

Alles Gute
Hati

Hallo zusammen,

ein Frohes neues Jahr wünsche ich Euch erstmal.

Mir sagte man immer, dass es nicht schlimm sei, dass die Flüssigkeit über Nacht 9 oder mehr Stunden im Körper bleibt.

Da es Giftstoffe (z. Bsp. Phosphat) gibt, die erst nach einigen Stunden durch die Lösung gefiltert werden, braucht man die lange Verweilzeit in der Nacht.
Kalium dagegen wird ziemlich schnell rausgefiltert, so dass das Kalium mehrmals am Tag dem Körper entzogen wird.

Wenn ich abends zwischen 22 und 0 Uhr den letzten Wechsel mache und dann Morgens zwischen 7 und 10 Uhr nach dem Aufstehen kommt fast immer noch ca. 100-200 ml Flüssigkeit mehr.

Gruß
Alegra

Hallo Alegra,
ich habe morgens ganz unterschiedliche Ausläufe, mal 300 ml weniger, die dann aber beim zweiten Auslauf herauskommenm, mal +/- 0 oder auch mal 200 ml mehr. Hauptsache es stimmt über den Tag.
Gruß Roxanne

Hallo Hati,
die von mir beschriebenen, langen nächtlichen Verweilzeiten werden bei stationärer Behandlung in Köln-Merheim bei allen CAPD-Patienten eingehalten. Ein nächtlicher Beutelwechsel erfolgt nicht, auch deshalb, weil das PD-Personal zwischen 22 und 7 Uhr keinen Dienst hat. Ich habe extra nachgefragt.
Noch eine Frage an Dich: pro Nacht braucht der Cycler doch 3x5 l Dialyselösung, stimmt das? Wo lagerst Du denn diese Menge? Mir reichen ja meine 28 Kartons à 4 Beutel schon. Und ich hätte gar keine Kraft, diese 15 l morgens zu entsorgen.
Liebe Grüße, Roxanne

Hallo Roxanne,

ja ich benötige 3mal5l pro Nacht, das sind 1,5 Kisten. Ich werde 14 tägig beliefert macht 21 Kisten plus ein paar Reserve und 4 Handbeuteltkisten für den Notfall und die großen Schlauchsetkisten. Steht alles in einer Ecke in meinem Schlafzimmer, das zugegebenermaßen etwas groß geraten ist. Sieht nicht schön aus, aber man könnte (könnte!) sich da ja was einfallen lassen. Heute habe ich experimentierweise sogar das Zeugs für 4 Wochen da stehen, weil ich zum Glück mal wieder einen Job für einige Monate habe und mir mein Gambro-Mann doch etwas leid tut, wenn er wegen mir früh um 6 anreisen muß.

Die verbrauchten Beutel von der vorangegangenen Nacht kann ich bei Gambro praktischerweise als Auslaufbeutel benutzen. Ich klemme die dann früh ab, schneide vor den Klemmen die Schläuche durch und wenn ich von der Arbeit komme entsorge ich sie ganz entspannt im Klo. Da ist bei mir zum Glück so ein Vorsprung, wo ich sie nur drauflegen muss. Sind also immer nur ca. 5 Liter zu transportieren.

@Alegra:
Es ist eben wirklich so, das das Bauchfell unterschiedlich beschaffen ist und arbeitet. Bei dem einen ist es sehr ausgeprägt, der eine hat große Poren und ein anderer kleine. Das Verhältnis Bauchfell zum Körper spielt wohl auch noch eine Rolle. Bei großen Poren wandern eben auch die langsameren Giftstoffe schneller. Deswegen können ja einige Patienten die mit dem Cycler arbeiten, trotz extrem kurzer Verweilzeiten, den Bauch tagsüber fast trocken lassen. Andere holen tagsüber dann mit einer langen Verweilzeit ihre langsamen Giftstoffe raus. Meine Phosphorwerte sind z.B. in Ordnung, trotz eiweißreicher Ernährung und auch nicht allzuvielen Phosphatbindern. Aber meine Verweilzeit am Cycler beträgt nur 60 Minuten! Tagsüber fülle ich 200ml ein, (weil ich mich sonst unwohl fühle) die abends in der Regel im Nirwana (eher aber glaube ich hat sie mein Körper verschluckt) verschwunden sind.

Aber wie gesagt, jedes Bauchfell ist anders und deshalb muss man schauen, was für den jeweiligen Patienten das beste ist. Wenn es im Krankenhaus anders gehandhabt wird, ist es sicher den Dienstplänen und der Ökonomie geschuldet, aber bestimmt nicht ideal.

Viele liebe Grüße
Hati

Hi Roxanne,

das mit dem Entsorgen habe ich gut gelöst, als ich am Cycler war.

Es gibt (zumindest für den Cycler von Baxter) Auslaufschläuche, die man aneinanderstecken kann. Diese Verlängerung habe ich dann im Klo befestigt, so dass die Ausläufe sofort ins Klo laufen.

Gruß
Alegra

Hallo,

ich kann das nur bestätigen, ich bin auch ein schneller Transporter und nutze den Cycler. Mein Dialyseregime sind 3x 5l 1,36% Glucose und am Ende einen 1,5l Extraneal für den Tag. Das ganze auf 8 Stunden. eigentlich sollte ich unter dem Tag noch einen zusätzlichen Beutel machen aber der passt nicht immer in meinen Zeitplan und so haben wir uns auf manchmal so und manchmal so geeinigt. [lol]
In der ersten Zeit in der ich 4x am Tag gebeutelt habe 2l 1,36% Glucose so zwischen 1,5-1,7l herausbekommen.
Auch jetzt wenn ich einen zusatzbeutel mache bringe ich den nach 4 Stunden nie mehr ganz raus!

Viele Grüße Christoph

Hallo Hati,

ich bin langsamer Transporter und wenn ich arbeiten würde (bin aber zu Hause), wüßte ich nicht, wie ich cyceln sollte, denn ich müßte dann abends tierisch früh an die Kiste, sonst käme ich morgens viel zu spät. Außerdem hätte ich dann auch den halben Tag noch den Bauch voll haben müssen. Nach dem ganzen Cycler-Stress bin ich dann doch leicht entnervt wieder zum Handwechseln übergegangen und empfinde das seither als überhaupt nicht mehr schlimm.
Bei manchen Leuten klappt es einfach nicht mit dem Cycler, man kann das in der Software drehen und wenden wie man will, es reicht einfach nicht aus und dann muß man sich eben anders helfen.
Meine Beutel (Fresenius Stay Safe Balance 1,5%) habe ich übrigens zwischen 2 und 10 Stunden drin und nachts einen Extraneal ungefähr 12 Stunden. Meine Werte sind super, ich nehme wenig Medikamente und fühle mich gut.

LG
Sabine