THEMA:

Nach 3,5 Monaten Handwechsel hatte ich diese Woche meine Cyclerschulung. 3 Tage intensiv gelernt zusammen mit meiner Lieblings PD Schwester. Hat richtig Spass gemacht, das Lernen empfand ich als sehr anregend, mal wieder etwas Gehirnjogging.
Gestern Abend dann der erste Alleingang. Ein bischen mulmig war mir ja schon. Was wird das für eine Nacht werden, wie viele Alarme wird es geben? werd ich überhaupt schlafen können etc.
Maschine aufgebaut, mich konnektiert und dann gemütlich im Bett gelegen und mit der PD Schwester telefoniert. Sie war ja neugierig und wollte unbedingt wissen, ob alles klappt. Zu ihrer Beruhigung und meiner Sicherheit. Und ausserdem verstehen wir uns auch privat sehr gut.
Zum leisen Brummen der Maschine bin ich dann sanft entschlummert, mein Schönheitsschlaf wurde nur durch 2 Pinkelpausen unterbrochen. Hab mich dafür aber nicht dekonnektiert, sondern quasi im Halbschlaf den bereitgestellten Nachttopf genutzt (prima Erfindung).
Es gab keinen einzigen Alarm, alles lief bestens. Und ich geniesse jetzt das Gefühl, einen fast leeren Bauch zu haben und tagsüber nicht mehr beuteln zu müssen. Sobald die Saison los geht, werd ich wieder als Gärtnerin arbeiten können. Mit Handwechsel hätte ich da ziemlich Hygieneprobleme bekommen.

Schöne Grüße
Sabine

Hallo Sabine,

mein Mann macht im Moment noch Handwechsel. Er wurde letzten Donnerstag getestet, ob er auf den Cycler
umsteigen kann. Wie Männer meistens sind, hat er nicht weiter gefragt. Wurde bei Dir nur ein Test durchgeführt, ob Du
für den Cycler geeignet bist? Oder sind das mehrere Tests?

Schönen Gruß
Gabi

Hallo Gabi,

bei mir wurde nach ca. 2 Monaten der sogenannte kt/V und der Pet-Test durchgeführt. Dabei geht es um die Dialysequalität und wie schnell das Bauchfell transportiert. Das Ganze fand an einem Tag statt. Anhand dieser Werte kann dann am Computer simuliert werden, welches Cyclerregime am optimalsten ist.
Ich bin netterweise ein schneller Transporter und hab auch noch die volle Restausscheidung. Mein Doc meinte, der Cycler wäre für mich effektiver als der Handwechsel.
Ich drücke Euch die Daumen für ein positives Ergebnis. Ich finde, mit Cycler plus der Möglichkeit mal zwischendurch auf Handwechsel umzusteigen, kann man die Dialyse noch besser in das Leben integrieren.

Liebe Grüße
Sabine

Liebe Sabine,

vielen Dank für die Antwort. Es gibt noch etwas was uns irritiert. Mein Mann hat die PD-Schwester gefragt, ob man,
wenn man die Wechsel mit dem Cycler macht und ein Wochenende wegfahren möchte, ob er auf Handwechsel
umschwenken kann. Da hat die PD-Schwester gesagt, daß wäre nicht so einfach und mein Mann solle den Arzt
fragen. Ich habe schon oft hier im Forum gelesen, daß einige, wenn Sie übers Wochenende wegfahren, einen Handwechsel
machen. Hast Du darüber Informationen bekommen, ob man einfach zwischendurch umsteigen kann?
Ich hoffe, ich nerve nicht.

LG
Gabi

Hallo gabi,

meine PD-Ärztin stellt alle Patienten, die es wollen, auf den Cycler um. Jeder braucht natürlich ein eigenes Regime. Wenn man ein langsamer Transporter ist, dann kann es sein, dass man von Anfang an länger als 8h an den Cycler muss, weil die Verweilzeiten länger sein müssen. Außerdem muss man tagsüber oft noch einen oder zwei Wechsel machen oder eine Extraneelfüllung im Bauch haben. Das ist bei schnellen Transportern einfacher. Viele langsame Transporter bleiben deshalb lieber beim Beuteln oder steigen wieder um.

Die Transportereigenschaften des Bauchfells verändern sich im Laufe der Zeit. Deswegen müssen in ca. jährlichen Abständen die PET bzw. PDC-Tests wiederholt werden.

Im Notfall (Cycler kaputt, Wochenende usw.) muss man ja auch auf Beuteln umsteigen. Deshalb wird ja jeder im Beuteln angelernt und ich hatte auch immer ein paar Handbeutel zu Hause. Eigentlich ist es doch egal, ob man wegen einem kaputten Cycler von einem Tag auf den anderen aufs Handbeuteln umsteigt oder wegen einer Wochenendfahrt. Ich habe das immer gemacht und nie gab es deshalb ein Problem. Ich wüsste auch nicht was schwierig daran sein sollte.

Viele liebe Grüße
Hati

Liebe Gabi,

nein, Du nervst nicht. Es ist doch wichtig, solange nachzufragen, bis dass alles geklärt und verstanden ist. Und nicht alle Ärzte und Pflegepersonal sind so auskunftsfreudig, wie wir es uns manchmal wünschen.

Meine, zum Glück sehr auskunftsfreudige, PD Schwester hat mir erklärt, dass es gar kein Problem sei, zwischendurch auf Handwechsel umzuswitchen. Ich soll auch immer einen Wochenvorrat an Handbeuteln daheim haben.
Kann ja auch mal sein, dass man nachts die Cyclerbehandlung abbrechen muss. Um trotzdem gut dialysiert zu sein, einen Handwechsel machen und am nächsten Abend dann wieder weiter mit dem Cycler. Etwas mehr dialysieren ist ja immer besser, als zu wenig.
Natürlich muss ich mich mit der Materie auseinandersetzen, möglichst viel lernen, dann weiss ich auch, was im Einzelfall zu tun ist. Wäre bestimmt nicht schlecht, wenn Du die Cyclerschulung mitmachst.
Und dabei nicht vergessen, Du darfst hemmungslos die PD Schwester und den Arzt mit Fragen löchern. Dafür sind sie ja schliesslich da.
Mir wird immer weder gesagt, bei Fragen oder irgendwelchen Veränderungen oder Auffälligkeiten, bitte anrufen und nachfragen. Oder einfach mal so zwischendurch, Kontakt halten. Das empfinde ich als sehr angenehm, fühle mich gut aufgehoben. Hab mich sogar richtig gefreut, für die Schulung wieder 3 Tage ins Zentrum fahren zu können.

Liebe Grüße
Sabine